ZitatOriginal von eveCO
Und? Was lehrt uns das, öfter mal Bus fahren, dann klappt es auch mit dem Orakel vom Berge. Aber wie das halt so ist, manchmal funktioniert es einfach und manchmal liest man Seiten doppelt und dreifach...
Hm, also ich les absätze immer doppelt und dreifach. Erst wenn ich mir denk, ich kenn den absatz jetzt, les ich weiter. Bleibt ja sonst nichts hängen.
Wenn ein buch gut ist, oder mir die sprache gefällt, les ich dieselben sätze auch bis zu zehn mal. Man gönnt sich ja sonst nichts im leben.
Grad aktuell:
Cicero: De finibus bonorum et malorum: Die rede des Epikuräers Torquatus in 1/53:
"Denn die Begierden, die natürlichen Ursprungs sind, lassen sich leicht ohne irgendeine Ungerechtigkeit befriedigen, den eitlen aber darf man nicht gehorchen. Sie zielen nämlich auf nichts Wünschenswertes, und es liegt auch mehr Schaden in der Ungerechtigkeit an sich als Nutzen in den Dingen, die durch eine Ungerechtigkeit erworben werden. Deswegen könnte man nicht einmal von der Gerechtigkeit behaupten, sie sei um ihrer selbst willen erstrebenswert, sondern nur weil sie so viel Angenehmes mit sich bringt. Geschätzt werden und beliebt zu sein ist nämlich deshalb angenehm, weil es das Leben sicherer und die Lust intensiver macht. Wir glauben deshalb, daß die Bosheit nicht nur wegen der Nachteile, die sich für die Bösen ergeben, zu meiden ist, sondern noch viel mehr deshalb, weil sie den, in dessen Herzen sie am Werk ist, nie Atem schöpfen, nie zur Ruhe kommen läßt."
An diesem absatz bin ich schon seit gestern abend zugange, und das nicht nur, weil er auf der ersten seite latein ist, sondern weil auch das deutsche über die epikuräische ethik der relektüre bedarf, sofern man's memorieren will.