Eines der nervigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Habe es geschenkt bekommen, war immer wieder versucht, es hinzuwerfen und habe es, weil es so kurz ist, dann doch durchgelesen. Leider vergeudete Zeit. Damit dieser Fehler keinem anderen passiert, hier meine Eindrücke:
„Imago – für immer dein“ beginnt harmlos, birgt aber ein Sammelsurium an wirren, irren Figuren. Sogar die Katze scheint ein psychisches Problem zu haben.
Da ist Sabrina, unfähig zu tieferen sozialen Kontakten, die sich selbst die Schuld am Verschwinden ihres geliebten Vaters gibt und mit Selbstbestrafungsritualen auf ihre Schuldgefühle reagiert.
Dann ihre Mutter Elisabeth, die seit dem Verschwinden ihres Mannes ihre Wohnung nicht mehr verlassen hat und Sabrina als Kontakt zur Aussenwelt braucht.
Ihr Vater, ein notorischer Schürzenjäger, der als Mumie mit eingeschlagenem Schädel in der Bettzeugschublade von Elisabeth liegt und später als neuer „Mitbewohner“ von Sabrina mit Liebe überschüttet wird.
Sabrinas Halbschwester Lea, die ihren Sportlehrer verführt, von ihm schnwanger wird und sich auf die Suche nach ihrem eigenen Erzeuger macht.
Der despotische Nachbar, der von der Leiche weiss und Elisabeth und Sabrina erpresst.
Und zuletzt die Nachbarin, die nach dem tragischen Tod ihrer Schwester alle Männer hasst und Probleme mit Hilfe pflanzlicher Gifte löst.
Ja, der Roman ist so schräg, wie die Schau der Protagonisten vermuten lässt. Skurile Figuren können eine Geschichte bereichern; diese hier nerven jedoch nur. Vor allem, weil sie nach einem sehr simplen Muster gestrickt sind: die Männer sind durchwegs böse, agressiv und gewalttätig, die Frauen sind die psychisch geschädigten Opfer. Die Geschichte wird zügig erzählt, aber bei den vielen markabren Wendungen der Geschichte bleibt jegliche Logik auf der Strecke. Unterbrochen wird der Erzählfluss noch von „Monologen“, seltsamen Auszügen von Gedichten und Lexikonartikel, die schlicht überflüssig sind – wie das ganze Buch...