Vorhin habe ich es schon bei den #mittwochsbuchtipps auf twitter vorgeschlagen, nun auch hier für Euch.
Blaue Stunden, von Joan Didion
„In manchen Breitengraden gibt es vor der Sommersonnenwende und danach eine Zeitspanne, nur wenige Wochen, in der die Dämmerungen lang und blau werden. Während der blauen Stunden glaubt man, der Tag wird nie enden. Wenn die Zeit der blauen Stunden sich dem Ende nähert (und das wird sie, sie endet), erlebt man ein Frösteln, eine Vorahnung der Krankheit: das blaue Licht verschwindet, die Tage werden schon kürzer, der Sommer ist vorbei.“
In Blaue Stunden erinnert Joan Didion sich an ihre Tochter Quintana, daran,wie es war, sie aufwachsen zu sehen und Abschied zu nehmen, als Quintana mit nur 39 Jahren starb. Eine sehr persönliche Bilanz der großen amerikanischen Autorin und ein ehrliches Buch über Tod und Vergänglichkeit, Erinnerung und Alter, über das, was wir verlieren, und das, was bleibt.
Meine Meinung
Es ist ein stilles und wütendes Buch über das Leben, es bewegt durch seine ungekünstelte Sprache und Direktheit, es lässt uns teilhaben am Leben einer Frau, die ein ganz anderes Leben geführt hat als wir alle, die durch die USA gereist ist für ihre Reportagen und Essays, an Filmsets gelebt hat, nahezu jeden kannte, der bedeutende Beiträge zur Literatur geleistet hat, oder zur Kultur überhaupt - und am Ende steht sie ganz allein, mit ganz einfachen und unbeantworteten Fragen an das Leben. Mich hat es sehr berührt.