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Apologie des Sokrates
Im Jahre 399 v. Chr. stand Sokrates, damals 70 Jahre alt, zum ersten Mal in seinem Leben vor Gericht. Er musste sich wegen einer öffentlichen Klage verantworten, das ist eine Klage, die jeder unbescholtene Bürger Athens anstreben kann ohne selbst geschädigt zu sein. Das Delikt, dessen er sich schuldig gemacht haben sollte, hieß Asebie - “Frevel wider die Religion“. Ihm wurde vorgeworfen, nicht an die alten Götter zu glauben, neue Götter einzuführen und die Jugend zu verderben. Die Apologie handelt von seinem Prozess in dem er drei Reden hält, eine vor seinem Schuldspruch, eine vor der Festsetzung des Strafmaßes und eine nachdem er zum Tode verurteilt wurde.
Kriton
Kriton ist ein etwa gleichaltriger Freund des Sokrates, der Sokrates nach seiner Verurteilung im Gefängnis aufsucht, um ihn zur Flucht zu überreden. Der Dialog zwischen Sokrates und Kriton steht wohl stellvertretend für die vielen Freunde, versucht haben, Sokrates zu überzeugen zu fliehen und ihm auch ihre Hilfe und finanzielle Unterstützung angeboten haben.
Zum Autor
Der griechische Philosoph Platon lebte in Athen von 428/427 v. Chr. bis 348/347 v. Chr.. Er war ein Schüler des Sokrates und Lehrer des Aristoteles. In seinen Dialogen verwendet Platon oft Sokrates als literarische Figur. Dies ist die hauptsächliche Quelle für die Philosophie des Sokrates, der selbst keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen hat. Jedoch ist die Grenzlinie zwischen Platons eigener Philosophie und der des Sokrates schwer zu ziehen.
Meine Meinung
In beiden Schriften geht es um die Auseinandersetzung mit dem Tod, die Unsterblichkeit der Seele, aber auch um die Menschenwürde, um Lebensführung und darum, ob man seine Handlungen mit sich selbst vereinbaren kann.
Bei der Apologie hab ich die ganze Zeit gedacht, dass er damit nie durchkommen wird, aber er konnte wohl nicht anders. Alles andere hätte er mit seinem ethischen Verständnis nicht vereinbaren können. Kriton fand ich sehr traurig, obwohl Sokrates schon irgendwie versucht, seinen Freund zu trösten und ich seinem Gedankengang schon folgen kann. Aber trotzdem…
Ich mag beide Schriften sehr gerne, vielleicht Kriton sogar noch ein bisschen mehr. Ich glaub ja fast, dass viele das Reclam-Heft wegen der Apologie kaufen und Kriton ist dann halt noch hintendran, aber wie gesagt, ich liebe sie beide.
Die Übersetzung ist von Manfred Fuhrmann und gehört zu denen, die ich ganz gerne mag. Das Nachwort des Übersetzers ist sehr interessant und auch hilfreich um den den politischen Hintergrund besser zu verstehen.
Lg Iris