Klappentext:
Die brutale Ermordung eines Polizisten in einem Nachtclub führt Eve Dallas in die gefährlichen Abgründe New Yorks. Was hat der Mann bei seinem Undercover-Einsatz herausgefunden, dass er sterben musste? Als ein weiterer Kollege tot aufgefunden wird, entdeckt Eve eine Spur, die zu dem König der Unterwelt, Max Ricker, führt. Ricker schreckt vor nichts zurück, doch ist er größenwahnsinnig genug, es mit der gesamten Polizei New Yorks aufzunehmen? Eve vermutet einen ganz anderen Drahtzieher hinter den Morden, der jetzt anscheinend sie selbst ins Visier genommen hat. Oder gilt seine eiskalte Blutspur einem anderen – ihrem Ehemann Roarke, dem der Nachtclub gehört?
Rezension:
Der Frühling 2059 in New York hat es mörderisch in sich. Eve Dallas wird in ein luxuriöses Striplokal namens Purgatorium gerufen. In diesem befindet sich die übel zugerichtete Leiche von Taj Kohli, einem Detektiv des Drogendezernates des hundertachtundzwanzigsten Reviere. Schnell wird klar, dass Kohli dort als Teilzeit-Theker gearbeitet hat, um das Familieneinkommen aufzubessern. Alles sieht nach einem Raubmord aus, doch Eve, die die Ermittlungen leitet, hat hier von Anfang an ihre Zweifel, zu methodisch ging der Mörder vor. Nur als wenig überraschend stellt sich heraus, dass dieses Lokal ausgerechnet ihrem Ehemann Roarke gehört, wie so ziemlich alles in New York. Verwundert stellt Eve jedoch fest, dass Rue MacLean, die Geschäftsführerin des Purgatorium nicht wusste, dass ihr Theker Polizist ist. Warum hat Kohli seinen Beruf verschwiegen? Bei der Überprüfung seiner Finanzen stößt Eve auf Geld, das er eigentlich nicht haben dürfte, es ist zuviel, um es als Cop ehrlich verdient zu haben. Wurde Taj Kohli bestochen und wenn ja, von wem?
Eve erfährt von Seiten ihres Teams und aller Kollegen große Unterstützung bei den Ermittlungen, denn es wurde einer von ihnen ermordet, einer aus ihrer "Familie". Lediglich Captain Roth vom einhundertachtundzwanzigsten Revier würde die Ermittlungen lieber selbst leiten, immerhin war Kohli einer ihrer Männer. Als sich die Fronten zwischen Eve und Roth verhärten, gelingt es lediglich Sergeant Clooney zwischen den Streithähnen zu vermitteln. Clooney selbst ist auf dem hundertachtundzwanzigsten Revier für psychologischen Beistand zuständig.
Im Laufe ihrer Ermittlungen stößt Eve auf keinerlei Feinde Kohlis, was für einen Cop eher ungewöhnlich ist. Er machte seine Arbeit nach Vorschrift, war jedoch nicht immer mit ganzem Herzen dabei, dafür hatte er ein gutes Auge für Details. Eve stößt auf einen zurückliegenden Fall, an dem er beteiligt war. Der Gangster Max Ricker wurde wegen Drogenhandels und anderer Delikte verfolgt, musste jedoch auf Grund einiger Verfahrensfehler und verschwundener Beweise wieder auf freien Fuss gesetzt werden. Liegt hier ein Motiv für die Ermordung Kohlis begraben und hat womöglich Max Ricker Kohli bestochen? Als auch noch Don Webster von der Dienstaufsicht an Eve herantritt und sie auffordert, die Ermittlungen, ohne große Wellen zu schlagen, schnell abzuschließen, weiß sie, das sie auf der richtigen Spur ist. Als Eve Lieutenant Mills und Detektive Martinez vom hundertachtundzwanzigsten Revier kennen lernt, weiß sie sofort, dass dort einiges im Argen liegt. Und tatsächlich, wenig später wird Mills aufgefunden, ermordet. Ohne Zweifel war es der gleiche Täter und bei der Überprüfung seiner Finanzen erhärtet sich der Verdacht, dass auch Mills Bestechungsgelder angenommen hat. Hat der Mörder auf korrupte Cops abgesehen? Und wer ist der nächste auf seiner Liste?
Der 11. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt kurze Zeit nach dem Ende des 10. Bandes "Spiel mit dem Mörder". Nach wie vor übt diese Reihe eine ausgesprochen starke Sucht-Reaktion bei mir aus. Wie bereits in den ersten 10 Bänden sind auch hier die Protagonisten wieder sehr detailliert und einzigartig dargestellt. Besonders faszinierend fand ich die typischen Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau, hier der göttliche Roarke und die taffe Eve, die zu einem ernsthaften Ehekrach führten. Der Schreibstil vermochte mich auch in diesem Band wieder zu fesseln, zumal sich das Buch förmlich wie von selbst las. Leider stand für mich der Täter relativ schnell fest, ich mag es eigentlich lieber, wenn mich die Autorin fast bis zum Ende zappeln lässt. Dennoch freue ich mich bereits jetzt auf den nächsten Band "Symphonie des Todes", der sich zum Glück bereits in meinem Besitz befindet.