Ich habe gestern mit dem Buch begonnen und komme gut voran, auch wenn der Inhalt schon sehr bedrückend ist. Aber der Schreibstil gefällt mir sehr gut.
Irgendwie können mir alle in der Familie mehr oder weniger leid tun. Zum einen die Kinder, weil sie mehr oder weniger vernachlässigt werden. Aber für sie ist es "normal", sie kennen es ja nicht anders. Den Eltern mache ich da nicht einmal Vorwürfe, sie sind einfach zu schwach und kommen mit ihrem Leben überhaupt nicht zurecht. So etwas soll es ja geben, leider. Und sie flüchten sich dann aus der Realität, sie durch Depressionen, er durch Alkohol. Mit dem Zustand der Eltern haben sich die Kinder arrangiert, schlimmer scheint der Hunger zu sein. So finde ich es bedrückend, das sich Frankie die eine Nachbarin als Mutter wünscht weil sie gute Suppe kochen kann, und einen Tag später wünscht er sich die nächste Nachbarin als Mutter weil sie guten Kartoffelbrei macht.
Traurig finde ich auch,das die Familie viel mehr Unterstützung von fremden Leuten erhält als aus der eigenen Familie. Die Nachbarinnen Minny und Mrs. Leibowitz unterstützen die Familie, der Italiener schenkt den Kindern Obst. Die Cousinen setzen dagegen alles daran um die Familie abzuschieben, was ihnen ja auch gelingt.
In Irland das gleiche Spiel. Seine Eltern geben der Familie zwar das Fahrgeld nach Dublin, aber anscheinend nur damit sie aus dem Weg sind. Ihre Mutter nimmt die Familie zwar auf und besorgt ihnen eine Wohnung, aber die Schwester ist auch nur am mosern und will kaum helfen ( z.B. Haferschleim ). Dagegen sammeln fremde Leute in Dublin Geld für die Familie, damit sie zu ihrer Mutter reisen können. Oder die Nora hilft Angela bei den Wegen der Sozialhilfe und paßt auf, das sie nicht übers Ohr gehauen wird.
Was ich nicht verstanden habe, warum wird Frankie eigentlich generell unterstellt er will andere Kinder umbringen, wenn er sich mal prügelt oder ein Unglück wie mit der Wippe und dem Bruder passiert? Ziemlich harter Verdacht für einen Jungen im Alter von 4 Jahren.