Was könnte man im Tagebuch eines frommen Chaoten wohl finden?
Herrlich erfrischende Einträge über die alltäglichen Probleme und Höhepunkte im Leben eines Christen.
Der Leser begleitet Adrian Plass durch die vielen Irrungen und Wirrungen, die einem das Christsein bescheren kann. Dabei stolpert Plass bei seinen Mitmenschen manchmal von einem Fettnäpfchen ins andere. Das Ganze ist, wie der Titel schon verrät, in Tagebuchform präsentiert, so daß so mancher Eintrag herrlich skuril knapp gehalten ist. "Montag, 16. Februar: Pfarrer hat angerufen und gefragt, ob ich nicht eine Hauskreisleitung übernehmen möchte. Fühle mich berufen. Werde ab sofort zwei Stunden am Tag Gebete sprechen. Dienstag: 17. Februar: Habe meiner Frau gesagt, daß die klappernde Waschmaschine warten muss. Bin jetzt schliesslich höheren Dingen verpflichtet."
Treffend werden die unterschiedlichsten Charaktere aus der kleinen Gemeinde von Adrian Plass dem Leser nahegebracht und wir erleben mit, wie sein Sohn eine christliche Rockband mit Namen "Bad news for the devil" gründet, nach deren erstem Auftritt in der Kirche der Pfarrer meint, daß sie eigentlich "Bad News für jedermann" heissen müsste.
Der Autor ist mit Herz und ungemein viel Wortwitz bei der Sache und hat einen Blick für die vielen kleinen und größeren Schwierigkeiten, die Glauben im Alltag so mit sich bringen kann. Ein Gute-Laune-Buch, daß aber auch bei Themen wie Tod oder Liebe stets den richtigen Ton trifft.
Eine Empfehlung für alle Menschen, die mal einen unverstellten Blick auf das Christsein werfen wollen, weit ab von Amtskirche und Bibeldoktrin. Erfrischend, herzlich, menschlich.
Gruss,
Doc