Klappentext
Der Fledermausjunge Schatten gilt als der schwächste Junge der Silberflügel-Kolonie. Doch als er einen verbotenen Blick auf die Sonne wirft, bricht er damit das uralte Gesetz, das die Eulen erlassen haben und sein Leben ändert sich fatal.
Er verliert seine Heimstatt, wird auf das Meer hinausgeweht und kommt letztendlich hinter das Geheimnis der Feindschaft zwischen Eulen und Fledermäusen. Doch ein Problem gibt es: Wären ihm und seiner Freundin Marina, die er während seiner Reise kennenlernt doch bloß nicht die beiden großen Kannibalenfledermäuse auf der Schliche, die einen schrecklichen Plan umsetzen wollen…
Autor
Kenneth Oppel wurde 1967 in Kanada geboren, und veröffentlichte sein erstes Buch im alter von 14 Jahren, entdeckt wurde er von Roald Dahl. Heute hat Kenneth Oppel zalreiche Bücher und Drehbücher veröffentlicht, und lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Toronto.
Rezension
Die junge Fledermaus Schatten, ein klassischer Außenseiter, baut mit einer Mutprobe richtig Mist. Als dann die Konsequenzen ans Tageslicht treten (Bild ist schief; 'Tschuldigung), wird er zu allem Überfluss vom Rest seines Stammes getrennt. Mit Marina, die er so per Zufall kennenlernt, macht er sich auf die Suche nach seinem Volk. Eine klassische Abenteuerreise beginnt.
Die Handlung klingt erst mal ziemlich nach Schema F: ein Außenseiter und eine vitale Draufgängerin müssen sich auf eine abenteuerliche, gefahrenreiche Reise begeben. Insofern kommen einem auch die Charaktere oft schon bekannt vor. Die alte stammvorsitzende Fledermaus (hab grad Namensfindungsstörungen) erinnert mich zum Beispiel stark an Albus Dumbledore, Bathsheba ein bisschen an Cornelius Fudge. Dennoch sind die Protagonisten absolut sympathisch.
Grundsätzlich neu ist an der Geschichte die Verlagerung ins Tierreich: die Fledermäuse sind einfach zu süß!! Auch diese Vorgeschichte mit Vögeln, Säugern und Fledermäusen find ich richtig gut. Die wird im zweiten Band noch vertieft. Auch diese Abenteuerreise ins Winterquartier (hab ich mich schlappgelacht: Hibernaculum ~ Klein-Irland!) ist ungewöhnlich und sehr interessant.
Das Buch ist (gemäß dem Genre) eher einfach zu lesen, jedoch sehr detailreich geschrieben, was die Tiere gleich doppelt interessant macht, behandelt aber durchaus auch ernste Themen: Freundschaft, Außenseitertum, Krieg, Unterdrückung (letztere beiden mehr im zweiten Teil) - und das alles in Äsopscher Fabelmanier.
Insgesamt ein kurzweiliges Buch, das viel Spaß macht, durch eine Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit, Sympathie, Bewährtes und durchaus auch Einfallsreichtum zu überzeugen weiß und nicht nur junge Leser zu begeistern vermag! Ein schönes Buch, das Lust auf die Fortsetzungen macht.