Zeig mir die Sterne - Linda Gillard

  • Originaltitel: Star Gazing


    Kurzbeschreibung (von Amazon, mit einer kleinen Korrektur, die das Alter der Protagonistin betrifft):


    Wenn das zweite Glück ins Leben tritt


    Wenn sie klassische Musik hört, fühlt sie sich lebendig. Wenn sie den Regen auf ihrem Gesicht spürt, ist sie glücklich. Wenn sie an ihren verstorbenen Mann denkt, ist er nur noch eine Erinnerung. Die 45jährige Marianne ruht in sich selbst. Als die Schottin den geheimnisvollen Keir von der Isle of Skye kennenlernt, ist es mit der Ruhe vorbei. Seine Stimme, seine Worte zeigen ihr die Welt, wie sie sie nie gesehen hat. Sie ist blind, aber mit ihm kann sie sogar die Sterne sehen.


    Windverwehte Landschaften und eine zarte Liebe: ein gefühlvolles Debüt.


    Über die Autorin (aus dem Buch abgeschrieben):


    Linda Gillard arbeitete nach ihrem Studium in Bristol in Schauspiel und Deutscher Sprache als Schauspielerin, unter anderem am National Theatre. Nebenher schrieb sie als freie Journalistin für Magazine, bevor sie sich ganz ihrer Familie und dem Schreiben widmete. Sie lebt auf der Isle of Skye, wo sie an ihrem nächsten Roman arbeitet.


    Meine Eindrücke:


    Wie beschreibt man einer Frau, der von Geburt an blind ist, Kathedralen, Landschaften und die Flugformationen von Vögeln? Und wie zeigt man ihr die Sterne?


    Die Liebesgeschichte ist schnell erzählt: Eine blinde, selbstbestimmte Frau lernt einen einfühlsamen, gebildeten, naturliebenden Mann kennen, der es schafft, ihr Herz wieder für die Liebe zu öffnen und ihr die Sterne zu zeigen. Hach!


    Jenseits der Klischees bietet die Geschichte viel mehr, nämlich atemberaubende Schilderungen mit allen Sinnen: Blütenduft, die Berührung von Baumrinde, Schneeflocken auf der Haut, das Geräusch von Regen, wenn man unter einem Baum steht, Wind im Gesicht, Vogelgezwitscher, die Wärme des Grases, wo eben noch ein Hase saß, das federleichte Gewicht eines Rotkehlchens auf der Hand. Und die Übersetzung von rein visuellen Eindrücken in Stimmungen, Klänge, Symphonien. Das Sternbild Orion werde ich nie mehr betrachten ohne an Keirs Beschreibung für Marianne zu denken.


    Ich bin durch den Thread "Ein Buch wie eine warme Decke" auf dieses Buch gestoßen - danke an CorinnaV für den Vorschlag! Man könnte auch sagen: ein Buch wie ein Becher Schokoladeneis mit Sahne. Lecker. Gut für die Seele. Zu viel davon auf Dauer nicht ungefährlich. Aber ab und zu einfach wunderbar.