Lesefreunde Aktion- interessanter Erlebnisbericht.

  • Einige von euch haben sicher von der Lesefreunde Aktion gehört oder auch mitgemacht.
    Ich auch.


    Dazu hab ich in einem anderen Forum diesen interessanten Bericht gefunden. Er schildert auch meine Erlebnise mit dieser Aktion.


    Bücher sind kein Freibier: Wer Romane verschenkt, macht sich verdächtig!


    Was sagt ihr dazu?
    Ging es euch auch so?

  • Sehr interessanter Bericht. Ich habe auch an der Aktion mitgemacht - und schon einige Bücher verschenkt. Oft an Bekannte, manche hier im Forum. Es liegt in der Natur der Sache, dass ich in diesem Fall keine Ablehnung erleben musste. Dennoch wurde einmal die Frage gestellt, ob es sich um den Koran handeln würde (was allerdings mehr scherzhaft gemeint war). Ansonsten haben sich bisher alle gefreut, die ein Buch erhalten haben.


    Dass es schwerer ist, etwas auf der Straße zu verteilen, kann ich gut nachvollziehen. Auch ich mag mir nichts "andrehen" lassen und hätte - aus Unkenntnis dieser Aktion - vermutlich auch erstmal abgewunken. Ich glaube aber, dass das ein allgemeines, gesellschaftliches Problem ist. Für die Anliegen anderer ist keiner mehr empfänglich, vielleicht auch, weil so manch einer schon mal unschöne Situationen erleben musste.


    Schade fand ich allerdings, dass die Bücherei ("meine" Stamm-Bibliothek sozusagen), die ich als Abholstelle gewählt hatte, gar nichts von dieser Aktion wusste. Hätte ich mein Paket nicht schon am 14.04. (also vor Beginn der offiziellen Abholzeit) abgeholt, sondern erst eine Woche später (wie ich es eigentlich vorhatte), wären die Bücher einfach an die Nutzer der Bücherei verteilt worden - was dann zwar auch interessierte Leser glücklich gemacht, aber mich selbst traurig gestimmt hätte. Vielleicht gibt's hier für das Folgejahr noch Optimierungsbedarf...


    Insgesamt finde ich aber, dass es eine tolle Aktion ist!

  • Danke Karolina, das ist wirklich ein interessanter Bericht. Ich habe ebenfalls an der Lesetage-Aktion teilgenommen und bis auf 4 Exemplare alle verschenkt.
    Grundsätzlich waren alle begeistert von der Aktion und haben sich sehr über das Buch gefreut.


    Allerdings hatte ich auch einen Moment in dem ich mich fragte, welchen Stellenwert Bücher in der heutigen Zeit und fast noch interessanter im nächsten Jahrzehnt wohl haben werden.
    Ich bin mit den Büchern ins Jugendhaus gefahren. Damals habe ich dort häufig meine Freizeit in den Kinder- und Jugendjahren verbracht. Ich kenn die Sozialarbeiterin sehr gut dort und fand es einen sehr guten Anlaufplatz für die Schenkaktion.
    Aber ihre Reaktion war eine Dankbarkeit, dass ich an sie gedacht habe. Aber es bestehe kein Interesse. Denn (O-Ton): In der heutigen Zeit des PC's habe sie keine Kids oder Jugendlichen mehr dort, die zu einem Buch greifen. Die vorhandenen Bücher werde sie beim nächsten Flohmarkt verkaufen.


    Ich muss sagen, dass mich das echt stutzig für den Moment gemacht hat und danach irgendwie so ein komisches Gefühl mich begleitete.


  • Wow, da ist mir grade ein lautes "Oha, krass" rausgerutscht.
    Ich würde mich 'noch' als "die ältere Jugend von heute" oder bzw. als junge Erwachsene bezeichnen. Für mich sind Bücher einfach nicht mehr wegzudenken.
    Ich bin auch mit einem Computer und so weiter aufgewachsen, habe jetzt Computer, Playstation, Wii, Nintendo DS und wie sie nicht alle heißen, in meiner Wohnung und trotzdem sind mir die Bücher 1000x wichtiger. Klar, das hängt auch vom einzelnen Menschen ab, aber dass sich von einigen Kindern und Jugendlichen wirklich niemand mehr für ein Buch interessieren soll, finde ich schon traurig.


    Zu der Schenkaktion kann ich nur sagen, dass ich sie bis vor kurzem auch nicht kannte.
    Ich habe hier über den Büchergewinnspielthread davon erfahren und auch gleich ein Expemplar gewonnen :)


    @ Lesebär: Naja, da hast du ja nochmal Glück gehabt mit deinen Büchern ;-)

  • Naja, zu dem Artikel kann ich auch nur sagen:
    Ich kenne solche Buchverteiler aus München. Einmal bin ich sogar stehen geblieben und habe mir einfach mal eins schenken lassen, da wusste ich noch gar nicht, was 'das für Leute sind'.
    In der S-Bahn habe ich dann mal kurz reingelesen - irgendein Sektenbuch oder so war das.


    Im Prinzip schaue ich aber immer auf den Tisch und wenn ich dort etwas Bekanntes sehen würde, würde ich wohl auch stehen bleiben. Sonst gehe ich aber eher weiter....


    Ich überlege gerade, ob ich mich da nächstes Jahr auch anmelden soll. Finde die Idee nämlich wirklich gut, würde die Bücher aber wohl eher an Freunde und Arbeitskollegen oder so verschenken als auf der Straße.

  • Ich habe die Aktion leider verpasst und hinterher erst davon erfahren - was mich sehr ärgert. Im Nachhinein hätte ich gern teilgenommen und werde auch nächstes Jahr teilnehmen, wenn es das da wieder gibt.


    Ich hätte mir auch sehr gern einen Koran geben lassen. Vor allem, weil die, die sie im Fernsehen gezeigt haben, wirklich hübsch aussahen. Und in meinem Bücherregal sieht so ein Koran neben meiner King James Bible sicher cool aus. (sag ich jetzt mal so als atheistischer Teenie.)

  • Zitat

    Original von Dori


    Ich hätte mir auch sehr gern einen Koran geben lassen. Vor allem, weil die, die sie im Fernsehen gezeigt haben, wirklich hübsch aussahen. Und in meinem Bücherregal sieht so ein Koran neben meiner King James Bible sicher cool aus. (sag ich jetzt mal so als atheistischer Teenie.)


    :write
    Mir hat leider auch niemand einen geschenkt.


    Aber die Reaktion der Leute finde ich "krass". Ich würde mir immer und überall ein Buch schenken lassen! Solange man nichts unterschreiben- oder seine Adresse angeben muss, ist da doch eigentlich nichts dabei.
    Als ich vor ca 10 Jahren dem Ebay-Wahn verfallen und zahlreiche Bücher über Philosophie ersteigert habe, bin ich an ein Scientology Buch geraten. Seitdem werde ich mit Mails und Briefen regelrecht belästigt und alle Bitten das zu unterlassen werden ignoriert. Aber solange man nur etwas geschenkt bekommt, kann einen danach ja niemand belästigen.
    Auch die Grundhaltung des Nichtlesens ist bedenklich. Ich sehe während der Bus- und Bahnfahrt viele Menschen lesen. Ich weiß, das es nicht alle tun, aber ich schau ja auch sehr selten fern und diese Haltung ist mein gutes Recht. Das es aber doch so viele sind, erstaunt mich!

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • So gern ich auch Bücher habe, ich würde mir auf keinen Fall immer und überall Bücher schenken lassen.
    Es ist ja nun einmal Tatsache, das man selten etwas ohne Gegenleistung geschenkt bekommt. Gut, wenn mir einer die Aktion erklärt hätte, dann hätte ich auch ein Buch genommen.
    Aber sonst? Meistens ist eine sogenannte Schenkung der Anfang eines Gespräches, bei dem einem gewisse Leute in Grund und Boden reden können und man aus dem Gespräch nicht mehr herauskommt .... zumindest ich nicht. :-(

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Wenn ich ehrlich bin, hätte ich auch meine Zweifel, wenn mich auf offener Straße jemand wildfremdes anspricht und mir ein Buch schenken möchte.
    Gut, bei dieser Aktion ist es eigentlich wieder was anderes, da auf der Rückseite der Bücher das Ganze ja mehr oder weniger erklärt ist.
    Aber ansonsten bin ich bei solchen Sachen immer misstrauisch. Wo bekommt man den heutzutage noch was geschenkt? :rolleyes


    Ich hatte meine 30 Exemplare übrigens nach wenigen Tagen restlos verschenkt. Manche haben sich total gefreut (und mich sogar umarmt :wow), bei anderen gabs nur ein "Wow, danke"!

  • Das mit den geschenkten Exemplaren ist sicher immer irgendwie verdächtig, aber der Autor des Artikels meinte ja auch, dass ihn eher die anderen Reaktionen erschreckt hätten, von Leuten die stehen blieben und nicht sofort weitergehastet sind.


    Mir fällt dazu nur ein, was ich mir schon letztes Jahr zum Welttag des Buches dachte und was sich auch dieses Jahr wieder abzeichnet: In allen Medien die ich heute gehört / gelesen / gesehen habe wurde eines ganz groß verkündet: "23. April - TAG DES BIERES!"
    Zeitungen verkünden (tatsächlich) Freibier das verschenkt wird, im Radio wird groß von diesem denkwürdigen Tag erzählt.
    Welttag des Buches? Wann? Heute? Scheint offenbar niemanden zu interessieren, wird nicht einmal erwähnt. :rolleyes
    Ja ich weiß, der Tag ist noch nicht um, aber ich hab da keine große Hoffnung. Wenn hier in der Nähe nicht grade ein Lesefestival wäre, würde es in der Stadt vermutlich komplett untergehen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich weiß nicht so recht, ob das nicht ein vorweggenommenes Ergebnis war und die Autorin des Artikels mit einer vorgefassten Meinung ans Werk ging? Es kommt doch sehr darauf an, wie man auf die Menschen zugeht. Also der Empfänger reagiert völlig anders, wenn ich mit der Frage : Kennen sie den Welttag des Buches oder mit dem Spruch wollen Sie ein Buch geschenkt auf ihn zugehe.

  • Zitat

    Original von Paradise Lost



    Mir fällt dazu nur ein, was ich mir schon letztes Jahr zum Welttag des Buches dachte und was sich auch dieses Jahr wieder abzeichnet: In allen Medien die ich heute gehört / gelesen / gesehen habe wurde eines ganz groß verkündet: "23. April - TAG DES BIERES!"
    Zeitungen verkünden (tatsächlich) Freibier das verschenkt wird, im Radio wird groß von diesem denkwürdigen Tag erzählt.
    Welttag des Buches? Wann? Heute? Scheint offenbar niemanden zu interessieren, wird nicht einmal erwähnt. :rolleyes
    Ja ich weiß, der Tag ist noch nicht um, aber ich hab da keine große Hoffnung. Wenn hier in der Nähe nicht grade ein Lesefestival wäre, würde es in der Stadt vermutlich komplett untergehen.


    An meiner Abholstelle hab ich einen anderen Mann getroffen, der ebenfalls sein Buchpaket abholte. Er ist Fussballtrainer und sagt, dass er vermutet, dass keiner seiner Jungs liest. Und da am Montag Tag des Bieres ist, möchte er sie darauf aufmerksam machen, dass auch Tag des Buches ist.
    Er wünscht sich eine Rezi von allen :-)
    Gewünscht hatte er sich "Schneewitchen muss sterben" .. dann öffnete er voller Vorfreude sein Paket und darin lag dann "Mondscheintarif". Da war er sichtlich enttäuscht, weil er Mondscheintarif nicht unbedingt an seine Fussballmannschaft schenken wollte.

  • So gerne ich lese und so gerne ich Bücher habe: Ich würde mir vermutlich auch nicht von irgendwem in der Fußgängerzone irgendein Buch schenken lassen. Auch nicht nach Erklärung der Aktion von der Verteilerin -> bei wie vielen Werbeangeboten heißt es, man gehe keinerlei Risiko ein und muß sich am Ende doch wieder mit unendlichen Werbeanrufen oder sonstigen Belästigungen rumschlagen.


    Nun kenne ich diese Aktion natürlich schon vom Thread hier in den Eulen, von daher würde ich da vertrauensvoller rangehen. Dennoch würde ich das Buch wohl nicht mitnehmen. Mir sagt weder Titel noch Autor etwas, es spricht mich auch nicht an, warum sollte ich dafür also meinen Regalplatz "verschwenden"?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich hätte mich wie wahnsinnig über ein Buch gefreut. :wow


    Zum Punkt einfach weitergehen: Je nach Stadt ist es sicher unterschiedlich, aber ich bin schon so vielen Werbeaktionen begegnet, dass ich auch sehr misstrauisch bin. Allerdings reicht es im Allgemeinen noch für einen Blick Richtung Produkt bzw. wenn kein Stand in der Nähe ist für ein kurzes Zuhören. Manchmal möchte nämlich wirklich nur jemand wissen, wie er irgendwo hin kommt oder ob man an einer Umfrage teilnimmt.


    Zum Thema Lesen: War lesen denn jemals etwas, dass "so gut wie jeder" getan hat?


    Gab es eigentlich keinen anderen freien Tag mehr oder warum sind Bier und Buch an einem Tag? Weil es zwei B-Worte mit 4 Buchstaben sind? ( ;-))

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Ich hätte es vermutlich auch abgelehnt. Zum einen nehme ich auch von Amazon angebotene Gratisdownloads nur, wenn ich das Buch wirklich lesen will, weil ich gar keine Lust habe, mich mit Büchern zu belasten, die mich nicht interessieren und die bis jetzt genannten Bücher hätten mich alle nicht interessiert.


    Zum anderen bin ich einfach unglaublich genervt davon, wie oft ich beim Einkaufen angequatscht werde. Sekten, Marktforscher, Missionare, die mit mir über Jesus reden wollen, Spendensammler .... ich will einfach nicht mehr angequatscht werden. :bonk


    Diese Spendensammler von Amnesty International/WWF/Greenpeace springen einem von der anderen Seite der Straße vor die Nase ("Hallooooo, die Dame!!!") und laufen wie auf Amphetamine gesetzt wild gestikulierend rückwärts vor einem her, ohne dass man irgendwie ausweichen kann. Ich hab inzwischen gelernt, auf Fragen wie "Sie mögen doch sicher Kinder?" mit "Nein" zu antworten, damit sie gar nicht den Fuß in die Tür bekommen.


    Wenn mir jemand ein Buch hinhält, vermute ich automatisch, dass diese Person irgendetwas von mir will.

  • Zitat

    Original von JASS
    Gab es eigentlich keinen anderen freien Tag mehr oder warum sind Bier und Buch an einem Tag? Weil es zwei B-Worte mit 4 Buchstaben sind? ( ;-))


    Ich fürchte, die meisten Tage sind tatsächlich mittlerweile vergeben, es gibt ja für so ziemlich alles einen Tag, von Tag des Lachens über Tag des Küssens (ist nicht der 14. Februar!) bis zu Tag des Butterbrotes...


    Zudem sollte der Tag ja auch nicht wahllos ausgewählt werden. So beruht der Welttag des Buches z.B. auf den Todesdaten von Shakespeare und Cervantes. Zudem soll, so habe ich mir gestern sagen lassen, in Teilen Spaniens schon weit vor der Ernennung des Tages zum Welttag des Buches der Tag mit geschenkten Büchern begangen worden sein. Wieso der 23. April der Welttag des Bieres ist, weiß ich nicht, ich dachte bis gestern, der wäre am 17. März (St. Patricks Day).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Dori
    Außerdem wurde bestimmt mit Absicht ein Datum gewählt, dass man sich so leicht merken kann: 2, 3, 4. 23.4. :-)


    Du meinst für die Bierliebhaber, oder ;-)

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von LeseBär
    Schade fand ich allerdings, dass die Bücherei ("meine" Stamm-Bibliothek sozusagen), die ich als Abholstelle gewählt hatte, gar nichts von dieser Aktion wusste. Hätte ich mein Paket nicht schon am 14.04. (also vor Beginn der offiziellen Abholzeit) abgeholt, sondern erst eine Woche später (wie ich es eigentlich vorhatte), wären die Bücher einfach an die Nutzer der Bücherei verteilt worden - was dann zwar auch interessierte Leser glücklich gemacht, aber mich selbst traurig gestimmt hätte. Vielleicht gibt's hier für das Folgejahr noch Optimierungsbedarf...


    :yikes Wie bitte schön kann das denn sein? Lesen die ihre Post nicht?!? *Kopfschüttel*

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    :yikes Wie bitte schön kann das denn sein? Lesen die ihre Post nicht?!? *Kopfschüttel*


    Das hab ich mich ehrlich gesagt auch gefragt. Aber vielleicht sind sie jetzt fürs nächste Jahr sensibilisiert... ;-)