Inhalt: Al Kerry ist eine Kurierin. Sie liefert Päckchen zwischen zwei Orten und zwei Personen und stellt nicht viele Fragen. Das es sich meist um zweifelhafte oder illegale Ware handelt spielt bei Ihrer Vergangenheit keine große Rolle. Diesmal soll sie eine Diskette übernehmen und abliefern. Doch bereits bei der Übernahme läuft schief was nur schief laufen kann. Es kommt zu einer Schießerei und Toten. Al flüchtet zu einem alten Freund, aber die Verfolger sind dicht hinter ihr und es sind mächtige Verfolger, die sich an ihren Fersen heften. Der Inhalt der Diskette ist auch für den Geheimdienst wichtig und weist auf ein dunkles Kapitel nicht nur in der Geschichte der USA, sondern vielleicht auch in Al´s nächstem Umfeld.....
Kritik:
"Easy Money" so der Originaltitel ist ein brillantes Debüt von Jenny Siler. Es ist ein knackiger 250-Seiten-Thriller, der keine Seite nachlässt. Der Erzählstil in der Ich-Form und der Charakter der Figur fesseln von Beginn weg. Der Stil erinnert an klassische Noir - Thriller von Raymond Chandler, Dashiell Hammett, Mickey Spillane oder Donald Hamilton. Die knappe, temporeiche Erzählweise an Jack Higgins. Jenny Siler gelingt es in jeden Satz auch wirklich Information über die Figur, die Umgebung und die Story zu packen. Die Landschaften vom Norden bis nach Louisianna und schließlich nach Key West in Florida werden fühlbar. Die Figuren sind realistisch, plastisch und vor allem interessant. Dabei bleibt ein guter Spannungsbogen, gespickt mit einer paar knackigen Action-Szenen, die wohldosiert eingesetzt werden, immer erhalten.
Jenny Siler wurde vor allem aber ihrem Thriller "Ticket nach Tanger" immer wieder als eine Mischung von Robert Ludlum und John Le Carree beschrieben. Die Qualität rechtfertigt diesen Vergleich. Ein dünner Roman, aber mit einer dichten Story. Mein erster Siler-Roman war "Ticket nach Tanger" und ich habe danach auch "Portugiesische Eröffnung" und "Verschärftes Verhör" gelesen, alles brillante Spionage-Romane, die ich durchwegs empfehlen kann.