Rodion Raskolnikow, ein verarmter Student, ist von der Idee besessen, daß es dem "großen" Menschen erlaubt sei, "lebensunwertes" Leben zu vernichten, um "lebenswertes" zu erhalten. Er begeht einen Doppelmord an einer alten Wucherin und deren halbirrer Schwester, um mit dem geraubten Geld sein Studium zu finanzieren. Doch seine Psyche kann die Tat nicht verkraften. In einem bitteren Prozeß der Bewußtwwerdung lernt er die Strafe als Sühne zu begreifen und erfährt die erlösende Kraft der Liebe. "Schuld und Sühne" oder "Verbrechen und Strafe", erschienen 1866, ist eine Kriminalgeschichte von atemberaubender Spannung und gilt als der bestkomponierte Roman Dostojewskijs.
Dostojewski, Fjodor russ. Schriftsteller *11.11.1821 Moskau, †9.2.1881 Sankt Petersburg Schuld und Sühne, 1866 Der Idiot, 1868/69 Die Dämonen, 1871/72 Die Brüder Karamasow, 1879/80 Fjodor Dostojewski gilt als einer der bedeutendsten Romanautoren der Weltliteratur. Thomas R Mann empfahl, seine Texte, welche die Abgründe des menschlichen Wesens ausleuchten, vorsichtshalber nur "mit Maßen" zu konsumieren. Friedrich R Nietzsche hielt Dostojewski für den einzigen Psychologen, von dem er etwas lernen konnte. Dostojewski war der Sohn eines Moskauer Armenarztes. Nach ersten literarischen Erfolgen wurde er im März 1849 als Mitglied eines revolutionären Geheimbunds verhaftet; erst auf dem Hinrichtungsplatz milderte Zar Nikolaus I. (1796-1855) die verhängte Todesstrafe zu Zwangsarbeit und Verbannung ab. Diese Erfahrung wandelte den Schriftsteller vom Atheisten zum gläubigen Christen und Konservativen. Als solcher verfasste er, nach der Rückkehr aus Sibirien 1859, seine großen Romane zum Teil unter elenden Bedingungen. Er war zeitlebens von schwacher Gesundheit, dem Glücksspiel verfallen und musste wiederholt vor seinen Gläubigern ins Ausland fliehen.
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