Mine all mine

  • Max Vivaldi (Griff Rhys Jones) ist ein Loser, der niemals irgendetwas auf die Reihe gebracht hat, aber er weiß, eigentlich ist er der Besitzer seiner Heimatstadt Swansea, denn einstmals hat das Land, auf dem sie erbaut wurde, seinem Vorfahren gehört. Und dann eines Tages ist die verrückte Idee doch nicht mehr ganz so verrückt und Swansea ist auf einmal „his all his“.


    „Mine all mine“ ist eine wunderbar verrückte Geschichte in sechs Teilen, aufgebaut auf der Idee, ein Mensch könnte plötzlich seine Heimatstadt besitzen. Aber es ist nicht nur Max' Geschichte, sondern die seiner ganzen Familie. Seine Frau Val (Rhian Morgan) führt unter seinen Augen eine Affäre mit dem creepiesten Mann, den man sich vorstellen kann (Simon Gregor). Seine älteste Tochter Maria (Siwan Morris) hätte zwar eine Menge Potential, verschenkt dieses aber immer wieder, um ihrer Familie beizustehen – und sich an Männer, die ihrer nicht würdig sind. Die jüngere Tochter Candy – entschuldigung, Candy Zeta – (Joanna Page) ist dümmer als Brot, was sie nicht daran hindert, so etwas ähnliches wie Karriere zu machen. Und der Sohn Leo (Matthew Barry), den alle (offenbar nicht ganz zu Unrecht) für schwul halten, zieht vollkommen unbeachtet sein ganz eigenes Ding ab. Und dann ist da noch Danny (Jo Stone-Fewings), der Engländer, der all das ins Rollen bringt, der wunderbar dumm-fiese Gethin (Jason Hughes), Max' intrigante Schwester Stella (Sharon Morgan), Big Claire, der Großvater, die Stadtratsvorsitzende, der Eiermann, etc.


    Wirklich sympathisch sind sie nicht immer alle, für mich am meisten definitiv Maria und Danny, das Herz dieser Miniserie, aber menschlich sind sie alle. Wenn Drehbuchautor Russell T Davies eines gut kann, dann ist es Menschen so zu zeigen, wie sie wirklich sind und reagieren – und das alles in einer vollkommen verrückten Geschichte, die mich köstlich unterhalten und zeitweise sogar bewegt hat. Schön widergespiegelt ist es durch die beschwingte Titelmelodie, die auch stets erscheint, wenn wieder mal jemand durch Swansea rennt oder im Auto (Taxi!) rast. Das erzeugt einfach unglaublich gute Laune.
    Was „Mine all mine“ aber zu allererst ist, ist eine Liebeserklärung an Swansea, Davies' eigene Heimatstadt.


    PS: Für Fans von „Torchwood“ gibt es hier eine interessante, kurz auftretende Figur, Yanto (!) Jones, den ein blutigst junger Gareth David-Lloyd spielt. Nett!


    PPS: EUR 150,00 gebraucht?! Ich wusste ja gar nicht, dass ich da sowas wertvolles im Regal stehen habe!
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