'Brennen muss die Hexe' - Seiten 001 - 088

  • So, dann mach ich mal den Anfang.


    Das Cover gefällt mir wirklich gut und passt auch super zum Thema. Das Buch beginnt schon sehr brutal, unvorstellbar was das für Schmerzen sein müssen.


    Alex ist mir sehr sympathisch. Positiv aufgefallen ist mir auch, dass sie und ihr Kollege Schneider zwar ganz gut miteinander auskommen, aber jetzt nicht wirklich ein eingeschworenes Team sind. In vielen Krimis könnte man fast meinen die besten Freunde ermitteln miteinander, das das in der Realität so ist konnte ich mir irgendwie nie so ganz vorstellen.


    Was das mit dem Fluch zu bedeuten hat ist mir ehrlich gesagt noch nicht so ganz klar.


    Lustig fand ich die Stelle auf Seite 70: "und damit sah er im Ganzen so aus wie eine attraktive Mischung aus Jon Bon Jovi und Ville Valo".
    Vor einigen Jährchen wäre das mein Traumtyp gewesen. :-)
    Wie bist du ausgerechnet auf den Sänger von HIM gekommen ? Sooo bekannt ist der doch nicht.


    Während des Lesens habe ich erst gemerkt, dass es auch einen ersten Teil gibt. Ich hoffe das macht nichts. Oder nehme ich mir so jetzt die Spannung für Band 1 wenn ich ihn danach mal lesen will?


    Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weitergeht.

  • Na dann mal los, und hallo zusammen :wave


    Also, es war unumgänglich, ein wenig Bezüge zum "Purpurdrachen", aufzunehmen – so viel vorweg. Und ich hoffe, dass es nicht die Spannung schmälert, wenn man die "Hexe" zuerst liest.


    Was Ville Vallo angeht – tja, der schoss mir so durch den Kopf, als ich an Ruppel dachte. Es sollte jemand sein, der auf Anhieb etwas hypnotisch wirkt, und der HIM-Sänger tut das nach meinem Geschmack. Und Alex hat einen recht weit gefächerten Musikgeschmack. Aber wenn der Mix einen Traumtypen für Dich beschreibt, dann habe ich ja das Ziel getroffen ;-)

  • Nach dem ersten Abschnitt bin ich froh, dass ich den Vorgänger "Purpurdrache" gelesen habe, denn so konnte ich die vielen Anspielungen auf Alex Vergangenheit, auf den Vorgänger im Amt des Dienststellenleiters und den Journalisten Marlon Kraft gut einordnen. Ich kam schnell rein in die Geschichte und auch wenn ich einiges zu ausführlich beschrieben fand, (das letzte Kapitel dieses Abschnitts zum Beispiel), gefällt mir die Handlung bisher und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    Für eine fiktive Stadt wird Lemfeld gut beschrieben, so dass man sich ein Bild von ihr machen kann.


    Sven Koch hat in der Leserunde zum Purpurdrache versprochen, nicht mehr so viele Markennamen zu verwenden. Ganz hat er sein Versprechen ja nicht gehalten ;-)


    Reineking ist ein Gernegroß, wie er im Buche steht. Dicke Designer-Logos und dann weiß er noch nicht mal, dass man die Etiketten von den Jackenärmeln entfernt :grin Nette Szene.
    Einige Szenen wirken, als seien sie speziell für die weibliche Leserschaft hinzugefügt, z.B. wie Alex vor ihrem Schrank steht und nichts zum Anziehen findet.


    Alex wirkt selbstsicherer als im Vorgänger und das gefällt mir gut. Mit Dr. Ruppel geht doch sicher was, oder :-]?
    Ville Vallo musste ich er erst mal googeln :grin
    Es sind die ständigen sexistischen Anspielungen, die mich etwas stören. Und dass sich alle Polizeikollegen duzen, ist das wirklich so?


    Kali ist keineswegs nur die Göttin des Todes, ihr werden auch positive Eigenschaften zugeschrieben. Und irgendwie passen Yoga und Hexenkult für mich auch so gar nicht zusammen.


    Meine erste Vermutung wäre ja, dass unser irrer Täter sich als Nachfahre von August Gießenbier sieht und dessen Werk vollenden möchte.


    Recht dramatisch endet die letzte Szene, jetzt haben wir also schon zwei tote Frauen, die auf diese bestialische Weise umgebracht wurden.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Sven Koch hat in der Leserunde zum Purpurdrache versprochen, nicht mehr so viele Markennamen zu verwenden. Ganz hat er sein Versprechen ja nicht gehalten ;-)


    Wohl hat er das, und er hat versucht, ziemlich genau darauf zu achten, wo das wichtig ist, wo Umschreiben albern wäre und wo es verzichtbar ist! ;-) Beim Reineking war es mir wichtig --–> „Gernegroß“…


    In Bezug auf Yoga und Hexenkult usw: Das ist in der Tat ein Patchwork, und das wird noch aufgegriffen. Es gibt eine Reihe von Menschen, die probieren mal dies, mal das aus, um irgendwo eine Mitte für sich zu finden – und man ist erstaunt über die Bandbreite, die da gelegentlich abgeklappert wird. Frauke wäre da nicht die erste und einzige, die mir da einfiele…


    PS: Extra für die weibliche Leserschaft ist nichts dazugefügt. Auch nicht für die männliche. In der Schrank-Szene sollen wir einerseits Alex ein wenig in die Privatsphäre schauen, andererseits ihren Ordnungstick kennen lernen – und sie dient etwas dazu, den Wechsel in Alex Wesen, ihre Erscheinung im Gegensatz zum „Purpurdrachen“ und damit eine Entwicklung zu markieren: Im ersten Teil ist sie noch etwas tussihaft, und hier tauscht sie dann ihre eleganten Wildlederschuhe gegen ein paar derbe Boots.

  • Zitat

    Original von SvenKoch
    PS: Extra für die weibliche Leserschaft ist nichts dazugefügt. Auch nicht für die männliche. In der Schrank-Szene sollen wir einerseits Alex ein wenig in die Privatsphäre schauen, andererseits ihren Ordnungstick kennen lernen – und sie dient etwas dazu, den Wechsel in Alex Wesen, ihre Erscheinung im Gegensatz zum „Purpurdrachen“ und damit eine Entwicklung zu markieren: Im ersten Teil ist sie noch etwas tussihaft, und hier tauscht sie dann ihre eleganten Wildlederschuhe gegen ein paar derbe Boots.


    Der Ordnungszwang wird ja schon im Ausrichten der Bleistifte und Geraderücken der Bücher deutlich. Dass sie ihre Wildlederschuhe gegen Boots eintauscht, habe ich nur für vernünftig gehalten, schließlich will sie sich nicht noch ein paar Schuhe ruinieren :-)

  • Im ersten Teil stöckelt sie öfter eher im Bürooutfit und Sommerkleidchen durch die Gegend, nun wechselt sie auf Boots, Jeans, Lederjacke - und bleibt auch dabei… Kurz: Ich wollte sie etwas "rustikaler" zeichnen und ihren Typ etwas verändern, dazu bot der Matsch mit den Wildlederschuhen einerseits einen Anlass und ihr Kleiderschrank danach andererseits die Möglichkeit, den Wechsel bildlich vorzuführen. Ihr Denken ist dabei natürlich in erster Linie pragmatisch, dramaturgisch aber ist hier der Anker für ihre Typveränderung.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Meine erste Vermutung wäre ja, dass unser irrer Täter sich als Nachfahre von August Gießenbier sieht und dessen Werk vollenden möchte.


    Das war auch direkt meine Vermutung. Aber das wäre doch sicher zu einfach, oder :-)


    Ja, der erste Abschnitt hat mir gut gefallen. Die Scheiterhaufen-Szenen waren wirklich gruselig :yikes Ich glaube, das wäre so eine Todesart, mit der man gar keinen Kontakt haben möchte. Interessant fand ich, dass das erste Opfer versucht hat, sich selbst auszuknocken. Wie fühlt man sich, wenn man in so einer Situation ist? Ohne Ausweg? Kann man da überhaupt noch klar denken?


    Auch ich bin froh den Purpurdrachen gelesen zu haben. Allerdings ist das schon eine Weile her und bei manchen Dingen fällt mir absolut nicht mehr ein, was da passiert ist (z.B. Die Sache mit marios Frau?). Muss ich noch einmal nachschlagen.


    Auf jeden Fall ein guter Start und ich bin gespannt, wie es weiter geht. Danke, bis hierhin.

  • Wow - was für ein Einstieg. Also ich muss sagen, bis jetzt bin ich vom Buch echt begeistert und will unbedingt wissen, wie es weitergeht.


    Die Verbrennungsszene zu Beginn des Buches ist derart plastisch beschrieben, dass man geradezu mitleidet. Die Schilderung der Verbrennungsszene aus Sicht des Heinrich Varenholz lässt einen gut miterleben, wie die Zuschauer eine Hexenverbrennung gesehen haben müssen. Beide Beschreibungen sind äußerst grausam, lassen aber auch eine gewisse Faszination an diesem Thema zu.
    Der Täter ist bisher noch anonym. Er verfolgt anscheinend einem Plan, der wohl in der Tradition der Hexenverfolgung des 16. Jahrhunderts steht. Womöglich identifiziert er sich sogar mit dem damaligen Scharfrichter August Gießenbier. Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser Handlungsstrang weiterentwickelt.


    Da ich den Purpurdrachen nicht gelesen habe, muss ich die einzelnen Figuren und ihre Eigenarten erst noch kennenlernen (ich vermute mal, dass diese bereits im ersten Buch mehr oder weniger vorgekommen sind), das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Ich habe bisher auch nicht das Gefühl, dass ich den Purpurdrachen zuvor gelesen haben müsste - was ich allerdings schade finde, ist, dass ich ihn wohl nicht mehr lesen werde, weil auf die Auflösung der vorherigen Geschichte bereits Bezug genommen wurde.


    Alex als Profilerin gefällt mir gut. Sie ist mit großem Verstand bei der Sache und kann sich bei den Kollegen durchsetzen. Ihre eigene Geschichte hindert sie allerdings daran, Gefühle an sich heranzulassen.


    Die Erläuterungen zur Hexenverfolgung in Lemfeld, die durch den Stadtarchivar Dr. Ruppel in die Geschichte eingestreut werden, finde ich hochinteressant und gut eingearbeitet. Vielleicht wird Dr. Ruppel die Ermittlungen auch im weiteren Verlauf unterstützen? Für weitere Hintergrundinfos wäre das sicherlich nicht schlecht.


    Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass dieses Buch ein echter Page-Turner für mich ist - jedenfalls werde ich mich gleich mal an den nächsten Abschnitt machen. :-)

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Reineking ist ein Gernegroß, wie er im Buche steht. Dicke Designer-Logos und dann weiß er noch nicht mal, dass man die Etiketten von den Jackenärmeln entfernt :grin Nette Szene.


    Das habe ich mir auch gedacht, so eine Szene ist geradezu typisch... ;-)
    Beim Namen ist mir gleich mal der doppelte Bezug zum Adel aufgefallen: la reine = die Königin, king = der König - hat das irgendwas zu bedeuten?? :gruebel

  • Nun, den ersten Abschnitt hab ich auch fertig.


    Die erste Mord-Szene war schon gut beschrieben. Das verspricht schopn einen guten Lesespass.


    Das Ermittlerteam gefällt mir sehr gut, doch der Reineking ist doch echt ein ...
    Wir er das Etikett stehen läßt, zeigt er doch sein wahres Gesicht.


    Alex gefällt mir gut, doch sie hat so manche psychische Störungen, die sie selbst nicht so richtig erkennt.


    Die 2. Frau gekidnappt.... bin doch gespannt wie es weiter geht.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Es steht ein wenig im Interview am Ende, aber: Ich bin in Lemgo geboren, und dort war man sehr akribisch mit der Hexenverfolgung und hat es auch in den Augen des Fürstenhauses aus Detmold sehr übertrieben – dort wurden im gleichen Zeitraum etwa 15 Todesurteile wegen Hexerei gefällt, in Lemgo 250. Lemgo konnte aber ohne Aufsicht des Fürstenhauses schalten und walten, weil man die Blutgerichtsbarkeit inne hatte. Es gibt dort ein Archiv, in dem die Prozesse sehr gut dokumentiert sind, auch einen Folterkeller usw… Als Lemgoer Junge wird man da schon von Kindesbeinen mit befasst – und auch durch die Ausstellungen geschleppt.


    Ich musste mir früher schon immer vorstellen, wie entsetzlich dieser Flammentod sein musste – und ich fand es schon früh ganz fürchterlich ungerecht, wie diese Prozesse geführt wurden, bei denen man nur verlieren konnte.


    Wenngleich man sagen muss: Es war nicht die Regel, Menschen bei lebendigem Leib auf den Scheiterhaufen zu schicken. Es kam auch nicht selten vor, dass der Hexerei Beschuldigte gefoltert wurden – und dann wieder frei kamen. Auch in der Familie des Lemgoer Scharfrichters selbst zum Beispiel waren Personen wegen Hexerei bezichtigt worden. Das wurde auch oft als politisches Instrument genutzt oder auch aus Rachsucht.

  • Jane Doe: Vielen Dank für den Hinweis - auf die einfachsten Dinge kommt man manchmal nicht! ;-) Das werde ich die Tage sicher mal machen, ist sicher sehr aufschlussreich...


    Das Thema Hexenverfolgung finde ich persönlich sehr spannend. Vor einigen Jahren habe mal ein sehr gutes Buch dazu gelesen, ist allerdings ein historischer Roman, der zur Zeit der tatsächlichen Hexenprozesse spielt: Die Seelen im Feuer. Das Buch ist detailliert recherchiert - vielleicht ein Tipp für die ein oder andere interessierte Eule, die das Thema noch vertiefen möchte? ;-)

  • Mal schauen, ob ich heute den ersten Abschnitt schaffe. Bisher komme ich leider nicht wirklich gut voran. Liegt aber nicht an der Story, ich finde den Start schon sehr gelungen.


    Vielleicht liegts an der recht kleinen Schrift die doch etwas anstrengend ist.


    Ob ich die Protagonisten Alex mögen werde weiß ich noch nicht. Ich kenne sie nicht aus der Vorgängergeschichte, habe daher keinen Vergleich.
    Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Hoffentlich wird sie nicht so ein Wissensüberflieger.


    Was ich mich frage, wieviel Zeit braucht man wohl um so einen Scheiterhaufen aufzubauen. Ich meine, ist ja schon ne aufwendige Methode jemanden umzubringen.


    Reinekings Etiketten -> köstlich :rofl


    Also, ich geh dann mal was weiter lesen, gute Nacht!

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich

  • Bin zwar noch nicht ganz fertig mit diesem Abschnitt, aber ich möchte schon mal was loswerden.


    Das Buchcover finde ich sehr gelungen, es macht richtig Lust auf den Inhalt. Das Buch beginnt recht spannend. Auch ich habe den Purpurdrachen noch nicht gelesen (inzwischen aber gekauft) und finde die Hinweise darauf nicht schlimm.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von TGerwert
    Was ich mich frage, wieviel Zeit braucht man wohl um so einen Scheiterhaufen aufzubauen. Ich meine, ist ja schon ne aufwendige Methode jemanden umzubringen.


    Interessante Frage :-). Und woher kriegt man das ganze Holz? Und in der Mitte muss ja ein Pflock im Boden festgemacht werden, der so stabil ist, dass der Festgebundene nicht liehen kann.