Beeinflussung durch Rezensionen

Das Thema gab es hier an sich schon öfter und hier nimmt die Hauptfrage langsam wieder andere Richtung an und Abschweifungen häufen sich (nicht böse gemeint :lache), aber ich möchte mal zu der Ausgangsfrage schnell sagen: Natürlich beeinflussen mich Rezis, aber meist nur die hier, weil ich die bei Amazon kaum lese oder nur, wenn es hier kaum welche gibt. Hier weiß ich einfach, wer hinter einer Rezi steckt und das hilft mir viel mehr als anonyme Rezis bei Amazon.

Allerdings kauf ich hin und wieder allein aus Prinzip auch Bücher "auf gut Glück", aber aus finanziellen Gründen nicht so oft, da ich keine Lust habe, Geld für Schrott auszugeben. Die Rezis sind für mich gute "Richtwerte", aber die letztliche Entscheidung treff ich dann natürlich selbst.

Ähnlich wie Dori lese ich aber die kompletten Rezis erst nach dem Lesen, vorher eher nur grob, um mir eine schnelle Meinung zu bilden bzw. die Meinung der Eulen "auskundschaften".

Wenn ich beim Bücherkauf auf Rezis verlasse, dann nur auf Rezis von Eulen, deren Lesegeschmack ich kenne. Amazon-Rezis lese ich sehr selten und wenn dann beeinflussen sie mich nicht weiter, da ich diese Leute ja überhaupt nicht kenne und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Die meisten Bücher kaufe ich aber, weil ich von dem jeweiligen Autor schon andere Bücher gelesen habe oder weil mich das Cover plus Klappentext einfach ansprechen.

Zitat

Original von Gummibärchen
Ähnlich wie Dori lese ich aber die kompletten Rezis erst nach dem Lesen, vorher eher nur grob, um mir eine schnelle Meinung zu bilden bzw. die Meinung der Eulen "auskundschaften".

So mache ich das im Grunde genommen auch, weil ich immer befürchte, dass vielleicht doch (versehentlich) etwas vom Inhalt verraten wird, was ich noch gar nicht wissen möchte.

Wenn mich ein Buch interessiert, schaue ich meist auch zuerst nach, ob meine Bücherei dieses Buch im Bestand hat - in dem Fall können "Fehlgriffe" einfach zurückgegeben werden. Der Klappentext ist für mich immer noch das ausschlaggebenste Argument, um ein Buch zu entleihen (oder zu kaufen).

Es gibt da zwei Möglichkeiten:

1) Ich lese Eulen-Rezis ohne das Buch zu kenne. Ich stöbere im Forum und wenn mir ein Titel auffällt lese ich die Rezis dazu. So lerne ich auch Bücher kennen, die ich sonst wahrscheinlich nie gefunden und auf die Wunschliste gesetzt hätte.

2) Ich habe das Buch schon auf meiner WL. Dann lese ich meistens keine Rezis mehr, um nicht zufällig den Inhalt des Buches zu erfahren. Außerdem möchte ich gerne möglichst unbeeinflusst lesen (ich habe schon festgestellt, dass ich Bücher zu kritisch betrachte währende dem Lesen, wenn ich vorher schon die Rezis gelesen habe). Ich lese die Rezis dann aber meistens bevor ich eine eigene Meinung zu einem Buch poste.

Ich habe gerade ein gutes Beispiel.

Ich habe "Als Gott ein Kaninchen war" angefangen, auf Grund dessen, weil die Rezis zu dem Buch gut waren (bei den Eulen) und ich auch das Cover so schön finde. Nun habe ich den "Salat". Ich breche das Buch nun ab. Nicht, weil es schlecht ist, sondern weil ich mit der Ich-Schreibweise der Autorin nicht recht warm werde. Das soll also nicht heißen, dass ich das Buch nicht mehr lesen werde. Es wird nur wieder in meinen SuB getan und ein anderes dafür hervorgeholt. Vielleicht kommt ja noch der Zeitpunkt, wo ich das Buch gut finde. Also eine Chance werde ich ihm noch geben.

Aber da sieht man mal, wie sehr die Rezis einen verlocken können.

Ich lasse mich durchaus von Rezensionen beeinflussen. Ob Rezensionen auf amazon.de, wo ich die Schreiber vielleicht nicht kenne, sie jedoch für mich relevante Punkte ansprechen, oder bei der Büchereule, wo man den Geschmack der Eulen teilweise etwas einschätzen kann.

Nur von Rezensionen beeinflussen lasse ich mich allerdings nicht, wenn es darum geht, ob ich ein Buch kaufe und lese. Wenn der Inhalt mich anspricht und ich sogar schon eine Leseprobe hinter mir habe, die mir gefällt, dann können fünfhundert Rezensionen anderer Meinung sein, ebenso, wenn ein Buch mir gar nicht zusagt und fünfhundert Rezensionen es als das Buch bezeichnen.

Also, grundsätzlich lasse ich mich schon beeinflussen. Ob mehr oder weniger stark kommt auf das Buch und mein Bedürfnis, es zu lesen, an.

Edit: Rezensionen lese ich allerdings nicht zwingend vor einem Kauf. Wenn ich in der Buchhandlung zum ersten Mal über ein Buch stolpere, müssen mein Interesse und mein Bauchgefühl ausreichen, um eine Entscheidung zu treffen. In diesem Fall sind die Rezensionen mir egal, da ich sie in der Regel erst lese, wenn ich das Buch beendet habe. Vorher interessieren die Meinungen anderer Leser mich dann nicht sonderlich.

Zitat

Original von Iszlá
Wenn der Inhalt mich anspricht und ich sogar schon eine Leseprobe hinter mir habe, die mir gefällt, dann können fünfhundert Rezensionen anderer Meinung sein, ebenso, wenn ein Buch mir gar nicht zusagt und fünfhundert Rezensionen es als das Buch bezeichnen.

Dieser Satz gefällt mir.

Interessante Frage. Bei mir ist das sehr unterschiedlich.
Bei Büchern, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich die wirklich lesen soll, achte ich schon auf die Rezensionen. Aber ansonsten eher nicht, da doch jeder einen anderen Geschmack hat und ich auch schon mal Bücher richtig toll fande, die sonst nur wenige gut fanden.
Ich will mich nicht zu sehr davon beeinflussen lassen und lese da doch eher Leseproben und wenn die mir zusagen, dann sind mir die Rezensionen ziemlich egal.

Generell kann ich mich dem Tenor hier anschliessen und moechte jetzt auch nicht wiederholen, was hier einige Eulen schon prima geschildert haben.

Moechte aber noch hinzufuegen, dass ich sogar gezielt Negativrezensionen lesen - und dies fuer mich oft kaufentscheidend ist.
Das mag komisch klingen, aber ich versuche dann immer herauszufilten, was besonders haeufig schlecht bewertet wird, und ob mit diesen evtl. 'Maengeln' leben kann, oder ob sie mich vielleicht gar nicht stoeren, denn ich finde dann kann ich das Buch erst recht bedenkenlos kaufen.

Ausserdem sieht man, wie viel Muehe sich jemand mit einer Negativrezension gegeben hat. Waehrend die positiven oft relativ ausfuehrlich sind, schliesslich will man ja andere ueberzeugen das Buch auch zu lesen, unterscheidet sie die Aussagekraft bei Negativrezensionen doch oft enorm. Solche die ihre Meinung nicht begruenden, kann man ja sowieso quasi aus de Wertung nehmen.