Beeinflussung durch Rezensionen

  • Tja: Bei der Auswahl eines Elektrogerätes habe ich es leichter, als bei einem Buch: ich schaue mir die (auch nicht immer verlässlichen) Testergebnisse des gewünschten Objektes an und treffe eine Vorauswahl dessen, was ich brauche. Wenn ich dann noch nicht sicher bin, lasse ich mich face-to-face von einem Fachmann beraten. Wenn der dann nicht nur verkaufen will, sondern erfasst, was ich wirklich wünsche und benötige (und was mein Geldbeutel verträgt^^), habe ich vermutlich Glück und bekomme das Passende.


    Bei Primärmedien wie Musik, Literatur, Kunst, Theater etc. ist es nicht einfach, im Voraus zu entscheiden, welchen Effekt das Objekt der Begierde auf das eigene Befinden haben wird. Es entsteht ja schließlich aus der subjektiven Gefühlsgemengelage des mir meist fremden Schaffenden, die durch seine Begabung und erlerntes Können in Form gebracht wird. Und das, was eine oberflächliche Info wie Klappentext, Thema, Name des Autors, eventuell sogar noch ein Einblick in ausgewählte Buchbereiche mir zu sagen scheinen, kann sich in Nullkommannichts verflüchtigen, wenn ich dann mein Buch in der Hand habe und über dieses Eröffnungs-Leckerli hinaus in den Leseprozess starte.


    Ich glaube, die amazonier wissen schon, warum die Einblicke in manche (deutsch sprachige) Bücher so kurz sind^^. So hatte ich manchmal einen schönen, stimmigen, spannenden Buchanfang, der eine unterhaltsame Lektüre versprach, und als ich dann das Buch gekauft hatte und über den Beginn hinaus las, schickten mich die Passagen, die mit (pseudo-) historisch / soziologisch / wissenschaftlichen Hintergrunddetails gespickt waren, ins Gähnen und in den Schlaf. In dieser Kategorie befanden sich auch echte, hoch gelobte Verkaufsschlager. Bei einem entspann sich z.B. zu meiner Erheiterung eine öffentliche Debatte über die Herkunft dieser Hintergrundinfos, die zum Teil wohl in der Art eines Ex-Ministers einfach nur abgekupfert waren.


    Rezis per se finde ich wichtig und auch teilweise interessant im Hinblick auf meine eigenen Einordnungsprozesse. Sie spiegeln mir die subjektive Wahrnehmung anderer Menschen. Ich bemühe mich, wenn möglich, hinter diese Wahrnehmung zu sehen und Kriterien herauszufiltern, die für mich wichtig sind. Das Sammeln so vieler Infos wie möglich gehört für mich zum Kaufprozess dazu. Dennoch ist mir bewusst, dass es bei Rezensionen (nicht nur à la amazon sondern auch bei renommierten Könnern) auch zu einer Art Herdentrieb mit sich selbst erfüllenden Prophezeiungen kommt. So, wie in dem Märchen über des Kaisers neue Kleider.


    Dann wünsche ich mir die Fähigkeit des Kindes, das in die Menge ruft: "Er hat ja gar nichts an!" Und die vermehrte Fähigkeit, auch mal "Nein!" zu sagen auf meiner Suche in den unendlichen Weiten der Bücherwelten.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Zitat

    Original von Enora
    Rezensionen können bei der Kaufentscheidung hilfreich sein, wenn sie begründet sind. Bei sehr teuren Büchern wie z. B. Sachbüchern lese ich auch alle Bewertungen durch, um mir ein Bild machen zu können, ob sich die Anschaffung lohnt. Teilweise machen Rezensenten auch die Arbeit von Verlagen, indem sie ein Inhaltsverzeichnis erstellen, weil die Kurzbeschreibung zu allgemein gehalten ist und auch kein Inhaltsverzeichnis oder Leseprobe zur Verfügung steht. Das ist auch nützlich und hat mich schon vor einem Fehlkauf bewahrt.


    Ich bestelle aber auch Bücher, die negative Bewertungen haben, solange die genannten Punkte für mich nicht relevant sind.


    Das kann ich so :write Speziell die Sachbücher die mich interessieren sind oft sehr teuer. Da ich mir nicht alle kaufen kann, muss ich aussieben. Hier haben mir Rezensionen, wie Enora sie beschreibt, oftmals schon sehr weiter geholfen.


    Bei einem Krimi, Thriller, oder einer Liebesschnulze achte ich schon weniger auf die Rezis. Wobei ich sagen muss, dass ich die Kommentare hier im Eulennest schon genau lese, mich im Fall des Falles aber auch nicht vom Kauf abhalten lasse. Amazon Bewertungen lese ich so gut wie nie.


    LG Finnia

  • Ja, ich lasse mich beeinflussen.


    Rezis, bei denen ich den Eindruck habe, der Leser huldigt dem Schreiber mit einem Gastgeschenk, obwohl das unnötig ist, schließlich hat er das Buch meist bezahlt, ignoriere ich. Der Einfluss geht gegen 0!


    Eine Kritik allerdings, die positive und negative Inhalte hat, interessiert mich. Ich erkenne sofort, ob mich das Buch anspricht. Natürlich unterscheide ich, wer urteilt, denn Alter, Geschlecht, Vorlieben, Umfeld... haben einen Einfluss auf das Urteil. Ich fahre damit ganz gut und bin nur ganz selten enttäuscht. Dann allerdings packe ich meine ganze Enttäuschung in eine Rezi und lasse den Frust raus ...

  • Nachdem ich über den Ausgangsbeitrag noch ein wenig intensiver nachgedacht habe, stellte sich mir folgende Frage: Warum benötigen wir eigentlich einen doppelten Rettungsschirm für die Auswahl unserer Lektüre?
    Vor gut 15 Jahren hat sich noch niemand um Kritiken im Netz geschert, man verließ sich auf private Empfehlungen oder ging in eine Buchhandlung und schlug gnadenlos zu.
    Heute - so scheint es - funktioniert kein Kauf ohne doppeltes Netz mehr. Es werden Internetforen konsultiert, Blogs besucht, im schlimmsten Fall befragt man den Buchhändler seines Vertrauens und prüft auf Herz und Nieren, um anschließend einen Eiertanz um das Objekt der Begierde aufzuführen, da die Kritiken bei Amazon doch keine fünf Sterne vergeben.
    Warum? Wegen eines überfluteten Marktes, wegen Leserkonditionierung auf fünf Sterne, weil wir kein Selbstvertrauen mehr in die eigene Wahl(-freiheit) haben, weil die Zeit sich schneller dreht und wir noch mehr Masse erschlagen müssen?
    Mir scheint, dass ich einen Thread "Mehr Gelassenheit bei der Buchauswahl" eröffnen sollte.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Mir scheint, dass ich einen Thread "Mehr Gelassenheit bei der Buchauswahl" eröffnen sollte.


    :anbet Großartig!


    Ich kaufe Bücher absolut aus dem Bauch heraus und mache tatsächlich einen großen Bogen um Rezensionen, um mich nicht beeinflussen zu lassen - weder im Positiven noch im Negativen. Denn gerade auch positive Bewertungen können die Erwartungshaltung so hochschrauben, dass Enttäuschung vorprogrammiert ist.


    Natürlich greife ich bei meiner Vorgehensweise auch mal daneben. Aber das gehört dazu. Das macht es spannend :grin

  • Zitat

    Salonlöwin: ... weil wir kein Selbstvertrauen mehr in die eigene Wahl(-freiheit) haben, weil die Zeit sich schneller dreht und wir noch mehr Masse erschlagen müssen? Mir scheint, dass ich einen Thread "Mehr Gelassenheit bei der Buchauswahl" eröffnen sollte.


    Aber liebe Salonlöwin,
    ich kann doch ganz gelassen einige Kritiken herausfiltern und dann entscheiden, ob das Buch für mich lesenswert ist. Je mehr Infos ich habe, umso besser wird mein Urteil sein. Und eine Analyse guter Rezis ist doch eine gute Ergänzung zum Klappentext, oder etwa nicht? Natürlich brauchen wir auch Selbstvertrauen, wenn wir unsere Wahl treffen!

  • Eine Rezension (unabhängig ob in der Zeitung oder anderswo) beeinflusst mich nicht, sie informiert mich, dass ein bestimmtes Buch aus einem bestimmten Genre erschienen ist. Die Sortierung des Buchtitels auf meine Bücherei-Wunschliste, Kauf-Liste, Geschenk-Ideenliste passiert aufgrund des Autors, Verlags, Genres, Schauplatzes, der Zeit, in der ein Buch handelt.


    Indirekt aufmerksam machen auf ein Buch kann mich eine Rezension durch die Qualität ihres Textes oder die Lesebiographie des Rezensenten. Hier bei den Eulen passiert das durch Überschneidungen im Buchgeschmack oder bei den Themen, die konkrete Mitglieder bewegen. Manchmal bildet die Schnittmenge auch ein Buch, das man gemeinsam hasst. :lache


    Die Aufteilung >>amazon lesen wir nicht, Eulen lesen wir<<, finde ich spontan etwas sonderbar, da eine Reihe von Eulen identische Texte bei amazon und hier veröffentlichen oder bei den Eulen und auf ihren Blogs. Wird ein Text glaubwürdiger allein durch das Medium, in dem er veröffentlicht wird?

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Die Aufteilung >>amazon lesen wir nicht, Eulen lesen wir<<, finde ich spontan etwas sonderbar, da eine Reihe von Eulen identische Texte bei amazon und hier veröffentlichen oder bei den Eulen und auf ihren Blogs.


    Was ist denn daran "sonderbar"? Nur weil ich ab und an mal etwas bei Amazon reinstelle, bedeutet das ja nicht im Umkehrschluss, dass ich dort andere Meinungen lese. Die "Amazon-Rezis" interessieren mich nicht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    *Räusper* Ich muss hier gerade noch einmal meinen vorherigen post relativieren - Rezis von Lesern, die ich kenne - zum Beispiel hier aus dem Forum - lese ich tatsächlich, gerade wenn ich weiß, dass wir einen ähnlichen "Buchgeschmack" haben.


    So isses! Natürlich lassen wir uns beeinflussen. Falls nicht, wäre die Büchereule überflüssig!

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Die Aufteilung >>amazon lesen wir nicht, Eulen lesen wir<<, finde ich spontan etwas sonderbar, da eine Reihe von Eulen identische Texte bei amazon und hier veröffentlichen oder bei den Eulen und auf ihren Blogs. Wird ein Text glaubwürdiger allein durch das Medium, in dem er veröffentlicht wird?



    Ich veröffentliche viele meiner Rezis auch bei Amazon.
    Ich lese auch Blogs, darunter auch Blogs die von Eulen geführt werden.
    Aber ich lese die Meinungen bei Amazon nur sehr ungern. Warum? Viele Meinungen bei Amazon sind nicht gerade sehr aussagekräftig oder aber so detailliert das ich es mir sparen kann das Buch überhaupt zu lesen, da man nach lesen der Rezi den kompletten Inhalt von der ersten bis zur letzten Seite kennt.
    Ich sortiere beim Meinungslesen bei Amazon sehr schnell aus. Ich schaue mir einige 5 Sterne und 2 Sterne Rezensionen an, aber schaue schon vor dem genauen lesen wie der Aufbau der Rezi ist und ob zu viel Inhalt preisgegeben wird. Dann erst lese ich die gesamte Meinung.
    Meinungen ala " Das Buch war toll, weil es spannend ist" oder " Das war Buch war schei..e, weil xy in der Mitte des Buches gestorben ist..." und was weiß ich lese ich mir weder bei Amazon noch in Foren oder Blogs durch.

  • Zitat

    Original von beisswenger: Zitat: Salonlöwin: ... weil wir kein Selbstvertrauen mehr in die eigene Wahl(-freiheit) haben, weil die Zeit sich schneller dreht und wir noch mehr Masse erschlagen müssen? Mir scheint, dass ich einen Thread "Mehr Gelassenheit bei der Buchauswahl" eröffnen sollte. Aber liebe Salonlöwin, ich kann doch ganz gelassen einige Kritiken herausfiltern und dann entscheiden, ob das Buch für mich lesenswert ist. Je mehr Infos ich habe, umso besser wird mein Urteil sein. Und eine Analyse guter Rezis ist doch eine gute Ergänzung zum Klappentext, oder etwa nicht? Natürlich brauchen wir auch Selbstvertrauen, wenn wir unsere Wahl treffen!


    Hallo beisswenger,


    ich sehe die Angelegenheit im Prinzip wie Du.
    Andere Forumsmitglieder lassen sich allerdings stark von Rezensionen bei Amazon leiten, ob bewusst oder unbewusst lasse ich dahingestellt.
    Wenn der Leser es versteht, Rezensionen nicht nur aufzunehmen, sondern sie auch in einen Kontext einzuordnen, der sich leicht anhand von Ausdrucksvermögen, Stil, Orthografie u.ä. feststellen lässt und etwas über den Verfasser (Geschlecht, Alter, Bildung, Beruf etc.) aussagt, dann können Rezensionen bis zu einem gewissen Grad nützlich sein.
    Sich allerdings nur auf die Kommentare bei Amazon zu verlassen, halte ich für falsch.


    Im übrigen, ich bin nicht gegen Amazon und dieser Konzern macht mit Sicherheit vieles richtig.
    Nur bedeutet es nicht, dass ich jegliche Geschäftspolitik des Online-Riesen für gutheiße, siehe Datenschutzpolitik, Rezensionsprogramm und Freiexemplare durch Verlage für Toprezensenten etc. und ich als Kunde die Lern- und Erfahrungsprozesse dieses Konzerns mitmachen muss.

  • Ich würde es so formulieren:


    Bei den Büchereulen schaut man bei einer Rezision genauer hin, weil dahinter Leser stehen, die man entweder durch die Forumsaktivität oder sogar persönlich kennt. Das schafft von vornherein Vertrauen.
    Da, wie schon erwähnt, viele Eulen ihre identischen Rezis bei Amazon einstellen, würde ich die dortigen Rezensionen allerdings nicht pauschal verteufeln. Was ein Vorteil von Amazon ist, ist sicher die Möglichkeit, auch auf ausländische Meinungen zugreifen zu können.


    Der Vorteil von Eulen-Rezensionen ist hingegen, dass sie vielfach umfangreicher sind und sich oft ein interessanter Meinungsaustausch dabei ergibt. Insbesondere ist das ja in Leserunden der Fall.
    Ich glaube, dass mich schon weitaus mehr Leserunden als Rezensionen zur Anschaffung eines Buchs verleitet haben.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Einen Unterschied zwischen Eulen-Meinungen und x-beliebigen Meinungen sehe ich noch. Bei den Eulen bekommt man - in den meisten Fällen - eine Antwort auf zusätzliche Fragen. Warum so viele Sterne vergeben wurden z. B. oder auch auf die direkte Frage, würdest du mir dieses Buch empfehlen. Der Funke der Begeisterung für ein Buch springt ganz direkt über. Eulen wollen, dass andere ein Buch auch lieben, oder sie wollen von einem Buch abraten.


    Rezensionen, die eingestellt werden, ohne dass der Verfasser sich gesprächsbereit zeigt, finde ich sehr viele weniger wirkungsvoll. Das gilt für amazon wie für die Büchereule.

  • Zitat

    So isses! Natürlich lassen wir uns beeinflussen. Falls nicht, wäre die Büchereule überflüssig!


    :write


    Zitat

    ich kann doch ganz gelassen einige Kritiken herausfiltern und dann entscheiden, ob das Buch für mich lesenswert ist. Je mehr Infos ich habe, umso besser wird mein Urteil sein. Und eine Analyse guter Rezis ist doch eine gute Ergänzung zum Klappentext, oder etwa nicht? Natürlich brauchen wir auch Selbstvertrauen, wenn wir unsere Wahl treffen!


    :write

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das Bewertungsspektrum der Büchereule ist in jedem Fall vrozugswürdig. 1-10 Punkte ermöglichen eine bessere Differenzierung als fünf Sterne.


    Das Fragenstellen hat auch sehr viel für sich. Ob es nötig ist, mit einem Rezensionsverfasser über seine Meinung zu diskutieren, sei dahingestellt. Die meisten begründen ja ihre Ansichten hinreichend.


    Dass zwei hingeworfene Sätze, dass ein Buch gut oder schlecht ist, nicht hilfreich sind, versteht sich von selbst. So etwas ist für mich auch keine Rezension, sondern bestenfalls ein Umfrage-Ja oder -Nein.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Die Aufteilung >>amazon lesen wir nicht, Eulen lesen wir<<, finde ich spontan etwas sonderbar, da eine Reihe von Eulen identische Texte bei amazon und hier veröffentlichen oder bei den Eulen und auf ihren Blogs. Wird ein Text glaubwürdiger allein durch das Medium, in dem er veröffentlicht wird?


    Das frage ich mich auch. Bei den Eulen gibt es gute und schlechte Rezensionen, wie auf amazon auch.


    Unerheblich für den Kauf sind hingegen das Cover etc. Ich will das Buch ja lesen & nicht anschauen. Just my 2 Cents. :wave

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Bei Bücher von Autoren, die ich bisher gar nicht oder höchstens einmal gelesen habe, lasse ich mich von Rezensionen beeinflussen. Zwei-Satz-Rezis lese ich allerdings weder bei Amazon noch in einem anderen Online-shop. Wie sollte ich denn sonst auf besondere Vor- oder Nachteile hingewiesen werden? Früher hat mich die Buchhändlerin beraten und ich war ausschließlich auf deren Meinung angewiesen, um eine Kaufentscheidung zu fällen. Daher finde ich es hilfreich, dass ich nun mehrere Meinung lesen könnte (wenn ich denn wollte).


    Es überrascht mich übrigens immer wieder, dass hier geschrieben wird, man würde nichts auf Amazon-Rezis geben. Eine Vielzahl der dort veröffentlichten Rezis wurden von Eulen verfasst, die dieselbe Rezi auch hier eingestellt haben. Oder holt mich hier mein Mainstream-Buchgeschmack wieder ein?

  • Ich bin inzwischen dazu übergegangen, Rezis erst zu lesen, nachdem ich das Buch beendet habe.


    Denn jedes Mal, wenn ich eine Rezi über ein Buch lese, das ich eventuell gerade lese oder das noch auf meinem Sub liegt, und in dieser Rezi tauchen negative Kritikpunkte auf, dann sehe ich diese Kritikpunkte plötzlich auch in dem Buch, obwohl sie mir vorher gar nicht aufgefallen sind. Dann stört mich das so unheimlich, dass mein Eindruck von dem Buch unheimlich leidet. Das ist keine bewusste Entscheidung von mir, sondern einfach ein psychologisches Phänomen, auch wenn ich es nicht benennen kann.


    Rezensionen bei Amazon lese ich nicht. Für mich ist es nur ein Ort, an dem ich Bücher bestelle, denn ich lese alle Rezis hier im Eulenforum, poste meine eigenen Rezis aber durchaus auch auf meinem Blog. Auch schlechte (siehe "Das Tal 1.1 Das Spiel" von Krystyna Kuhn).

  • Zitat

    Original von newmoon
    Unerheblich für den Kauf sind hingegen das Cover etc. Ich will das Buch ja lesen & nicht anschauen.


    Ein ansprechendes Cover verleitet mich gelegentlich schon dazu, ein Buch zur Hand zu nehmen, dem ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Ich habe auch schon Bücher gekauft, weil sie äußerlich gut gemacht waren (und damit sowohl Juwelen erwischt als auch den berühmten Griff ins Klo getätigt.)


    Ich denke, das Cover spielt unbewusst immer eine Rolle bei der Auswahl. Der Mensch ist ein Augentier. Wenn das Essen gefällig angerichtet ist, isst man es gleich viel lieber.


    Außerdem: Ein Buch mit schönem Cover stelle ich gerne auch mal so ins Regal, dass ich es anschauen kann. :-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers