Ich bin seit kurzem beim Vine Programm. Ich war Amazon Rezensentenrang 3.000something und mit ein Sterne Rezis hatte ich noch nie ein Problem und wenn ich sieben negative Bewertungen habe - ehrlich freuen tut es mich nicht, aber Kratzen genausowenig. Wenn jemand nach kostenlosen Sachen geiert und sich drum verbiegt, sei's drum, der disqualifiziert sich selbst.
Ein Rezensent tritt ab
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Bei diesem Buch hier ist mir das mit den Vine-Rezensenten besonders aufgefallen. Von 53 Rezis sind 41 von Vine-Rezensenten, wenn ich mich nicht verzählt habe. Da lese ich dann schon irgendwann nicht mehr, was die Leute schreiben, sondern denke mir nur noch, dass da ein Buch massiv gepushed wird. Aber ich finde gut, dass Amazon es wenigstens kennzeichnet.
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Wobei diesen Beispiel zeigt, das alle drei Sterne Rezis von Vinern kommen.
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Original von Delphin
Bei diesem Buch hier ist mir das mit den Vine-Rezensenten besonders aufgefallen. Von 53 Rezis sind 41 von Vine-Rezensenten, wenn ich mich nicht verzählt habe. Da lese ich dann schon irgendwann nicht mehr, was die Leute schreiben, sondern denke mir nur noch, dass da ein Buch massiv gepushed wird. Aber ich finde gut, dass Amazon es wenigstens kennzeichnet.
.Ich stelle bei mir auch fest, daß ich die Vine-Rezis weniger lese, es sei denn, es sind von mir schon lange geschätzte Rezensenten. Eigentlich schade.
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Original von beowulf
Wobei diesen Beispiel zeigt, das alle drei Sterne Rezis von Vinern kommen.Ja, das hatte ich auch sofort nachgeguckt.
Ich habe inzwischen einfach eine Aversion gegen Gratisbuchaktion-Rezensionen entwickelt und verliere da auch schnell das Interesse, wenn ich hinter einem sich schnell mit Rezis füllenden Thread eine Gratisbuchaktion vermute. Wahrscheinlich tue ich damit einigen Rezischreibern Unrecht, aber ist einfach so.
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Blöd ist ja, daß ein ordentlicher Verriß mindestens oder gar mehr Zeit beansprucht wie eine positive Rezi. Soviel Zeit haben so schlechte Bücher eigentlich gar nicht verdient.
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Original von Pelican
Ich stelle bei mir auch fest, daß ich die Vine-Rezis weniger lese, es sei denn, es sind von mir schon lange geschätzte Rezensenten. Eigentlich schade.
Ich hoffe immer noch, dass sich diese ganzen Gratisbuch-Aktionen irgendwann tot laufen. Denn selbst wenn die ganzen Rezensionen total unbeeinflusst davon sein sollten, dass das Buch nichts gekostet hat, beeinflussen Aktionen wie Vorablesen und ähnliches eben doch, was hier und woanders rezensiert wird.
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Zitat
Original von Pelican
Blöd ist ja, daß ein ordentlicher Verriß mindestens oder gar mehr Zeit beansprucht wie eine positive Rezi. Soviel Zeit haben so schlechte Bücher eigentlich gar nicht verdient.Wenn ich so richtig sauer auf ein Buch bin, macht mir das auch Spaß einen Verriss zu schreiben. Für einen Verriss mache ich aber keinen Rezithread auf, da hänge ich mich bestenfalls irgendwo dran.
Am schlimmsten zu schreiben finde ich Drei-Sterne-Rezis. Da ist das Buch dann so belanglos, dass es mich noch nicht mal geärgert hat. Meist spare ich mir dann die Rezi ganz.
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Original von Delphin
Für einen Verriss mache ich aber keinen Rezithread auf, da hänge ich mich bestenfalls irgendwo dran.Siehste, genau das, ist das Problem.
Aber es ist schon so:
ein gutes Buch oder ein schlechtes zu rezensieren, macht durchaus Spaß, ein mittelmäßiges zu rezensieren, eben eher nicht. -
Zitat
Original von Pelican
Siehste, genau das, ist das Problem.
Ich denke halt immer, dass jede Werbung gute Werbung ist - auch ein Verriss, und ich will einem Buch, das ich grottig finde nicht zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Ich stelle eigentlich fast nur Bücher vor, von denen ich hoffe, dass sie auch noch von anderen gelesen werden.
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Ich gehöre auch seit Kurzem zu den "Vinern" und ich bewerte mit Garantie kein Buch besser, weil ich es "umsonst" bekommen habe oder weil ich Angst habe, aus dem Programm zu fliegen. Das Buch wird mit der gleichen Sorgfalt gelesen und rezensiert wie andere Rezensionsexemplare und gekaufte Bücher. Da mache ich überhaupt keinen Unterschied. Ich finde es auch ein bisschen unfair, alle "Viner" über einen Kamm zu scheren und zu behaupten, sie hypen ein Buch, damit sie weiterhin Bücher "gratis" bekommen. Nur, weil eine Rezension von einem Vine- Rezensenten kommt, ist sie nicht automatisch minderwertig. Da sollte man sich vielleicht doch die Mühe machen, genauer hinzugucken.
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Original von evalotta
Ich finde es auch ein bisschen unfair, alle "Viner" über einen Kamm zu scheren und zu behaupten, sie hypen ein Buch, damit sie weiterhin Bücher "gratis" bekommen. Nur, weil eine Rezension von einem Vine- Rezensenten kommt, ist sie nicht automatisch minderwertig. Da sollte man sich vielleicht doch die Mühe machen, genauer hinzugucken.Es ist aber zutiefst menschlich, diese "für-lau-Mentalität" zu pflegen. Und warum sollten diese Viner-Typen anders sein als diese anderen Freibiergesichter.
Kein Wirtschaftsunternehmen - und Amazon ist nichts anderes - wird mir irgendetwas ohne Hintergedanken schenken. Hinter diesen Geschenken stehen knallharte marktwirtschaftliche Interessen. Und warum sollte man das Ego der Menschen nicht streicheln wenn diese mehr werbemässig bringen als irgendwelche teuren Werbekampagnen.
Die Vorteilsnahme beginnt übrigens schon im Kleinen....
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Ich denke, der Denkfehler in dieser ganzen "Viner"-Diskussion hier ist, dass angenommen wird, amazon wolle durch möglichst viele positive Rezensionen den Verkauf der Bücher ankurbeln.
Prima, aber Nachhaltigkeit sollte gerade für so ein dickes Unternehmen wie amazon ein entscheidendes Qualitätserkmal sein. D.h. dass möglichst vielen Kunden, die ein (sehr) positiv bewertetes Buch gekauft haben, dieses am Ende auch tatsächlich gefallen haben sollte. Gerade deshalb werden wohl die "Vine"-Programmer auch nach "hilfreich"-Clicks ausgewählt: offenbar hat der Rezensent einen Geschmack, der dem Großteil der anderen amazon-Kunden entspricht (denn die meisten werden diesen Click wohl erst betätigen, nachdem sie das Buch gekauft haben und für ähnlich gut oder schlecht befunden haben, wie eben jener Rezensent und nicht in dem Augenblick, in dem sie sich aufgrund dieser Rezi entschieden haben, eben jenes Buch zu kaufen).Aber genau durch diesen Mechanismus entstehen auch diese Grabenkämpfe: lobt eine Rezensent (eh nur ein gekaufter Scherge!) ein Buch eines missliebigen Kollegen in den Blauen Himmel (oder schreibt auch nur eine fundierte positive Rezi), wird auf den "Nicht-hilfreich"-Button gedrückt, verreisst ein missliebiger Konkurrent (oder auch ein frustrierter unabhängiger Leser) das eigene Werk, ebenso.
Amazon könnte diese "Neid" hilfreich oder nichthilfreich-Clicks vermeiden, in dem diese nur beim eigentlichen Kauf möglich wären, etwa bevor man die Bestellung abschickt. Dann würden die Leute tatsächlich ihre Kaufentscheidung von der tollen Rezi abhängig machen und diese entsprechend bewerten. Oder eben davon, dass der Rezensent genau die Dinge bemängelt hat, die ich großartig finde, und deshalb das Buch für mich genau das Richtige ist.So kann es sein, dass ein Buch wie Feuchtgebiete, das magere 2,5 Sterne aufweist, auf 1800 Rezis kommt. Das wollen unabhängig vom Verkaufsrang alle lesen, um dann, wenn sie selber nicht den 901. Verriss dazu schreiben wollen, eben auf jenen Verriss cklicken, der ihre Meinung am Besten widergibt.
Eine Eule (Grisel?) meinte ja, dass negative Rezis ihre Kaufentscheidung positiv beeinflussen, weil sie weiß, dass Bücher, die die Mehrheit der Amazonrezensenten schlimm findet, ihr gefallen. So gesehen sind einigermaßen "ehrliche" Rezensionen für amazon um einiges hilfreicher, als blinde Lobhudeleien
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Original von DraperDoyle
Eine Eule (Grisel?) meinte ja, dass negative Rezis ihre Kaufentscheidung positiv beeinflussen, weil sie weiß, dass Bücher, die die Mehrheit der Amazonrezensenten schlimm findet, ihr gefallen. So gesehen sind einigermaßen "ehrliche" Rezensionen für amazon um einiges hilfreicher, als blinde LobhudeleienAlso, einen ganz so absonderlichen Geschmack habe ich dann doch nicht, dass ich grundsätzlich das mag, was alle anderen nicht mögen.
Was ich meinte, ist dass ich grundsätzlich einfach Bücher interessanter finde, die polarisieren, weil ich dort dann mehr Ecken und Kanten vermute. -
stimmt, Grisel, ich habe dich unscharf widergegeben, sorry.
Aber es ist de facto ja wirklich so, dass amazon rein marktwitschaftlich nix davon hätte, wenn es für alle Bücher durchweg positive Rezensionen gäbe. Damit wäre diese "Entscheidungshilfe" amazon-Rezension ganz schnell vollkommen als Jubelwerbung entlarvt und nicht mehr wert, als wenn mir in irgendeinem Werbespot eine ambitionierte aber talentlose Schauspielerin Waschmittel XY als das beste aller Zeiten anpreist.
Da es bei amazon nicht so intim zugeht wie hier (was Eule A so für gut befindet, könnte was für mich sein, von Eule Z sollte ich die Finger lassen [obwohl sie tolle Rezis schreibt]), ist dort dieses zweifelhafte und missbrauchsabfällige Feature des Hilfreich-Buttons entstanden. Nur, dass das nicht funktionieren kann.
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Original von DraperDoyle
Aber es ist de facto ja wirklich so, dass amazon rein marktwitschaftlich nix davon hätte, wenn es für alle Bücher durchweg positive Rezensionen gäbe.Außerdem sind wir, die wir es nutzen, doch allesamt intelligente Menschen und können zwischen Blödsinnnsrezensionen und ernsthaften unterscheiden.
ZitatDa es bei amazon nicht so intim zugeht wie hier (was Eule A so für gut befindet, könnte was für mich sein, von Eule Z sollte ich die Finger lassen [obwohl sie tolle Rezis schreibt]), ist dort dieses zweifelhafte und missbrauchsabfällige Feature des Hilfreich-Buttons entstanden. Nur, dass das nicht funktionieren kann.
Ja, wobei das aber eben aus der Boshaftigkeit bzw. Dummheit der Klicker resultiert. Im Prinzip wäre das System ja nicht so falsch, wenn es nicht missbraucht würde.
Ich sehe auch nicht ganz, warum es immer ein Amazon vs. Eule sein muss, es geht ja buchstäblich Hand in Hand, denn wohin verlinken wir unsere Rezensionen, damit sie im Verzeichnis aufscheinen?
Und für mich ist es auch kein entweder oder, weil ich hier so gern schreibe, wie dort. Es ergänzt sich für mich.
Das war jetzt nicht auf Dich bezogen, ich kriege bei diesen Diskussionen nur immer diesen Vibe. Dass Amazon als Großkonzern kein Häschenverein ist, sollte klar sein.
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Original von Grisel
Ja, wobei das aber eben aus der Boshaftigkeit bzw. Dummheit der Klicker resultiert. Im Prinzip wäre das System ja nicht so falsch, wenn es nicht missbraucht würde.
Ich sehe auch nicht ganz, warum es immer ein Amazon vs. Eule sein muss, es geht ja buchstäblich Hand in Hand, denn wohin verlinken wir unsere Rezensionen, damit sie im Verzeichnis aufscheinen?
Und für mich ist es auch kein entweder oder, weil ich hier so gern schreibe, wie dort. Es ergänzt sich für mich.
Das war jetzt nicht auf Dich bezogen, ich kriege bei diesen Diskussionen nur immer diesen Vibe. Dass Amazon als Großkonzern kein Häschenverein ist, sollte klar sein.
Diese Aussagen würde ich gerne ganz dick :write.
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Wobei ich mal behaupte etwas Selbstdarstellung ist in jeder Rezi drin. Da ich selber Rezis schreibe finde ich das ja nicht schlimm aber dieser Abschied ist schon ein Knall von Selbstbeweihräucherung, ich armer Kerl, ich wollte doch nur Lesen. Aber 10.000 Bücher Verkäufe ich jetzt auf dem Flohmarkt und die sind weggegangen wie warme Semmeln. Aber aus der "Hall of Fame" wollten mich alle verbeißen, Irgendwie habe ich ein Problem mit so einem Egomanen Mitleid zu entwickeln, da lese ich lieber ein gutes Buch.
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Ich verstehe nicht ganz, weshalb Thorsten Wiedau so abgewatscht wird. Der Artikel gibt recht interessante Einblicke in das Amazon-System und stellt den Menschen hinter dem (Massen-) Rezensenten vor. Er hat als Hobby-Rezensent angefangen, sich ins System einspannen lassen und ist jetzt aus verschiedenen Gründen genervt davon. Bei Wikipedia geht es vielen sicher ähnlich.
Die genannten Zahlen halte ich nicht für völlig aus der Luft gegriffen, zumal es in dem Artikel heißt, dass Wiedau praktisch alles rezensiert. Vom Kinder- bis zum Kochbuch. Gerade bei diesen Genres dürfte der Zeitaufwand fürs Durchlesen geringer sein als bei Romanen, was die Menge erklären könnte.
Und wenn von einem 80 Wochenstunden-Job die Rede ist, heißt das in den wenigsten Fällen, dass jemand 16 Stunden am Tag (oder 13 Stunden bei einer 6-Tage-Woche) aktiv arbeitet. Darin sind meistens viele Pausen und ein nicht unerheblicher Leerlauf, insbesondere durch die genannte Reisetätigkeit, enthalten.Aber letztlich ist es egal, ob und wie Thorsten Wiedau sein behauptetes jährliches Lesepensum bewältigt hat. Ein interessanteres Thema ist für mich das allgegenwärtige Internet-typische Rankingsystem. Und dass sich so viele Menschen ein Bein ausreißen, um einen Platz in den vorderen Rängen zu erobern und auch zu behalten.
Ein bisschen ist das auch hier im Forum so, habe ich den Eindruck. Man gilt mehr und ist mehr, je mehr Beiträge gesammelt wurden. Klar, es steigt der Bekanntheitsgrad, wenn man in allen möglichen Threads auftaucht, und wenn es nur mit einem zustimmenden Satz + Smilies ist. Doch die Frage ist, ob die Anzahl von Beiträgen oder eben - im Fall von Amazon die Anzahl von Rezensionen - überhaupt etwas aussagt.
Ich persönlich würde ein Buch nicht deswegen kaufen, weil es ein Top-100- oder Top-10-Rezensent oder Marcel Reich-Ranicki für gut befunden hat.
Ich habe mich immer wieder an Amazon-Rezensionen als auch Rezensionen in der Eule orientiert und wurde sowohl positiv überrascht als auch furchtbar enttäuscht. Es ist zwar nett und spannend, wenn man andere Meinungen lesen kann, aber im Grunde ist es wie mit dem Essen: reine Geschmackssache und im Zweifelsfall auf das eigene Bauchgefühl verlassen.Ich nutze Amazon gern, da ich es bequemer finde, zu Hause in aller Ruhe etwas aussuchen zu können als in die Buchhandlung zu rennen, halte aber den Hickhack im Rezensionssystem für albern. Den "Hilfreich/Nicht hilfreich"-Button abzuschaffen, wäre sicher ein Schritt nach vorne, zumal fraglich ist, was an der Funktion hilfreich sein soll und weshalb man auch noch eine Bewertung bewerten soll. Ob mir eine Rezension weiterhilft, kann ich doch selbst entscheiden.
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Gerade deshalb werden wohl die "Vine"-Programmer auch nach "hilfreich"-Clicks ausgewählt: offenbar hat der Rezensent einen Geschmack, der dem Großteil der anderen amazon-Kunden entspricht (denn die meisten werden diesen Click wohl erst betätigen, nachdem sie das Buch gekauft haben und für ähnlich gut oder schlecht befunden haben, wie eben jener Rezensent und nicht in dem Augenblick, in dem sie sich aufgrund dieser Rezi entschieden haben, eben jenes Buch zu kaufen).
Diese Sichtweise ist mir ganz neu. Für mich bedeutet "hilfreich": Hilfreich bei meiner Kaufentscheidung. Also eine gute Rezension. Alles andere wäre doch widersinning.
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