'Kreuzzug' - Seiten 204 - 267

  • Nachtrag zu gestern Nacht:


    Mit diesem Abschnitt noch fertig geworden, und es bleibt spannend. Mal sehen, was sich Sandra einfallen lässt, um auf den Berg zu kommen und mal sehen, was gleich im Kammhotel passieren wird. Die Situation im Zug empfinde ich derzeit eher surreal und hoffe, dass Thien und Craig den Plan noch irgendwie verfeinern - derzeit klingt mir das zu unnötig verzweifelt und auch ein bisschen sehr nach Rambo.


    Das Motiv von Pedro und "Mi Pueblo" habe ich immer noch nicht durchschaut.


    Kerstin Dembrowski gefällt mir. :grin


    An der Politikfront diesmal etwas gesitteter alles ... den einen albernen Ausrutscher mit dem "Quatsch Comedy Club" kann man (unter Schmerzen) auch durchgehen lassen. Das Medienpersonal selbst war mir dann wieder zu gefällig an der Realität angelehnt, sei es Kai Diez oder Peter-Paul Kurth Walther (ein Verweis auf Springer-Hetzteufel Wagner), der bequemerweise einen Namen trägt, den man genauso gut abkürzen kann wie den von Kerner ... ähm, Körber.
    Ich finde es durchaus gut, wenn man in Romanen Parallelen zu tatsächlichen Personen/Ereignissen ziehen kann und die Einflüsse des Autors erkennt, aber es wäre schön, wenn man das etwas subtiler unterbrächte.


    Ansonsten immer noch Respekt, allein für die Recherche der Logistik einer solchen Riesenoperation - sowas beeindruckt mich ungemein.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)


  • das überlege ich auch schon länger.
    Wie helfen sie ihrer Heimat, wenn sie in Deutschland ein Attentat verüben. Sie sind ja keine Islamisten.


    Jedenfalls ist es noch spannend


  • MR: Zu gerne schreibe ich jetzt auch mal meiner härtesten Kritikerin. Ich bin sehr beeindruckt, wie genau du liest, und wie treffend deine Kritik an den meisten Stellen ist - und lerne wirklich viel. Ganz herzlichen Dank!


    Und zu den Namen: Ist immer so eine Sache: Wenn man die zu weit weg sucht, dann kommt keiner mehr drauf. Und den Walther PPK, das versoffene Arschloch, wie Diez schon wieder sagen würde, fand ich schon süß. Vor allem "Schüsse auf die Leser" - aber wie sagte Billy Wilder doch: "Kill your darlings first". Vielleicht würde ich das beim nächsten Mal weniger auf die Spitze treiben. (Wer meine Krimis kennt, weiß, dass ich mich auch immer an die Satire herantaste, ich kann nicht anders ...) Keine Angst: Wenigstens der Verteidigungsminister ist jetzt so gut wie kaltgestellt. Der wäre mir dann selbst auch irgendwann auf den Zeiger gegangen (Eigentlich auch eine Parallele zur Echtwelt: einerseits war der KT eine Nervensäge, andererseits vermisst man ihn schon fast wieder, die anderen sind halt soooo langweilig ...). Ist übrigens wahr, dass er in Mittenwald gedient hat, von daher musste er einen Einsatz da haben (ich meine sein alter ego Philipp von Brunnstein, natürlich!). Ist ihm übrigens hoch anzurechnen, dass er sich nicht nach der Grundausbildung auf einen Unteroffizierslehrgang gemeldet hat, sondern die ganze Zeit (Und das waren damals noch 15 oder 18 Monate) bei der einfachen Truppe seinen Dienst geschoben hat. Muss auch mal gesagt werden.

  • So, Sandra ist nun auch auf dem Weg auf den Berg - ich bin gespannt, wann und unter welchen Umständen sie, Markus und Thien sich dort begegnen.
    Mich würden ja auch keine 100.000 Euro dazu bewegen, mich mitten in einen Terroranschlag zu begeben, schon gar nicht, wenn schon der Weg dahin lebensgefährlich ist... aber Sandra ist da ja ein anderer Typ.


    Kapitän zu See (schon wieder so eine Oktoberfest-Parallele, das kann doch kein Zufall mehr sein, oder?) Kerstin Dembrowski (immerhin ist sie eine Frau, also doch ein gravierender Unterschied) bringt nun mal ein bisschen Bewegung in die Kommunikationsstrategie. Wird auch Zeit.


    Was mich bei Markus Auftrag gestört hat, in einem Nebensatz fragt er sich, ob sich da noch andere Schützen verstecken... nachdem vorher ausführlich erklärt wurde, dass der eine anhand seiner Körpertemperatur so einfach auszumachen war - da wird man doch hoffentlich auch geschaut haben, ob es noch Anzeichen für weitere gibt?!
    Ich bin gespannt, wer sich da noch in dem alten Hotel rumtreibt, McFarland hört bzw. sieht ja 2 Personen, wer ist also noch da drin?


    Ach, und Craig und seine Frau - sind die das Ehepaar, das auch McFarlands Führungsoffizier da in der Gegend ausgemacht hat? Aber der war ja nicht wirklich begeistert von dieser Information, wenn ich das richtig gelesen habe? Wobei "schiefes Grinsen" ja alles mögliche bedeuten kann, habe nun nochmal nachgelesen...


    Das Motiv von Mi Pueblo leuchtet mir bisher auch noch nicht ein. Rache an der westlichen Welt für die jahrhundertelange Ausbeutung ihres Landes? Aber das verbessert die aktuellen und zukünftigen Verhältnisse sicher nicht... Und warum dieser "Umweg" über die pseudo-arabischen amerikanischen Ausbildungscamps? Ich bin neugierig, was wir da noch für Details erfahren werden.

  • Zitat

    Original von Gronik
    So, Sandra ist nun auch auf dem Weg auf den Berg - ich bin gespannt, wann und unter welchen Umständen sie, Markus und Thien sich dort begegnen.
    Mich würden ja auch keine 100.000 Euro dazu bewegen, mich mitten in einen Terroranschlag zu begeben, schon gar nicht, wenn schon der Weg dahin lebensgefährlich ist... aber Sandra ist da ja ein anderer Typ..


    Da hatte ich mich auch schon gefragt, wann sie endlich auftaucht. Irgendwie passt sie mit ihrer Einstellung eher zu Thien als zu Markus. Thien überlegt ja auch, wie er mit Fotos vom Terroranschlag reich werden kann.


    Zitat

    Original von Gronik
    Kapitän zu See (schon wieder so eine Oktoberfest-Parallele, das kann doch kein Zufall mehr sein, oder?) Kerstin Dembrowski (immerhin ist sie eine Frau, also doch ein gravierender Unterschied) bringt nun mal ein bisschen Bewegung in die Kommunikationsstrategie. Wird auch Zeit.


    Ich mußte auch gleich an "Oktoberfest" denken. Und langsam beschleicht mich das Gefühl, das Buch ist eine einzige Persiflage, wenn auch eine gut recherchierte :grin.
    Die Kerstin gefällt mir als Figur übrigens richtig gut. Hoffentlich hält sie das durch :-)


    Zitat

    Original von Gronik
    Ich bin gespannt, wer sich da noch in dem alten Hotel rumtreibt, McFarland hört bzw. sieht ja 2 Personen, wer ist also noch da drin?


    Vielleicht irgendwelche Kumpels von unseren Bolovianern. Es scheinen ja nicht alle 13 mit im Tunnel zu sein.


    Zitat

    Original von Gronik
    Ach, und Craig und seine Frau - sind die das Ehepaar, das auch McFarlands Führungsoffizier da in der Gegend ausgemacht hat? Aber der war ja nicht wirklich begeistert von dieser Information, wenn ich das richtig gelesen habe? Wobei "schiefes Grinsen" ja alles mögliche bedeuten kann, habe nun nochmal nachgelesen...


    Das käme schon hin mit dem Ehepaar, wäre ja sonst ein zu großer Zufall.


    Zitat

    Original von Gronik
    Das Motiv von Mi Pueblo leuchtet mir bisher auch noch nicht ein. Rache an der westlichen Welt für die jahrhundertelange Ausbeutung ihres Landes? Aber das verbessert die aktuellen und zukünftigen Verhältnisse sicher nicht... Und warum dieser "Umweg" über die pseudo-arabischen amerikanischen Ausbildungscamps? Ich bin neugierig, was wir da noch für Details erfahren werden.


    Das ist mir auch überhaupt noch nicht klar. Ich hab keinen blassen Schimmer, wohin sich das entwickeln wird. Also, es bleibt spannend, ein bißchen skurril, aber spannend :grin

  • Zitat

    Original von Marc Ritter
    MR: Zu gerne schreibe ich jetzt auch mal meiner härtesten Kritikerin. Ich bin sehr beeindruckt, wie genau du liest, und wie treffend deine Kritik an den meisten Stellen ist - und lerne wirklich viel. Ganz herzlichen Dank!


    Oh danke, du siehst die "Kritikerin" beeindruckt. Ich befürchte jedoch, ich hätte bei den In-Body-Units im wortwörtlichen Sinne die A....karte gezogen :lache Trotzdem danke - und ich will ja gar nicht so viel kritisieren, ich freue mich ja auch mal, wenn klassischer High-Concept-Mainstream im Thrillerbereich endlich auch mal aus Deutschland kommt.


    Was die Anspielungen an das Oktoberfest betrifft - irgendwo hat der Herr Ritter auch in einer Aufzählung möglicher Attentate einen Giftgasanschlag auf ein Volksfest zitiert. An der Stelle musste ich auch ein bisschen grinsen ... :-)

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Zitat

    Original von Bildersturm
    Was die Anspielungen an das Oktoberfest betrifft - irgendwo hat der Herr Ritter auch in einer Aufzählung möglicher Attentate einen Giftgasanschlag auf ein Volksfest zitiert. An der Stelle musste ich auch ein bisschen grinsen ... :-)


    Stimmt, das wollte ich eigentlich auch erwähnen, ist mir auch aufgefallen! :chen

  • Zitat

    Original von Bildersturm


    Oh danke, du siehst die "Kritikerin" beeindruckt. Ich befürchte jedoch, ich hätte bei den In-Body-Units im wortwörtlichen Sinne die A....karte gezogen :lache Trotzdem danke - und ich will ja gar nicht so viel kritisieren, ich freue mich ja auch mal, wenn klassischer High-Concept-Mainstream im Thrillerbereich endlich auch mal aus Deutschland kommt.


    Was die Anspielungen an das Oktoberfest betrifft - irgendwo hat der Herr Ritter auch in einer Aufzählung möglicher Attentate einen Giftgasanschlag auf ein Volksfest zitiert. An der Stelle musste ich auch ein bisschen grinsen ... :-)


    Haha - so kann man sich bei Fotos von Einäugigen täuschen! Sorry für die Geschlechtsumwandlung!

  • Für meine Verhältnisse, habe ich an diesem Abschnitt sehr lange gelesen.


    Zwar greift Sandra jetzt aktiv in das Geschehen ein, aber alles andere zieht sich für mich etwas in die Länge. Im Zug selbst, plant Thien zwar immer weiter, dass er gegen die Attentäter vorgeht, wird aber nicht wirklich aktiv. Auch die Krisenstäbe waren in diesem Abschnitt nur in der Planungsphase.
    Hoffentlich entwickeln sich im kommenden Abschnitt die Ereignisse wieder etwas rasanter weiter.


    Den Glossar habe ich mir durchgelesen und die vielen Hintergrundinformationen auch als sehr hilfreich empfunden. Marc Ritter hat sich dabei sehr viel Mühe gegeben, was aber durch ein Personenregister noch zu verbessern gewesen wäre.

  • Zitat

    Original von Bildersturm
    ...den einen albernen Ausrutscher mit dem "Quatsch Comedy Club" kann man (unter Schmerzen) auch durchgehen lassen.


    Mit diesen flapsigen Sprüchen und Dialogen hab ich auch so meine Probleme. Schon im vorigen Abschnitt (S. 145) sind mir "sattelt die Hühner" und "denn man tau" unangenehm aufgefallen. Irgendwie passt das für mich nicht in Schriftform und zieht das sprachliche Niveau herunter.


    Eine neue Akteurin, Karin Dembrowski, betritt die Bühne, noch kann ich zu ihr nichts sagen. Außer ihren Qualifikationen hat man nicht viel über sie erfahren. Dieses Mi Pueblo-Trüppchen bleibt nach wie vor mysteriös. Nach dem was wir bisher über sie erfahren haben, hegen sie einige krude Ideen in Bezug auf das Reich der Aymara und die Göttin Pachamama. Wie sie es allerdings geschafft haben, sich für diesen "doppelverdreckten" Einsatz (Nachtgedanken, das passt soooo gut :grin) zu qualifizieren und diesen dann für ihre eigenen Zwecke abzuwandeln, darauf bin ich sehr gespannt!


    Dieser Ausbeutungsvorwurf S. 233 ist natürlich korrekt, trotzdem finde ich diese Passage wie sie in Wien eintreffen, sich die Nase an den Auslagen von "Sacher" plattdrücken usw. klischeehaft und ein bisschen aufgesetzt.

  • Für mich machen Sprüche wie "die Hühner satteln" das ganze nur lebensechter. Kein Mensch spricht Schriftdeutsch. Warum sollte es jemand in einem Roman dann tun? Worüber ich froh bin, ist dass das Bayerisch sich in Grenzen hält, das kann ich nämlich geschrieben gar nicht leiden.
    Ich habe Oktoberfest nicht gelesen und werde es auch nicht lesen, kann also hier keine Parallelen ziehen. Mir gefällt die Geschichte, für mich hat sie keine Längen, und ich finde es schön, dass mir nicht alle zwei Seiten Gedärm ins Gesicht springt...die Beschreibung der abgestürzten Gondel hat mir im Grunde schon gereicht. Die Spannung wird hier viel unterschwelliger, aber dafür umso besser aufgebaut. Ich finde die wechselnden Perspektiven deshalb so klasse, weil man immer ein bisschen mehr weiß als derjenige, aus dessen Perspektive geschrieben wurde, aber halt nur ein bisschen.
    Muss mich jetzt schwer zurückhalten und erst ein bisschen aufräumen, bevor ich weiterlesen darf ;-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich mag die Art wie die Leute sprechen, das macht sie authentischer und bringt noch etwas Schwung in die Geschichte. Meistens jedenfalls. Es ist hart an der Grenze, dass ich sag "Nicht witzig. "
    Ich hoffe, dass es nicht in diese Richtung abdriftet.
    Allgemein war dieser Abschnitt etwas langatmig, ich hoffe, dass sich das im ncähsten ändert und die Geschichte wieder mehr Fahrt aufbringt.
    Es ist dieses typische Ewig-lang-planen-aber-nicht-handeln. Thien sagt zwar, was er vorhat, oder was er gern tun würde, aber er macht es nicht.
    Trotzdem gefällt mir der Thriller noch immer, ich habe selten ein Buch gelesen, dass keine "Durststrecke" im mittleren Teil aufweist.
    Und dass ich relativ schnell durchkomme ist auch ein gutes Zeichen :wave

  • Das Buch bleibt weiterhin sehr spannend. Die Bezüge zu "Oktoberfest" sind wirklich nicht zu überlesen... :rofl



    Zitat

    Original von Deichgräfin


    das überlege ich auch schon länger.
    Wie helfen sie ihrer Heimat, wenn sie in Deutschland ein Attentat verüben. Sie sind ja keine Islamisten.


    Da blicke ich auch noch nicht durch... :gruebel Aber noch kann ich keinen Grund für diesen Anschlag sehen...


    Zitat

    Original von Gronik


    Ach, und Craig und seine Frau - sind die das Ehepaar, das auch McFarlands Führungsoffizier da in der Gegend ausgemacht hat? Aber der war ja nicht wirklich begeistert von dieser Information, wenn ich das richtig gelesen habe? Wobei "schiefes Grinsen" ja alles mögliche bedeuten kann, habe nun nochmal nachgelesen...

    Auf Craig und seine Frau hatte ich auch getippt - die beiden passen einfach zu gut ins Bild... (auch wenn es Zufall wäre, daß sie gerade in diesem Zug sitzen).


    Zitat

    Original von JaneDoe


    Die Kerstin gefällt mir als Figur übrigens richtig gut. Hoffentlich hält sie das durch :-)

    :write Ich bin neugierig, wie sie hier weitermacht.. :chen

  • Zitat

    Original von Gronik


    Ich bin gespannt, wer sich da noch in dem alten Hotel rumtreibt, McFarland hört bzw. sieht ja 2 Personen, wer ist also noch da drin?


    Der Yeti, dem ist es gerade zu kalt oben auf der Zugspitze :chen


    Ne, ich glaube auch eher an einen weiteren der "wilden13" oder vielleicht einfach nur ein verirrter Skitourist,der versucht hat, auf diese Weise vom Berg hinunter zu kommen.


    Die Kapitänin gefällt mir auch ausnehmend gut.


    Und daß es sich ein büschen hinzieht mit Thien und dem "Mitzwinkerer" mag zwar langwierig sein, aber ich finde, so ist es realistischer.
    Soll ja nicht zum James Bond ausarten.


    Die Szenen in der Bahn finde ich aber auch im spannendsten. Daher könnt ich davon auch noch mehr lesen.