Imre Kertész FIASKO

  • Kurzbeschreibung Quelle: Amazon
    Ein Mann um die Fünfzig muß mit dem Fiasko fertigwerden, dass sein Erstlingswerk, der «Roman eines Schicksallosen», vom Verlag abgelehnt wurde. In seinem winzigen Arbeitszimmer eingesperrt, unternimmt er den träumerischen Versuch, einer Begegnung mit seiner Existenz auszuweichen: er erfindet sich einen Helden, dem er die Bürde seiner eigenen Erfahrungen auflädt, und verdammt ihn zur Wiederholung. Dieser «Fiasko» betitelte Roman im Roman spielt Anfang der fünfziger Jahre. Ein Schriftsteller namens Steinig kommt auf einer Flugreise von weither an einen gespenstisch fremden und gleichzeitig merkwürdig vertrauten Ort. Er gerät in ein undurchschaubares System, dessen Straf- und Verfolgungsmethoden sich jeder, auch Steinig, unterzieht, ohne zu begreifen, wie ihm geschieht. Als sich aber die Möglichkeit zur Flucht bietet, bleibt er: aus Einsicht, dass er nur dort, in der einzigen Sprache, die ihm geblieben ist, schreiben kann, was er schreiben muß.


    Der Autor Quelle: Wiki
    Imre Kertész, geboren am 9. November 1929 in Budapest, ist ein jüdisch-ungarischer Schriftsteller. Er erhielt den Nobelpreis für Literatur im Jahre 2002. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Kertész 1944 als Fünfzehnjähriger über Auschwitz ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Er wurde am 11. April 1945 befreit und kehrte dann nach Budapest zurück. Diese einjährige, ihn bis heute prägende Zeit, verarbeitete er zuerst in dem 1973 fertig gestellten Roman eines Schicksallosen.


    Meinung Quelle: mein Hirn
    Ein Buch, das sich tief in deine Seele gräbt. Doch zu Beginn brauchst du starke Nerven. Die Wiederholungen und die geklammerten Sätze nerven. Doch dann erwischt es dich. Du folgst dem Autor auf seiner kafkaesken Reise durch das zwangsläufige System, welches ihn am Leben hindert. Und du stellst dir die Frage: Bin ich womöglich auch ein ins System Gezwungener?


    Und zum Schluss, obwohl niemals etwas zu Ende geht, wenn alle glauben, nun das Leben gewonnen zu haben, erahnt dein Held die schmerzliche und schmachvolle Zukunft im Voraus. Während die Anderen nun draußen wirklich „leben“ wollen, bleibt dein Held drinnen und schreibt sein Buch, das er nur im Hier und Jetzt schreiben kann. Genau das ist seine Revolte gegen das Zwangsläufige!


    Denn dein Held weiß, was wohl alle ernsthaften Autoren irgendwann erfahren müssen: Wichtiger als das Werk ist das, was der Autor durch das Schreiben erfährt: er darf wählen, eine selbstbestimmte Entscheidung treffen. Daraus folgt der Kampf, der Kampf gegen sich selbst - also der Versuch, das Zwangsläufige zu überwinden. Was sonst sollte Leben bedeuten!


    Ein gutes Buch - eins, das einen Platz in deiner Bibliothek verdient hat.


    Ein gutes Buch