'Jenseits von Eden' - Teil 1 Kapitel 08 - 11

  • Und was war mit den 2 Jungs die ihretwegen ausgepeitscht wurden? Ging die Initiative doch von ihr aus? Es hingen ja Zweifel in der Luft, auch wer sie gefesselt hat - sie sich selbst?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein


  • Ich denke schon, dass sie alles, wovon wir erfahren auch gemacht hat.
    Lesebiene erwähnte die beiden Jungen, die ausgepeitscht und dann fortgeschickt wurden. So, wie sie sich später, also als Erwachsene gibt, halte ich es durchaus für möglich, dass sie den Lehrer verführt hat.
    Mir sind nur die Ursachen unklar, warum sie so wurde. Was ist in ihrer frühen Kindheit passiert?

  • Ich denke auch das sie die treibende Kraft war. Irgendwie gelingt es ihr doch immer wieder den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Man weiß ja nun nicht wie die Fesseln waren, aber ich denke wenn man beide Hände zur Verfügung hat, kann man sich auch selbst fesseln. Und wenn es auffliegt, wer denkt schon dran das man sich selbst fesselt?


    Ebenso bei der Sache mit dem Lehrer. Es heißt ja, das er sich verändert hat. Warum soll er sich verändern, wenn die Initiative von ihm ausging? Das schlechte Gewissen? Er hätte ja jederzeit aufhören können. Für mich hörte sich das eher nach einem verzweifelten Mann an, der völlig am Ende ist. Zum einen seine unerwiderte Liebe zu Cathy, zum anderen auch sein berufliches Ende.


    Außerdem war die Rede von vielen Schmuckstücken und die kriegt man ja nicht so ohne weiteres, oder?


    Ich glaube Cathy setzt ihre Schönheit bewußt ein um andere Menschen zu manipulieren und ihren Willen durchzusetzen. Sie genießt die Macht, die sie über Menschen hat. So ist zumindest mein Eindruck von Cathy.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Jedenfalls bin ich sehr gespannt darauf Steinbecks "Tagebuch eines Romans" zu lesen, welches Herr Palomar wandern lässt. Vielleicht erfahre ich dann mehr über die Beweggründe, warum Der Autor Cathy so schrieb.

  • Cathy finde ich auch sehr gruselig.
    Ich schließe mich der Meinung an, dass sie eben das Böse symbolisieren soll und daher vielleicht noch schlechter dargestellt wird, als sie vielleicht wirklich war.


    Da sie ja wirklich sehr grausam sein kann (von skrupellos ganz zu schweigen), bin ich mehr als gespannt, wie es Adam mit ihr ergehen wird.
    Ich schätze Cathy für raffiniert genug ein, dass Adam von vielem nichts mitbekommen wird, bzw er vielleicht Sachen macht, und nicht merkt, dass er von Cathy gelenkt wird.


    Charles ist mir in diesem Abschnitt sympathischer geworden! Er erkennt ja das Muster der Geschwister ganz gut und versucht, es zu druchbrechen.
    Ausserdem ist sein erster Eindruck von Cathy genau richtig. Was ihn dazu bringt, sie in sein Bett zu lassen.......dazu habe ich noch keine Meinung :gruebel


    Übrigens gehe ich davon aus, dass eine Frau - insbesondere eine, um die Adam meint sich kümmern zu müssen (und zu beschützen) - genau das ist, was Adam in seinem Leben fehlt: eine Aufgabe.



    Generell hat mir dieser Teil des Buches sehr, sehr gut gefallen. Im 10. Kapitel wird sogar erklärt, warum Adam, nur drei Tage vor seiner Entlassung aus der Strafkolonie, flieht.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Zitat

    Original von Lesehest
    ...
    Übrigens gehe ich davon aus, dass eine Frau - insbesondere eine, um die Adam meint sich kümmern zu müssen (und zu beschützen) - genau das ist, was Adam in seinem Leben fehlt: eine Aufgabe.
    ...


    Eine Aufgabe und die Liebe, die ihm gefehlt hat, auch wenn er sie nur geben kann und nichts zurück bekommt. Manch einen macht auch das schon glücklich.

  • Ja, ich kann mir vorstellen, dass alleine Liebe zu geben, einige Menschen glücklich machen kann. Adam kann ja auch noch nicht wissen, ob er auch geliebt werden wird ;-)



    Eine andere Stelle, die ich sehr interessant beschrieben fand, ging über Mrs. Edwards.
    Steinbeck schrieb so nett, dass sie zwar wahrscheinlich wusste, was ihr Mann 'geschäftlich' tat, es aber nicht hätte wissen/wahr haben wollen und, auch wenn man es ihr gesagt hätte, sie dieses nicht hätte glauben wollen.
    Bei dieser Beschreibung musste ich echt schmunzeln.


    Solch eine Einstellung dürfte bei sehr vielen Menschen sehr, sehr wahr sein - auch heute noch.
    Das gibt mir zu :gruebel

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts