Hier kann zu Teil 2 Kapitel 12 - 17 geschrieben werden.
'Jenseits von Eden' - Teil 2 Kapitel 12 - 17
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Auffällig am Buch sind besonders die Zwischenspiele.
Hier im Beginn dieses Abschnitts gibt es eine ironische Polemik gegen den Zustand der Welt um 1900. -
Zitat
Original von Herr Palomar
Auffällig am Buch sind besonders die Zwischenspiele.
Hier im Beginn dieses Abschnitts gibt es eine ironische Polemik gegen den Zustand der Welt um 1900.So, jetzt habe ich gelesen, was du meinst.
Eine große, allgemeine Unruhe und Unzufriedenheit scheint damals die Menschen ergriffen zu haben. Die Welt war im Wandel, die Art, wie man produzierte auch. Der Autor scheint doch recht kritisch mit diesem Wandel und Fortschritt umzugehen, da er eine große Gefahr für die Individualität und Kreativität des Menschen sieht. Interessant.*
In diesem Abschnitt steht Adam im Vordergrund, seine Suche nach Heimat für sich und Cathy und seine künftigen Kinder. Cathy ist wirklich eine sonderbare Frau, verhält sich, mittlerweile schwanger, unauffällig und fügsam, wenigstens vorerst. Es ist, als stände sie immer mit dem Rücken an der Wand. Ob sie von Adam schwanger ist, habe ich lange Zeit bezweifelt. Erfahren werden wir es wohl nie. Auch Charles könnte ja der Vater sein.
Noch vor der Geburt sagt sie Adam, dass sie nachher gehen wird, was er aber auf ihren Zustand schiebt.
Wo will sie denn hin? Ohne Mittel, ohne Unterkunft...Obwohl, ihr traue ich alles zu, alles.Gerne gelesen habe ich die Berichte von Adams Landsuche und -finden, seiner Freude und Begeisterung für seinen zukünftigen Garten Eden, wie er ihn selber nennt. Zu Sam Hamilton sagt er, dass Cathy ihn die Welt geöffnet hätte und dass er alles nur für sie und mit ihr tun könnte, dabei war ihr Auftauchen nur eine Art Katalysator. Er könnte durchaus allein stehen und weitermachen, denn er hat alles ohnehin bisher ohne sie geschaffen.
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Zitat
Original von Clare
Noch vor der Geburt sagt sie Adam, dass sie nachher gehen wird, was er aber auf ihren Zustand schiebt.
Wo will sie denn hin? Ohne Mittel, ohne Unterkunft...Obwohl, ihr traue ich alles zu, alles.Ja, Cathy ist in der Tat unberechenbar.
NOCH ist sie ja irgendwie abhängig von Adam, ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass sie schon wieder dabei ist den nächsten Plan auszuhecken um wieder unabhängig zu werden...
Ich bin gespannt was sie im weiteren Verlauf tun wird... Sie ist ja bekanntermaßen zu allem fähig.
Adam sieht all das Negative natürlich nicht. Er versucht ihr merkwürdiges Verhalten IRGENDWIE zu erklären. Er tut mir wirklich leid... Er ist so glücklich beim Schaffen seiner eigenen kleinen "Welt" - sein Eden - sieht dabei jedoch gar nicht, dass Cathy ihm keineswegs etwas Gutes will... -
Da muss ich wohl noch einen kleinen Nachtrag zu meinem vorherigen Beitrag ergänzen (ich hatte bis einschließlich Kapitel 16 gelesen, nun habe ich auch noch Kapitel 17 gelesen - bin irgendwie durcheinander gekommen mit der Aufteilung :-)):
ZitatOriginal von Nabi
Ja, Cathy ist in der Tat unberechenbar.
NOCH ist sie ja irgendwie abhängig von Adam, ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass sie schon wieder dabei ist den nächsten Plan auszuhecken um wieder unabhängig zu werden...
Ich bin gespannt was sie im weiteren Verlauf tun wird... Sie ist ja bekanntermaßen zu allem fähig.
Adam sieht all das Negative natürlich nicht. Er versucht ihr merkwürdiges Verhalten IRGENDWIE zu erklären. Er tut mir wirklich leid... Er ist so glücklich beim Schaffen seiner eigenen kleinen "Welt" - sein Eden - sieht dabei jedoch gar nicht, dass Cathy ihm keineswegs etwas Gutes will...... Kapitel 17 hat ja doch noch eine Menge Schwung in die Geschichte gebracht - vor allem die Geburt steht dabei im Mittelpunkt.
Wie man schon vermuten konnte setzt Cathy wirklich noch eins drauf; die Verletzung die sie Samuel zufügt, ihre Worte voll Hass über ihre eigenen Kinder und letztendlich verlässt sie dann noch das Haus.
Bin ja jetzt noch gespannter wie es mit Cathy, aber auch mit Adam und den beiden Kindern weitergeht... -
Zitat
Original von Nabi
... Kapitel 17 hat ja doch noch eine Menge Schwung in die Geschichte gebracht - vor allem die Geburt steht dabei im Mittelpunkt.
Wie man schon vermuten konnte setzt Cathy wirklich noch eins drauf; die Verletzung die sie Samuel zufügt, ihre Worte voll Hass über ihre eigenen Kinder und letztendlich verlässt sie dann noch das Haus.
Bin ja jetzt noch gespannter wie es mit Cathy, aber auch mit Adam und den beiden Kindern weitergeht...Cathy ist bisher eine der interessantesten Figuren, wenn ihre Rücksichtslosigkeit und Gefühlskälte zwar sehr gut dargestellt, aber auch ein wenig überspitzt ist. Sie ist alles, was die anderen damaligen und als anständig geltenden Frauen nicht sind.
Bemerkenswert fand ich auch, dass sie Adam nicht erschossen hat, sondern nur schwer verwundet. An einen Zufall glaube ich nicht, dafür ist Cathy viel zu kontrolliert. Ich glaube, um ihn zu töten ist ihr Adam einfach zu wenig wert. Vielleicht will sie, denn sie weiß es sicher, dass er sich auch ausreichend den Rest seines Lebens quälen wird, nach ihr verzehren wird, sich der Verzweiflung ergeben wird. Auch das hat etwas mit Macht zu tun. -
Ich bin ziemlich begeistert von dem chinesischen Koch Lee!
Er ist intelligent und gebildet. Das zeigt sich insbesondere in seinen Gesprächen mit Samuel Hamilton.
Ich bin auch beeindruckt, dass er chinesiche Lyrik ins Englische übersetzt. -
Er hat seine ganz eigene Art Lebensweisheit.
Der Einzige, der vielleicht wirklich abschätzen kann, wie weise dieser Chinese wirklich ist, ist Samuel Hamilton. Lee spricht zu Anfang sogar noch einen gebrochenen Dialekt und kleidet sich entsprechend, um den Erwartungen, die die Weißen von einem chinelischen Diener haben, auch gerecht zu werden. -
Ich habe das Kapitel gestern beendet und bin immer mehr vom Buch hingerissen. Fein, wie nebenbei Denken und Handeln der amerkanischen Einwohner geschildert werden. Samuel Hamilton wird hier in Wort und Tat zum ersten Mal richtig greifbar. Er ist gebildet, gutmütig, großzügig und aufmerksam. Seine Kinder sind wohlgeraten. Das Verhalten zu seiner Frau ist geprägt von liebevoller Rücksicht auf ihre Eigenheiten.
Olive und ihr Flugerlebnis fand ich natürlich hinreissend. Wohin die Höflichkeit einen doch bringt. Direkt in den vermeintlichen Tod Ich bin gespannt auf ihre Verknüpfungen mit den Trasks, falls es welche geben wird.
Cathy ist irgendwie blass und leblos, sie wartet ab. Bewundert habe ich den Arzt, der so entschieden auftritt. Man merkt, wie Cathy sich zähneknirschend dem Schicksal ergibt und auf die Chance zum Ausbruch lauert. Ich denke, Passivität in gesellschaftlichen Dingen liegt ihr gar nicht. Die Verweigerung, etwas anderes zu tun als zu sitzen, liegen oder schlafen, etwas Anteilnahme am Haus ... das war bewusste Verweigerung. Adam hat aber auch eine Art, über ihr Wollen hinweg zu gehen ... er sieht es wohl einfach nicht, er denkt sich eine Frau, die Cathy nicht ist und nie war. Das MUSS Probleme geben.
Und dann der Schuss. Ich war nicht überrascht. Bin gespannt, welche Erklärungen sich Adam zurecht legt. -
Zitat
Original von Liesbett
Olive und ihr Flugerlebnis fand ich natürlich hinreissend. Wohin die Höflichkeit einen doch bringt. Direkt in den vermeintlichen Tod Ich bin gespannt auf ihre Verknüpfungen mit den Trasks, falls es welche geben wird.
Steinbeck setzt seiner Mutter hier wirklich ein Denkmal, dass sie ungemein menschlich und sympathisch wirken lässt, obwohl sie an sich wohl eine strenge, konsequente Frau war.
Ich finde es von Steinbeck äußerst geschickt gemacht, wie er die Stränge der Familien nebeneinander laufen, sich berühren, sich kreuzen und auch wieder trennen lässt. Es macht den Roman sehr lebendig.
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Ich finde es auch bemerkenswert, wie hier John Steinbeck die Geschichte seiner eigenen Familie mit den Romanfiguren zusammentreffen lässt. Ein schöne Idee. Das gefällt mir.
Auch wenn ich jetzt etwas vorgreife, weil es hier besser zur Thematik passt.In Kapitel 31 tritt der Autor selbst auf, als Adam die Familie Steinbeck (Olive Hamilton) besucht. Ein kurzer Auftritt im eigenen Roman, das hatte was ....
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Ich bin hier zwar noch nicht durch, aber interessant ist auch wie das Land gekauft wurde. Samuel hat ein vollkommen trockenes Stück Land. Und trotzdem ist er Experte, wie man Wasser findet?
Er hatte nichts (nicht einmal einen Nachttopf wie es im Buch heißt) und hat das Land kaufen müssen, was die Regierung nicht lus wurde. Und dann kaufte er immer Land hinzu.
Was er für einen Shop auf seinem Land hatte? Metalhändler? Schmiede? -
Zitat
Original von Lesebiene
Ich bin hier zwar noch nicht durch, aber interessant ist auch wie das Land gekauft wurde. Samuel hat ein vollkommen trockenes Stück Land. Und trotzdem ist er Experte, wie man Wasser findet?
Er hatte nichts (nicht einmal einen Nachttopf wie es im Buch heißt) und hat das Land kaufen müssen, was die Regierung nicht lus wurde. Und dann kaufte er immer Land hinzu.
Was er für einen Shop auf seinem Land hatte? Metalhändler? Schmiede?Beruf Lebenskünstler - kann man da nur sagen. Er ist beliebt bei allen, gerade weil er so viel kann und vielleicht auch, weil er so bar jeglichen Ehrgeizes ist. Er lebt und lässt leben.
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In dem Abschnitt haben mir gleich mehrere Dinge sehr gut gefallen.
Zum einen Olive Hamilton. Sie weiß was sie will und geht dann auch keinen Zentimeter von ihrem Weg ab. Sie möchte in die Stadt, also heiratet sie den entsprechenden Partner. Die Deutschen bringen im Krieg ihren Nachbarn Martin Hobbs um, also verkauft sie Kriegsanleihen.
Besonders diese Stelle gefällt mir:
ZitatWenn die Deutschen Olive gekannt und ein bißchen Verstand im Kopf gehabt hätten, würden sie sich wohl gehütet haben, sich ihren Zorn zuzuziehen. Aber sie kannten sie nicht, oder sie waren zu dämlich. Als sie Martin Hobbs totschlugen, hatten sie den Krieg verloren; denn da wurde meine Mutter wild, und sie bekamen es mit ihr zu tun. Sie hatte Martin Hobbs gern gehabt. Er hatte keiner Fliege etwas zuleide getan. Als er gefallen war, erklärte Olive dem Deutschen Reich den Krieg.
Ich finde, das sagt viel über Olive aus. Und die absolute Krönung war ja die Belohnung in Form eines Rundfluges, ihre Angst davor und dann das Mißverständnis mit dem Piloten. Sie stirbt fast den Heldentod weil sie denkt, dass das Flugzeug eine Panne hat. Der Pilot denkt aber, Olive ist furchtlos und vollführt ein Manöver nach dem nächsten. Da musste ich echt schmunzeln.
Sam Hamilton und seine Art mit dem Leben klarzukommen gefällt mir auch sehr gut. Seine Frau Liza ist ja ganz anders als er, trotzdem geben sie für mich einfach ein perfekt eingespieltes Team ab. Das sieht man ja an den Kindern, die ja alle Erfolg haben.
Von Lee erhoffe ich mir auch noch viel. Er ist Chinese und spielt den Leuten vor, was sie von einem Chinesen erwarten. Da er aber merkt das Sam ihn als Person wahrnimmt, zeigt er ihm auch sein wahres Ich. Er spricht normal mit ihm, sie tauschen sich aus und am Ende bietet Lee Sam sogar seine Bücher zur Benutzung an. Ich denke, zwischen Sam und Lee kann noch eine richtig gute Freundschaft entstehen.
Und Cathy kommt mir immer merkwürdiger vor. Ich weiß nicht, ob sie wirklich überspitzt dargestellt wird. Vielleicht gibt es einfach Leute, die mit bösen Anlagen geboren wurden. Irgendwie kommt mir bei Cathy immer ein Film in den Sinn ( Titel weiß ich leider nicht mehr), in dem ein kleines Mädchen auch abgrundtief böse war und keine Emotionen gezeigt hat. Wenn es im Film so etwas gibt, warum nicht auch im Buch?
So richtig weiß ich sowieso noch nicht, wie ich das Buch einschätzen soll. John Steinbeck ist der Sohn von Olive Hamilton, also gehe ich mal davon aus, das die Familie Hamilton real ist. Aber wie ist es mit den anderen Leuten, sind das auch reale Leute? Oder sind das nur ausgedachte Personen? Wo hört die Realität auf und wo fängt die Fiktion an? Gerade auch in Bezug auf Cathy würde mich das interessieren.
@Herr Palomer
Du hast doch "Tagebuch eines Romans" gelesen. Steht dazu mehr in dem Buch? -
Zitat
Original von Macska
John Steinbeck ist der Sohn von Olive Hamilton, also gehe ich mal davon aus, das die Familie Hamilton real ist. Aber wie ist es mit den anderen Leuten, sind das auch reale Leute? Oder sind das nur ausgedachte Personen? Wo hört die Realität auf und wo fängt die Fiktion an? Gerade auch in Bezug auf Cathy würde mich das interessieren.@Herr Palomer
Du hast doch "Tagebuch eines Romans" gelesen. Steht dazu mehr in dem Buch?
Die Leute der Familie Hamilton hat es alle gegeben, die Trask-Familie und Cathy hingegen sind Fiktion. -
Zitat
Original von Herr Palomar
Die Leute der Familie Hamilton hat es alle gegeben, die Trask-Familie und Cathy hingegen sind Fiktion.Hm, bei Cathy hätte ich mir fast gedacht, dass sie eine erfundene Figur ist, aber dass es die Trasks auch nicht gab, überrascht mich.
Dann gab es Lee wohl auch nicht? -
Wenn Cathy Fiktion ist, dann glaube ich auch das sie von Grund aus böse ist.
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Mal so richtig gut gefällt mir das Gespräch zwischen Samuel und Lee. Lee ist super intelligent und spricht perfekt Englisch - nur "öffentlich" verwendet er das pidgen englisch.
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Zitat
Original von Lesebiene
Mal so richtig gut gefällt mir das Gespräch zwischen Samuel und Lee. Lee ist super intelligent und spricht perfekt Englisch - nur "öffentlich" verwendet er das pidgen englisch.Ja, er versucht, dem Bild, das alle von einem Chinesen haben, zu entsprechen, auch in seiner äußeren Erscheinung. Interessant, zumal er ja genauso stark, wie er nach außen angepasst ist, im Inneren und seinen Gedanken frei ist.
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Ich weiß jetzt nicht ob es in diesem Abschnitt war, also schlagt mich bitte nicht falls es falsch ist.
Wenn ich das richtig gelesen habe, dann ist Lee ja sogar in Amerika geboren und aufgewachsen, hat da seine Ausbildung gemacht und daher finde ich seine Anpassung, was die anderen von ihm erwarten, noch skuriler.
Allerdings fand ich auch traurig, wie er es beschrieben hat. In Amerika gehört er nicht dazu weil er Chinese ist, und als er China besucht hat gehörte er nicht dazu, weil er in Amerika lebt. Irgendwie leben sie zwischen den Welten und gehören nirgends so richtig dazu. Ich denke das geht aber vielen Ausländern so, aber machen sich das auch alle bewußt?