Hier kann zu den Abschnitten Verliebt, verlobt, verheiratet - Die Härten des Lebens (1912 - 1929) geschrieben werden.
'Meine gute alte Zeit' - Verliebt, verlobt, verheiratet - Die Härten des Lebens
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Hierher kommen die Kommentare zu den Abschnitten / Jahren:
2. Buch: Verliebt, verlobt, verheiratet - die Härten des Lebens, Jahre 1912-1929 -
So, dann werde ich Lesehests Idee mal hier weiterführen. Die Fakten:
1914: Beginn des 1. WK; Agatha und Archibald heiraten im Dezember
1914-1918: Archibald ist im Fronteinsatz; Agatha arbeitet als Krankenschwester, dann als Apothekenhelferin (Idee der Giftmorde entsteht)
1918: Archibald bekommt eine Stelle in London; die Christies übersiedeln dorthin; November: Ende des 1. WK
1919: Rosalind Margaret Clarissa wird geboren
1920: 1. Detektivroman The Mysterious Affair at Styles (1. Fall mit Hercule Poirot)
1922: 2. Roman The Secret Adversary (mit Tuppence und Thomas Beresford);
mehrere Auslandsaufenthalte1923: Autrenvertrag mit Collins; Veröffentlichung ihrer Gedichte Road of Dreams bei Geoffrey Bles auf eigene Kosten; die Christies ziehen von London nach Sunningdale
1926: Bei Collins erscheint der 1. Roman The Murder of Roger Ackroyd; er macht Christie über Nacht berühmt; Clara stirbt im Frühling diesen Jahres und Agatha Christie erbt das geliebte Elternhaus Ashfield; die Ehe mit Archibald zerbricht; Im Dezember verschwindet Agatha zehn Tage lang; die Hintergründe wurden nie vollständig geklärt
1928: erste Verfilmung eines Christie-Buches Die Abenteurer GmbH; erster in GB hergestellter Film The Passing of Mr. Quinn; Alibi als Bühnenfassung; Scheidung von Archibald Christie; Reise Christies in den nahen Osten
1929: Agatha kauft das Haus am Cresswell Place 22 in London; Beginn ihrer Mitgliedschaft im Detection Club
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Vielleicht kann jemand von euch mal schauen, bis wohin bei euch dieser Abschnitt geht? Auch noch die 2. Ehe?
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Vielen Dank für die Daten!
Da ich die Autobiographie auch hier habe, konnte ich gerade mal gucken
Der letzte Teil fängt mit A.C.s Reise in den Nahen Osten an.
Wenn ich es richtig gelesen habe, schreibt sie hier, dass sie ganz ungebunden war, also sinngemäß machen konnte, was ihr beliebte.Das würde dann mit Gripenbergs Zeittafel passen, nach der A.C. ihren zweiten Mann erst im Nahen Osten kennenlernt.
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Danke, Lesehest!
Dann umfasst der dritte Teil wirklich eine ziemlich große Zeitspanne. -
Regenfisch : Wie weit hast Du das Buch für diesen Teil gelesen?? Ich bin mir nicht mehr sicher, wo ich den Cut machen soll Für mich scheint es sich zeitlich gesehen, immer mehr zu vermischen......
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Zitat
Original von Lesehest
Regenfisch : Wie weit hast Du das Buch für diesen Teil gelesen?? Ich bin mir nicht mehr sicher, wo ich den Cut machen soll Für mich scheint es sich zeitlich gesehen, immer mehr zu vermischen......
Das schaue ich später nach. Ich habe das Buch irgendwohin gelegt und finde es nicht mehr. Es ist so dünn.... -
So, Buch wiedergefunden.
Ich habe bis S. 74 in diesem Abschnitt gelesen. -
Ich lese zwar nicht mehr mit, verfolge aber weiterhin eure Beiträge.
Regenfisch, danke Dir für die übersichtliche Darstellung
So komm ich doch noch in den Genuß Dinge zu erfahren ohne mich mit dem Buch herum plagen zu müssen -
@nofret 78
Oh schade! Sehr flott komme ich zwar auch nicht voran, aber langsam beginnt mir das Buch Spaß zu machen. -
Da mir die Abstände zu groß sind und ich dann schon wieder die Hälfte vergessen habe, werde ich zu jedem Kapitel extra etwas posten.
4. Verliebt, Verlobt, Verheiratet
Ich muss sagen, das Kapitel war so etwas von langweilig. Agatha wird in Ägypten in die Gesellschaft eingeführt. Zum einen braucht die Mutter wegen der angeschlagenen Gesundheit einen Aufenthalt im Süden, zum anderen ist es dort billiger als in London. Es folgt eine Unmenge an Beschreibungen von Bällen, Personen und Tänzen.
Sehr gefallen hat mir folgende Aussage: „ ….., weil verliebte Männer in ihrem Aussehen unweigerlich an kranke Schafe erinnern.“
Ansonsten hat Agatha, wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter auch, Gedichte geschrieben. Als sie eines Tages krank war und sich im Bett langweilte, hat ihre Mutter ihr vorgeschlagen Geschichten zu schreiben. Eigentlich war ja ihre Schwester Madge die Schriftstellerin in der Familie. Diese Geschichten schickte sie an verschiedene Zeitschriften , wobei sie Pseudonyme gebrauchte. Ihre Schwester Madge schrieb unter Mostyn Miller, Agatha wählte daher Mack Miller bzw. später Nathaniel Miller nach ihrem Großvater. Der Erfolg blieb aber aus.
Daher beschloss Agatha einen Roman zu schreiben. Sie dachte an zwei verschiedene Fabeln, konnte sich aber letztlich nicht entscheiden. Schließlich fügte sie beide zusammen. Ihre Mutter legte ihr nahe, Eden Philpotts um Rat zu fragen. Er war damals auf dem Höhepunkt seines Ruhmes und ein Freund der Familie. Er gab ihr verschiedene Tipps und empfahl ihr diverse Bücher, die ihr bei der Schriftstellerei helfen sollten. Der Roman wurde vom Verlag ebenfalls abgelehnt.Später wird dann noch erklärt, wie Agatha zum Schreiben von Kriminalromanen kam. Ihre Schwester Madge und sie hatten einen Kriminalroman gelesen. Es war ( so glaubt sie ) „Das Geheimnis des gelben Zimmers“ von Gaston Le Roux. Dieses Buch hat ihnen beiden so sehr gefallen, so dass Agatha beschloss eine Detektivgeschichte zu schreiben. Madge glaubt nicht das Agatha das schafft, weil Krimis schwer zu schreiben sind. Agatha möchte es gern versuchen und Madge wettet ( ohne Einsatz ), dass es Agatha nicht schafft. Das weckt allerdings den Ehrgeiz bei Agatha.
Dann folgen wieder Männergeschichten, Verlobungen, Entlobungen und schließlich taucht Archie Christie auf.
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So weit ich es bis jetzt sehen, scheinen keine Unterschiede in den Bücher zu sein
Bei Gripenberg bin ich jedoch ziemlich ins Grübeln geraten. Mein Eindruck war so lang, dass sie sich besonders auf die Werke von A.C. stützt, um etwas über sie zu belegen.
Auf Seite 47 geht es dann um 'Angst' vor Ausländern und auch um Juden.
Nun, so wie ich es gelesen habe, will Gripenberg es aber nicht so aussehen lassen, als wenn es auch auf A.C. zuträfe.
So schreibt sie dann, dass man '...generell die Meinung und Aussagen einer fiktiven Figur nicht als Statements der Autorin...' werten dürfte (S.47)Dann schreibt Gripenberg, dass A.C. Meinung zu Juden aber immer schwierig gewesen wäre. Allerdings sei sie in Ägypten dann ganz entsetz gewesen, über das, was ein Deutscher über die Juden sagt.
Also, was denn nun?????
Oder habe ich es ganz falsch verstanden????
Ich habe es extra nochmal gelesen.....und bin immernoch nicht schlauer.... -
5. Krieg
Agatha arbeitete während des Krieges zuerst als Krankenschwester ( oder Hilfsschwester ) in einem Lazarett. Nach einem Ausfall durch ihre Krankheit wurde sie in die neu gegründete Abteilung des Lazaretts, in die Apotheke, versetzt. Da es dort auch Leerlauf gab, zog sie ernsthaft in Erwägung einen Kriminalroman zu schreiben. Ihre Wahl fiel auf einen Giftmord, kannte sie sich doch mit Giften durch die Arbeit in der Apotheke aus. Da Agatha die Sherlock Holmes Geschichten liebte, musste ein Detektiv her. In der Gemeinde lebte eine Kolonie von belgischen Flüchtlingen. Er sollte ein kleiner Mann sein und einen großartigen Namen tragen. Hercules – das wäre ein toller Name ( erinnert mich an Prombär, die ja ihrem kleinen Hamster auch den Namen Herkules verpasste ). Irgendwie fiel ihr dann als Nachname Poirot ein, der aber nicht zu Hercules passte. Daher wurde aus Hercules Hercule. Damit war Hercule Poirot geboren. Später ärgerte sie sich darüber, dass sie ihn in ihren ersten Werken bereits so alt dargestellt hätte. Normalerweise hätte sie ihn nur in ein paar Büchern verwenden können, weil er in späteren Werken schon weit über 100 gewesen sein müsste.
Während des Krieges hat sie 2 Lebensweisheiten gelernt. Zum einen ist es wichtig, welche Leute man kennt, damit man in Krisenzeiten bestens versorgt ist. Gute Bekannte helfen einem bei vielen Dingen weiter.
Und „ …., aber man kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass unterschiedliche Einkommensverhältnisse Menschen auseinanderbringen.“Was ich noch interessant fand war die Wirkung, die das Schreiben auf Agatha hatte. Im Prinzip regte sie das Schreiben an; bis zu einem gewissen Punkt hatte sie auch Spaß dabei. Aber sie wurde sehr müde und verdrießlich.
Der erste Roman „Das fehlende Glied in der Kette“ wurde veröffentlicht und sie unterschrieb dafür einen Knebelvertrag. Der Vertrag sah vor, dass sie kein Autorenhonorar erhalten würde, solange nicht 2.000 Exemplare verkauft worden sind. Die Hälfte aller Erlöse aus der Veröffentlichung als Fortsetzungsroman sowie aus den Bühnenrechten ging an den Verlag. Und eine Klausel bemerkte sie nicht einmal … sie verpflichtete sich die nächsten 5 Romane zu einem nur unwesentlich höheren Honorarsatz anzubieten.
Privat hat sie ihren Archie in einer Blitzaktion geheiratet, ist mit ihm nach seiner Versetzung ins Luftfahrtministerium zusammengezogen und hat eine Tochter, Rosalind, bekommen.
Sehr interessant war noch eine familiäre Unterhaltung. Agatha möchte mit ihrem Mann auf eine Welt-Geschäftsreise gehen. Rosalind soll während der Zeit bei ihrer Mutter oder der Schwester bleiben. Zu dieser Zeit kommt nach Jahren aber der Bruder Monty aus Afrika auf Urlaub, so dass Monty und Agatha sich nicht sehen werden können. Madge regt sich darüber auf, das der Besuch Agatha nicht wichtig ist. Agatha sagt: „ Am wichtigsten ist mein Mann für mich.“ Er geht auf die Reise und ich begleite ihn.“
Ihre Mutter ergriff ihre Partei:“ Eine Frau hat die Pflicht, an der Seite ihres Mannes zu bleiben. Zuerst kommt der Mann, sogar noch vor den Kindern – und schon gar vor einem Bruder. ….“
Vielleicht zur damaligen Zeit normal, für mich aber befremdlich das die Kinder noch nach dem Mann kommen. -
Mir ist im Buch noch nichts über Juden aufgefallen, zumindest hat es keinen Eindruck auf mich hinterlassen, falls was im Buch steht. Habe noch einmal das Ägypten-Kapitel überflogen und nichts gefunden.
Allerdings ist mir eine Äußerung von Rosalinds Kindermädchen Jessie Swannell aufgefallen:
ZitatJessie Swannell erwies sich als Geschenk des Himmels. Es machte ihr überhaupt nichts aus, die vier Stockwerke hinauf und hinunter zu klettern. "Ach Du meine Güte", sagte sie, "was ich in meinem Leben schon geschleppt habe! Sicher, ein oder zwei Nigger kämen mir ganz gut zupaß. Das ist dsa Beste an Nigeria - Nigger noch und noch."
S. 275Ich habe den Abschnitt extra zitiert, nicht das mir noch solche Ausdrucksweise in den Mund gelegt wird. Vielleicht mag die Bezeichnung zur damaligen Zeit normal gewesen sein, mich wundert allerdings das es so im Buch steht und gedruckt wurde, wo man doch heutzutage für die Bezeichnung "Negerküsse" für Schaumküsse schon fast gesteinigt wird. Da ist dieser Ausdruck oben doch bedeutend schlimmer.
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Danke, Macska.
Die Bücher stimmen ansonsten sehr überein. Die Idee mit den Giftmorden und der Arbeit in der Apotheke läuchtet ja auch ein Ausserdem war ihr wohl langweilig, so dass sie sich ja mit irgendetwas beschäftigen musste
Dass der Bruder gerade zu der Zeit nach England kommen sollte, hat Gripenberg übersprungen. Aber ansonsten hat sie praktisch die gleichen Zitate gewählt.Bzgl. des Zitats von Jessie Swannell finde ich es richtig, dass auch diese Wortwahl gedruckt wurde. Früher sprach man so, ob man das heute nun richtig findet oder nicht.
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Lesehest ich habe damit auch kein Problem, mich hat es nur gewundert.
Weiter geht es:
6. Rund um die Welt
Eigentlich passiert nicht viel. Wie es der Titel schon sagt, Agatha macht mit ihrem Mann eine Weltreise.
Allerdings hat mich die „Selbstbeweihräucherung“ gestört. Sie sieht in dem und dem Teil toll aus, sie stellt ihr überragendes Können beim Surfen unter Beweis usw.
Das ist mir vorher schon mal aufgefallen, aber nie in so geballter Form. Oder ich achte da jetzt einfach zuviel drauf.Genauso fand ich den Abschnitt über Rosalind merkwürdig. Da wird von der neuen Kinderschwester Kuckuck berichtet. Die Frau würde mir ja auch tierisch auf die Nerven gehen. Und da sie total durcheinander ist, übernimmt Rosalind das Kommando.
ZitatRosalind fand alles für Kuckuck, räumte alles für sie weg und gab ihr Anweisungen aus dem Kinderwagen, wenn sie unterwegs waren. „Jetzt nicht die Straße überqueren, Miss – da kommt ein Bus ….. Nicht hier abbiegen, Miss – Ich dachte, Sie wollten zum Strickladen, Miss? Das ist nicht der Weg zum Strickladen.“
Und das alles aus dem Kinderwagen. Ein paar Seiten steht dann das Alter von Rosalind – 5 Jahre. Da frage ich mich, gab es früher andere Kinderwagen? Warum befindet sich ein 5-jähriges Kind noch im Kinderwagen? Zuerst hatte ich ja an eine Karre gedacht, aber selbst da finde ich 5 Jahre doch ziemlich spät. Und dann die Äußerungen zur Miss, für mich sehr unwahrscheinlich für ein Kind von 5 Jahren.
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Über das Kind habe ich noch nicht sehr viel gelesen.
Es wurde an einer Stelle angemerkt, dass A.C. als Mädchen und junge Frau gut ausgesehen hätte. Uns jedoch wohl mehr Fotos bekannt wären, auf denen sie wie eine 'alte Tante' aussehen würde.
An einer anderen Stelle schreibt Gripenberg, dass man im viktoriarischen Zeitalter eher eitel gewesen wäre.
So hätte A.C. selbt geschrieben, dass sie ein hübschen Kind gewesen wäre - hätte aber direkt dazugeschrieben, dass sich ihre Familie über diese Aussage heute noch lachen würde. -
Wie hat A.C. eigentlich ihren ersten Mann kennen gelernt?
Wird noch etwas näher beschrieben wie ihre Lebensverhältnisse in der Zeit des Ersten Weltkrieges waren? Kannte sie die richtigen Leute, damit die Versorgung mit den notwendigen Dingen des Lebens gesichert war?
Bzgl. einer möglicherweisen antisemitischen Einstellung bei A.C. fällt mir gerade eine Abschnitt aus Wikipedia ein:
Zitat
Von Kritikern ihres Werks wird Christie des öfteren Antisemitismus vorgeworfen. Vor allem in ihrem Frühwerk gibt es darauf Hinweise. So wird das Mordopfer Carlotta Adams in Dreizehn bei Tisch (1933) als geldgierige Jüdin, die selber an ihrem Tod schuld sei, porträtiert. -
A.C. hat Archie auf einem Ball kennengelernt.
Diesen besucht sie, da sie von ihrem damaligen Verlobten aufgefordert wurde, nicht zu Hause zu bleiben und Trübsal zu blasen (S. 31 Gripenberg).
Der besagte Ball wurde lt. Gripenberg (S. 31) von Lord und Lady Clifford in Chudleight am 12.10.1912 gegeben.