Klappentext:
Ängste sind nicht dafür da, vor ihnen wegzulaufen. Davon gehen sie nicht weg. Deinen Ängsten musst du dich stellen. Der Glanz, der Käthes Verwandlung in einen Vampir begleitete, ist verschwunden. Das Geschenk ewiger Jugend ist ein Fluch, der Käthe in den Schatten der Menschheit drängt. Sie ahnt nicht, dass man auf sie aufmerksam geworden ist. Sie ist nicht interessiert an Mord und Totschlag, sondern sucht einen Weg, ihrer Einsamkeit zu entkommen. Als ihre Tarnung aufzufliegen droht, verschwimmen die Grenzen zwischen Vampirismus und menschlichem Dasein. Käthe entlarvt die hässliche Seite ihrer Verfolger.....
Rezension:
Charlotte, genannt Lotta, ist mehr als glücklich, eine Ausbildung als Jägerin bei der Gesellschaft für paranormale Phänomene, kurz die "Gesellschaft" genannt, zu machen. Zurzeit arbeitet sie mehr an ihrer körperlichen Fitness, denn an der Theorie, aber allein der Gedanke, sie als Jägerin dieser geheimen Gesellschaft - irgendwann auf der Jagd nach Vampiren und das Gehalt wird auch noch pünktlich und nicht zu knapp bezahlt. Mit anderen Worten: Der perfekte Job für eine 19-jährige junge Frau, die auf Abenteuer aus ist. Außerdem gibt es ja noch ihren Ausbilder Jäger Philip, von dem sie auch gerne mal ein Stückchen abknabbern würde. Zumal der Job herrliche Zukunftsaussichten parat hat, denn die letzte Vampirjagd fand vor über 20 Jahren statt - mit anderen Worten, alles ganz easy.
Was Lotta nicht ahnt, in ihrer Nähe gibt es tatsächlich einen Vampir: Käthe, genannt Königin der Nacht. Sie ist über 200 Jahre alt, doch vom einstigen Glanz ist nichts mehr übrig geblieben. Anstatt ein glamouröses Leben zu führen, wie es in den Büchern und Filmen oft beschrieben wird, arbeitet sie nachts als Krankenschwester in einem Krankenhaus - denn auch ein Vampir muss Miete zahlen. Sicherlich benötigt sie Blut, jedoch nicht so viel, dass sie Menschen aussaugen muss. Eigentlich handelt es sich beim Vampirismus auch eher um eine Krankheit, die die Blutgerinnung verhindert, weswegen sie fremdes Blut zu sich nehmen muss. Sodass auch noch Kosten für Lebensmittel anfallen, denn auch ein Vampir muss essen!
Da Käthe in einem Krankenhaus arbeitet, stibitzt sie ab und an einen Beutel Blut. Nicht so viel, dass es irgendwem auffallen würde, aber so erspart sie sich den Beutefang. In der Tat jedoch bleiben ihre Diebstähle nicht unentdeckt. Die "Gesellschaft", allen voran Patron Horatius fallen diese kleinen Abweichungen von der Norm in diesem bestimmten Krankenhaus auf. Er beauftragt Jäger Philip und Lotta mit den Nachforschungen, ob hier wirklich ein Vampir zu Gange ist. Doch bereits in der ersten Nacht passiert, was nicht passieren soll. Direkt vor dem Krankenhaus wird Jäger Philip von einem Auto angefahren. Käthe, die gerade Feierabend machen will, kommt ihm zu Hilfe und erregt somit die Aufmerksamkeit von Lotta. Diese ist felsenfest davon überzeugt, dass diese junge Frau ein Vampir ist und beschließt diese zu beschatten. Doch ist tatsächlich alles so, wie es auf den ersten Blick aussieht?
Ein Roman mit ganz neuen Ansichten zum Vampirdasein! Der Plot des Buches wurde gut ausgearbeitet, gerade den Aspekt des täglichen Lebens mit dem Vampirismus und den damit verbundenen Schwierigkeiten fand ich sehr gut dargestellt. Die Figuren der Käthe und Lotta wurden wunderbar in Szene gesetzt, wobei ich leider fand, das die übrigen Figuren sehr blass blieben, hier hätte ich mir etwas mehr Hindergrundinformationen gewünscht. Wundervoll fand ich aus dem Leben der Käthe anhand von Rückblenden zu erfahren. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, Käthe sowohl in der Vergangenheit, wie auch in der Moderne darzustellen. Den Schreibstil empfand ich als leicht und angenehm zu lesen, sodass sich das Buch fast wie von selbst gelesen hat.
Der Autor:
Björn Willems, geboren am 12. August 1976, lebt, studiert und arbeitet heute in Köln. Schon lange bevor er Autor bei EPIDU geworden ist, hat er die Literatur für sich entdeckt. Bereits in der Schule hat er mit dem Schreiben angefangen. Ursprünglich wollte er Comics entwerfen, allerdings war seine Zeichenkunst hierfür leider nicht gut genug.
Seine schriftstellerischen Vorbilder sind Isaac Asimov und Harry Harrison. Von ihnen hat er gelernt, dass eine spannende Geschichte nicht zwangsläufig auf dem Schlachtfeld spielen muss…
Da er für seinen Roman nach etwas anderem als Science Fiction gesucht habe, und keine Lust hatte, die üblichen Klischees zu bedienen, ist er auf die Idee für “Beiß mich, Käthe!” gekommen.