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cathérine clement: der unvollendete walzer
ein sisi-roman
"eine schwarze halbmaske, ein seidener fächer, ein gestohlender kuss..."
als sisi 1874 inkognito auf der wiener redoute mit dem jungen franz taschnik tanzt, nimmt eine romantische und unerfüllte liebesgeschichte ihren anfang. die bisher unbekannte episode aus dem leben der schönen, unglücklichen kaiserin elisabeth von österreich steht im mittelpunkt dieses faszinierenden romans.
"keine biografie, sondern ein einfühlsames, lebendiges, erschütterndes porträt von sisi." (für sie)
isbn: 349222542x
zum autor: siehe obigen link
also, bis auf das zitat der für sie stimmt das oben alles NICHT.
es gab keinen kuss. es ist keine bisher unbekannte episode. der mann hiess nicht taschnik. elisabeth hat ihn nicht geliebt.
was also stimmt? sie hat inkognito einen ball besucht und dort kontakt zu einem jungen mann gehabt. er vermutete, wer sie war, aber er wusste es nicht mit gewissheit, denn sie blieb die ganze zeit verschleiert. was den kuss schon mal abgehakt sein lässt. okay, einen handkuss, vielleicht. gut. weiter. eine korrespondenz begann. und schlief irgendwann wieder ein. jahre später flackert sie noch einmal kurz auf. er schickt ein bild von sich,
"einem kahlköpfigen familienvater", sie schickt ein gedicht, in dem die damalige begegnung ironisiert und verklärt wird "long, long ago".
ich war nicht dabei, nein, aber das sind die in verschiedenen biografien über elisabeth nachzulesenden fakten.
clement hat daraus, wie "für sie" ganz richtig schreibt, ein porträt von sisi werden lassen. indem sie schreibt, wie es, berücksichtigt man das über ihren charakter bekannte, hätte sein KÖNNEN. das ist ein, wie ich finde, recht netter und origineller versuch.
dreieinhalb von 5 punkten