Original: „Until We Reach Home” 2008
Gelesenes Exemplar: Taschenbuch, Franke-Buchhandlung GmbH, 2010
Inhalt (Buchrückseite)
„Es ist gut, ein Ziel zu haben, wenn man reist; aber am Ende ist es die Reise, die zählt.“
Schweden, um 1900
Nach dem Tod ihrer Eltern scheint den drei Schwestern Elin, Kirsten und Sofia das Leben auf ihrem Hof trist und grau. Elin, die ein dunkles Geheimnis in ihrem Herzen bewahrt, setzt all ihre Hoffnung auf einen Neuanfang bei Verwandten in Amerika. Zusammen mit ihren Schwestern macht sie sich auf den gefährlichen Weg in die „neue Welt“.
Doch Amerika empfängt sie nicht mit offenen Armen und der Neubeginn wird schwerer als erwartet. Jede der Schwestern sieht sich vor große innere und äußere Herausforderungen gestellt. Wird es den jungen Frauen gelingen, endlich ihr Glück und ein neues Zuhause zu finden? Werden sich ihre Träume erfüllen?
Über die Autorin (Buch)
Lynn Austin hat für ihre historischen Romane „Die Apfelpflückerin“,“ Die Tochter des Baumwollbarons“ und „Schwestern der Freiheit“ jeweils den Christy Award erhalten, den wichtigsten amerikanischen Buchpreis für christliche Literatur. Naben ihrer Autorentätigkeit ist Lynn Austin als Referentin bei Tagungen, Seminaren und verschiedenen kirchlichen und schulischen Ereignissen aktiv. Sie und ihr Mann haben drei Kinder und leben in Illinois.
Meine Meinung
Ein Koffer voller Träume war mein erster bewusst gelesener christlicher Roman. Hauptmotivation, das Buch zu lesen, war aber die vorhandene Auswandergeschichte. Beide Aspekte haben mir gut gefallen.
Die drei Schwestern sind Christinnen, allerdings mit Fehlern und vielen Zweifeln und so „ganz normale“ Menschen. Gerade das hat mich sehr positiv überrascht. Am Anfang tun sich die drei schwer mit Gott, hat er sie ihrer Meinung nach doch in Stich gelassen und so ist die Reise auch eine Suche zurück zu ihrem Glauben. Manchmal wäre für mich etwas weniger mehr gewesen, so in einem Kapitel, in dem ich mich fast von Psalmversen erschlagen fühlte oder gegen Ende, als Sophie ihre Schwestern (und mich) mit ihren ständigen Aufforderungen zum Beten nervt. Trotzdem gibt es viele Impulse und Anregungen zum Nachdenken, z. B. bei der Frage nach Schuld und Vergebung. Im Buch finden sich aber auch mögliche Antworten auf drängende Fragen unseres Lebens, so beantwortet Sophie die Frage, warum wir überhaupt leben, meiner Meinung nach sehr gelungen.
Die Handlung um die Auswanderung der drei Mädchen aus Schweden und ihrem Neustart in Chicago erzählt zwar nichts Neues, dennoch fand ich sie lesenswert. Vor allem die Nöte und Schwierigkeiten armer Immigranten werden sehr detailliert geschildert. Das Ende war zwar etwas übertrieben, bei diesem Buch hat aber aufgrund des gesamten Aufbaus gepasst, was mich bei einem anderen Buch wahrscheinlich gestört hätte. Ja, ich gestehe: Das ein oder andere Tränchen habe ich beim Lesen verdrückt, das Buch konnte mich also berühren.
Gut gefallen hat mir die Ausgestaltung der Charaktere. Selten fällt mir die konsequente Weiterentwicklung der Figuren in einem Buch so auf wie hier. Aus drei unreifen Mädchen, die nicht genau wissen, wo sie hin sollen, werden junge erwachsene Frauen mit einem Ziel vor Augen. Diese Wandlung geschieht schleichend und gerade deshalb überzeugend.
Fazit: Ein Wohlfühlbuch zum Couchkuscheln mit christlichem Hintergrund. Kein Highlight, aber unterhaltend und entspannend und mit einigen Anregungen zum Nachdenken.