Das Rosenhaus am Merkur - Rita Hampp

  • Zitat

    Original von Rita
    Sapperlot, schade, dass dir der Schluss so gar nicht gefallen hat, das war wohl kein Ende für einen herzhaften Schweizer.


    Liebe Rita


    Du neigst gelegentlich ein klitzekleines bisschen zu dramatischen Übertreibungen... :zwinker die Worte "so gar nicht" sind etwas unglücklich gewählt. :-( Ein gewisses Ereignis das schon andere Eulen erwähnt haben hätte es nicht unbedingt gebraucht und süssen Dessertwein mag ich... :schleck aber zusammen mit einem Eierkuchen ist es vielleicht etwas zu nährend und kalorienreich da hätt ich lieber einen hochprozentigen Grappa, Obstler oder Whisky zur Verdauung gehabt.


    Ich hab das Buch übrigens mit 8 Punkten bewertet. Ich bin ja kein klassischer Familien-/Liebesroman Leser aber mir hat diese unterhaltsame Geschichte gut gefallen und ich hab sie gern gelesen. Aber ich will mich auch nicht verbiegen und 10 Punkte aus reiner Sympathie zur Autorin vergeben...

  • Dieses Buch , war mein erstes von dieser Autorin, mein letztes wird es sicherlich nicht gewesen sein.
    Geködert wurde ich beim Eulentreffen. Die Lesung hat mir gut gefallen und desweiteren hat mich das Thema sehr interessiert. Die Protagonistin Clara, die plötzlich war der Aufgabe steht sich nicht nur um sich selbst und den eigenen Problemen, sondern auch noch um ihren alten, pflegebdürftigen Vater und im Sterben liegenden Mutter zu kümmern erschien mir sehr sympatisch. Ich bin selbst Tochter von kranken und auch pflegebedürtigten Eltern, ein Elternteil davon noch zudem sehr speziell. Es war von daher sehr interessant für mich zu erfahren, wie andere, wenn auch aus einer erfundenen Geschichte, mit dieser schwierigen Situation umgehen. Oft habe ich mich in Clara wieder erkannt, oft war ich , ob ihrer so unreifen Handlungen entsetzt. Viele der geschilderten Situationen, rund um das Thema Pflege/Eltern, waren mir so vertraut, dass ich das Gefühl bekam, jemanden kennenzuleren, der mit mir fühlen kann. Das tat tatsächlich mal ganz gut.
    ;-)
    Bis auf das Ende , hat mir das Buch sehr gut gefallen. Leider ging mir zum Schluss alles etwas zu schnell, es wirkte ein wenig übertrieben und für mich leider auch unglaubwürdig.
    Außerdem möchte ich noch den Klappentext bemängeln, der leider zuviel verrät. Da ich mich aber mit spannenden, humorvollen und auch traurigen Szenen, insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt habe, gibt es von mir 9 Punkte.

  • Rita Hampp wechselt erstmalig ins Belletristikgenre. Trotz des emotionalen Themas ist sie ihrem klar strukturierten Schreibstil treu geblieben. Sie zeichnet ihre Charaktere detailliert mit vielen Facetten, sodass sie auch im letzten Viertel des Buches noch überraschen. Gleichfalls strukturiert folgt der Leser der Handlung. Kaum hat man sich in das überwältigende Chaos eingefunden, weist die Autorin auch schon auf Wege hin, die eine verfahrene Situation auflösen. In diesem Fall wäre das Carlas Aufbruch zu ihren Eltern. Dort hat sie zwar auch mit einem emotional sehr belastenden Zustand zu tun, kann aber durch die Veränderung auch wieder interessante Verzweigungen bieten. Der Leser erfährt mehr über den familiären Hintergrund und erschrickt gleichzeitig über das durchaus nicht übliche Miteinander. Ausgleichend wirken dagegen die Verhältnisse zwischen Carla, ihrem Vater und dem netten Antiquariar Gregor. Nach und nach wird das gesamte Ausmaß deutlich und so manches Verhalten bekommt nun auch seine Berechtigung.


    Der Autorin ist wie schon in der Krimiserie um Frau Campenhausen anzumerken, dass in ihren Romanen viel Liebe zum Detail steckt. Die Umgebung wird farbig geschildert, sodass Wege am Handlungsort gedanklich gut zu folgen sind, ohne zu viel Raum einzunehmen. Selbstverständlich erhalten auch die kulinarischen Genüsse so viel Beachtung, dass die Gerüche förmlich aus den Seiten aufsteigen. Der Roman spricht auch in dieser Hinsicht die Sinne an. Die zum Teil sehr zusetzenden Themen wie Existenzangst, Vertrauensbruch, Sorge um die eigenen Eltern oder das Entschlüsseln eines gutgehüteten Familiengeheimnisses gehen unter die Haut, als wäre man selbst betroffen. Gemeinsam mit den hervorgerufenen Emotionen nach dem Lesen, kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Krimi trifft auf Belletristik ist in diesem Fall ein ganz besonderer Lesegenuss.

  • Vingela und Büchersally, euch ganz herzlichen Dank. So viel Lob und positive Energie, die ihr mir gebt! Das freut und beflügelt mich sehr.


    Und soll ich euch allen etwas verraten? Nach all den tollen Kritiken hier bin ich gerade schwer am Überlegen, einen zweiten Ausflug in dieses Genre zu wagen.

  • Oh wie schön! Dann bleibt zu wünschen, dass dich die Muse schnellstmöglich küsst!
    Holle

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Zitat

    Original von Rita
    Und soll ich euch allen etwas verraten? Nach all den tollen Kritiken hier bin ich gerade schwer am Überlegen, einen zweiten Ausflug in dieses Genre zu wagen.


    Da solltest du wirklich nicht zögern. :-]

  • Zitat

    Original von Rita


    Und soll ich euch allen etwas verraten? Nach all den tollen Kritiken hier bin ich gerade schwer am Überlegen, einen zweiten Ausflug in dieses Genre zu wagen.


    Was bitte wäre daran ein Wagnis?

  • Nach diesen tollen Rezis weiß ich gar nicht, was ich dazu noch schreiben soll, ich kann nur alles bestätigen.


    Ich habe dieses Buch in der Leserunde gelesen und finde eigentlich nur ein Wort für dieses gelungene Buch - SUPER!


    Es ist ein Roman der alles enthält, Romantik, Schicksalsschläge, spannende Nachforschungen, Trauer und ein gutes Ende. Besser kann ein Roman eigentlich nicht sein.


    Deshalb vielen Dank an Rita Hampp für die tollen Lesestunden die das Buch mir geschenkt hat und natürlich die tolle Begleitung der Autorin durch die Leserunde.


    Das Buch bekommt von mir die volle Punktzahl - 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave


    P. S.: Ich hoffe auf einen Nachfolger oder vielleicht sogar auf eine Fortsetzung?

  • Rita Hampps Wechsel in ein anderes Genre ist voll und ganz gelungen. Statt Kriminalroman gab es eine Familiengeschichte mit viel Geheimnissen und auch die Liebe fehlte hier nicht.


    Geblieben ist der Schauplatz Baden-Baden, der, wer ihre Krimis kennt, schon fast zur zweiten Heimat geworden ist. Clara eine reife Frau mit einem sehr aufbrausendem Wesen zieht nach einer Lebenskrise zu ihren Eltern, da sie für sie sorgen muss. Helfen tut ihr Gregor, ein Antiquariar, wesentlich jünger als sie, der sie aufrichtig verehrt und sie umwirbt. Der große Altersunterschied läßt sie aber zunächst auf Abstand bleiben.


    Rita Hampp schreibt von der ersten Seite an mit viel Gefühl, beschreibt die Ängste und Sorgen einer Frau über 50 und macht uns deutlich, warum auch ein so viel jüngerer Mann eine Frau ihres Alters lieben kann, die so impulsiv und voller Selbstzweifel ist und dann doch letztendlich Gefühle zulassen kann. Man kann sich sehr gut in ihre Protagonisten reinversetzen, ob es nun Clara selbst, Gregor oder ihr Vater ist. Rita hat großes Talent Personen so zu beschreiben, das man sich teilweise auch selber wieder findet.


    Aber sie schreibt auch sehr fesselnd und spannend, zugleich auch humorvoll, so das man das Buch nicht wieder aus der Hand legen kann. Ein altes Familiengeheimnis, das sie bei ihren Eltern entdeckt, läßt sie auf Spurensuche gehen. Schlüssig, niemals langatmig oder langweilig kommt sie diesem langsam auf die Spur, wobei sie sich endlich auch selbst findet und ihre nicht leichte Kindheit aufarbeiten kann. Auch der Leser kann hier alles sehr gut nachvollziehen, so das auch er immer wieder auf neue Anregungen, Ideen oder Lösungsmöglichkeiten stößt. Langeweile ist hier ein Fremdwort.


    Der krönende Abschluss mit der Auflösung des Geheimnisses, natürlich einem Happy-End und die kulinarischen Ergüsse, die wir auch in ihren Krimis immer wieder finden, lassen diesen Roman ohne wenn und aber 10 Punkte verdienen.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Liebe Sabine und Schubi - und natürlich alle anderen Eulen!


    Ich kann euch gar nicht oft genug sagen, wie sehr mich eure positiven Reaktionen aufbauen, nein beflügeln. Mit jedem Lob wächst mein neues Selbstbewusstsein auf diesem unsicherem Terrain.


    Ergo: Die ersten ca. zehn Prozent des neuen Unterhaltungsromans sind schon geschrieben :-)


    Dankeschön!

  • Meine Rezension
    Claras Leben liegt in Trümmern – ihr Partner, für den sie viel aufgegeben hat, verläßt sie auf ziemlich schäbige Art und Weise. Auch ihre Karriere als Kinderbuchautorin scheint in Trümmern zu liegen, da ereilt sie ein Hilferuf aus der Heimat: Ihre Mutter liegt im Krankenhaus, der gebrechliche Vater braucht Hilfe im Alltag. Doch als Clara widerstrebend zurückkehrt findet sie schnell heraus, daß das Drama noch ganz andere Dimensionen annimmt als erwartet…


    Rita Hampp weicht mit diesem Roman erstmals von den gewohnten Krimipfaden ab und nimmt uns mit in Claras Familie, die hier wahrhaft turbulente Zeiten durchstehen muß. Wie auch in ihren Krimis beschreibt die Autorin das kleine Städtchen Baden-Baden auch hier wieder so bildhaft und interessant, daß man sich unwillkürlich eine Gedankennotiz macht, es unbedingt einmal besuchen zu müssen.


    Auch die Protagonisten fand ich wunderbar gezeichnet: Claras Vater mit seiner Vorliebe für den „Fingerbreit Wein“ ;-), den jungen Gregor – auch Joe fand ich interessant zu lesen.


    Allein Clara konnte mich nicht so für sich einnehmen: sie ist impulsiv, aber irrational. Ihr „Glaube“ an Horoskope zeugt von einer gewissen Naivität. Sie scheint ziemlich beratungsresistend und unlogisch in vielen ihrer Handlungen und Gedankengänge. Ich finde so etwas immer fürchterlich anstrengend, daher konnte mich dieser Genre-Ausflug letztlich nicht zu 100% für sich einnehmen.


    Das ist aber eine rein persönliche Sache zwischen Clara und mir *ggg*, denn Rita Hampp kann ganz wunderbar erzählen und einem zweiten Abstecher in die Belletristik würde ich mir ebenfalls wieder angucken – ansonsten halte ich mich halt einfach an die Krimis.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die vorigen Rezensionen sage ja schon alles.
    Kann ich nur :write


    Clara hat mir gut gefallen, nachdem sie im Liebesleben kein Glück hatte, ist es kein Wunder, wie sie reagiert.


    Am Ende habe ich ganz schö gefiebert.


    Ich lese Familiengeschichten mit ihren Geheimnissen immer wieder gerne,
    freue mich dann auf weitere von Rita Hampp :wave

  • Die Baden-Baden-Krimis kannte ich alle und endlich habe ich auch diesen Liebesroman mit Detektivgeschichte gelesen. Gleich vorneweg für mich war es ein toller Ausflug in ein anderes Genre.


    Den Rezis kann ich nichts Neues hinzufügen, es ist schon alles mehrfach aufgezählt worden.


    Die Protagonistin Clara wurde liebevoll und realistisch geschildert, wobei ich sie mehrmals gerne wachgerüttelt hätte. Sensibel werden ihre sich ständig verändernden Gefühle vor allem zu ihrer Mutter beschrieben. Die Fürsorge für ihren Vater und der Versuch, das Elternhaus für die Beiden zu erhalten, sind eine Aufgabe, die sie sehr ernst nimmt. Mißtrauisch und vorsichtig steht sie dagegen der beginnenden Liebe zu Gregor gegenüber. Humorvoll dagegen fand ich die Kunden des Antiquariats, sie waren ein zusammengewürfelter Haufen und mehr Freunde denn Barzahler. Und Rita konnte es doch nicht lassen, etwas Spannung und Detektivarbeit einzuarbeiten und das alles angesiedelt in Baden-Baden, das der Krimileser ja schon kennt. Ich denke vor allem auch an das Casino, Hotel Brenner .....


    Für mich ein unterhaltsames Buch, das ich in zwei Nachmittagen auf der Terrasse verschlungen habe.


    Nach dem Ende kann ich mir jetzt gut vorstellen, eine Fortsetzung zu lesen!


    Von mir volle Punktezahl!