Im Rausch der Freiheit - Edward Rutherfurd

  • So, dieses riiiiiieeesige und äusserst dicke und schwere Buch hab ich gestern gekauft und mich bereits ein paar Seiten eingelesen.


    Vielleicht hat die ein oder andere Eule diesen Roman auch fest im Blick und liest ihn mit mir über die Osterfeiertage. Die 1152 Seiten werden sich nicht so einfach weglesen lassen und vielleicht wäre etwas gegenseitiger Zuspruch nicht schlecht. :-) Begonnen hat es jedenfalls schon mal vielversprechend... :fingerhoch


    Ansonsten werde ich laufend meine Lesefortschritte hier posten und vielleicht Selbstgespräche mit mir selbst führen... :grin

  • Zwischenstand von Seite 171


    Ein epochales Werk über die Geschichte New Yorks. Dieser Roman beschreibt die Stadt über drei Jahrhunderte hinweg. Ein Roman der sich ausschliesslich an Leser richtet die an der Geschichte New Yorks interessiert sind.


    Die ersten zwei Kapitel habe ich gelesen und diese umfassen einen Zeitraum von rund 40 Jahren beginnend im Jahr 1664. Die Kapitel sind wirklich sehr lang und nur durch kleine Abschnitte unterbrochen. Anhand von fiktiven Figuren wird das Leben und das Wirken von Historisch verbürgten Personen beschrieben. Die beiden wichtigsten Personen sind Pieter Stuyvesant und Johann Jakob Leisler.


    Fiktive Figuren und ihre Geschichte stehen im Zentrum. Zuerst der Holländer Dirk van Dyck und dann der Sklave Quash. Wobei mir die Geschichte von Quash und seinem Leben besser gefallen hat.


    Die Stadt wechselt in diesem Zeitraum mehrfach den Namen, von New Amsterdam zu New York zu New Oranje und wieder zu New York. Plätze die vom Wall zur Wallstreet wurden und sich an der Trinity Church mit dem Broadway verbinden...Niederländische und Englische Streitereien und Machtgeplänkel... Indianer die es an der Ostküste Amerikas gab (wusste ich bisher gar nicht) und und und...


    Das Buch liest sich angehnehm einfach aber es ist eine unglaubliche Fülle an Informationen enthalten und dies erfordert Konzentration. Das Personal lässt sich erstaunlicherweise überblicken aber die politischen und religiösen Vorgänge sind recht komplex. Mein Gehirn ist derzeit randvoll mit Informationen und vieles wird in ein paar Tagen und Wochen leider vergessen sein.


    Edit: Ich werde dieses Buch als Langzeitprojekt über mehrere Wochen betrachten und angehen. Da es jetzt einen Zeitsprung von 40 Jahren gibt werden komplett neue Figuren auftauchen die das Geschehen prägen.

  • Lieber Herr Sapperlot,


    das hört sich nach einer harten, wenn auch sehr schönen Arbeit an. Ich bin sehr gespannt auf deine Rezi. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke auch von mir, habe hier noch das ungekürzte HB liegen und bin gespannt, auf Dein Urteil, bevor ich die 36 Stunden anfange. :grin

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Ich hab ja letztens erst die Prinzen von Irland gelesen, die waren schon auch sehr interessant, aber zwischendrin recht langatmig.


    Die Geschichte von New York würde mich shcon auch sehr interessieren...


    Ich kuck mal, wie es Dir weiter gefällt und behalte es mal im Hinterkopf :wave

  • Ich bin am Ende des 1. Teils auf Seite 485 angelangt und auf der zeitlichen Schiene im Jahr 1790.


    Nach den beiden enorm langen Kapitel zu Beginn werden diese nun spürbar kürzer, je nach dem zwischen 10 - 40 Seiten lang, wofür ich dankbar bin. Es ist sonst irgendwie Mühsam irgendwo mitten im Kapitel zu unterbrechen und zwei Stunden später oder sogar am nächsten Tag gedanklich den Handlungsfaden wieder aufzunehmen.


    Das Sprache ist leicht zu lesen was mich als Leser ab und zu dazu verführt, gewisse Handlungen/Ereignisse die mich nun nicht soooo interessieren ziemlich schnell zu lesen. Etliche Sachen werden aber auch deutlich zu lang erzählt, keine Frage. Ich hab das Gefühl, das Rutherfurd die tausend Seiten Marke unbedingt erreichen wollte und sich auf mögliche Kürzungen gar nicht erst einlassen wollte.


    Die Fiktiven Personen bilden nach wie vor der Handlungsstrang, wir sind mittlerweile zwei Generationen weiter als zu Beginn aber es sind immer noch die gleichen Familien die die Geschichte tragen. Die bedeuten Personen der Zeitgeschichte (Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, George Washington usw.) haben meistens, aber nicht immer, den passiven Part inne. Es wird von Ihnen gesprochen, von ihren Taten, Ansprachen und was das für Auswirkungen für das Land und die Menschen hat.


    Die Jahre 17xx können nicht ausschliesslich mit Blick auf New York geschildert werden. Die Ostküste und insbesondere die Städte Boston und Philadelphia sind zusammen mit New York die Wiege der amerikanischen Nation. Während der Westen wild war, war der Osten fortschrittlich und zwar in allen belangen. Vieles geschah mal hie mal dort und es wird hier im Kontext geschildert. Der Amerikanischen Revolution die zur Loslösung von England führt wird, zumindest meiner Meinung nach, zu viel Platz eingeräumt. Die Schlachten zwischen Patrioten und Loyalisten mal hie mal da, die stetigen Scharmützel ermüden und kein Mensch kann sie im Kopf behalten. Immerhin gipfelte es in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.


    Herr Voltaire hat es schön formuliert, es ist eine gewisse Arbeit das Buch zu lesen. Ich hab mich festgebissen und bin entschlossen dieses Buch zu Ende zu lesen. Irgendwie würde ich es am ehesten wie eine Biographie bezeichnen, keine Biographie von einem Menschen sondern einer Stadt.


    Nun gibt es einen Zeitsprung von 40 Jahren ins Jahr 1825 und ich hoffe, das der Blick sich nun mehr und mehr auf New York beschränkt.


    Das Buch eignet sich aber auch als Zweitbuch. Ich hab parallel ein anderes Buch gelesen und werd jetzt auch wieder ein anderes beginnen. Ich kann ja jederzeit nach Lust und Laune ins vergangene New York zurückkehren. Ich hab auch gar nicht die Ambition diese "Stadtbiographie" in einer Woche zu lesen.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Herr Voltaire hat es schön formuliert, es ist eine gewisse Arbeit das Buch zu lesen. Ich hab mich festgebissen und bin entschlossen dieses Buch zu Ende zu lesen. Irgendwie würde ich es am ehesten wie eine Biographie bezeichnen, keine Biographie von einem Menschen sondern einer Stadt.


    Das ist m. E. sehr typisch für Rutherfurd.

  • Hallo,


    ich hatte das Buch vor etwa anderthalb Jahren auf Englisch gelesen (nachdem ich im Jahr davor in New York gewesen bin und deshalb noch mehr von der Stadt wissen wollte, mir einige Plätze aber auch gut vorstellen konnte).


    Mich hat der Roman wirklich sehr fasziniert damals. Ja, der Begriff "Biografie einer Stadt" trifft es wirklich. Aber Rutherford lässt eben auch den roten Faden dieser Familiengeschichte(n) durchlaufen - und das immerhin bis in die heutige Zeit. Das hat mich auch gefesselt und ließ mich zusätzlich an der Geschichte dranbleiben.


    Viel Spaß weiterhin!
    Babs

  • Die New Yorker Jahre 18xx habe ich gerade hinter mir gelassen und bin auf Seite 746.


    Abgesehen vom Amerikanischen Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) der Unionsstaaten im Norden gegen die Südstaaten liegt der Fokus eindeutig auf New York. Und in diesem 19. Jahrhundert gibt unheimlich Vieles zu erzählen!


    Zu Beginn des Jahrhunderts war das Flusssystem und die Kanäle für den Güterverkehr wichtig und am Ende die Eisenbahnen. Mitte dieses Jahrhunderts beträgt die Bevölkerungszahl bereits mehr als eine halbe Million Menschen.


    Zu folgenden Schlagworten gibt es längere oder kürzere Geschichten. Five Points, der moralische Sumpf New Yorks mit den Bowery Boys - Das berüchtigte Stadtgefängnis "The Thombs"- Tammany Hall - Das Crystal Palace - Die Einberufungskrawalle zum Krieg - Ein verheerender Blizzard am Ende des Jahrhunderts - Die Börse Wall Street und ihre ersten Multimillionäre, darunter ein gewisser J.P. Morgan - Die Bedeutung der Eisenbahn.


    Dann hat ein nicht ganz unbedeutender Mann namens Abraham Lincoln seinen Auftritt... Für Bücherfreunde ist Harriet Beecher Stowe mit "Onkel Toms Hütte" ein Thema und für Modeinteressierte die Knickerbockers... ;-) :-)


    Ich habe das Buch fast eine Woche zur Seite gelegt und habe in den letzten paar Tagen wieder darin gelesen. Es ist kurzweilig und ich fand die 18xx Jahre interessant. Man muss sich halt immer wieder auf neue Personen einlassen können. Das nächste Kapitel heisst übrigens "Die Carusos" Jahr 1901 :-]

  • Nachdem ich das Buch letzte Woche geschenkt bekommen habe, habe ich mich am Wochenende an das 1. Kapitel "gewagt".


    Wie schon weiter oben erwähnt, eine leichte Lektüre für zwischendurch ist dieses Buch nicht, sondern eher ein (Lern-)Projekt für ein paar Wochen.


    Aber nachdem ich mich nun eingelesen und etwas bei Wikipedia informiert habe, habe ich Freude am Lesen wie schon seit längerem nicht mehr. Ich habe schon so einiges gelernt und freue mich schon auf heute Abend. Möchte dann zumindest das 2. Kapitel, das aus der Perspektive des Sklaven Quash berichtet, beenden.


    :wave