Gibt es einen "Point of no return" beim Schreiben?

  • Zitat

    Original von Ira
    Also, bevor ich anfange zu tippen, muss in meinem Kopf keine bloße Idee sein, sondern eine Handlung. Das heißt, ich muss immer wissen, wie alles anfängt und wohin ich überhaupt will.


    Bei mir ist es genau umgekehrt. Wenn ich weiß, wie die Geschichte läuft, macht mir das aufschreibende Nachstolpern immer der Plotlinie folgend keinen Spaß.


    Schöne Grüße von blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Dann bist du wohl der King-Typ.
    Ich denke, dass soll jeder für sich ausprobieren und dann wird sich zeigen, was am besten passt.
    Wenn ich keine klare Vorstellung von der Handlung habe, wird das Mist, wenn ich sofort anfange zu schreiben. Dann kommen Charaktere zu blass, später fallen mir gute Ideen für den Anfang oder für die späteren Szenen ein, wobei ich dann das Ganze abändern muss.
    Und wenn ich also nicht so genau weiß, wohin die Geschcihte läuft, bin ich nicht so sehr von dem Inhalt überzeugt. Dann sinkt die Motivation schlagartig.


    Was auch ein interessantes Thema: woher bekommt ihr die nötige Motivation, um dran zu bleiben?
    Ich denke, besonders bei Romanen und großen Geschichten ist das extrem wichtig.


    LG,
    Ira
    __________________________________
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  • hallo, Ira


    ich und King-Typ?
    :nono
    read my signature, please.


    und natürlich muss ich meine texte überarbeiten, und das nicht zu knapp.
    das muss wohl jede/r, ob mit oder ohne plan.


    schöne grüße von blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Ich habe gerade die ersten Schritte beim Schreiben gemacht, und da gab es schon die ein oder andere Geschichte die in die Ablage kam.
    Auch wenn es ein Konzept gibt heisst das nicht immer das es fertig wird.
    Meistens lasse ich es für später liegen und entwickle vielleicht etwas Neues.


    Zofie :-(

  • Wow, das ist schon faszinierend.


    Jetzt hab ich über ein halbes Jahr eigentlich nicht mehr geschrieben, weil ich mich auf meine Abschlussprüfung konzentriert habe. Will ja auch bestehen.
    Ca. eine Woche vor der Prüfung bekomm ich auf einmal Lust wieder das zeichnen anzufangen. Und auch gleich mal meine Geschichte (die immer noch nicht fertig ist) umzuwerfen. Und das schon zum vierten Mal!!!
    Jetzt werd ich wieder zum Kapitel zwei zurück gehen, und neu Starten. Hoff, dass mit der Änderung was ich vorhabe mehr Spannung aufgebaut wird.
    Zu erst war es ja so, sie kommen da hin, werden vorgestellt, bla bla bla aber dann hatte ich das Problem das kein richtige Konflikt aufgebaut wurde bzw. wusste nicht, wie ich ihn hinbekommen sollte. Was ich mit meinen Figuren als nächstes am besten anstellen soll.
    Dafür werden sie jetzt erstmal Gefangen genommen und schon hat man einen Konflikt aus dem sie sich herauswinden müssen. So kommt das alles hoffentlich besser zum laufen! Bin eigentlich recht zuversichtlicht.


    Aber was würden wir ohne dem Point of Return schon machen? :grin


    Ich hoffe auch, dass ich es bald mal fertig bekommen werde und nicht wieder mit was anderem anfange. *G* Aber ich hab ja auch kein Zeitdruck. Gott seit dank!

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Bei mir ist es genau umgekehrt. Wenn ich weiß, wie die Geschichte läuft, macht mir das aufschreibende Nachstolpern immer der Plotlinie folgend keinen Spaß.


    Das geht mir bei Recherche-intensiven Sachthemen so. Solange ich hinter den Infos her bin, ist das Thema interessant. Wenn ich glaube, alles für den Kunden wichtige darüber zu wissen, steht mir das thema bis hier. Ausführlich darüber schreiben können dann gerne andere. Das dauert mir dann alles zu lange und nervt.


    Da das im Verlag bekannt ist, werde ich auch so eingesetzt: Bei solchen Fällen als Zuarbeiter in der Recherche, aber selten als derjenige, der diese Themen dann bis zum fertigen Material weitertreibt.


    Als angestellter Lohnschreiber ist mein Point of No Return schon das Briefinggespräch. Ich *muss*. Ich kann höchstens noch mit einem meiner Kollegen Themen tauschen.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • ja, diesen Punkt gibt es. Entweder du schmeißt die story in den Papierkorb und vergißt sie....oder du machst weiter....oder der Verlag sagt dir...nun mach mal....wir haben die story gekauft. Sieh in deinen Vertrag. Da steht Ablieferung bis....


    Und nun?


    Dann machst du. Egal wie und hoffst, dass es so wird, wie du es dem Verlag versprochen hast.
    Wenn nicht...dann hast du beim Verlag schlechte Karten für das nächste Werk.
    Das ist für mich der "point of no return."
    Daher gebe ich mir keinerlei Auszeit. Ich schreibe konsequent 5 Stunden täglich....auch wenn ich es manchmal wieder lösche.
    Aber irgend jemand hat mal gesagt: Schreiben ist wie Laufen. Wenn du es nicht ständig tust, verkümmern deine Muskeln.


    hef buthe

  • um auf das Thema noch einmal zurück zu kommen.


    Es gibt points of no return, die einen nicht schlafen lassen und, jetzt kann ich es öffentlich machen, manchmal die Polizei nötig werden lassen.


    Bei meinem ersten Buch erhielt ich Morddrohungen. Nicht, weil es so schlecht war, dagegen sprechen die Verkaufszahlen, nein, weil ich jemandem furchtbar auf die Füsse getreten bin.
    Und an denen ist unser aller großer Kollege Dan Brown mit seinem neuen Buch gescheitert. Einer Sekte.
    Jetzt stehst du als Autor vor einem Problem. Die Gegenseite hat sich geoutet. Machst du weiter oder nicht.


    Ich mache weiter. Hier ist der point of no return. Egal, was deine Figuren während des Schreibens mit dir machen. Du fängst sie schon wieder ein. Spätestens der Lektor tut das für dich.
    Nur deine story muss von Interesse sein und zumindest belegbare Fakten beiinhalten.


    Du musst als Autor ein Jäger sein. Fakten müssen her, die Figuren ergeben sich von selbst daraus.


    euer hef

  • hi Forenmitglieder....


    wollt ihr mal nen richtigen Frust von einem Autor lesen...


    In New York ist mom. die, wie jedes Jahr, die größte "paperback" also Taschenbüchermesse der Welt. (wusstet ihr, dass die USA 320 Mio Einwohner haben und 400 MIo Bücher dort verkauft werden?)


    Also. Da gibt es Wettbewerbe, die als möglicher Filmstoff für Hollywood Produzenten dienen.
    Ich hatte mich da beworben...im Bereich Ausland.....und...bin um eine Stimme geschlagen worden...gegenüber einem schwedischen Autor....
    Frust ohne Ende


    Und hier noch ein Frust.,,


    in Europa leben ca. 100 Mio Menschen, die Deutsch sprechen. Ich glaube es fast nicht...aber die kaufen gerade mal 17 Mio Bücher!!! siehe oben.
    Da soll mir noch einer von den Dichtern und Denkern reden...


    euer hef

  • Hallo hef, was mich interessieren würde: was für Genre lesen denn die Amerikaner so ?
    Ist ja wirklich erstaunlich wieviele Bücher da anscheinend gelesen werden, man kann es fast nicht glauben. Vorallem wenn man bedenkt, wieviele Amis immer noch nicht so genau wissen wo Europa liegt :grin

  • hi bronte


    lassen wir mal die Sachbücher weg und ziehen eine Grauzone in Betracht...führt der SiFi vor....man glaubt es nicht...vor Liebesromanen.
    Thriller und Krimis schreben die Amis wohl nur für uns leseunkundigen Germanen


    hef

  • Also ich habe mal eine Geschichte von Fünfzehn Din A4 Seiten fertig geschriben, weil ich ihrgedwie wusste, die passt nichtmehr wirklich zu mir. Mir waren alle personen noch symphatisch und ich hatte auch noch mehr mit ihnen vor.(diese Ideen kurfen bei mir immernoch im Kopf rum) Aber ich habe sie dann mit einundzwanzig Seiten beendet und bin darüber froh.


    Jetzt wartet auf die Geschiochte eine grüdlcihe überarbeitung (und die alten und neuen ideen sollten da ihrgedwie doch noch rein :lache)


    Vielleicht wenn ich reich un dberühmt bin werde ich es veröffentlchen, da sowieso jedem egal ist was ich da schreibe :lache


    deny

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

  • hi Deny


    das hört sich ein wenig frustriert an. Muss aber nicht sein. Das kenne ich zu Genüge. Geht vorbei, wenn man sich ein Ziel gesteckt hat.
    Manchmal habe ich auch richtige Durchhänger.
    Ich lasse meinen Protagonisten sterben. Ich erwürge ihn schriftlich, um ihn am nächsten Tag um Entschuldigung zu bitten. Das gehört zum Alltag eines jeden, der Schreiben zu seinem Alltag zählt.
    Mit jedem Frust wächst aber etwas in deinem Kopf. Es ist wie die Krankheit eines Kindes.
    Danach grübeln die Eltern...Himmel...was hat das Kind alles in der Schule versäumt...
    Wahrheit, das Kind überholt nach einer Woche der Genesung alle anderen, die nicht krank waren.
    Frust und Krankheit sind eine "Auszeit" für Körper und Seele.
    Abhilfe: entweder lernen sich diese Zeit selbst zu gönnen (ohne schlechtes Gewissen) oder eben krank und frustriert zu werden.
    Niemand schafft es sich negativ auszutricksen. Da wehrt sich alles in dir, das du logisch nicht steuern kannst.


    War das jetzt zuviel?


    dein hef

  • Hallo hef,


    nachdem ich Deine Äußerungen jetzt in diversen Threads gelesen habe, kann ich mich einfach nicht mehr zurückhalten...


    Zunächst mal:
    Lübbe ist ne ganz große Nummer. Ich gratuliere Dir von Herzen (und das ist ehrlich gemeint).


    Allerdings kann ich absolut nicht nachvollziehen, weshalb Du nahezu alle Bereiche des Forums nutzst (ob unpassend oder nicht mag ich gar nicht beurteilen), um uns das bemitleidenswerte Dasein eines Autors vor Augen zu führen.
    Wenn Du so sehr unter Deinem "Knebelvertrag" leidest, tut mir das leid für Dich. Was mich persönlich aber stört, ist die Art und Weise, in der Du Deine Meinung als allgemeingültig darstellst.


    Hier im Forum gibt es genug Leute, die wirklich Ahnung vom Literaturbetrieb haben (und da zähle ich mich sicher nicht dazu) und die auch in der Lage sind, differenziert zu argumentieren.
    Mir gefällt es einfach nicht, dass Du deren Meinungen einfach abbügelst.
    Auf Postings gehst Du so gut wie nie ein, höchstens, um sie als Aufhänger für eine weitere Litanei zu benutzen.


    An vielerlei Stelle wurde Folgendes schon zig Mal geäußert (nur hätte ich nicht gedacht, dass ich mal in dasselbe Horn blase):


    Die Büchereule ist ein Bücherforum. Solltest Du eine Selbsthilfegruppe für frustrierte Autoren suchen, wirst Du im Netz sicher fündig.


    Das war das erste und einzige Mal, dass ich mich zu dieser Sache äußere.
    Dieses Posting resultiert aus zutiefst subjektiver Empfindung, will Dir also nichts unterstellen oder Dich niedermachen.
    Und wie gesagt, Du kannst stolz darauf sein, bei Lübbe untergekommen zu sein!


    Gruß, Sarah

  • Hi Seestern,


    dies ist ein Forum....und ich bewege mich nahezu nur in der Autorenecke.
    Wer da rein geht, ist selbst schuld!
    Aber von der anderen Seite, könnte es nicht sein, dass da ein Forenmitglieder davon lernen, was so da draußen los ist?
    Autoren, die irgendwie, nach Jahren die Schallmauer durchbrochen haben,
    (wenn jetzt einer nen blöden Spruch loslässt, ist der Teufel los (grins...ich weiß nämlich nicht, wie man hier Smilies einbaut) neigen nämlich dazu, absolutes Stillschweigen zu bewahren.
    Ausnahme...Tom, dessen Engegement ich toll finde (auch wenn wir uns mal in die Wolle kriegen).


    Grundsätzlich beschreibe ich hier im Forum den Werdegang eines Newcomers.
    Dass ich vielleicht nicht bei allen rüberkomme, kann auch am Alter liegen.
    Ich gehöre zum alten Eisen (bitte keine Schrotthändler schicken. Der undertaker wohnt schon im Nachbarhaus) und habe als ehemaliger Professor und was sonst noch alles nur ein Bestreben...oder Unart...wie meine Frau sagt...helfen zu wollen.
    Und wenn es ein über Sechzigjähriger geschafft hat, noch in die Verlagswelt zu kommen, dann darf ich doch im Forum mal sagen, auf was verdammtnochmal zu achten ist.
    Ton hin oder her.


    Aber wir Eulen haben ja ein dickes Fell


    dein hef

  • Nein, aufhören geht da nicht; da würde ich ja meine liebgewonnenen Figuren mitten im Abenteuer stecken lassen. Oder wenn sie gar in der Klemme sind oder die Liebenden sich noch nicht bekommen haben. Das kann ich ihnen nicht antun.

  • Da ich jetzt mit den Prüfunen komplett fertig bin, kann ich Robin und Melissa wieder durch die Welt hoppel lassen. Nur ist mir letzte Woche erst aufgefallen - momentmal, die Grundidee (ich nenn es jetzt einfach mal so) steckt in der ersten Geschichte noch gar nicht so drin. Durch die eine Änderung die ich vorgenommen hab, hab ich denn einen Punkt total rausgelassen. Denn ersten Hinweis so zu sagen. Jetzt muss ich gucken, wo ich ihn am besten wieder einbauen werde. Obwohl mir gerade eine Idee kommt wohin damit. Dann wäre auch mein Problem des "überbrückens" gelöst. Ach ist das toll.


    Aber jetzt glaub ich, muss ich mir mal die bisherige Storyline aufschreiben....

  • Wenn ich heute neue Romanprojekte angehe, beginne ich immer mit Recherchen. Also ich setze mich hin und recherchiere zu einem Thema das mich interessiert. Bei dieser Arbeit entwickle ich auch meine Geschichte. Und wenn’s mich dabei packt so habe ich auch die nötige Motivation dranzubleiben und begebe mich somit auf den Weg des „Point of no return“.


    Gruß von einem Halbprofi aus BKK der noch nicht "am Markt entlang" schreiben muss
    Bücherlaus