Evelyn und Stephanie Holst - Punktlandung auf Wolke Sieben

  • Klappentext:


    Viel zu lange wartet Flugbegleiterin Britta schon auf die große Liebe. Nun soll Helmut, dick, nett und sehr in sie verliebt, ihr Herzensmann werden. Doch da lernt sieüber den Wolken Oliver kennen - First-Class-Passagier und atemberaubend attraktiv. Aber die Sache hat einen Haken, denn leider verschwindet er immer dann, wenn es gerade am schönsten ist. Wen soll Britta nun wählen - den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach?


    Die Autorinnen:


    Evelyn Holst studierte Geschichte und Englisch und arbeitete dann dreizehn Jahre lang als Reporterin beim STERN, die letzten fünf in New York. Sie schrieb zahlreiche Romane, die zum Teil verfilmt wurden, und ebenso viele Originaldrehbücher für Fernsehfilme. Evelyn Holst lebt in Hamburg.


    Stephanie Holst studierte Arabisch und Italienisch und arbeitet heute als Flugbegleiterin. Sie lebt mit ihrem Sohn in Hamburg.


    Meine Meinung:


    Zuerst das positive: Das Büchlein ist relativ dünn, dh. man verschwendet nicht allzu lange seine Zeit damit. (Ups, ich wollte ja eigentlich noch was positives zuerst bringen...)
    Der Stil ist flott geschrieben und unterhaltsam.
    Man erfährt einige interessante Dinge über den Job einer Flugbegleiterin und erkennt, dass das keineswegs der Traumjob ist, wie viele glauben. (wobei die Erzählungen eh noch harmlos sind. Eine Freundin von mir ist auch Flugbegleiterin, und was die mir manchmal erzählt... da rollts einem die Zehennägel auf.)


    Das negative: Diese Hauptperson...!!! Eine Frau, dermaßen strunzdumm und oberflächlich, dass man sie einfach nur schütteln möchte. Über so jemanden möchte ich keine 256 Seiten lang lesen.
    Von Emanzipation hat sie wohl auch noch nie etwas gehört. Sonst würde sie sich wohl kaum auf ein so einseitiges Verhältnis mit dem Ach-so-tollen und ach-so-schönen Oliver einlassen. Ja, ich glaub ihr schon, dass ihre Hormone bei seinem Anblick verrückt spielen. Aber sich dermaßen zum Betthäschen abstempeln zu lassen - dafür sollte sich jede Frau mit halbwegs Selbstachtung zu schade sein.
    Abgesehen davon ist ihr ständiges Abwägen, aus Vernunftsgründen sich vlt. doch mit Helmut einzulassen, denkbar unsympathisch.
    Dazu kommt noch eine Handlung, die an Verhersehbarkeit kaum zu überbieten ist.


    Und dann auch noch unlogisch: es gibt eine Szene, wo Britta und Oliver heißen Sex in ihrem Schlafzimmer haben. Lang und breit wird dabei beschrieben, dass sie aber keine Vorhänge hat, Oliver deswegen seine Kleider vor dem Fenster drapiert und sich außerdem noch nackt vor der glotzenden Nachbarin provoziert (also Exhibitionist ist er auch noch...) Klar, das glaub ich ihr sofort: sie ist Stewardess, kommt also zu den unmöglichsten Zeiten nach hause und muss auch zu den unmöglichsten Zeiten schlafen, aber - soll keine Vorhänge oder Jalousien haben. Ab dem Moment hatte das Buch auch noch die letzte Glaubwürdigkeit verloren.


    Für ein wenig seichten Zeitvertreib (sofern man sein Hirn ausschaltet), vergebe ich 3 Punkte.


    lg, A.