Almanya - Willkommen in Deutschland

  • Regisseur(e): Yasemin Samdereli
    Produktionsjahr: 2010
    Darsteller: Vedat Erincin, Fahri Yardim, Lilay Huser


    Produktbeschreibungen
    Bin ich Deutscher oder Türke? Das ist die Frage, die sich nicht nur der 6-jährige Cenk (Rafael Koussouris) an seinem ersten Schultag stellt, als er beim Fußballspiel auf dem Schulhof weder von den türkischen noch den deutschen Mitschülern in die Mannschaft gewählt wird. Auch seine 25-jährige Cousine Canan (Aylin Tezel) steht zwischen diesen beiden Welten und weiß nicht, wie sie ihrer Familie erklären soll, dass sie mit ihrem englischen Freund ein Kind erwartet.
    Für Canans Großvater Hüseyin (Vedat Erincin), der vor 45 Jahren nach "Almanya" kam, ist Deutschland jetzt längst zur Heimat der Familie geworden. Eines Abends beim Familientreffen überrumpelt er seine Lieben mit der überraschenden Nachricht, er hätte in der Türkei ein Haus gekauft und wolle nun mit allen Familienmitgliedern in seine alte Heimat reisen. Widerspruch duldet er nicht.
    Einige Tage später bricht die ganze Familie wohl oder übel in Richtung Türkei auf. Erinnerungen an die Zeit des Aufbruchs aus der alten Heimat werden lebendig und Cenk erfährt, wie sein Großvater in den 1960er Jahren als einer der ersten Gastarbeiter nach Deutschland kam, wenige Jahre später seine Frau Fatma und die drei Kinder zu sich holte und wie die Familie Deutschland als fremdes und faszinierendes Land erlebte. Doch dann nimmt die Reise eine unerwartete Wendung.


    VideoMarkt
    Mitte der Sechzigerjahre kamen Hüseyin Yilmaz und seine Familie aus der Türkei nach Deutschland: Zur ersten Welle der Gastarbeiter zählend, wird es ihnen nicht immer leicht gemacht. 40 Jahre später ist das einstmals fremde Land jedenfalls für die Kinder und Enkel zur Heimat geworden. Nachdem der Patriarch bei einem Essen seine Lieben mit der Nachricht überrascht, ein Haus in der Türkei gekauft zu haben, muss die Sippe mit zum Umbau in die Pampa fahren. Die Reise voller Streitereien und Versöhnung nimmt eine tragische Wendung.


    Meine Meinung:
    Was für ein toller Film! Er ist witzig, aber auch traurig. (Besonders am Ende habe ich heftig schluchzen müssen!) Vor allen Dingen aber enthält er viele Wahrheiten, die toll beoabachtet sind. Zum Einen geht es um die Geschichte einer (anatolischen) Einwandererfamilie und die damit verbundenen Probleme in einem fremden Land. Kann das neue Zuhause zu einer Heimat werden, auch und besonders für die nachfolgenden Generationen?


    Zum Anderen aber ist dieser Film vielviel tiefgehender. Er beschäftigt sich mit Familie, Liebe, Lebenssinn. Und das wunderbar leicht und menschlich. Ach- am besten einfach ansehen. Das haben Film und Schauspieler wirklich verdient. Ganz große Klasse! :anbet

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Wir haben den Film im letzten Herbst beim Calgary International Film Festival sehen koennen. Sind als Gruppe mit gut einem Dutzend deutschsprachiger Frauen hingegangen und haben sehr viel Spass gehabt!!! Eine sehr menschliche Geschichte, mit der wir uns in vieler Hinsicht auch identifizieren konnten. Multikulturelle Familien haben oftmals aehnliche Erfahrungen egal welche Kulturen nun da vermischt werden.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Das glaube ich, Beatrix! :-)


    Ja, das Schöne an dem Film ist, dass er schon beinahe philosophische Fragen versucht zu beantworten, die uns - Nationalität hin oder her- doch alle beschäftigen. Einfach toll! :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)