'BLACKOUT - Morgen ist es zu spät' - Seiten 353 - 459

  • Bollard hatte ich zwischenzeitlich im Verdacht, dass er irgendwas zu verbergen hat. Er strahlt irgendwas negatives aus.
    Aber nachdem er sich mit dem IT-Chef in Verbindung gesetzt hat, zweifel ich wieder an meiner Vermutung. :gruebel


    Wickley finde ich auch ne ganz große Nummer. Für ihn ist und bleibt in der ganzen Misere das Wichtigste, dass seine Firma gut
    darsteht. Er erlebt die Not vor Ort und dennoch verschließt er die Augen davor. Wirklich erschreckend!



    Shannon kommt bei mir allerdings nicht gut weg. Ich finde sie anstregend und naiv. Ihre Verfolgungsjagd ist verständlich. Sie weiß dass Manzano irgendeinen neuen Punkt in die Geschichte bringen könnte, also reist sie ihm nach.
    Denn in Den Haag scheint nicht viel zu holen sein.


    Ihren Kollegen in Frankreich Turner finde ich allerdings noch viel geschmackloser. Da stellt man sich vor, wie der Kameramann dann doch sicher gerne mal die Kontrolle verliert und / oder einfach geht.


    Zitat

    Original von Lumos
    Mit Manzano und seinen Fluchtversuchen gibt es leichte Anflüge von Action. ansonsten fehlen weiterhin die reißerischen Elemente und trotzdem bleibt es total fesselnd.


    Das sehe ich auch. Wirklich sehr gut umgesetzt!


    Zitat

    Original von Lumos
    Die Szenen zu Sterbehilfe und -begleitung waren sehr leise und sehr intensiv :anbet.


    Oh ja. Wirklich eine sehr emotionale Kurve im Buch. Es war sehr berrührend!
    Und so verständlich und dennoch bedrückend. Die Menschen einfach dem Schicksal zu überlassen und zu wissen, dass es über kurz oder
    lang unwürdig ein Ende finden wird - das kann ein Gewissen kaum mehr belasten. Insofern fand ich die Entscheidung der Ärztin wirklich
    groß!



    Zitat

    Original von buntfisch
    Der schnelle "Werteverfall" wundert mich keineswegs, das ist "menschlich"...ich finde das bisher sogar fast noch "harmlos"......


    Muss ich Dir absolut Recht geben. Dafür dass es schon fast eine Woche keinen Strom und somit viele viele Güter nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt gibt, ist es die Lage fast noch zu friedlich. Wenn man bedenkt, dass es leider in der Realität ganz andere Situationen gibt in denen bereits nach wenigen Stunden schon Plünderungen gibt.

  • Die Krankenhausszene hat auch mich sehr berührt. Ein kleiner Rest Menschlichkeit in einer völlig aus den Fugen geratenen Welt.


    Hartlandts verhalten hingegen fand ich durchaus glaubwürdig. Unter normalen Umständen wären ihm sicherlich Zweifel an Monzanos Schuld gekommen, aber so ... Die Polizei ist doch völlig entkräftet, Schlafmangel und dann der Druck, endlich (!) irgendeinen Weg zu finden, um die Zustände wieder zu normalisieren. Wenn da die Meldung kommt, man hätte einen der Schuldigen erwischt, dann hätte ich den auch lieber angeschossen als einfach davon kommen zu lassen. Wenn man geistig und körperlich so an die eigenen Belastungsgrenzen geht wie Hartlandt und seine Kollegen, dann denkt man nicht mehr klar und logisch.

  • Zitat

    Original von verena


    Nach den ersten Störfallen in dem Atomkraftwerk in Frankreich kommt doch ein kurzer Absatz, in dem steht, dass sie das so nicht geplant hatten. Sie haben zwar mit Opfern gerechnet, aber sie wollen Europa eigentlich nicht unbewohnbar machen.. Und dennoch halten sie an ihrem Plan fest..


    Danke Verena, das habe ich irgendwie überlesen oder schon wieder vergessen. :rolleyes

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Und irgendwer in der Kommandozentrale scheint ja auch kalte Füße zu bekommen. Da hieß es doch an einer Stelle mehr oder weniger sinngemäß "mitgehangen, mitgefangen".


    Als ich gestern Abend die Nachrichten gesehen habe und dort von Hackerangriffen auf den iranischen Ölsektor die Rede war, wurde mir plötzlich etwas anders :yikes Lese ich gerade ein Buch oder wird das Buch gerade zur Realität. Stuxnet fiel in dem Zusammenhang dann auch noch.


    Ansonsten fand ich diesen Abschnitt doch sehr interessant. Die Sterbehilfe ging doch ziemlich unter die Haut. Aber das Thema muss hier auch dringend angesprochen werden, fand ich sehr gut.


    Operationen ohne Narkose oder Betäubung? Ich hatte auch sofort Bilder von historischen Romanen vor Augen, wo die Leute so viel Alkohol eingeflösst bekommen und das als Betäubung genutzt wird.


    Ich bin mal gespannt, ob es etwas zu bedeuten hat, dass diese drei Mitarbeiter, die bei Talaefer in Ratingen fehlen ggf. hinter diesen Hackerangriffen stehen. Die befinden sich ja auch ganz woanders....


    Und den USA gehen nun auch noch die Lichter aus :yikes

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Diesen Abschnitt fand ich auch besonders spannend und teilweise richtig Actionfilm-würdig. Ich konnte mir das Geschehen sehr lebhaft vorstellen, großes Kopfkino.


    Die Sterbeszene mit der alten Frau fand ich wirklich ergreifend. Toll beschrieben. Die Sache mit dem Lokalpolitiker fand ich ebenfalls authentisch. Hat mich echt aufgeregt, ist leider aber nur zu gut vorstellbar.


    Mir gefällt gut, wie der Roman immer mehr in Fahrt kommt. Die Menschen verhalten sich immer egoistischer. Und dann weitet sich der Blackout auch noch auf die USA aus, was das Ganze nochmal zusätzlich spannender macht, da von dort keine Hilfe mehr zu erwarten ist.


    Zitat

    Original von FaerieGirl
    Hier wird es bedrückend. An die katastrophalen Auswirkungen auf Krankenhäuser habe ich bisher nur am Rande gedacht. Erstaunlich, an was Marc Elsberg alles gedacht hat. Dieser Blackout ist wirklich komplex.


    Das geht mir auch immer wieder so! Gerade am Anfang war ich immer wieder verblüfft, womit ich nicht gerechnet hätte. Dem Autor scheint aber nichts entgangen zu sein.


    Ich bin schon sehr gespannt, wer hinter dieser Blackout-AKtion steckt und hoffe auf ein paar anständige Twists.

  • Ich glaube Leserunden sind doch nur etwas fuer mich, wenn ich mit dem Buch sehr gut klarkomme, denn bei diesem war es schliesslich das schlechte Gewissen, das mich zum Weiterlesen getrieben hat. Offen gesagt komme ich aber ein bisschen schneller voran, seitdem ich mir erlaube nebenbei noch ein anderes Buch zu lesen, denn es ist zumindest weniger Zwang und ich habe noch eine andere Option ;-)


    Ich hatte schon vor 2 Abschnitten das Gefuehl ich komme was besser rein, aber der Abschnitt vor diesem war doch wieder ein Rueckschlag. Deshalb hab ich das Buch ein paar Tage ruhen lassen, diesen Abschnitt hatte ich dann aber nach ein bisschen Selbstueberwindung am Anfang innerhalb von 2 Tagen durch. Die Sterbeszenen im Krankenhaus haben mich wirklich sehr beruehrt. Es war etwas, worueber ich schon nachgedacht habe, als das erste mal erwaehnt wurde, dass Krankenhaeuser evakuiert werden muessen. Bei manchen Szenen, speziell als Manzano sich unter dem Toten verstecken musste, wurde mir doch ziemlich uebel. Hatte die Szene eigentlich kurz vor dem Einschlafen gelesen und musste dann noch ein anderes Buch lesen, ich traeume naemlich oft von den Dingen, die ich vorm Einschlafen lese. :grin


    Zu meinen Motivationsproblemen beim Lesen moechte ich aber noch eines sagen, gerade weil ich weiss, dass der Autor hier ja mitliest und ich nicht moechte, dass er denkt, dass sein Buch furchtbar ist. Es ist nicht so, dass es ein "Abbrechbuch" ist, ich denke es kommt einfach zum falschen Zeitpunkt. 2 Dinge stoeren mich grundgelegen, das ist die Tatsache, das die Protaginisten beim Nachnamen genannt werden und dass ich aufgrund der Episodenstruktur mit niemandem so recht mitfuehlen kann. Die Figuren sind meiner Meinung nach austauschbar, niemand waechst mir als Leser ans Herz.
    Da mein Privatleben im Moment ziemlich langweilig ist, weil sowohl ich als auch meine Freunde eigentlich nichts machen, ausser den ganzen Tag zu lernen brauche ich glaube ich im Moment mehr Emotionen beim Lesen. :grin


    Deshalb gefiel es mir aber auch gut, dass man in diesem Abschnitt dem Menschen Manzano ein bisschen naeher gekommen ist. Denn gut schreiben kann Marc Elsberg meiner Meinung nach und der Rechercheaufwand ist wahnsinnig, und speziell wegen diesem habe ich das Gefuehl aus dem Buch noch mehr mitnehmen zu koennen, als du die Story. Dennoch, die Story kommt fuer mich wahrscheinlich zum falschen Zeitpunkt, und das tut mir wirklich Leid. :-(





    EDIT: Eine Frage habe ich aber noch: Ich wundere mich immer, wenn als Ort nur "Kommandozentrale" angegeben ist und wir die Gedanken von einem Saboteur mitbekommen - ist damit eine unbekannte Zentrale gemeint oder die Zentrale in Bruessel? Wahrscheinlich wurde das auch gesagt, aber ich muss druebergelesen haben und ich finde auch nicht mehr die erste Stelle, in der wir diese Perspektive kennen lernen... :gruebel

  • Zitat

    Original von ScoobyDoo
    Eine Frage habe ich aber noch: Ich wundere mich immer, wenn als Ort nur "Kommandozentrale" angegeben ist und wir die Gedanken von einem Saboteur mitbekommen - ist damit eine unbekannte Zentrale gemeint oder die Zentrale in Bruessel? Wahrscheinlich wurde das auch gesagt, aber ich muss druebergelesen haben und ich finde auch nicht mehr die erste Stelle, in der wir diese Perspektive kennen lernen... :gruebel


    Es wird nirgends konkret gesagt, soweit ich mich erinnere, aber mit der Zeit wird klar, dass die geheime Sabotage-Zentrale gemeint ist.

  • Ja, mir war das nicht sooo klar. Ich dachte naemlich anfangs immer das waere eine Kommandozentrale von der EU, oder Berlin oder sonst was und die waere infiltriert, womoeglich mit einem der Charaktere, die wir dort schon kennen gelernt haben, und das waeren dann nur anonymisierte Versionen deren Gedanken. Aber dann ist das wohl doch ganz wo anders eine eigene Zentrale fuer den oder die "Terroristen" oder was auch immer es nun ist. :-) Danke fuer die Antwort.

  • Das Bertrand Doreuil (der Schwiegervater von Bollard, wenn ich mich recht entsinne) in Nanteuil keine Herzmedikamente mehr bekommt, heißt wahrscheinlich, dass sein Leben über kurz oder lang auf dem Spiel steht. Wie schlimm das sein muss! Nicht nur für ihn, sondern für seine Frau und die Eltern Bollards, bei denen sie wohnen! Hilflos zusehen müssen...


    Die Probleme im naheliegenden AKW steigern sich, das GAU nimmt seinen Lauf, die Evakuierungen sind auf einen Umkreis von 30 km erweiteret worden. Und immer wieder die Lügen und das Verschleiern der wirklichen Gefahr, und immer wieder Greenpeace mit ganz anderen, irrsinnig hohen Werten bei deren Messungen. Das Verschleiern und Lügen ist so zynisch gegenüber den betroffenen Menschen, die im Umkreis eines solchen havarierenden AKWs leben :yikes. Und es wird weitergehen, und überall sind jetzt auch schon weitere AKWs, die Störfälle melden.
    Wie lange wird es dauern, bis Europa radioaktiv verseucht ist, wenn es so weitergeht und der Strom ausbleibt. Noch ein paar Tage? Eine Woche?


    Die Kommandozentrale taucht wieder auf und es wird gesagt, was auch tatsächlich so sein soll: Die amerikanischen Stromnetze sind einfacher lahmzulegen als die europäischen. Es scheint so zu sein, dass diese Kommandozentrale beabsichtigt, alle mächtigen Industriestaaten lahmzulegen, zu demütigen und ihre Schwäche spüren zu lassen. Und sie gegeneinander auszuspielen, so dass jeder jeden verdächtigt. Ob es bei Europa und Amerika bleibt? Oder werden China und Indien auch bald ohne Strom dastehen? Geht es dieser Gruppe vielleicht darum, eine neue Weltherrschaft zu errichten, nachdem alle mächtigen Superstaaten erlebt haben, was Ohnmacht, Hilflosigkeit und Machtlosigkeit bedeuten? Oder darum, die amerikanischen und die europäischen Regierungen zu zwingen, sich um diejenigen zu kümmern, und zwar in ausreichendem Maße, die in Armut und in katastrophalen Zuständen leben, in Afrika, in Südamerika und Asien, in den Slums um die amerikanischen Städte usw.
    Mit dem Elend und der Hilflosigkeit der Menschen, die von dort aus Not flüchten und gegen die sich Europa abschottet? Ich vermute, es geht darum.


    Es scheint sich langsam herauszukristallisieren, dass es diese drei Mitarbeiter von Talaefer (Ratingen) sein könnten, der eine angeblich im Urlaub auf Bali, der andere in der Schweiz, der dritte - keine Ahnung. Wer weiß, wo diese drei sich wirklich befinden. Und wer noch alles dazugehört.


    Manzanos Flucht hat mich gepackt, ich habe mitgezittert und gehofft, dass er es schafft. Die Sterbeszenen im Krankenhaus, das war hart. Sehr realistische Szenen...was tun, wenn es soweit kommt, dass man nichts anderes mehr tun kann? Manzano am Bett der Sterbenden... das war mir aber doch ein bisschen zu viel. Dann die Flucht vor der Hundestaffel... oh menno, das war ja echt hart. Und genial. Und eklig. Nach diesem Kapitel musste ich erst einmal eine längere Pause einlegen und etwas Lustiges lesen.
    Jetzt bin ich echt gespannt, wie es weitergeht.

  • Als über dem Abschnitt New York stand dachte ich: Oh nein. Die sind die nächsten. Und so kam es dann ja auch. Dass die amerikanischen Netze noch leichter lahmzulegen waren als die europäischen sollte eigentlich doch zu denken geben. Das Buch könnte eigentlich ein Anstoss sein, dass das alles noch verbessert werden könnte. Obwohl man wohl nie sicher sein kann.


    Dass die Probleme mit den AKWs heruntergespielt werden, war irgendwie klar. Ist es denn nicht immer so? Die Bevölkerung erfährt doch immer als Letztes davon und dann ist es längst zu spät. Was ich mich frage: ist es eigentlich sinnvoll die Fenster und Türen zu verriegeln wenn eine radioaktive Wolke über den Ort zieht? Hinterher ist doch trotzdem alles verstrahlt.


    Das Manzano noch Ärger bekommen würde, stand ja schon in der Inhaltsangabe. Das sie ihn bei der Flucht angeschossen haben, hätte ich ja nicht erwartet. :wow


    Die Szenen mit der Sterbehilfe fand ich sehr ergreifend. Vor allem auch als der Pfleger sich einerseits tränenreich dagegen gestellt hat, andererseits aber auch helfen wollte. Ich fand es menschlich, dass die Ärztin die kranken Menschen, die den todgeweiht waren, nicht leiden lassen wollte.


    Ich bin auch gespannt, ob sich die Stromausfälle auch noch auf andere Länder ausweiten wird.


    Mit deiner Vermutung, was die Kommandozentrale beabsichtigt, kannst du wirklich Recht haben, ginger ale. Ich denke, sie werden wohl im Sinn haben der Regierung mal zu zeigen, dass ein Land schneller in die Knie gezungen werden kann als sie denken. Und das durch ein paar Menschen, die ihnen den Strom gekappt haben. Denn selbst wenn dieser irgendwann wieder geht, sind die Schäden nicht wieder gut zu machen. Selbst jetzt haben sie schon Verluste in Milliardenhöhe.
    Ich bin wirklich gespannt wie das Buch später enden wird ...

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Jessamy ()