Seiten: 237
Originaltitel: Noah Barleywater runs away
Übersetzung aus dem Englischen von: Adelheid Zöfel
Rückentext:
Von einem, der auszog, den Mut zu finden
Eines Morgens läuft Noah von zu Hause fort. Ein einsamer Waldweg führt ihn zu einem Spielzeugladen voller Zauber und Magie. Hier lernt Noah einen sehr ungewöhnlichen Spielzeugmacher kennen. Der alte Mann hat viel zu erzählen. In seiner Geschichte geht es um Abenteuer, Wunder und gebrochene Versprechen. So nimmt er Noah mit auf eine Reise. Eine Reise, die Noahs Leben verändern wird. Und die auch unser Leben verändern könnte.
Eine Märchenhafte Parabel über den Trost des Erzählens.
Über den Autor:
John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er ist der Autor von neun Romanen, darunter „Der Junge im gestreiften Pyjama“, der sich weltweit fünf Millionen Mal verkaufte, zahlreiche internationale Buchpreise gewann und mit großem Erfolg verfilmt wurde. John Boynes Romane wurden in über vierzig Sprachen übersetzt.
Über den Illustrator:
Oliver Jeffers, geboren 1977, ist Designer, Illustrator und Maler. Seine Werke wurden vielfach ausgestellt und ausgezeichnet, u.a. mit dem renommierten Nestlé Children’s Book Prize in Gold 2005 und dem BBC Blue Peter Book of the Year 2006. Oliver Jeffers reist viel durch die Welt und lebt zurzeit in Brooklyn New York.
Meine Zusammenfassung:
Noah Barleywater ist 8 Jahre alt und hat beschlossen von zu Hause wegzulaufen. So genau erfährt man erst mal nicht, was sein Beweggrund ist. Aber eine Triebfeder ist, dass er mit seinen 8 Jahren noch nicht viel in seinem Leben erreicht hat auf das der stolz zurückblicken kann. Und das muss sich ändern. Ganz früh am Morgen zieht er los und durchquert zwei Dörfer in denen es ihm ziemlich merkwürdig ergeht und von wo er schnellstmöglich wieder verschwindet. Erst im dritten Dorf trifft er jemanden mit dem er reden kann: einen Dackel und einen Esel. Außerdem gibt es dort einen wunderschönen alten Baum und dahinter einen eigenartigen Spielzeugladen.
Natürlich übt dieser Laden eine starke Faszination auf Noah aus und so betritt er ihn wagemutig und ist erstaunt, als er ihn so anders von anderen Spielzeugläden findet. Nirgends ist etwas aus Plastik zu entdecken, nur Holz, Holz und nochmals Holz. Die Marionetten die dort hängen erscheinen ihm schon fast unheimlich lebendig, als endlich der Besitzer und Holzschnitzer auftaucht und die beiden ins Gespräch kommen. Nach und nach erzählt der Holzschnitzer aus seinem Leben und auch Noah rückt mit immer mehr Details seiner eigenen Geschichte heraus. Am Ende von beiden Geschichten steht eine Enthüllung, die den aufmerksamen Leser nicht vollkommen überrascht.
Meine Rezension:
Ich hatte große Schwierigkeiten in diese Geschichte reinzukommen. Die Erlebnisse die Noah im ersten und zweiten Dorf hatte, fand ich zu bizarr und entsprachen so gar nicht meinem Sinn für Humor. Man sollte sich auf jeden Fall darauf einstellen, dass diese Geschichte ein Märchen ist und deshalb viele Dinge einfach komisch sind, ohne extra erklärt zu werden. Noahs Verhalten ist auch alles andere als für einen achtjährigen glaubhaft. Ähnlich wie ein etwas verdrehter Traum. Und wie es in so einem Traum ist, kommt Noah selbst vieles von dem was er erlebt gar nicht außergewöhnlich vor, während ich mich schon das eine oder andere mal gefragt habe, was ich davon jetzt halten soll.
Gebessert hat sich dieser Eindruck dann zum Glück, sobald Noah den Spielzeugladen betritt und den alten Mann kennenlernt. Die Geschichten, die dieser erzählt, haben mich stark an Münchhausens Lügenabenteuer erinnert und mir ganz gut gefallen. Bei manchen Erwähnungen wurde ich dann hellhörig, weil sie mir bekannt vorkamen und so stellt wohl jeder Leser zum Schluss fest, dass der alte Mann für uns alle kein Unbekannter ist.
Noahs Geschichten sind realistischer und geben Einblick in seine Sorgen, ich muss allerdings sagen, dass ich diese Art von Bewältigung schon besser schriftstellerisch verarbeitet gesehen habe
[sp] (z.B. in „7 Minuten nach Mitternacht“) [/sp]
Noch dazu fand ich es am Ende irgendwie etwas deprimierend,
[sp] dass der alte Mann es offenbar so bitter bereut, sich für Menschlichkeit und somit auch Sterblichkeit entschieden zu haben. Nicht gerade sehr tröstlich für jemanden, der vielleicht in einer ähnlichen Situation ist wie Noah, das Buch wird immerhin ab 10 Jahren empfohlen[/sp]
Es gab die eine oder andere Idee in dieser Geschichte die ich wirklich gerne mochte und die mich auch zum Schmunzeln brachte (alle Bäume sind unterirdisch verbunden und deshalb eigentlich nur ein Baum, Henry die einzige Tür des alten Mannes, die ihm immer folgen muss :lache), insgesamt lag mir das Buch allerdings doch nicht so. Etwas am Erzählstil kam einfach nicht so richtig bei mir an. Es hat sich nicht in meinen Gedanken festsetzen, geschweige denn mich emotional berühren können.
Die Illustrationen sind passend und eher einfach gehalten, von einem ganz eigenen Humor zur jeweiligen Textstelle ausgewählt.
Fazit: Wer gerne Märchen mag die auch ein bisschen wirr und bizarr sein dürfen, kann es mit diesem Buch sicher mal probieren. Ich denke allerdings für mich, dass ich von diesem Autor nicht unbedingt nochmal ein Buch lesen muss, dazu konnte es mich einfach zu wenig begeistern.