Mini-LR Homicide?

  • Nun kämpfe ich ja schon geraume Zeit mit diesem hochgelobten "True-Crime-Klassiker" Homicide, aber muss das Buch doch immer wieder weglegen. Nicht etwa, weil ich so erschüttert wäre über die Zustände in amerikanischen Großstädten, sondern weil mir dieses Loblied auf die toughen Supercops extrem auf die Nerven geht.
    Da wird sich seitenlang darüber ausgelassen, wie clever diese harten Hunde durch Manipulation und Gewaltandrohung Geständnisse erpressen, ohne auch nur zu erwähnen, dass der erstbeste Verdächtige vielleicht gar nicht der Täter sein könnte. Großspuriges Machogelaber soll darüber hinwegtäuschen, dass diese Bullen ihren Job nicht ordentlich machen, sprich eine miserable Aufklärungsquote haben, aber natürlich liegt das nur daran, dass diese Verbrecher so perfide sind und das amerikanische Rechtssystem ihnen ständig Knüppel in Form von Rechtsanwälten oder Aussageverweigerungsrechten zwischen die Beine wirft.


    Offensichtlich sehe aber nur ich das so, dass dieses Buch eine schlüssige Erklärung für die vielen amerikanischen Justizskandale und Fehlurteile liefert.
    Interpretiere ich das falsch? Findet sich vielleicht der eine oder andere Mitleser, mit dem ich diese Eindrücke diskutieren könnte?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)