Als Gott ein Kaninchen war - Sarah Winman

  • OT: When God was a Rabbit


    Über den Autor
    Sarah Winman ist in der Grafschaft Essex aufgewachsen und lebt heute in London. Hauptberuflich ist sie Schauspielerin. Nach ihrer Ausbildung trat sie vornehmlich im Theater auf, spielte jedoch auch in zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen mit. Als Gott ein Kaninchen war ist ihr erster Roman.


    Kurzbeschreibung
    Welche Überraschungen hält das Leben wohl für Sie bereit?


    Als Gott ein Kaninchen war, war Elly Portman noch ein Kind. Behütet von ihrem großen Bruder Joe, befreundet mit einem seltsamen Mädchen namens Jenny. Die Welt war schön und voller Überraschungen, die Träume noch klein und für jeden zu erreichen, und Süßigkeiten kosteten nur einen Penny. Zusammen konnte man die Klippen des Lebens umschiffen, sich allen Widrigkeiten stellen. Zwanzig Jahre später sind Elly und Joe erwachsen und sich näher denn je. Bis das Schicksal Elly zu einer langen Reise zwingt, denn ihr geliebter großer Bruder braucht ihre Hilfe. Nun ist es an ihr, Joe zurück ins Leben zu holen und endlich ihr eigenes Glück zu finden.


    Meine Rezension
    Auf dieses Buch bin ich aufmerksam geworden, weil ich das Cover so schön fand und habe neugierig mal reingeschmökert. Am liebsten hätte ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt und sofort in einem Zug durchgelesen.


    Ich möchte hier wirklich kein Wort zum Inhalt verlieren, denn Ellys Geschichte müßt ihr unbedingt selbst lesen. Ich habe dieses Buch inhaliert und zutiefst bedauert, als ich es viel zu schnell durch hatte. Es handelt sich hier um Ellys Lebensgeschichte, es wird die Geschichte ihrer ganzen Familie erzählt, es geht um Freundschaft, um das Heranwachsen und die Liebe in ihren vielen Formen.


    Sehr intensiv ist Elly, die Protagonistin des Romans angelegt. Doch was ich nicht allzu oft antreffe: obwohl Elly die Hauptperson ist, sind ihre Familie und ihre Freunde, die sie durch ihr Leben begleiten, ebenso facettenreich angelegt und sie spielen nicht nur eine schnöde Nebenrolle, sondern sind ebenso präsent wie Elly, ohne dieser aber vom Mittelpunkt zu verdrängen.


    Die Geschichten aus Ellys Leben sind lustig, emotional und traurig – auf der einen Seite habe ich gelacht, auf der anderen hatte ich einen Kloß im Hals. Manche Geschehnisse werden nur angedeutet und der Phantasie des Lesers überlassen, andere werden im späteren Verlauf erklärt. So begleiten wir Elly von den 70er Jahren bis heute in ihrem Leben…


    Bei Amazon sind die Meinungen auf dieses Buch durchaus gemischt, ich fand es allerdings wirklich gut und angenehm lesbar und konnte nicht alle Kritik nachvollziehen.


    Als Manko muß ich allerdings anmerken, daß ich mich ein paar Mal in den Personen verfranst habe (hier hätte ich mal wieder gerne ein Personenverzeichnis gehabt), besonders weil im zweiten Abschnitt des Buches einige Handlungs- und Ortssprünge erfolgen, aber alles in allem war dies ein ganz, ganz wunderbares Buch, dem ich 11 von 10 Punkten gebe und das ich euch allerwärmstens ans Herz legen möchte trotz einiger kleiner Schwächen, die ich mal der Tatsache zuschreiben möchte, daß es sich hierbei um den Debutroman der Autorin handelt. Schöner Schmöker. :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nicht nur das Cover ist wundervoll, das ganze Buch ist wundervoll.


    Als Leser darf man der sehr abwechslungsreichen Lebensgeschichte von Elly folgen und lernt dabei ein paar richtig interessante Figuren kennen: ihre Familie und Freunde. Da ist z. B. Ellys Freundin Jenny Penny, die leider in einer nicht so glücklichen Familie aufwächst, sich aber sehr an Elly orientiert und doch irgendwie verliert. Dann ist da natürlich Ellys Bruder Joe, ihre wichtigste Bezugsperson, dem sie ganz am Ende, nach einigen überraschenden Wendungen, alles zurückgeben kann . Sehr gemocht habe ich auch Arthur, ein älterer Freund der Familie dem ein Jogi verraten hat, wann und wie er sterben wird und der sein Leben und vor allem sein Geld genau auf diesen Zeitpunkt hin ausgerichtet hat. Natürlich kommt es dann doch alles anders... Man lacht mit ihnen, man weint mit ihnen, trauert, freut sich, sie sind mir wirklich alle ans Herz gewachsen! Es passiert unglaublich viel, aber doch wirkt es nie aufgesetzt, alles greift irgendwie ineinander.
    Das Buch ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, es beginnt im ersten Abschnitt 1968 mit Ellys Kindheit und Jugend und überspringt dann ein paar Jahre, um zum neuen Jahrtausend weiter zu machen. In diesem zweiten Abschnitt laufen dann auch alle fäden zusammen, auch wenn es dann etwas unruhiger wird und mal hin und her springt. Das zwingt einen, etwas langsamer und aufmerksamer zu lesen.
    Das ist aber nur gut, die Sprache ist nämlich ganz fantastisch. So viele schöne Sätze, die man einfach laut lesen muss, so tolle Bilder, die da vor meinem inneren Auge entstanden sind. Ich hätte absolut nichts dagegen gehabt, Elly noch eine Weile zu begleiten und ihrer tollen Sprache zuzuhören!


    Ich will Euch auch den ersten Satz nicht vorenthalten, mit dem mich das Buch sofort am Haken hatte:
    "Mein Leben lässt sich in zwei Hälften unterteilen, nicht wirklich im Sinne eines Vorher und Nachher, sondern eher zwei Buchdeckeln gleich, die Jahre leerer Grübeleien zusammenhalten, Jahre einer späten Jugendlichen in ihren Zwanzigern, der der Mantel des Erwachsenseins einfach nicht passen will."

  • Ich habe diese Rezis erst jetzt bemerkt. :-(
    Und sie haben mich überzeugt. Das Buch wird dann gleich einmal auf meine Wunschliste gesetzt.
    In jedem Falle herzlichen Dank an die Rezensenten für diese mehr als interessante Buchvorstellung. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Queedin
    Ich will Euch auch den ersten Satz nicht vorenthalten, mit dem mich das Buch sofort am Haken hatte:
    "Mein Leben lässt sich in zwei Hälften unterteilen, nicht wirklich im Sinne eines Vorher und Nachher, sondern eher zwei Buchdeckeln gleich, die Jahre leerer Grübeleien zusammenhalten, Jahre einer späten Jugendlichen in ihren Zwanzigern, der der Mantel des Erwachsenseins einfach nicht passen will."


    Verdammt, das spricht mich auch sofort an, obwohl ich jetzt nicht spontan gesagt hätte, das ist mein Beuteschema. :gruebel Batcats überschwängliche Rezi erinnert mich an damals, als sie mir "Deine Juliet" empfahl und das schließlich eines meiner Lieblingsbücher wurde. Heieiei... brauch ich das Buch nun oder nicht? Ich glaub ich muss ne Münze werfen. :lache


    Edit: Mist, in meinem kleinen Buchladen um die Ecke hätten sie's auch noch vorrätig. Muss mal in mich gehen. *Ommmmm*

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Hab's grad gekauft. *g*
    Und die Buchhändlerin an der Kasse hat mich total angestrahlt und gemeint: "Das ist so ein tolles Buch, das hab ich kürzlich erst gelesen!" Ich hatte heute nen verdammt stressigen Morgen, da hab ich mir bissl was gegönnt... :grin

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Vielen Dank für die Rezension, ich war mir nicht ganz schlüssig nach Vorschau- und Klappentext, das erfahrungsgemäß der Grat zwischen schön erzählter Familiengeschichte und tränenreichem Kitsch recht schmal ist.
    Aber Eure Meinungen haben mich überzeugt, ergo: her damit! :grin



    resolute Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Hallo Batcat,


    ... das macht neugierig! Ich mag solche Bücher. Habe mir gerade mal die Rezis auf amazon.de durchgelesen. Was mich ein bisschen stört, ist der mehrfache Hinweis, dass es im zweiten Teil abflacht. Einen etwas "langsamen" Einstieg kann ich bei Büchern verzeihen, ein unschlüssiges oder unausgegorenes Ende eher nicht. Wie siehst Du das?


    Viele Grüße
    Nikola

  • "Mein Leben lässt sich in zwei Hälften unterteilen, nicht wirklich im Sinne eines Vorher und Nachher, sondern eher zwei Buchdeckeln gleich, die Jahre leerer Grübeleien zusammenhalten, Jahre einer späten Jugendlichen in ihren Zwanzigern, der der Mantel des Erwachsenseins einfach nicht passen will. Wanderjahre, an deren Erinnerung ich keine Zeit verschwende." (S. 7)


    In zwei Hälften teilt Sarah Winman auch ihren Roman um Elly Portman und ihre Familie, die 1968, dem Jahr von Ellys Geburt, und 1995 beginnen.


    Elly wächst mit ihrem fünf Jahre älteren Bruder auf, zu dem sie eine so innige Beziehung hat, dass sie als Kind hofft, Joe würde niemals heiraten. Ihre ersten drei Lebensjahre verschwimmen in Ellys Erinnerung, weil ihre Mutter in dieser Zeit um ihre verunglückten Eltern trauerte und ihrer Tochter vermutlich keine Geschichten über Ellys Babyzeit erzählen kann. Weil Elly keine gleichaltrigen Spielkameraden hat, kommt das Kaninchen mit Namen "Gott" ins Haus, das zu Elly spricht, ohne dass andere Menschen diese Stimme hören können. Der neue Hausgenosse soll vermutlich auch Ellys ständige Besuche bei den alten Golans in der Nachbarschaft beenden. Mit der Einschulung öffnet Ellys Schulfreundin Jenny Penny dem Mädchen bisher verschlossene Welten. Schwere Krankheiten, Todesfälle, persönliche Katastrophen, tiefe Gefühle zwischen Joe und seinem Freund Charlie und Ellys Tante Nancy, von der früh zu ahnen ist, dass sie Frauen lieben wird, stolpern in streckenweise makabrer Form in die Handlung hinein. Dass Ellys Eltern für die Kinder völlig unvorbereitet in Cornwall eine Bed&Breakfast-Pension eröffnen und Joes bester Freund mit seinem Vater ins Ausland zieht, reisst die Geschwister abrupt aus den gewohnten Beziehungen ihrer Kindheit heraus.


    Im zweiten Teil des Buches ist Elly 27 Jahre alt, der Kontakt zur Freundin Jenny war lange unterbrochen, und viele werden neugierig darauf sein, wie sich die Beziehung zwischen Bruder und Schwester in dieser Zeit wohl entwickelt hat.


    Sarah Winman hat zweifellos Talent, stimmungsvolle Szenen und große Gefühle zu beschreiben. Schon das erste Zitat macht Lust, jemandem aus diesem Buch vorzulesen oder andere für den Roman zu begeistern. Leider war "Als Gott ein Kanichen war" für mich rein formal nicht der großartige Debütroman, als der das Buch angekündigt wird. Aus der Perspektive der erwachsenen Erzählerin trifft die Autorin Ton und Persönlichkeit eines circa 6-jährigen Mädchens häufig nicht. "Eine tiefe Blässe lag auf meinen kindlichen Wangen" - ist das als Satire gemeint? Ein neues Kapitel beginnt teilweise bereits nach nur zwei Seiten, die Szenenwechsel erfolgten für meinen Geschmack zu schnell, mir fehlte die Verknüpfung der Ereignisse. Homosexuelle Beziehungen zwischen Männern, lesbische Beziehungen zwischen Frauen, schwergewichtige Themen wie Sexueller Missbrauch, Gewalt in der Ehe, sowie makabre Todesfälle werden unvermittelt in den Raum gestellt. Große Dramatik, die Elly in ihrem Alter noch kaum erfassen kann, und nach dem Schnitt verschwindet das Thema in der Versenkung. Ein Reifungsprozess Ellys, ihre veränderte Sicht der Erlebnisse im Laufe ihres Heranwachsens war aus den unverbundenen Handlungssplittern für mich nur schwer zu erkennen. Aufgrund der für mich störenden abrupten Szenenwechsel habe ich den Roman nur aus Pflichtgefühl beendet, fesseln konnte er mich nicht. Der slapstickartige Umgang mit manchen Ereignissen könnte auf einige Leser respektlos wirken. Aus diesen Gründen empfehle ich das Buch nicht.


    5 von 10 Punkten

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Les ich jetzt, weil es zur Bettwäsche paßt!
    Meine Varianten Bücher vom SUB auszuwählen werden auch immer bekloppter...


    Das ist jetzt mal ein originelles Auswahlkriterium. :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Aber es ist ganz zauberhaft.... :lache


    Irgendwie war ich von einem ganz anderen Buch ausgegangen, irgendwie kindlicher, verspielter. Das ist es nicht, es ist definitiv kein Kinderbuch, aber es ist zauberhaft. Berührend, betörend, bezaubernd, beeindruckend. Stil und Geschichte passen wunderbar zusammen. Die Charaktere sind herrlich vielschichtig, skurril ohne albern zu wirken und durch ihre Abgedrehtheit irgendwie noch authentischer.
    Ich habe geweint, gelacht, gehofft und gebangt und der schönste Teil des ganzen Buches ist Arthurs Kokosnuß-Nahtod-Erfahrung. Herrlich, wirklich.
    Dazu eine wirklich hübsche gelungene Aufmachung und ich bin wirklich hingerissen.
    So gerne habe ich Elly und Jenny Penny und Charlie und Joe bei ihrem Gefunden und Verloren, Arthur beim warten auf seinen festgelegten Todestag, Nancy beim Verliebtsein in die Frau ihres Bruders und all die anderen begleitet. Für jeden Leser findet sich hier eine Nische, eine Stelle die einen zu deckt und einhüllt und nicht mehr los läßt. So viele schöne Szenen, so viel große Gefühle und so tolle mit Sprache gezeichnete Bilder.
    Für mich eins der besten Bücher in diesem Jahr!

  • KLAPPENTEXT:
    Als Gott ein Kaninchen war, war Elly Portman noch ein Kind. Behütet von ihrem großen Bruder Joe und befreundet mit einem seltsamen Mädchen namens Jenny. Die Welt war noch schön und voller Überraschungen, die Träume noch klein und für jeden zu erreichen, und Süßigkeiten kosteten nur einen Penny. Zusammen konnte man die Klippen des Lebens umschiffen und sich allen Widrigkeiten stellen.
    Doch als Elly Eltern beschließen, ihre beschauliche englische Kleinstadt zu verlassen und in Cornwall eine Frühstückspension zu eröffnen, muss sie einen wichtigen Teil ihrer selbst zurücklassen und sich an ein ganz neues Leben gewöhnen. Ein Leben ohne Jenny und bald auch ohne Joe, den schützenden Schatten ihrer Kindertage, der nach London geht, um dort noch einmal neu anzufangen.
    Zwanzig Jahre später ist Elly einsamer denn je. Doch dann zwingt das Schicksal sie zu einer langen Reise, denn ihr geliebter großer Bruder braucht ihre Hilfe. Nun ist es an ihr, Joe zurück ins Leben zu holen und endlich ihr eigenes Glück zu finden.


    AUTORIN:
    (Quelle: Limes)
    Sarah Winman ist in der Grafschaft Essex aufgewachsen und lebt heute in London. Hauptberuflich ist sie Schauspielerin und trat nach ihrer Ausbildung vornehmlich im Theater auf. Sie spielte aber ebenso in zahlreichen Kinofilmen und Fernsehproduktionen mit „Als Gott ein Kaninchen war“ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    „Als Gott ein Kaninchen war“ kann man kaum treffender beschreiben als mit den Worten, die auf dem Buchumschlag stehen: „Dies ist ein Buch über einen Bruder und eine Schwester. Es ist ein Buch über Kindheit und das Aufwachsen, über Freundschaften und Familien, Triumphe und Tragödien und alles, was dazwischen liegt.“ Es ist noch so viel mehr, aber vor allem ist es ein Buch voller Herzenswärme.
    Liebevoll kreierte Charaktere lassen Sarah Winmans Buch in dem Glanz erstrahlen, der einem schon vom wunderschönen Cover entgegenschlägt. Sowohl die Mitglieder der Familie Portman, als auch ihre Freunde, zeigen uns, wie liebenswert „anders sein“ sein kann. Trotz der Ecken und Kanten, mit denen sie schon so manches Mal im Leben angestoßen sind, gehören sie zu den sympathischsten Figuren, die ich jemals in der Literatur kennen gelernt habe. Allen voran Elly, die als Kind etwas naiv ist und das Herz auf der Zunge trägt, was ihr, vor allem in der Schule, so manchen Ärger einbrockt. Sie stellt viele Dinge in Frage, die für Erwachsene selbstverständlich sind, auf die Kinder aber noch einen anderen Blickwinkel haben, und bringt damit vielleicht auch den ein oder anderen Leser dazu, manche Sachen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
    Ihre beste Freundin ist ein Mädchen, das, ganz anders als Elly, im Leben ihrer Eltern nur eine Nebenrolle spielt. Ihre Mutter interessiert sich hauptsächlich für ihre Männergeschichten, ihren Vater kennt sie nicht. Jenny flüchtet sich oft in ihre Fantasie, um mit diesem Leben zurecht zu kommen. Ein trauriges Schicksal, das mich sehr berührt hat.
    Die Schreibe der Autorin ist warmherzig und spiegelt sehr gut die Atmosphäre des Buches wieder, die im ersten Teil wunderbar die 60er Jahre repräsentiert und im zweiten gekonnt mit der veränderten und schnelleren Lebensweise der 90er bzw. des neuen Jahrtausends um geht, in dem unsere Protagonisten dadurch geerdet werden, dass sie sich an die früheren Jahre zurückerinnern.


    FAZIT:
    In diesem Buch gibt es viel Besonderes. Eine besonders schöne Bindung unter den Geschwistern, besondere Liebesverhältnisse, besondere Freundschaften, besondere Menschen. All dies macht „Als Gott ein Kaninchen war“ zu einem besonders schönen Buch, in dem es zwar auch einige traurige Momente gibt, die jedoch von schönen Erlebnissen aufgewogen werden können, dass sie mir Gänsehaut verursacht haben.
    Ein Buch das berührt, das Herz erwärmt und zeigt, wie einfach Toleranz sein kann.