Als Gott ein Kaninchen war - Sarah Winman

  • "Als Gott ein Kaninchen war"- ein verheißungsvoller Titel, der mich gleich angesprochen und neugierig gemscht hat. Nicht nur der Titel,
    nein, das Buch fällt ebenfalls aus dem Rahmen des Gewohnten.
    Es ist die Geschichte ganz ungewöhnlicher, einzigartiger Menschen.
    Es ist ein Buch über das Leben, Freundschaft und Liebe.


    Elly und Joe Portman wachsen gemeinsam in Essex auf und sind schon als Kinder unzertrennlich. Der fünf Jahre ältere Joe beschützt
    und behütet seine Schwester, wo er nur kann.
    Elly freundet sich mit Jenny Penny an, die mit ihrer Hippie-Mutter in der Nachbarschaft wohnt. Die Andersartigkeit der beiden, die sie von ihren
    Alterskameradinnen unterscheidet, ist zugleich ihre Gemeinsamkeit. So knüpfen die beiden Mädchen eine enge Freundschaft.
    Die erste Herausforderung an diese Freundschaft ist der Umzug der Portmans nach Cornwall. Ellies Eltern eröffnen
    dort eine Frühstückspension und beherbergen liebenswürdig schrullige Gäste.
    Jenny Penny ist oft bei den Portmans, da ihre exzentrische Mutter mit ihrem ausschweifenden Leben beschäftigt ist.
    Das führt auch dazu, dass Jenny Penny Hals über Kopf umzieht und somit aus Ellies Leben verschwindet.
    Im zweiten Teil des Buches begegnet der Leser der erwachsenen Elly, begleitet sie durch Höhen und Tiefen, aber
    immer auf der Suche nach ihrem Standpunkt im Leben, nach ihrem Ich.


    Das Buch ist aus der Sicht Ellies geschrieben. Es hat mir beim Lesen die Gefühlswelt der Protagonistin eröffnet
    und das trifft meinen Lesegeschmack.
    Allerdings reift der Erzählstil nicht proportional mit dem Alter der Ich-Erzählerin. Am Anfang trifft die Autorin
    nicht ganz die spontane und nicht wertende kindliche Sichtweise. Nach dem Zeitsprung bleibt es bei dem anfänglichen
    Schreibstil, so dass daran keine Entwicklung abzulesen ist. Das ist mein einziger Kritikpunkt an dem Buch.
    Sarah Winmans Buch ist ein philosophisch angehauchtes Buch mit Figuren, die alle etwas der Welt entrückt sind und
    somit einzigartig bleiben. Dem oft melancholischen Ton wird die kindliche Leichtigkeit gegenüber gestellt, den
    traurigen Passagen folgt ein feiner Humor.
    Besonders treffend ist der Titel des Buches, der mich auch zum Lesen verlockt hat. Und er hält, was er verspricht,
    er zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen.
    Der Handlungsstrang des Buches wird immer wieder unterbrochen und ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack. Mir kam
    es manchmal so vor als blättere Elly in Fotoalben und erzählt dazu Begebenheiten aus ihrem Leben. Auf diese Gedanken-
    sprünge und Lebensfetzen muss man sich einlassen, denn dadurch bleiben Fragen offen und so manche Erklärung aus.


    Ein Buch- irgendwie anders. Mir hat es gefallen, wenn auch nicht uneingeschränkt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Dieses Buch habe ich geschenkt bekommen, und da ich meine Geschenke ja immer zuerst lesen "soll", denn von allein hätte ich sicher nicht danach gegriffen, dachte ich, okay, es passt ein bisschen zur Jahreszeit, also los.


    Leider war die Geschichte für mich hoffnungslos überladen, vor allem am Anfang.


    Überladen mit Problemen, Schicksalsschlägen, die die Familie treffen, dann wieder "lustigen" Szenen... ich konnte mich nie so richtig zurechtfinden, wusste nicht, wo das Buch mit mir hin wollte, obwohl das Leben natürlich so sein kann und der Schreibstil auch ehrlich angenehm ist.


    Nachdem wichtige Daten, an denen öffentlichen Personen schlimme Dinge passiert sind, immer wieder als Eckdaten auftauchten, war vorauszusehen, wohin der Hase, ähm, das Kaninchen lief, vor allem, ich spoilere das mal



    Also, so richtig begeistert hat mich das Buch nicht, und trotzdem habe ich es zu Ende gelesen.
    Bleiben am Ende 7 Punkte übrig.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“