Kurzbeschreibung
Ein kleines Dackelherz auf Abwegen
Merkt denn außer mir niemand, dass dieser kleine Mensch zum Himmel stinkt? Im wahrsten Sinne des Wortes! Brrr, es ist unerträglich, meine empfindliche Dackelnase schmerzt schon richtig. Ich beschließe, der Ursache für dieses Problem selbst auf den Grund zu gehen, und zerre an Henris Hose. Kurz darauf halte ich sie in der Schnauze. Jetzt noch weg mit der Windel, so macht Carolin das schließlich auch immer. Apropos Carolin – in diesem Moment biegt sie um die Ecke und stürzt sich mit einem Schrei auf mich: »Herkules, du böser, böser Hund! Komm sofort raus aus der Wiege!« Sie packt mich am Nacken und gibt mir einen Klaps auf den Po. Beleidigt jaule ich auf und verkrieche mich in mein Körbchen. Ich hab´s ja gleich gewusst: dieses neue Baby würde nur Ärger bringen!
Über den Autor
Frauke Scheunemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist promovierte Juristin. Sie absolvierte ein Volontariat beim NDR und arbeitete anschließend als Journalistin und Pressesprecherin. Seit 2002 ist sie freie Autorin und schreibt zusammen mit ihrer Schwester Wiebke Lorenz unter dem Pseudonym »Anne Hertz« sehr erfolgreich Romane.
Frauke Scheunemann ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann, ihren vier Kindern und dem kleinen Hund Elmo in Hamburg.
Meine Meinung
Auf ein Drittes! Ich habe es ja erwartet, war einerseits skeptisch, andererseits auch ziemlich gespannt, was der kleine Dackel Herkules zusammen mit seinem besten Kumpel, dem Kater Herr Beck, für Abenteuer zu bestehen hat. Der typische Charme, der schon die ersten zwei Bände ausmachte, ist auch hier wieder vorhanden. Die Gespräche zwischen Beck und Herkules sind einfach köstlich teilweise. Auch die Story ist OK, viel besser als bei "Katzenjammer", weil sie doch relativ realistisch daherkommt und genau die Probleme aufzeigt, die auch in der Realität sich auftun können.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich schon seit Buch 2 das Gefühl habe, dass ein bisschen die Luft raus ist. "Dackelblick" fand ich damals schlicht umwerfend, weil es so erfrischend anders war, zum Totlachen und einfach großartige Unterhaltung bot. Schon "Katzenjammer" war etwas sehr gemüht. Und auch wenn "Welpenalarm" besser ist, so muss ich sagen, mir wäre es lieber, Frauke Scheunemann würde sich nun einem anderen Thema widmen. Es fehlt einfach schlicht das Originelle. Die Dialoge sind lange nicht mehr so witzig wie beim Debüt - einzig bei dem Frolic und Chappie Kommentar musste ich richtig laut auflachen.
Wie gesagt, dass Buch ist in meinen Augen storytechnisch besser, weil realer. Es liest sich auch gut weg, so isses nicht. Aber es fängt an, sich totzulaufen. Man kennt es alles irgendwie schon und es wirkt arg mühsam langsam. Nicht falsch verstehen, es ist immer noch nett und teilweise arg putzig, aber lange nicht mehr so amüsant wie der Erstling um Herkules. Eigentlich schade, war aber irgendwie auf Dauer zu erwarten.
8 von 10 Punkten