Solang die Welt noch schläft - Petra Durst-Benning

  • Dank der Wanderbuchaktion hatte ich die Möglichkeit dieses schöne Buch zu lesen und dafür möchte ich mich nochmal ganz herzlich bedanken. :bluemchen


    Anbei nun meine Rezension zum Buch:


    Titel: Frei wie ein Vogel...


    Dieses zauberhafte Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie, der Jahrhundertwind- Trilogie.


    Wir schreiben das Jahr 1890, befinden uns in Berlin und lernen drei Freundinnen kennen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die trotzdem durch eins vereint sind, dem Radfahren. Da haben wir die Fabrikantentochter Isabelle aus der gehobenen Gesellschaft, die Apothekertochter Clara aus dem Mittelstand und die junge Josefine, aus der Unterschicht kommend und Tochter des örtlichen Hufschmieds. Jedes der Mädchen hat mit ihren Problemen zu kämpfen, besondere Schicksalsschläge zu meistern und dennoch vereint sie etwas: sie wollen mehr als Frauen erreichen und gleichberechtigt sein. Die Mädchen werden zu Frauen und entdecken ihre Rolle in der Gesellschaft. Natürlich kommt bei allem die Liebe nicht zu kurz.


    Die Aufbruchsstimmung und der Wandel der Zeit werden ideal am Beispiel des Radfahrens dem Leser näher gebracht, denn diesen tollen Sport durften zur damaligen Zeit nur Männer frönen, für Frauen sei dies unschicklich und zudem ungesund. Man erfährt viel über diese Zeit und die Velozipeds (was für ein toller Begriff).


    Die Autorin hat so eine fesselnde Art zu schreiben, dass man die Zeit und alles um sich herum völlig vergisst.


    Aufgepeppt wird das hübsche Buch durch Zeitungsartikel, Karikaturen und Bilder aus der damaligen Zeit.


    Das Hauptaugenmerk in diesem Teil liegt auf der jungen Hufschmiedtochter Josefine. In Band zwei ("Die Champagnerkönigin"/ erschienen am 13.09.13) wird es dann hauptsächlich um Isabelle gehen.


    Fazit: Eine Zeitreise, die es sich lohnt zu machen. Ich bin froh, dass ich als Frau in der heutigen Zeit lebe. Lesenswert!


    Bewertung: 9/ 10 Eulenpunkten


    P.S.: Ich kann es nun kaum erwarten Teil zwei zu lesen...

  • Auch ich durfte dieses schöne, ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Buch lesen und kann mich dem lobenden Eröffnungspost voll und ganz anschließen.


    Einer der anderen Rezensenten erwähnte eine etwas zu märchenhafte, an die gute alte Cinderella erinnernde Entwicklung der Hauptfigur. Darüber habe ich ebenfalls nachgedacht, aber mE trifft das nicht zu. Cinderella hat, seitdem sie Waise wurde, arbeiten müssen und wird am Schluss durch die Liebe zum Prinzen belohnt. Josefine Schmied hat sich hingegen alles, was sie erreicht, selbst erarbeitet. Das beginnt damit, dass sie im Gefängnis nicht abstumpft, sondern die Gelegenheit nutzt, so viel wie möglich zu lernen, und endet mit ihrem Erfolg beim Rennen. Natürlich hat sie kurz nach der Entlassung auch einmal Glück gehabt, aber sie arbeitet konsequent an ihrem Ziel.


    Das hat mir gut gefallen. Aber das bin ich von Büchern dieser Autorin gewohnt.


    Auch von mir 9 Punkte

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Nachdem mich die "Kräuter der Provinz" wirklich begeistert haben, musste ich natürlich mit der Jahrhundertwind Trilogie weiter machen.


    Ja, was soll ich sagen? Aus den Socken gehoben hat mich das Buch nicht. Da der Schreibstil flüssig und gut zu lesen ist, auch die Figuren lebensnah geschildert werden, ist dieser Umstand wohl dem, für mich uninteressanten Thema "Fahrrad" geschuldet.


    Ich vermag hier beim besten Willen nicht, Punkte zu vergeben und hoffe auf die anderen beiden Bände, die ja mit anderen Themen aufwarten.
    Richie sei Dank habe ich die auch bereits hier stehen. :knuddel1