Der Nachtzirkus- Erin Morgenstern

  • Zitat

    Original von Aurian
    Der eigentliche Protagonist des Buches war für mich der Zirkus selbst. Er ist der Schauplatz des magischen Wettkampfes, ganz in schwarz und weiß gehalten und besteht aus vielen Zelten, in denen jeweils eine andere Attraktion zu sehen ist. Hier hat die Autorin einige richtig schöne Ideen und hat diese mit viel Liebe zum Detail beschrieben, genauso wie die Kleidung der Artisten und die Atmosphäre dieser nächtlichen Welt mit all ihren Gerüchen und Stimmungen, welche die nächtlichen Besucher voller Staunen erkunden.


    Aurian, damit hast Du für mich den eintscheidenden Punkt aufgegriffen. Der eigntliche Protagonist ist der Zirkus und alle Charaktere sind nur Nebenfiguren. Daher ist es auch ganz sinnvoll, daß wir diesen nie wirklich nahe kommen, da wir ja dem Zirkus nahe kommen sollen.

  • KLAPPENTEXT:
    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.



    ZUM AUTOR:
    (Quelle: Ullstein)
    Erin Morgenstern ist bildende Künstlerin und Autorin. Sie lebt mit ihren zwei Katzen in Salem, Massachusetts. Der Nachtzirkus ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    "Flammen, Laternen, Sterne - so vieles schimmert und glitzert im Le Cirque des Rêves. Im Zusammenhang mit seinen Sehenwürdigkeiten habe ich so oft den Ausdruck "Beleuchtungstrick" gehört, dass ich manchmal den Verdacht hege, der gesamte Zirkus könnte eine einzige, komplexe Lichtillusion sein." (S.111)


    Er kommt in der Nacht und bietet Attraktionen, die es in keinem Zirkus der Welt in dieser Form je gegeben hat. Er zeigt dir das, was du sehen willst und was du nie zu träumen gewagt hast. Er ist ein Meisterwerk aus Zauberkunst und Illusion. Der Cirque de Rêves. Der Zirkus der dich in seinen Bann zieht und nie wieder los lässt.


    Auch mich hat er gefesselt und entführt in eine Welt voller Magie und Illusionen. In der nichts ist wie es scheint. In der auf jeder neu aufgeschlagenen Seite immer wieder Überraschungen auf den Leser warten, der mehr als einmal feststellen wird, dass er sich von Illusionen hat täuschen lassen und damit immer wieder auf einen neuen Weg geleitet wird.


    Es ist vor allem die Atmosphäre, die mich so sehr an "Der Nachtzirkus" fasziniert. Ich hatte das Gefühl mitten im Zirkus zu sein, Zirkusluft zu schnuppern und den Hauch des geheimnisvollen zu spüren. Verzaubert von Celia und Marco, die im Wettstreit gegeneinander den Zirkus immer wieder mit neuen faszinierenden Sehenswürdigkeiten und dadurch mit Leben, mit ihrer Seele, füllen. Ich konnte die Magie fühlen.


    Der Autorin ist ein komplexer Roman gelungen, der aus vielen kleinen Bildern zusammengesetzt, ähnlich einem Puzzle, ein wundervolles Ganzes ergibt. Erin Morgenstern springt in ihren Kapiteln häufig in der Zeit und erzählt manche Kapitel aus mehreren Blickwinkeln, Gerade dieser Stil ist es, der dem Buch das gewisse Etwas gibt.


    Großartig finde ich das Thema, das sie gewählt hat. Der Kampf zweier Magier. Faszinierend, fesselnd, spannend. Schnell ist man selbst geblendet von den Tricks und Illusionen mit denen sie gegeneinander antreten, so dass man häufig die Hand ausstrecken muss, um irgendetwas im Raum anzufassen, um nicht selbst in der von Magier geblendeten Welt zu versinken. Dieser Wettkampf findet ganz ohne Gewalt statt, einzig mit Magie und Imagination.


    Noch nie habe ich ein Debüt gelesen, dass so reif und komplex geschrieben ist. Von einer Dichte, die man eher erfahrenen Autoren zuschreiben würde. Genial, was Autorin Erin Morgenstern geschaffen hat. Ich war ständig hin und her gerissen zwischen immer weiter lesen und aufhören, um nicht die ganze Geschichte auf einmal zu verschwenden. Denn mir erging es ähnlich den Reveurs: Wer einmal im Nachtzirkus gewesen ist, der wird süchtig danach und muss immer wieder dorthin zurück kehren.


    FAZIT:
    Lasst euch verzaubern vom Nachtzirkus, der eine Geschichte beinhaltet von faszinierender Atmosphäre und komplexer Art, die euch in eine Welt der Illusionen entführt und eine Liebesgeschichte bietet, die magisch und wundervoll ist.

  • Ich habe sehr lange über die Rezension zu dem Buch überlegen müssen, weil ich mir einfach nicht sicher war, es eigentlich auch noch gar nicht bin, wie ich zu dem Buch nun stehe.
    Ein Zirkus, der einfach auftaucht und auch wieder einfach verschwindet. Einfach so, ohne Ankündigung. Der Menschen auf der ganzen Welt immer und immer wieder begeistert. Mit seinen einzigartigen Vorstellungen und Zelten, die einen immer wieder überraschen und doch schafft man es nicht, alle Zelte jemals zusehen.
    Doch dieser Zirkus ist nicht einfach nur ein Zirkus. Es steckt so viel mehr dahinter, besonders für Celia und Marco. Auserwählt durch zwei verfeindete Magier, müssen sie einen Kampf austragen, der nicht nur sie Beiden betrifft und der über jede Vorstellungskraft hinaus geht.
    Doch was passiert, wenn die beiden Hauptschachfigur nicht mehr nach den Regeln spielen. Wenn es etwas gibt, für dass es sich lohnt, dem Zirkus und allem drum und dran ein Ende zu setzen?


    "Das erfährst du in der Vorstellung. Jetzt ist der Zirkus geöffnet. Jetzt darfst du eintreten."


    Ich bin wirklich sehr zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Einerseits war ich vollkommen fasziniert. Von dem Zirkus, von der Welt drum herum und vorallen den Menschen, die alle etwas ganz Besonderes sind. Alle waren auf ihre Art und Weise einzigartig. Haben mich verzaubert und mich träumen lassen. Der Nachtzirkus strahlt förmlich eine unglaubliche Anziehungkraft aus, deren man sich nicht so leicht entziehen kann. Aber dennoch kann man es. Es gab immer mal wieder Stellen und Abschnitte, die meine Geduld arg in Anspruch genommen haben. Es war langatmig und mir ist so manches Mal fast die Puste ausgegangen. Dann wiederum gab es einen Wendepunkt und mit einem Satz war die Spannung wieder da. Ich war wieder begeistert und fasziniert und wollte immer mehr und mehr. Es war ein Auf und Ab der Gefühle und dieses Auf und Ab hat es doch anstrengend werden lassen.
    Die Liebesgeschichte in dem Buch war tragisch mit einem Schuss Melancholie und einem Spritzer Wehmut. Innen drin jedoch mit purer Leidenschaft und unglaublich tiefgehenden Liebe.
    Und obendrauf? Ein Happy-End? Das müsst ihr selber heraus finden.


    Fazit:


    Mich hat das Buch leider nicht zu hundert Prozent für sich gewinnen können. Ich hatte ein paar schöne, wenn auch zeitweise anstrengende Lesestunden. Trotzdem ist der Nachtzirkus einen Besuch wert. Eine Reise, die einen verzaubern kann, wenn auch nicht wirklich überzeugen.


    Von mir gut gemeinte 7 Punkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Die Meinungen zu dem Buch gehen hier ja wirklich ziemlich auseinander und ich muss zugeben, dass ich beim Lesen manchmal auch sehr hin- und hergerissen war. Es startet meiner Meinung nach wirklich spannend und der Sprachstil ist wunderschön. Aber in der Mitte hat es definitiv seine Längen. Das lag aber vielleicht auch daran, dass man manchmal nicht genau weiß, wohin der eine oder anderen Faden führen soll. Man braucht etwas Geduld. Und nicht nur das, sondern auch Aufmerksamkeit. Es gibt etwas "Zeitenmischmasch" im Verlauf der Kapitel, da muss man aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt. Habe ich mich auch immer wieder dabei erwischt, wie ich das Alter der Figuren nachgerechnet habe! :gruebel


    Im Großen und Ganzen fand ich aber, dass “Der Nachtzirkus” ein wirklich wunderbares Buch ist, in dem man sich verliert, wenn man nicht aufpasst. Es besteht aus unheimlich vielen Fäden, deren Zusammenhang man manchmal erahnt, deren Zeiten einen durcheinanderbringen und überraschen. Alles in allem ein gelungen konstruierter Traum.


    Nach der letzten Seite fühlt man sich wirklich, wie aus einem Traum erwacht.

  • Die Meinungen über das Buch sind doch zwiegespalten. Auch ich musste mir über das Buch noch so meine Gedanken machen, bevor ich eine Rezi dazu hätte schreiben können.


    Inhaltsangabe:


    Der Nachtzirkus oder auch "Cirque des Rêves - Zirkus der Träume" genannt, erscheint immer nur bei Nachts. So urplötzlich wie er gekommen ist, verschwindet er auch wieder. Einige Mensche sind von ihm so fasziniert, dass sie ihm hinterherreisen. Doch würden sie wissen, was sich hinter den Kulissen abspielt, so würden sie dies villeicht nicht mehr tun. Hinter den Kulissen ist ein Wettstreit zweier Zauberer und deren Kinder ausgebrochen der nur beendet werden kann, wenn eines der beiden Kinder stirbt. Doch die Zauberer konnten nicht ahnen, dass sich alles in eine andere Richtung entwickelt. Celia und Marco verlieben sich ineinander. Doch ihre Liebe scheint vergebens, denn nur einer kann das Spiel um Leben und Tod gewinnen.


    Über die Autorin:


    Erin Morgenstern war mir bis zum dem Buch unbekannt. Was wahrscheinlich auch daran liegt, das "Der Nachtzirkus" ihr erster Roman ist. Doch ich kann mir vorstellen, dass ich noch mehr Bücher von ihr holen werde. Vorrausgesetzt, sie sind genauso schön beschrieben wie "Der Nachtzirkus". Dies werde ich allerdings erst erfahren, wenn ein weiteres Buch von ihr auf den Markt kommt.


    Meine Meinung:


    Das Cover:


    Das Cover ist schlicht aber doch sehr schön gestaltet. Auch passt es super zum Inhalt des Buches. So könnte man sich die vielen schönen Zelte besser vorstellen, da sie für einen Zikus doch sehr ungewöhnlich sind. Die Uhr, die auf dem Cover abgebildet ist, spielt auch im Buch eine sehr große Rolle und sobald die Uhr ins Spiel kommt, merkt man den Zauber des Buches.


    Der Scheibstil:


    Der Schreibstil ist für mich wunderschön gewesen. Die Autorin schildert uns einen einzigartigen Zirkus mit viel liebe fürs Detail. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass für manche das zu langweilig war, mir widerrum hat er sehr gefallen.


    Der Aufbau:


    Die Autorin springt gerne mal in der Zeit. Oft war ich bisschen verwirrt, wer nochmal wer war und im welchen Jahr ich bin. Allerdings konnte ich mich schnell daran gewöhnen und haben das Buch genießen können.
    Manche Kapitel sind längere, andere kürzer. Es hält sich aber in der Waage.


    Das Fazit:


    Mir als Ziskusfan der 30er - 50er Jahre hat das Buch sehr gefallen, auch wenn die Geschichte ein paar Jahre zuvor spielt. Von der Schilderrung des Zikus hat es mich sehr an den Roman von Sara Gruens "Wasser für die Elefanten" erinnert. Und auch gerade beim schreiben dieser Rezension gerate ich wieder ins schwärmen.
    Allerdings haben mir zu anfang die öfteren Zeitsprünge sehr zugesetzt, was das Lesen erschwert haben. Doch als ich mich daran gewöhnt habe, habe ich das Buch sehr genossen. Erin Morgenstern erzählt mit viel Liebe zum Detail einen außergewöhnlichen Zirkus, den, wenn er nicht Kiktion wäre, ich auch gerne besuchen wollen würde.


    Die Punktevergabe:


    10 von 10 Punkten. Ein sehr schöner Roman über eine fiktiven Ziskus, den es leider nie in der Form nicht geben wird, einen bezaubernden Schreibstil der Lust macht, einen Zirkus zu besuchen und ein Muss für jeden, der von Zirkus (besonders der frühen 1900er Jahre) fasziniert ist.


  • Zitat

    Original von Ballerina


    Die Entscheidung kann wohl keiner in Deinem Sinne für Dich treffen ;-)


    Ich finden nicht, dass es ein "Must-Read" ist hatte aber viel Spaß, aber wie gesagt, das ist meine Meinung :knuddel1


    Mittlerweile habe ich das Buch gelesen und ich muss sagen ich bin ziemlich begeistert. :-] Für mich hat sich die Lektüre eindeutig gelohnt.
    Ich habe die Atmosphäre des Buches sehr genossen, den Zirkus, die Protagonisten, die wundervollen Beschreibungen der Autorin...


    Meine anfänglichen Zweifel, ob ich das Buch lesen soll, waren vorallem darin begründet, dass ich die Angst hatte mir könnten die Protagonisten nicht nahe kommen und das ist etwas was mir schon wichtig ist, dass ich mich in einige der Personen hineinversetzen kann und mich ihnen nahe fühlen kann. Aber ich muss sagen, dass meine Befürchtung unbegründet war. Ich kann gut nachvollziehen, dass manche Leser Schwierigkeiten damit haben eine Nähe zu empfinden, aber für mich waren die magischen Beschreibungen des Zirkus und der Personen irgendwie eine "Einheit", die mir alles was mit dem Zirkus zusammenhing nah gebracht hat. Die einzige Person, die immer grau blieb und von der ich kein rechtes Bild bekommen konnte, war für mich Mr. A. H., aber das empfand ich nicht als negativ, sondern vielleicht sogar eher als gewollt.


    Fazit: Ein sehr gelungenes Buch, eindeutig ein Lesehighlight dieses Jahres.


    Zusatz am Rande: Mir gefällt übrigens das englische Cover des Buches viel besser, als das Deutsche. Gleichwohl hab ich das Buch auf deutsch gelesen.

  • Erin Morgensterns „Der Nachtzirkus“ ist ein Buch, das auf den ersten Blick ins Auge sticht. Selten habe ich so ein schönes Cover gesehen! Aber auch begeisterte Lesermeinungen auf dem hinteren Buchdeckel sowie der Klappentext versprechen ein sehr besonderes Buch. Ein besonderes Buch ist „Der Nachtzirkus“ in der Tat, jedoch anders, als man zuerst annehmen mag.


    Dass sie schreiben kann, stellt Erin Morgenstern mit diesem Debüt sehr eindrucksvoll unter Beweis. Sprachlich ist „Der Nachtzirkus“ erstklassig, die Sätze sind nicht nur schnöde Aneinanderreihungen von Worten, sondern wahre Kunstwerke. Stundenlang könnte man in den Beschreibungen des Zirkus versinken, die das Kopfkino in Gang bringen und das Gefühl vermitteln, selbst im Zirkus zu sein. Anders als wundervoll kann man den Schreibstil der Autorin nicht bezeichnen.


    Leider lässt jedoch die Geschichte in ihrer Umsetzung etwas zu wünschen übrig. Trotz aller Schönheit der Worte habe ich das Buch nach dem Lesen mit dem Gedanken „Was für ein merkwürdiges Buch“ zugeklappt. Das grundsätzliche Gerüst der Geschichte ist mir klar, aber oft bin ich bei den Sprüngen, die die Handlung immer wieder macht, nicht ganz mitgekommen. Einige Dinge habe ich auch schlichtweg nicht verstanden, allerdings kann ich nicht sagen, ob es daran liegt, dass die Geschichte Logikfehler beinhaltet oder ich aufgrund der blumigen Sprache wichtige Szenen nicht begriffen habe.


    Auch die Figuren sind durch die Bank weg merkwürdige Gestalten, aus denen ich nicht schlau werden konnte. Einzig den Zwillingen Poppet und Widget gelingt es, Sympathien zu wecken. Zu Celia und Marco findet man überhaupt keinen Zugang, und die im Klappentext angedeutete große Liebesgeschichte finde ich ziemlich lieblos und wenig nachvollziehbar.


    „Der Nachtzirkus“ ist keinesfalls ein schlechtes Buch, lebt aber mehr vom wunderschönen Schreibstil der Autorin Erin Morgenstern denn von seiner Handlung. Lesern, die Lust haben, sich auf die Geschichte einzulassen und in beinahe poetisch anmutender Schreibkunst zu versinken, denen sei dieses Buch wärmstens empfohlen.

  • Inhalt:
    Ein Zirkus, der nur nachts seine Tore öffnet. Und der überhaupt ganz anders ist, als man sich einen Zirkus so vorstellt. Zwei verfeindete Zauberer, die über Jahre miteinander im Wettstreit stehen und diesen sogar auf ihre Kinder übertragen. Und eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf – das sind die Zutaten für Erin Morgensterns fantasievollen Roman „Der Nachtzirkus“.


    Meine Meinung:
    Ich hatte vorab schon eine Leseprobe des Romans gelesen, die mich sehr angesprochen hat – und große Erwartungen weckte. Erin Morgenstern entführt ihre Leser in eine andere Welt, voller Magie und mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Leider gelingt ihr das nur in Ansätzen – die Handlung ist sehr verschachtelt, es gibt mehrere Handlungsstränge zwischen denen sie hin- und herspringt. Ich hatte dadurch einige Schwierigkeiten, der Handlung überhaupt zu folgen, denn nicht nur die Handlungsorte und die beteiligten Personen wechseln, auch die zeitliche Abfolge ist nicht chronologisch.
    Hinzu kommt, dass ich die Sprache der Autorin sehr gewöhnungsbedürftig fand, sehr distanziert. Ich konnte nicht wirklich eine Beziehung zu einer der Figuren aufbauen.
    Ich muss gestehen, ich habe nur etwa bis zur Hälfte gelesen, dann hatte ich leider den Überblick völlig verloren und das Buch daher abgebrochen. Von der angekündigten dramatischen Liebesgeschichte waren bis dahin nur Andeutungen zu lesen. Schade um eine gute Idee.


    Fazit:
    Eine gute Idee, ein ansprechendes Cover – leider aber in der Umsetzung noch einige Schwächen. Ich denke aber, man muss sich etwas mehr Zeit und Ruhe für dieses Buch nehmen als ich sie hatte – daher könnte ich mir auch vorstellen, dem Buch beizeiten noch eine zweite Chance zu geben. Aus heutiger Sicht allerdings nur 4 von 10 Punkten.

  • Ich hatte das Buch aus der Bibliothek geliehen, als ich es gelesen habe, aber da ich immer noch ab und an, an die schöne Sprache des Buches denken muss, habe ich es mir kurzentschlossen auf englisch gekauft. :pille
    Einerseits finde ich das Cover viel schöner als das deutsche und andererseits tut es mir sicher auch gut mal etwas auf englisch zu lesen.
    Ich glaube, gerade bei diesem Buch mit der besonderen Sprache könnte sich das lohnen.
    Bis ich zu lesen anfange dauert es aber noch etwas, habe noch viele Bücher, die ich vorher lesen will und es kann auch ruhig erst noch ein bisschen Zeit vergehen, bis das Buch mir nicht mehr ganz so präsent ist. :-]

  • Ich durfte das Buch als Wanderbuch lesen - zum Glück muss ich für mich sagen, denn sonst hätte ich mich womöglich ein bisschen geärgert. Ich muss an dieser Stelle auch gestehen, dass ich es nicht fertig gelesen, sondern abgebrochen habe. Warum?
    Inhaltlich wurde ja schon das wichtigste aufgeführt, daher brauche ich darauf nicht mehr eingehen.
    Die Welt der Magie, eine Liebesgeschichte auf Leben und Tod - das klang verlockend, nur leider konnte mich diese Geschichte gar nicht fesseln. Im Gegenteil. Leider musste ich mich in meiner freien Lesezeit "zwingen" zum Buch zu greifen. Dies lag für mich daran, dass ich keinerlei Zugang zu den Figuren fand, sie blieben für mich blass, teilweise hölzern, fremd. So fand ich auch leider keinen Zugang zur Geschichte. Auch der Erzählstil trug leider nicht dazu bei daran etwas zu ändern.... Schade, denn eigentlich hatte ich mich gefreut mal "etwas anderes", für mich etwas neues zu lesen und da das Buch doch auch einige positive Stimmen erhielt, schien es geeignet. Vielleicht war es aber auch einfach nicht unsere Zeit und mir gelingt es vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt Zugang zum Buch zu finden...

  • Ein geheimnisvoller Zirkus taucht unangekündigt in einer Stadt auf, denn seine Route ist nicht vorhersehbar. Die Karten sind schnell ausverkauft; die Vorstellung ist magisch und findet nur nachts statt. 1873 arbeitet hier der Zauberer Prospero und zieht das Publikum in seinen Bann. Im Februar wird er von einem Anwalt aufgesucht, der ihm seine Tochter Celia überbringt. Ihre Mutter ist gestorben. Zufällig entdeckt Prospero, dass Celia ebenso wie er magische Kräfte hat. Er unterrichtet sie und vereinbart ein Treffen mit einem Mann, der sich Alexander nennt. Nach einer Vorführung von Celias Kräften wetten die beiden Männer gegeneinander. Alexander will sich einen eigenen Schüler suchen und ihn ausbilden. Dann sollen beide Schüler gegeneinander antreten. In einem Waisenhaus findet Alexander seinen Auserwählten: Marco. Der Kampf auf Leben und Tod kann beginnen. Doch die beiden Schüler sind nahezu unwissend hinsichtlich der Details ihrer Aufgabe. Sie werden von ihren Lehrern in den Nachtzirkus eingeführt, jeder auf seine Art. Und im Laufe der Zeit sind beide immer mehr mit dem Zirkus verbunden. Doch sehr zum Leidwesen von Prospero und Alexander lernen sich Marco und Celia kennen und fühlen sich zueinander hingezogen. Wird ihre Liebe siegen oder muss einer von ihnen sterben um das Spiel zu beenden?


    Der Schreibstil von Erin Morgenstern ist ungewöhnlich. Er ist sehr sachlich und neutral gehalten. Und doch passt dieser Stil genau zum Geschehen, denn auch Prospero und Alexander sind emotional sehr distanziert von ihren Schützlingen. Prospero hat gar einen Hang zum Sadismus, denn er ist bereit, seine Tochter sogar zu verletzen, damit sie lernt, sich selbst zu heilen. Auch hier ist bei ihm weder Mitgefühl, noch Bösartigkeit zu finden. Sein Handeln ist nur ein notwendiges Mittel zu seinem Erfolg. Auch im weiteren Verlauf wird dieser Schreibstil beibehalten, der nur bei den wunderschönen Beschreibungen des Zirkus unterbrochen wird. Trotzdem springt der Funke über, als Marco und Celia sich näherkommen. Beide sind sehr sympathische Charaktere und sind sehr schön beschrieben.


    Ein wenig anstrengend fand ich die ständigen Wechsel der Zeit. Zwischendurch wusste ich gar nicht, wann und wo ich eigentlich war. Aber gegen Ende des Buches hatte ich den Dreh dann 'raus. Leider ein wenig zu spät in meinen Augen. Das Ende war für mich unvorhersehbar und hinterlässt bei mir die Frage: Was ist nun Realität und was ist Fiktion?
    Der Nachtzirkus ist ein außergewöhnliches Buch, dass sich aus dem Boom der allgemeinen Fantasymasse angenehm abhebt.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Der Inhalt wurde in den Rezessionen meiner Vorgänger schon fleißig beschrieben.


    Ich habe das Buch sowohl aus Buchgelesen als auch als Hörbuch angefangen zu hören. Letztlich bin ich beim Buch geblieben. Denn beim Hörbuch hatte ich das Gefühl, nicht alles mitbekomen zu haben.


    Die Geschichte hat mich gleich gefangen. Einen Wettstreit oder Kampf um Zauber und Magie, teilweise Fantasy und historischer Roman und eine Liebesgeschichte. Wie kann das alles miteinander verwoben werden? Durch einen Zirkus, der nur in der Nacht geöffnet hat, der plötzlich und unerwartet an Orten auftaucht, der keine Werbung braucht und nur durch Mundpropaganda und einige eingeweihte Anhänger weiter lebt. Wer aber erfindet immer neue Zauberstücke? Mechanische Uhren? Ist es Magie oder Zauber?


    Mir hat gut gefallen, wie die Autorin hier alle Teile des Inhaltes miteinander zu einer Geschichte verbindet. Die Magischen Stücke und Darstellungsformen wurden wunderbar beschrieben, so dass ich mir gut vorstellen konnte ein Besucher des Zirkuss zu sein. Eine Umsetztung als Kinofilm finde ich spannend und bin auch ganz gespannt drauf. MIt den heutige Effekten, kann das ein Bildgewaltiger Kinofilm werden, den ich mir auf jeden Fall angucken werde.


    Die Liebesgeschichte ist mir dennoch etwas zu flach geraten. Hier hätte ich mehr Gefühl erwartet. Mit Marco und Celia emotional nicht so sehr mitfühlen. Ich bin Zuschauer/ Leser mehr außen vor geblieben.


    Obwohl in jeder Kapitelüberschrift die Zeit angegeben war, hatte ich Mühe den Zeitsprüngen zu folgen. Letztlich wurden alle Zeitesprünge aber zusammengeführt und die Vernetzung wurde sichtbar. Welcher Charakter aber in welcher Welt lebt war manchmal schwierig zu erkennen.


    Fazit: die Idee der Geschichte finde ich sehr gut umgesetzt! Das Buch hätte mich ruhig mehr packen können. Trotzdem bin ich gespannt, was von der Autorin als nächstes kommt.
    8 von 10 Punkten

  • Er kommt überraschend, ist plötzlich da. Der Nachtzirkus ,‘Le Cirque des Réves‘ der Zirkus der Träume. Und er hat, wie schon der Name sagt, nur in der Nacht geöffnet. Erst wenn es dunkel wird, siehst du den Eingang und darfst eintreten.
    Der Zauberkünstler Prospero bekommt ungewöhnliche Post. Ein Brief befestigt am Mantel eines kleinen Mädchens. Er erfährt, dass dieses Mädchen seine Tochter ist und er sich nun um sie kümmern muss. Sie heißt Celia. Und er bemerkt, dass sie ungeahnte Talente hat. Er unterrichtet sie mit dem Hintergedanken, seinen langjährigen Konkurrenten herauszufordern. Einige Monate später schreibt er selbst einen Brief, der selbst ohne Adresse am Zielort ankommt, jenseits des Ozeans.
    Dann erhält er von dem Empfänger des Briefes, Alexander heißt er, Besuch und schlägt ihm ein Spiel vor. Seine Tochter gegen eine Person, die dieser sich noch aussuchen kann. Der Mann im grauen Anzug ist einverstanden. Er steckt Celia einen Ring an, der schrumpft und dann verschwindet. Nur eine Narbe bleibt zurück, als Zeichen der Verbindung. Dann sucht auch er und findet einen Jungen, etwas älter als Celia. Keiner der Beiden weiß von dem Anderen. So vergehen die Jahre mit Lernen und Üben.
    Eines Tages kommt bei einem Mitternachtsdiner die Idee auf einen Nachtzirkus zu gründen. Und so geschieht es. Der Eigentümer sucht noch besondere Künstler und Celia stellt sich vor. Alle sind sogleich begeistert von ihr. Ihr Gegenspieler, Marco, ist als Assistent bei dem Eigentümer angestellt. Da er nicht mit dem Zirkus mitziehen darf, verspricht ihm eine Freundin, Isobel, alles mitzuteilen, was so passiert. Marco erfährt daher recht früh, wer seine Gegenspielerin ist. Als Celia dann Marco kennenlernt passiert, was nicht geplant war: Die Beiden verlieben sich ineinander. Doch das Spiel geht so lange, bis einer der Spieler tot ist. Das ist etwas, was die Beiden nicht gewusst hatten und so versuchen sie gegen die Spielregel anzukämpfen….
    Es gibt einige Zeitsprünge in dem Buch, die mich zu Anfang verwirrt haben. Zwischendrin gab es ein Kapitel, bei dem ich mich fragte, was das mit der ganzen Sache zu tun hat. Am Ende war ich dann schlauer. Ich denke, dass das erste Kapitel wie ein roter Faden durch das Buch läuft, denn man liest immer wieder von der Person, die den Zirkus besucht. Und das müsste der Zirkus sein, den es ganz am Ende des Buches noch gibt. Leider fehlt gerade bei diesem ‚roten Faden‘ die Datumsangabe. Trotz dieses Verwirrspiels im Buch hat es mir gut gefallen, überhaupt seit Celia dann ihren Gegenspieler kannte. Vorher fehlte ganz einfach die Spannung. Ich bin jemand der zwischendrin steht: Ich liebe das Buch nicht, aber ich lehne es auch nicht ab.

  • Meine Meinung:


    Ich muss zugeben, dass ich das Buch wegen dem sehr ansprechenden Cover gekauft habe und nun nach der Lektüre feststellen musste, dass es auch tatsaechlich das Beste an dem Buch ist.


    Positiv anzumerken ist die dichte Atmosphere in dem Buch, die Autorin versteht es, mit Liebe zum Detail Atmosphere zu schaffen, in der der Leser hineintauchen kann. Das ist aber leider auch das Einzige, was sie hervorragend kann und es ist nicht ausreichend für einen guten Roman.


    Ich habe das Buch im englischen Original gelesen und muss sagen, dass ich den Schreibstil bis auf einige altertümliche Wortbenutzungen nicht besonders fand, war deswegen überrascht über so viele gute Rezensionen über die Sprache in diesem Thread. Vielleicht hat ja die deutsche Übersetzerin eine herausragende Leistung gebracht.


    An sich finde ich den Aufbau der Geschichte sehr einfallsreich mit den Zeit- und Ortsprüngen, den kurzen Kapiteln, in denen der Leser direkt angesprochen wird und der Fülle an Charakteren, die genaue, sinnvolle Funktionen für die Entwicklung der Geschichte haben. Der Inhalt ist aber leider sehr viel schlechter ausgearbeitet. Die Charaktere bleiben sehr fade, nur ein Schatten ihrer selbst, sind sehr lieblos entwickelt. Es wird kaum auf deren Innenleben eingegangen, obwohl sie sehr interessante Hintergründe besitzen und sehr viel Potential mitbringen. Die Liebesgeschichte ist leider sehr einfallslos und wird mit extrem klischeehaften Dialogen ausgeschmückt. Der Unterschied zwischen Illusion und echter Magie, bzw. zwischen Natürlichem und Übernatürlichem wird im Buch leider nur angerissen und nicht in Tiefe behandelt, es scheint, dass der Autorin dort an echten Ideen fehlt...


    Alles in allem ein Buch mit aufregenden Ideen und großem Potential, das die Autorin leider unbenutzt laesst und sich stattdessen aus einfachen Klischees bedient. Von mir 4/10 Punkte.

  • Inhalt:

    Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt. Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.


    Rezension:

    Der Zirkus kommt überraschend und hat nur bei Nacht geöffnet. Die Zelte sind schwarz-weiß gestreift und jedes von ihnen entführt den Besucher in seine ganz eigene Welt.

    Doch der Cirque des Rêves ist hinter den Kulissen der Schauplatz eines Wettstreits zweier Magier. Ein Wettstreit auf Leben und Tod, aber als Celia und Marco sich begegnen, verlieben die beiden sich ineinander ...


    "Der Nachtzirkus" ist ein Einzelband von Erin Morgenstern, der aus den personalen Erzählperspektiven von vielen unterschiedlichen Charakteren erzählt wird. So dürfen wir aus der Sicht der Illusionistin und Zauberkünstlerin Celia Bowen lesen, aber auch in die Perspektive ihres Gegenspielers Marco Alisdair eintauchen, der als Assistent von

    Chandresh Christophe Lefèvre agiert und im Hintergrund des Zirkusses die Fäden zieht. Auch die Wahrsagerin Isobel, der Uhrenmacher und Zirkusfan Friedrick Thiessen kommen zu Wort, ebenso der junge Bailey Clarke, dessen Schicksal mit dem des Zirkusses verwoben zu sein scheint. Zwischendurch wird auch der Leser selbst immer wieder angesprochen und wird auf einer Führung durch den Zirkus mitgenommen.


    Die Geschichte beginnt im Jahr 1873, wo die fünf Jahre alte Celia zu ihrem Vater kommt. Hector Bowen ist als Zauberer Prospero bekannt, und nachdem er das Naturtalent seiner Tochter erkennt, kontaktiert er einen alten Bekannten und schlägt ihm ein Spiel vor. Jeder von ihnen wählt seinen Spieler aus, den er unterrichtet, jeder nach seiner eigenen Unterrichtsmethode, und irgendwann werden die beiden an einem ungewöhnlichen Austragungsort aufeinandertreffen und ein Spiel auf Leben und Tod wird beginnen.

    Le Cirque des Rêves, oder auch der Nachtzirkus eröffnet im Jahr 1886 und ist ein Ort voller Magie!

    Er ist nur nachts geöffnet und statt eines großen Zeltes gibt es viele kleine und jedes von ihnen bietet seine ganz eigene Show. Während Celia als Zauberkünstlerin Teil des Zirkusses ist, arbeitet Marco im Hintergrund, aber die beiden sind stark mit dem Zirkus verbunden, denn er wird zum Austragungsort ihres Wettstreits.

    Wir begleiten die Charaktere über die Jahre, nicht immer chronologisch, und landen zum Schluss im Jahr 1902.


    Der Zirkus ist wirklich ein magischer Ort! Es gibt Illusionen und echte Magie, die nicht groß erklärt wird. Auch wenn die Aufmachung des Zirkusses schwarz-weiß ist, so strotzt er irgendwie auch vor Farbe, denn es gab so viel zu entdecken! Illusionen, Artisten, eine Schlangenfrau, Raubkatzenbändiger, aber auch Zelte, die im Rahmen des Wettbewerbs entstehen. Ein Karussell, ein Wunschbaum, der Sterngucker, der Eisgarten oder ein Wolkenlabyrinth.

    Die Regeln des Spiels werden nicht groß erklärt und ich muss sagen, dass ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen bin und mich besonders der Wettstreit ein wenig enttäuscht hat, weil ich mir davon irgendwie mehr versprochen hatte oder mir anders gesagt auch etwas anderes vorgestellt habe. Ich konnte hier sehr gut damit leben, dass die Magie nicht groß erklärt wird, aber ich habe das Spiel nicht wirklich verstanden und war so überrascht, dass es dann auf einmal hieß, dass es ein Kampf auf Leben und Tod ist. Vielleicht hat mich da auch der Klappentext ein wenig in die Irre geführt.

    Dennoch mochte ich den Zirkus als Schauplatz richtig gerne, denn die Ideen waren so kreativ und Erin Morgenstern konnte mit ihren Beschreibungen wirklich wunderschöne Bilder erzeugen!


    Celia und Marco mochte ich als Protagonisten auch richtig gerne! Marco zeigt der Welt nicht sein wahres Gesicht und agiert eher im Hintergrund, ist strebsam und fleißig. Celia ist ruhig und zurückhaltend, besitzt aber auch eine verspielte Leichtigkeit, die sie in ihren Illusionen auslebt.

    Am Anfang wussten sie nicht, wer ihr jeweiliger Gegner ist, aber schon vor der Eröffnung des Zirkusses wusste einer vom anderen. Bis beide die Identität des jeweiligen Gegners kannten, hat es ein wenig gedauert, aber ich mochte es, dass die beiden wussten, wer der jeweils andere war, bevor sie sich in die Liebesgeschichte gestürzt haben. Diese hat mir auch richtig gut gefallen!

    Generell mochte ich die Kapitel aus den Perspektiven von Celia und Marco richtig gerne, während mich Friedrick Thiessen oder Bailey Clarke nicht ganz so stark mitreißen konnten.

    Auch mit dem Ende bin ich nicht ganz glücklich, weil ich einfach das Gefühl hatte, irgendwann nicht mehr so richtig folgen zu können und es dann auch nicht komplett verstanden zu haben. Dennoch hatte ich viel Spaß mit dem Cirque des Rêves!


    Fazit:

    "Der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern ist ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt.

    Ich mochte Celia und Marco richtig gerne und habe den Cirque des Rêves als Schauplatz total geliebt, weil es so viel Kreatives und Magisches zu entdecken gab! Allerdings habe ich mir vom Wettstreit zwischen Celia und Marco mehr erhofft. Ich hatte von diesem Spiel eine völlig andere Vorstellung und auch mit dem Ende bin ich nicht ganz zufrieden, weil ich irgendwann das Gefühl hatte, nicht mehr richtig folgen zu können. Dennoch mochte ich das Buch echt gerne und deshalb vergebe ich schwache vier Kleeblätter!

    ASIN/ISBN: 354828549X

  • Für mich war dieser Roman leider eine Enttäuschung. Ja, das Bild das gemalt wurde war hübsch, aber es war eben auch nicht mehr als das: Ein Bild. Keine echte Substanz, keine unterfütterten Charaktere, nein, alles Abziehbilder, voller Logiklücken und ohne echten Faden.
    Es wirkte auf mich eher so, als wolle die Autorin mir unbedingt ihren gothic- angehauchten ästhetischen Stil aufdrücken, ohne wirklich etwas mitzuliefern. Das ganze Buch wirkte auf mich betulich und angestrengt. Und zu keinem Zeitpunkt interessierte mich das Schicksal der Personen in irgendeiner Art, demzufolge sind sie mir auch nicht im Gedächtnis geblieben.

    Gib mir noch eine kleine Weile Zeit: Ich will die Dinge so wie keiner lieben. ~Rilke

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  • Gespannt war ich auf den Nachtzirkus von Erin Morgenstern - Neugierig, ohne zu große Erwartungen zu haben. Starless Sea von ihr hatte mir nicht so gut gefallen - wunderschön geschrieben, aber das plätscherte so dahin. Meine Frau benötigte zwei Anläufe für den Nachtzirkus, fand das Buch dann aber sehr gut, wobei sie auch von Starless Sea begeistert war.


    Daher habe ich mit dem Nachtzirkus gewartet, bis ich Zeit zum Lesen hatte, und diesen Dezember war es im Urlaub soweit. Und ich konnte richtig eintauchen in diese magische Welt, diesen schwarz-weißen, mysteriösen Zirkus, der nur von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang geöffnet hat und ohne Auf- oder Abbau auftaucht und verschwindet.


    Der Nachtzirkus arbeitet mit verschiedenen Zeitebenen, verschiedene Handlungsstränge innerhalb der gleichen Zeitebenen und einer vielen Charakteren. Alles kreist aber um diesen Zirkus, daher hatte ich auch keine Probleme, mich zu orientieren. Aufhänger ist ein Wettstreit zwischen zwei Magiern, die Kinder auf ihre Art ausbilden, um zu schauen wer die Magie besser beherrscht. Als Arena für die Kinder wird der Nachtzirkus ersonnen, eine Welt der Illusionen, in der die Magie daher gar nicht auffällt. Den Hauptteil des Buches begleiten wir dann die beiden Kinder Celia und Marco, aber eben auch viele weitere Protagonisten.


    Mir hat der Nachtzirkus gut gefallen, die Atmosphäre hat da einen großen Anteil daran. Die Zeitsprünge haben mir das Buch interessant gehalten, denn die Charaktere blieben alle etwas distanziert. Daher war es eher die Beobachtung von außen auf den Nachtzirkus, durch verschiedene Zeiten hindurch. Wie ein Tauchgang in die Tiefsee, wo die Unterwasserwelt beobachtet wird, die Wesen uns aber doch fern bleiben. Und das ist Erin Morgenstern wirklich gut gelungen.