Die geheime Geschichte - Donna Tartt

  • Ich habe das Buch bereits vor einigen Tagen fertig gelesen, musste mir aber das abschließende Urteil überlegen.


    Was mir sehr positiv aufgefallen ist: der Schreibstil von Donna Tartt. Das Buch hatte zwischendurch schon einige Längen, aber aufgrund ihres spannenden Schreibstils habe ich durchgehalten und nicht abgebrochen ( Und weil es das einzige Buch war, dass ich im Urlaub dabei hatte :lache )
    Auch die Grundhandlung fand ich sehr spannend: Ein Außenseiter versucht sich in eine kleine verschworene Gruppe zu integrieren.


    Aber ich fand die Umsetzung doch etwas schwach. Man hätte das Buch um mindestens 300 Seiten kürzen können, weil die Autorin bzw. der Erzähler Richard über vieles berichtet hat, dass einfach nicht relevant für die Handlung war. Außerdem hat sich doch vieles wiederholt: Die Hauptpersonen trafen sich zum Abendessen, besaufen sich, Richard hat deswegen am nächsten Morgen einen Kater und abends trifft man sich erneut.
    Das wäre dann auch mein nächster Kritikpunkt: Ich wurde einfach nicht warm mit den Hauptpersonen, weil sie mir alle von grundauf unsympathisch waren. Und das liegt nicht nur daran, dass sie sich andauernd besoffen haben. Alle 6 Personen waren arrogant und oberflächlich. Ich habe schon einige Bücher gelesen, indenen mir die Hauptfigur unsympathisch war, aber dann waren zumindest die Nebencharaktere sympathisch, was hier absolut nicht zutrifft.
    Ich habe außerdem während dem lesen immer auf den Höhepunkt gewartet. Ich wusste natürlich, dass ein Mord geschehen wird, weil es auf dem Klappentext stand. Aber als es dann so weit war, erfuhr man als Leser nur Bruchstücke, weil der Erzähler nicht mehr daran denken wollte. Das fand ich dann doch ziemlich merkwürdig, weil im ganzen Roman alle möglichen unwichtigen Details lang und breit erzählt wurden. Auch das Ende fand ich dann doch ziemlich verwirrend.


    Fazit: Ein Buch, dass man aufgrund von Tartts Schreibstil gelesen haben sollte (und auch die Hintergrundinfos zum Griechischunterricht fand ich interessant), aber es ist einfach viel zu lang und auch die Personen sind alle sehr unsympathisch.

    Ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden,

    ist auch nicht wert, daß man's einmal liest.
    (Jean Paul, 1763 - 1825)