ZitatMarienkäfer gelten als Glücksbringer. Vielleicht, weil jeder Gärtner Glück hat, wenn er die kleinen Blattlausvertilger auf seinen Pflanzen entdeckt. Oder weil wir schon als Kinder ein großes Glücksgefühl empfunden haben, wenn sich ein Marienkäfer auf unserer Hand niedergelassen hat? Was auch immer der Grund dafür sein mag, dass diese sympathischen Käfer die Fantasie anregen ... nimm dir die Zeit zum Träumen. Tauche ein in das Leben des Marienkäferkindes Siebenpünktchen, das mit seiner Familie in einem wunderschönen Rosenstock im Garten lebt. Die Geschichten schildern seine ersten Versuche, Freundschaften zu schließen. So lernt es den Umgang mit anderen Käferkindern und den Wert einer Freundschaft zu erkennen. »Marienkäfer Siebenpünktchen« wurde liebevoll von Marika Krücken geschrieben und gezeichnet; das Buch ist für Kinder im Vorschulalter, im Kindergarten und im ersten Lesejahr geeignet. (Quelle: Klappentext)
Als Mutter zweier Söhne, 8 Jahre und 6 Monate, ist mir Vorlesen nicht fremd. An Kinderbücher stell ich besonders hohe Anforderungen, sodass es nicht leicht ist, mich zu überzeugen. Lehrgehalt, Wortwahl, Inhalt und Optik muss schon stimmen. Die Idee ein Buch mit einem süßen Marienkäfer auf den Markt zu bringen, empfand ich als klasse. Schließlich gibt es kaum ein Kind, welches Marienkäfer nicht niedlich findet.
Als Mutter fällt sofort auf, dass die Hochglanz-Seiten nicht unbedingt kinderfreundlich sind. Zwar bleibt Dreck nicht unbedingt darauf haften, aber es ist sehr unhandlich, wie ich selbst auch feststellen musste. Gerade für Leseanfänger finde ich persönlich Hardcover-Bücher einfach praktischer.
Die Geschichten sind mit süßen Aquarellen und Fotografien der Autorin versehen und gefallen mir persönlich, aber auch meinen Kids sehr gut. Besonders mein Jüngster mag sich die bunten Bilder gerne ansehen. Da fängt er laut an zu lachen, wenn ich ein Bild mit dem Marienkäfer aufschlage.
Inhaltlich sind die Geschichten optimal. Jede beschäftigt sich mit einem anderen lehrreichen Thema. Sie bieten den Kids die Möglichkeit zu diskutieren und sich über bestimmte Verhaltensregeln zu informieren. Spielerisch lernen sie sozusagen, welche Fehler welche Konsequenzen haben. Die Geschichten sind ideal zum Vorlesen. Sie bieten kleinere Pausen, verfügen über eine gute Wortwahl und kurze Sätze, wodurch Kinder besonders gut folgen und verstehen können. Dabei setzt die Autorin gekonnt auf Wiederholungen. Bei einem Erwachsenen-Roman würde ich dies mangelhaft finden, für ein Kinderbuch empfinde ich dies jedoch als optimal. Gerade bei Figuren oder wichtigen Details können Kinder sich diese leichter merken. Neben dem hervorragend umgesetzten Lehrgehalt, setzt die Autorin inhaltlich auch auf sachliche Informationen. Aus diesem Grund baut sie, leider etwas schlecht abgegrenzt, allgemein Informationen über Spechte und Marienkäfer. Das fand ich als Mutter extrem gut, denn diese Dinge würden Kinder sonst in der Regel erfragen.
Zitat
In dem Rosenstrauch im Garten wohnte Familie Marienkäfer. Familie Marienkäfer hatte dieses Jahr großes Glück gehabt, diese schöne Wohnung zu finden. Ihre Nachbarn, Familie Grille, waren nicht so zufrieden mit ihrer Wohnung im Fliederbusch. (Zitat S. 7)
Die Geschichten sind kurz gehalten, aber beinhalten alles, worauf es bei einer guten Kinder-Geschichte ankommt. Man kann gut jeden Abend eine Geschichte vorlesen und mit dem Kind noch darüber reden. Alternativ eignet es sich auch gut zum Selbstlesen. Hier können Kids in der ersten Klasse langsam an Sicherheit gewinnen.
Selbst als Erwachsene habe ich Gefallen an dem Buch gefunden. Auch mein Großer, der mit fast 9 Jahren eigentlich zu alt ist fürs Erstlesealter, fand die Geschichten klasse und hat gerne zugehört, wenn ich sie meinem Zwerg vorgelesen habe.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass bis auf das Buchformat nichts auszusetzen gibt. Spannend, lehrreich, witzig und komplett süß gestaltet, kann man nur hoffen, dass es von der Autorin noch weitere Siebenpünktchen Bücher geben wird.
25-3-12