Das Syndikat - Fran Ray

  • Inhalt laut Verlag:


    San Diego: Ein friedfertiger Familienhund wird urplötzlich zur reißenden Bestie.


    Brüssel: In einem Restaurant detoniert eine Bombe. Unter den Toten ist ein Journalist, der zuletzt Zeuge eines Mordes wurde, der als Selbstmord ausgegeben werden soll.


    Afghanistan: Eine Söldnergruppe hat ein schreckliches Massaker verübt. Innerhalb nur eines Jahres sind alle Soldaten tot.
    Zufall?


    Doch was, wenn es den Zufall nicht mehr gibt?


    Meine Meinung:


    Thema: Das zentrale Thema des Geschehens ist eine Verschwörung, deren Ausmaße die ganze Gesellschaft verändern soll. Es geht um Forschungen und Versuche an Menschen und Tieren. Die Organisation, die hinter allem steckt, ist mächtig und hat selbst wichtige Persönlichkeiten im Griff, über die man als Hörer sehr verwundert ist.
    Die Geschichte ist absolut spannend erzählt. Ich hätte das Hörbuch am liebsten in einem Rutsch gehört, weil man sich einfach nicht losreißen kann.
    Die Ereignisse überschlagen sich und anstatt offene Fragen zu beantworten, stellen sich dem Hörer immer neue, die auch am Ende teilweise offen bleiben.


    Charaktere: Die Geschichte wird zwar in der Er-Perspektive erzählt, aber man hat dennoch das Gefühl, dass man das Geschehen aus der Sicht von Karen Burnette erlebt. Sie ist eine Journalistin, die ihre Familie verloren hat und sich auch sonst durchs Leben schlagen muss. Einige traumatische Ereignisse aus ihrer Vergangenheit lassen sie nicht los und so begibt sie sich auf die Suche nach Antworten.
    Für mich eine gelungene Protagonistin, einfach weil sie nicht Perfekt ist und auch menschliche Fehler macht.


    An mancher Stelle war ich von den Nebencharakteren etwas verwirrt. Einige Stellen musste ich sogar mehrmals hören, weil die Flut an Informationen und neu auftretenden Charakteren groß war.
    Generell ergab die Vielzahl der Nebenrollen aber einen Sinn und wenn man erstmal den Durchblick hatte, haben sich einem immer wieder neue Abgründe aufgetan…


    Gefühl: Im Nachhinein hat mich das Hörbuch sogar nachdenklich gestimmt. Das Szenario ist zwar frei erfunden, aber alles könnte ja irgendwie und irgendwann eventuell mal in die Realität umgesetzt werden. Es ist beängstigend wie die oberen Chefs einer Firma, so viel Macht über die Bevölkerung ausüben könnten. Leider kann ich hier nicht ins Detail gehen, da ich sonst spannende Inhalte der Geschichte verraten würde.


    Stimme: Ein großes Kompliment an Milena Karas! Sie hat hier einen hervorragenden Job gemacht!
    Die Sprecherin hat es mit ihrer Stimme geschafft, die verschiedenen Charaktere zum Leben zu erwecken und die Spannung zu einem unerträglichem Maß zu steigern. Genau das, was ich von einer guten Sprecherin erwarte!


    Abschließend kann ich das Hörbuch allen Verschwörungtheoretikern und Spannungsliebhabern empfehlen. Der Inhalt, der mich neugierig gemacht hat, hat nicht zu viel versprochen.
    Ein absolut unterhaltsames Hörbuch mit einer fabelhaften Sprecherin.


    Bewertung: 5/5 Sterne

  • Mich konnte das Hörbuch nicht überzeugen. Die Geschichte ist einfach zu auführlich erzählt. Eine etwas straffere Erzählweise wäre gut gewesen. Einige Handlungsstränge wie zum Beispiel den Baron mit seinem Schloß in den Ardennen hätte man weglassen können. Irgendwie war auch die Begegnung zwischen Karens Vater und ihr überflüssig. Auch das der Backround der vietnamesischen Laborteamleiterin und dem Laborchef so ausführlich geschildert wurde empfand ich sehr zeitraubend.


    Mich als Mann hat unheimlich das weibliche Gefühlbuhei der Hauptprotagonistin genervt. Männer handeln bekanntlich und Frauen denken denken und denken. Man wundert sich wie Karen bisher überhaupt in Krisengebieten überleben konnte. Ihr Mann hat es im Buch perfekt gehandelt. Er hat gemerkt das ihm die Beziehung nicht gut tut und hat sie verlassen. Typisch männlich rational. Karen war mir sehr unsympathisch. Man merkt das eine Frau das Buch geschrieben hat und eine Heldin mit den typisch weiblichen Beschränkungen. Mir sind handlungsorientierte Personen mit weniger Gefühls- und Gedankenkarrussell lieber, auch wenn das nicht typisch weiblich ist.


    Das ist auch das Problem mit der Sprecherin. Sie macht ihre Sache sicher gut. Aber die weiblichen Krisenmomente trägt sie mit einer derartigen Verve vor, das ich zeitweise das Bedürfniss hatte weiterzuspulen, weil ich es total übertrieben fand. Mir wurde viel zu viel auf die Gefühlsdrüsen gedrückt.


    Ausserdem ist vielleicht ein gewisses Manko das ich eigentlich mehr Sympathie mit den "Bösen" im Buch hatte. Ihre Ziele konnte ich verstehen, da auch ich der Meinung bin das Menschen kontrolliert werden müssen, um Ordnung zu schaffen.

  • Die Journalistin Karen Burnett trifft sich mit ihrem alten Freund David in einem Restaurant, um den Preis zu feiern, den sie gerade für eine ihrer Enthüllungsstories erhalten hat. Eine Bombe explodiert und tötet David. Gerade hatte er Karen von einer höchst brisanten Sache erzählt und sie beschließt nun, an seiner Stelle der Sache nachzugehen. Dabei kommt sie einer weltweiten Verschwörung auf die Spur, deren Folgen für die gesamte Menschheit erschreckend wären.


    Den Inhalt kurz zusammenzufassen, fiel mir nicht ganz leicht, denn der Roman setzt sich aus einer Fülle von einzelnen Szenen und Begebenheiten zusammen. Das Strickmuster ist dasselbe wie beim Vorgänger „Die Saat“. Auch hier gibt es zu viele Handlungsstränge, die einfach fallengelassen werden, zu viele Personen, die nur in einer einzigen kurzen Szene auftauchen.

    So aktuell und brisant das Thema auch ist, das sich schließlich herausschält, mir fehlte es leider über weite Strecken des Romans an Spannung. Aus der Idee hätte man viel mehr machen können, hier weiß man recht bald, wohin die Handlung führt und so verläuft die Geschichte trotz der Actionszenen ohne rechte Höhepunkte mehr oder weniger im Sande. Das Ende konnte mich nicht überzeugen.


    Die Charaktere sind nach wie vor der Schwachpunkt der Autorin, sie bleiben distanziert und wenig greifbar, recht stereotyp konstruiert und nicht so, dass ich sie sympathisch finden konnte.


    Milena Karas junge, angenehme Stimme erinnert ein wenig an Andrea Sawatzki. Gelegentlich las die Sprecherin für meinen Geschmack zu schnell und in den Dialogen hatte ich zeitweise Schwierigkeiten herauszuhören, wer gerade spricht.