DAS BUCH (Amazon.de)
In einer Schneewehe liegt eine blasse schöne Frau. Sie ist nicht die Erste, die in den vergangenen Monaten in einem Stockholmer Vorort erstochen wurde. Journalistin Annika Bengtzon glaubt nicht an einen Serienmörder und beginnt zu recherchieren. Plötzlich bricht eine Katastrophe über sie herein: Ihr Mann Thomas ist in Afrika entführt worden. Er ist derzeit in Nairobi mit einer internationalen politischen Delegation. Nach und nach exekutierendie Geiselnehmer die Mitglieder der Gruppe. Annika reist sofort dorthin und versucht mit allen Mitteln, ihren Mann zu retten.
DIE AUTORIN (Amazon.de)
Liza Marklund, geboren 1962 in Piteå, arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen und Fernsehsender, bevor sie mit der Krimiserie um Annika Bengtzon international eine gefeierte Bestsellerautorin wurde.
MEINE MEINUNG
Schwere Kost, leicht verpackt? Das war zumindest das erste, was ich mir gedacht habe, als ich die Kurzbeschreibung gelesen hatte. Und das soll nicht einmal negativ gemeint sein: Liza Marklund greift also ein Thema auf und verpackt es "massentauglich" in einem Krimi.
Die Entführung von Annikas eigentlich Ex-Mann in Afrika auf einer Konferenz dominiert das gesamte Buch, und Annikas Arbeit, als Journalistin über Morde in Stockholms Vorstädten zu berichten, wird jäh unterbrochen. Mit der Hilfe von Thomas' Chef Jimmy versucht sie, mit der Situation klar zu kommen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Thomas aus der Hand der Entführer zu befreien.
Klar sind auch hier ein paar Klischees dabei, die Entführergruppe hat "jihad" im Namen aber wird als gut wirtschaftlich arbeitende Gruppierung beschrieben. Einige Passagen der Entführungsgeschichte sind definitiv nichts für Zartbesaitete und lassen mich das Buch nicht schnell vergessen.
Was das Buch definitiv zu einem Highlight für mich macht, ist die Tatsache, dass ich sofort beim Lesen der ersten Seiten mitten in der Geschichte war: Ich habe mit Annika gelitten, ich habe mit Annika gelacht, und ich habe mit Annika alle Tage bis zum Finale durchlebt. Und das, obwohl (oder gerade weil?) die Passagen, in denen Annika die Titelrolle spielt, in der dritten Person geschrieben waren.
Das Stilmittel, dass Thomas' Erlebnisse in der Ich-Perspektive geschildert werden, ist absolut stimmig (auch wenn ich die eigentlich gar nicht mag). Vor allem das Ende ist aufwühlend und bewegend, ist aber mehr als schlüssig und zeigt, dass Annikas These doch richtig ist, dass das ganze Leben eine große Prüfung ist.
Dies wird definitiv nicht mein erstes und letztes Buch von Liza Marklund um Annika gewesen sein, ein fantastisches Buch - zwar über ein ernstes Thema, mit vielen Fakten gespickt, aber dennoch mehr als kurzweilig zu lesen und trotz des eigentlich schweren Hintergrunds sehr gute Unterhaltung!