'Solang die Welt noch schläft' - Seiten 001 - 156

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  • Ich habe das Buch auch nicht als deprimierend empfunden. Im Gegenteil, ich fand es eigentlich auch bewundernswert, das die Mädels neue Wege beschreiten und sich nichts aus den Widerständen gegen radfahrende Mädels machten. Was genau empfindest Du denn als deprimierend?
    Die einzige Stelle die ich wirklich als schlimm emfpunden habe, war alles rund um den Gefängnisaufenthalt.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Was ich aös sehr traurig empfunden habe, war das Verhalten der Eltern zu Jo. Das konnte ich nur ganz schwer lesen.
    Aber das hielt nicht lange an, die Stimmung ändert sich. Da ich das Buch nicht hier habe :grin, kann ich dir nicht mehr sagen, wann. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Macska
    Die einzige Stelle die ich wirklich als schlimm emfpunden habe, war alles rund um den Gefängnisaufenthalt.


    Ich nehme an, dass es der Gefängnisaufenthalt ganz am Anfang und die düstere Situation in Jos Elternhaus ist, auf das SiCollier anspielt. Da kann ich beruhigt antworten: Nein, bleibt nicht so, am Ende dieses Leserundenabschnittes ist die Rückschau vorbei und dann geht es für Jo wieder aufwärts. Und bis dahin tröste dich mit den doch erbaulicheren Schilderungen aus dem Schwarzwald :wave.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Danke für eure Antworten. :-)


    Zitat

    Original von Macska
    Die einzige Stelle die ich wirklich als schlimm emfpunden habe, war alles rund um den Gefängnisaufenthalt.


    :write Stimmt, darauf habe ich angespielt.


    Mich hatte seinerzeit der Werbetext für das Buch überhaupt nicht angesprochen, obwohl 19. Jahrhundert zu "meinen" Themen gehört. Erst durch die Rezis wurde mein Interesse geweckt. Und ich war auf vieles gefaßt - aber nicht auf diese extrem düstere und deprimierende Gefängnisgeschichte.


    Ich habe kürzlich "Oilver Twist" gelesen, davon kann man nicht deprimiert werden, dazu ist die Sprache nicht geeignet. Im letzten Buch ("Wilder Westen", 1852) gab es eine recht hohe Todesrate und im vorletzten ging gar die Titanic unter. Alles nicht unbedingt erfreuliche Dinge, zumal vor dem Untergang die (nicht sehr angenehmen) Arbeiterviertel Belfasts eine Rolle spielten. Aber hier, das fand ich einfach - ja eben einfach deprimierend.


    Ich habe bis etwa Seite 150 ständig mit dem Abbruch gekämpft und mich zum Weiterlesen gezwungen, dann die letzten beiden Seiten gelesen und geguckt, was sonst noch so passiert. (Inzwischen bin ich auf Seite 303, über das Abbruchnachdenken also hinaus.)



    Zitat

    Original von Regenfisch
    Was ich aös sehr traurig empfunden habe, war das Verhalten der Eltern zu Jo. Das konnte ich nur ganz schwer lesen.


    Ja, war es. Solches kam kürzlich in einem anderen Buch vor, das habe - wenngleich aus anderen Gründen - aber abgebrochen.


    Was mich am Weiterlesen gehalten hat, war der flüssig zu lesende Stil (das ist mein erstes Buch der Autorin), und daß ich wirklich wissen wollte, wie es mit Jo denn weitergeht. Insofern hat mich das Buch "gepackt", und werde wohl morgen oder übermorgen durch sein.



    Regenfisch, weshalb Du Dein Buch allerdings nicht greifbar hast, kann ich nun überhaupt gar nie nicht verstehen. :grin :schnellweg
    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mich würde ja wirklich interessieren, wie du das Buch jetzt empfindest, vielleicht magst du im entsprechenden Abschnitt dazu ja was schreiben.


    Der Gefängnisaufenthalt hat mich anfangs auch irritiert, allerdings hat es mir aber auch wieder gefallen, da es mal ganz was anderes und ganz und gar untypisch ist.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Mich würde ja wirklich interessieren, wie du das Buch jetzt empfindest, vielleicht magst du im entsprechenden Abschnitt dazu ja was schreiben.


    Der Gefängnisaufenthalt hat mich anfangs auch irritiert, allerdings hat es mir aber auch wieder gefallen, da es mal ganz was anderes und ganz und gar untypisch ist.


    Ja, das wäre schön.


    Der Gefängnisaufenthalt war sicher ziemlich krass - aber eben auch realistisch.

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Mich würde ja wirklich interessieren, wie du das Buch jetzt empfindest, vielleicht magst du im entsprechenden Abschnitt dazu ja was schreiben.


    Jedenfalls doch etwas anders. Gut, kann ich machen. Allerdings habe ich mir keine Notizen zu den einzelnen Abschnitten gemacht (die Abschnitte hatte ich gar nicht ins nicht mir gehörende Buch übertragen), nur ein paar für die Rezi.


    Ich melde mich dann später in den passenden Threads! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Liebe SiCollier,


    Gratulation zum Durchhalten! Das gefällt mir!


    Wenn mich eine Schreibe langweilt oder ich mich wegen zu vieler Fehler ärgere, dann kommt ein Buch bei mir ganz schnell in die Kiste mit der Aufschrift "Zum Mitnehmen". Jeder, der mich in meinem Büro besucht, darf sich daraus bedienen - Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.


    Durchhalten lohnt sich meiner Ansicht jedoch immer dann, wenn einem ein "neues" Leseerlebnis ins Haus steht. Wenn ein Autor mich überrascht, wenn ich etwas anderes bekomme als das, womit ich gerechnet habe. Dann halte ich durch und bin am Ende oft froh deswegen. Allem Anschein nach erging es dir mit meinem Buch auch so, was mich natürlich doll freut.


    Liebe Grüße sendet Petra

  • Hallo Petra,


    daß du noch antwortest, damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Um so erfreulicher die Überraschung. :-)


    Ich habe mich ja weder über Fehler noch eine „langweilige Schreibe“ geärgert. Im Gegenteil, die „Schreibe“ ist so, daß ich dabei geblieben bin und nicht abgebrochen habe.



    Zitat

    Original von Petra Du-Be
    Durchhalten lohnt sich meiner Ansicht jedoch immer dann, wenn einem ein "neues" Leseerlebnis ins Haus steht.


    Das ist so eine Sache. Beim „Frl. Smilla“ habe ich durchgehalten, und mich am Ende gewaltig über eben dieses „Durchhalten“ geärgert. Das Ende ging (für mich) gar nicht. Und dann hat es auch damit zu tun, was man sich vom Lesen erwartet bzw. weshalb man liest. Ich lese mit Sicherheit nicht, um im Buch die gleichen Probleme um die Ohren gehauen zu bekommen, wie jeden Tag im realen Leben. Ich will ja genau dem wenigstens zeitweise entfleuchen können, woraus sich ergibt, daß ich zur „harten Happy End Fraktion“ zähle.


    Ich habe den Eindruck, daß heute möglichst viel deprimierend sein muß, Dystopien haben, so ich das hier aus dem Forum richtig interpretiere, Hochkonjunktur, und mir sträuben sich schon sämtliche Haare und kommt das kalte Grausen, wenn ich von den allermeisten Krimis oder Thrillern und manchen anderen Romanen den Klappentext lese.


    Hier, wie erwähnt, hat mich der Klappentext überhaupt nicht angesprochen, trotz Stichworten wie „19. Jahrhundert“ oder „Schwarzwald“. Erst die Rezis hier im Forum haben mein Interesse geweckt. Den Gefängnisteil empfand ich wie eine eiskalte Dusche, auf die ich nicht vorbereitet war. Drum meine, vielleicht heftige, Reaktion.


    Inzwischen bin ich im vorletzten Abschnitt, und die Stimmung (im Buch wie bei mir) ist eine ganz andere. Daß gerade dennoch eine Szene war, an der ich das Buch am liebsten in die Ecke pfeffern möchte, steht auf einem anderen Blatt. Ich schreibe dann später im passenden Thread ein paar Sätze dazu.



    Aber da kann ich vielleicht meine Frage nochmals wiederholen: sind die geschilderten Verhältnisse und Einstellungen typisch für die damalige Zeit oder typisch für das damalige Deutschland? Mein vorletztes Buch spielte zwanzig Jahre später, und wie ich aus den Äußerungen der Autorin in der Leserunde schloß, gab es damals (um 1912) zumindest mental und stimmungsmäßig deutliche Unterschiede zwischen Deutschland und England. Mit letzterem beschäftige ich mich derzeit als Folge (nicht nur) von „Downton Abbey“.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")