Bewertung: 4 von 5 Sternen
Inhalt: Daniel wurde von seinen 68er-Eltern zu extremer Toleranz gegenüber fremden Kulturen erzogen. Aber was tun, wenn einen die türkische Großfamilie seiner Traumfrau in den Wahnsinn treibt? Als Daniel und Aylin heiraten wollen, fangen die Probleme erst richtig an. Der fundamentalistische Onkel Abdullah wird kurzerhand in Daniels Wohnung einquartiert. Sein Ford Ka wird dreimal am Tag mit Tüll beladen, damit die 1000-Gäste-Hochzeit in einer Leverkusener Industriehalle romantisch wird. Seine Mutter lädt Aylins Eltern an Heiligabend ein - und spricht dann herrlich ungezwungen über Sex. Doch damit nicht genug, denn Tante Emine sagt weitere Desaster voraus: Die stehen schließlich im Kaffeesatz.
Kritik: Lange genug mussten die "Macho Man"-Fans auf einen Nachfolger warten und jetzt ist es endlich soweit. Mit "Der Boss" beschreibt Moritz Netenjakob noch ausführlicher das Leben in einer türkischen Großfamilie und hat mich dabei des Öfteren so zum Lachen gebracht, dass ich zum Teil Abschnitte mehrmals lesen musste. Inhaltlich ist alles recht seicht gehalten, aber das machen die urkomischen Alltagsszenen definitiv wieder wett. Ich wünschte der Autor würde in regelmäßigeren Abständen Bücher schreiben, denn die sind für mich wirklich um Weiten besser als ein ausgelutschter Tommy Jaud.