Nachricht von dir - Guillaume Musso

  • Einleitung/ Info


    "Nachricht von dir" ist der erste Roman, den ich von Guillaume Musso gelesen habe.
    Ich bin ziemlich unvoreingenommen und ohne große Erwartungen an den Roman gegangen. Dennoch hat mich die Entwicklung der Geschichte teilweise überrascht, auch wenn der weitere Verlauf dann zum Teil auch vorhersehbar war.
    Das Buch besteht aus dem Prolog, drei Teilen und dem abschließenden Epilog, dem Danksagungen, Orte und Menschen und das Quellenverzeichnis folgen. Die letzten beiden Seiten beinhalten das Inhaltsverzeichnis. Es gibt keine Werbung für andere Bücher, was ich als positiv empfinde.


    Handlung


    Kurz die Handlung: In dem Buch geht es um Madeline und Jonathan, zwei Menschen, die sich in ihrem Leben noch nie gesehen haben, bis sie im New Yorker Flughafen zusammenstoßen und dabei versehentlich ihre Handys vertauschen. Durch die natürliche Neugierde beginnen beide das Handy des jeweils anderen zu durchstöbern und es wird deutlich, dass jeder seine Geheimnisse hat. Im Verlauf entspinnt sich eine unerwartete Geschichte, die beide Protagonisten dazu zwingt in ihre Vergangenheit zurückzukehren und ihre Sicht auf Tatsachen zu ändern, an denen sie nicht gezweifelt haben. Wie sich bald herausstellt gibt es ein verbindendes Element zwischen ihnen.


    Covergestaltung und Buchtitel


    Das Cover vorne gefällt mir sehr gut. Ich mag die diffuse, sehr weiße Stadt, das Gitter des Balkons, die Vögel und die Frauengestalt. Vor allem gefällt mir, dass man von der Person nicht das Gesicht sieht. Ich mag nur sehr selten Cover, auf denen man das Gesicht einer Person gut erkennen kann.
    Das Cover hinten gefällt mir grundsätzlich auch, allerdings empfinde ich den Mann nicht so richtig passend. Ich habe mir Jonathan immer ganz anders vorgestellt.
    Was ich nicht so gelungen finde, ist, dass der Verlagsname so groß an der ungewöhnlichen Stelle vorne rechts oben prangt. Das hätte man meiner Meinung nach etwas dezenter machen können. Allgemein finde ich es zu viel, dass der Name gleich viermal auf dem Buchumschlag zu finden ist. Mir hätte es gereicht, wenn der Verlagsname auf Buchrücken und unter dem Strichcode zu sehen gewesen wäre.


    Positives


    Als erstes ist mir schon in der Leseprobe der Prolog des Buches aufgefallen. Die Beschreibung der Entwicklung eines Menschen ohne Handy, hin zu einem Menschen mit einem multifunktionsfähigen Smartphone empfand ich als nachvollziehbar und spannend. Es wurde schon angedeutet, welche Empfindungen Menschen haben, die ihr Handy verlieren und man war auf den Verlauf der Geschichte vorbereitet.
    Auch der Verlauf der Handlung und die Gliederung des Romans haben mich angesprochen. Mir hat die lange Einführung zugesagt. Erst um Seite 150 herum ist mir aufgegangen, dass der Roman durchaus auch kriminalistische Elemente innehat.
    Beide Hauptfiguren waren mir sympathisch und handelten für mich nachvollziehbar. Mir hat auch der jeweilige Perspektivwechsel gefallen. Auch, dass es kurze Einblicke in die Perspektive von Madelines Angestellten Takumi und den Bruder von Jonathans Exfrau Marcus gab. Man hat dadurch noch den zusätzlichen Blickwinkel bekommen, wie andere, den Protagonisten nahestehende Personen, über diese denken.


    Negatives


    Mir ist nichts wirklich störendes aufgefallen.
    Bisweilen fand ich die Geschichte gegen Ende sehr vorhersehbar und vielleicht auch etwas unrealistisch, aber gestört hat mich das eigentlich nicht in diesem Fall. Ich hatte nicht den Anspruch der hohen Literatur an diesen Roman.


    Fazit


    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Man muss sich im Klaren sein, dass es eine leichte, kurzweilige Unterhaltungslektüre darstellt. Aber sofern man genau dies sucht, kann man mit dem Werk von Guillaume Musso große Freude haben. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und das Buch auch dementsprechend schnell verschlungen.


    ASIN/ISBN: 3492302947

  • Meine Güte, das war ja was. Ich wusste zwar schon aus anderen Rezensionen, dass ich hier eben nicht (!) die vermutete Liebesgeschichte erwarten durfte. Dennoch, das Tempo, welches das Buch nach einer Weile aufnahm, hat mich teilweise verwirrt. Zwar im positiven Sinne, da ich es kaum mehr aus der Hand legen konnte. Aber der Grad meiner Verwirrung entspricht in etwa dem Effekt, als würde man eine gemütliche Runde auf dem Riesenrad erwarten - würde aber dafür eine Waschmaschine im Schleudergang bekommen.



    Dieses Buch ist ganz und gar auf die Handlung, den Plot, ausgerichtet, oder doch überwiegend. Im ersten Drittel wird dies auf zwei verschiedene Perspektiven verteilt: Jonathan und Madeline, die in San Francisco und Paris leben, und die am New Yorker Flughafen ihre Handys vertauscht haben. In diesem Teil des Buches stöbert jeder für sich im Mobiltelefon der anderen Person, getrieben zuerst von Neugier, dann Staunen, danach purer Faszination. Denn bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf ein verbindendes Element in ihrer beider Vergangenheit - einer Vergangenheit, die beide eigentlich lieber begraben hätten...


    Es folgt eine kurze Phase des Rückblicks, auf das "Damals" vor etwa drei Jahren. Anschließend laufen die vorher getrennten Perspektiven Jonathans und Madelines endlich zusammen, sie treffen sich, und auch die Handys finden wieder zu ihrem wahren Besitzer. Doch sich bremsen, das können die Beiden nun nicht mehr. Nun forschen sie gemeinsam weiter, was aus den Dingen von damals geworden ist. Und warum sie beide darunter leiden mussten. Die Handlung entwickelt sich zu einem Haken schlagenden Kaninchen, die vor überraschenden Wendungen nur so strotzt. Hier wird das Buch endgültig zum Thriller, da es auch um ein Wettrennen mit der Zeit geht. Inklusive Showdown und Verfolgungsjagd quer durch New York. Und ganz am Schluss geht es dann doch noch um die Liebe...


    Ich liebe Bücher, die Überraschungen bereit halten, die fesseln, und flüssig geschrieben sind. Allerdings darf dies nicht zu Lasten der Charakterisierung und des allgemeinen Anspruchs gehen, und da bin ich mir bei diesem Buch nicht letztgültig im Klaren. Die Glaubwürdigkeit der charakterlichen Wandlung der beiden Protagonisten, vom einfachen Bürger hin zum kaltblütigen Ermittler, war doch ein wenig übers Knie gebrochen. Zumindest, was Jonathan betrifft - meine Ansicht zu Madeline kann ich leider nicht näher beschreiben, ohne Entscheidendes vorweg zu nehmen. Auch die Personen in Jonathans und Madelines Umfeld kommen mir einfach zu wenig vor - Jonathan hat einen Sohn, und Madeline - eigentlich - einen Verlobten. Doch diese Fäden werden nach einer Weile mehr oder weniger fallen gelassen, was ich schade fand. Und am Ende lief mir alles doch eine Spur zu süßlich auf den - eigentlich überflüssigen - Epilog hinaus. Nun ja.


    Ein wenig überfordert war ich auch von der ganzen Thematik rund um Elektronik und die neuesten Medien. Aus meiner persönlichen Erfahrung habe ich einfach keine Vergleichsmöglichkeiten - ich besitze keines dieser supermodernen "Smartphones", und kann mir nicht vorstellen, welche Datenmengen die angeblich zu speichern imstande sind. Zudem würde ich solch belastendes Material nie im Leben (!!) täglich mit mir herumtragen wollen. Und was da nicht noch alles vorkam - Flugtickets wurden per E-Mail gesendet, Kinder schauten Filme auf einem Tablet-PC, Handys liessen sich ganz einfach von zu Hause aus orten, und so weiter und so fort. Das mag ein technisch versierterer Leser anders beurteilen, mich aber hat es ein wenig "erschlagen".


    Der letzte Grund, warum ich trotz Rekord-Lesezeit und gutem Spannungsbogen einen Stern abziehe, ist die meiner Meinung nach nicht gänzlich geglückte Übersetzung. Da gab es Eigenheiten, die mich haben die Stirn runzeln lassen. Ein Restaurant hat keinen "Patron"! Im Französischen bedeutet "patron" einfach "Chef" oder "Inhaber". Weitere Fundstücke: ein paar Begriffe aus dem Rugby wurden wörtlich (!) übersetzt, was mich sehr konsterniert hat. Da wurde der "Halfback" oder der "Quarterback" plötzlich zu einem "Halbmittleren"... sehr merkwürdig. Richtig gegruselt hat mich die Schreibweise "Star Treck" (sic!) mit "ck" anstatt, wie es richtig heißen müsste, mit "k" (also "Star Trek"). Und das schottische Nationalgericht "Haggis" (ein Begriff, der meiner Meinung nach schon zum Allgemeinwissen gehört) mutierte umständlich zu "gefülltem Schafspansen". Das hätte man einfach beim Originalbegriff belassen sollen. Unglücklich auch folgende Unterhaltung zwischen Madeline und Jonathan: "Du bist hier nicht im Da-Vinci-Code!" - wobei die Übersetzer übersehen haben, dass Buch und Film in Deutschland ganz anders heißen, nämlich "Sakrileg". Es gäbe noch mehr Beispiele, aber dabei will ich es bewenden lassen.


    Ich bleibe letztlich bei meinen zuerst instinktiv gewählten vier von fünf Sternen, und einer eingeschränkten Leseempfehlung. Und zwar für solche Leser, die gerne einmal in ein Buch voller überraschender Wendungen eintauchen wollen, und dafür auch die eine oder andere Holperigkeit in Kauf nehmen.

    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

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  • Ich muss zugeben, das Buch war vollkommen und komplett anders als ich erwartet habe. Ich war der festen Überzeugung, es handelt sich hierbei um einen Liebesroman - doch weit gefehlt. Natürlich fehlt auch die Liebe nicht, aber sie ist eher nebensächlich. Aber eines nach dem anderen.


    Das Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil entspricht in etwa dem, was ich mir unter dem Titel und der Beschreibung vorgestellt habe. Madeline und Jonathan vertauschen ihre Handys und reisen mit dem jeweils falschen quasi auf die andere Seite der Welt. Natürlich siegt irgendwann die Neugier bei beiden und sie fangen an, in dem Handy des anderen herumzuschnüffeln. Dabei entdeckt jeder der beiden ein Geheimnis - und jetzt ging die Geschichte erst richtig los.


    - - - - ACHTUNG in den nächsten Absätzen wird ein wenig mehr vom Inhalt verraten


    Im zweiten Teil schließlich stellt sich heraus, dass Madeline Polizistin war und ein mysteriöser Mordfall sie an den Rand des Selbstmords getrieben hat. Jonathan stellt nicht mit wenig Entgeisterung fest, dass er das Opfer kannte - aber das angeblich tote Mädchen eine Weile nach ihrem "Tod" gesehen hat. Also betreibt er auf eigene Faust Nachforschungen. Madeline hingegen entdeckt, dass Jonathans Exfrau Francesca ihn nie wirklich betrogen hat (der Trennungsgrund für die bis dahin große Liebe), weswegen Jonathan im Prinzip alles verloren hat. Doch Francesca hat ein dunkles Geheimnis...


    Die Lage spitzt sich immer mehr zu, je weiter die beiden Protagonisten sich in das Geheimnis des anderen vertiefen. Eine meiner Lieblingsstellen ist die, als Madeline vor Jonathans Restaurant in San Francisco steht, während er genau gleichzeitig vor ihrem Laden in Paris wartet. Herrlich! Als sich die beiden im dritten Teil des Romans schließlich "in der Mitte treffen", nämlich in New York, kann von einem Liebesroman keine Rede mehr sein. Stattdessen wandelt sich das Buch in einen waschechten Krimi, voller Spannung und düsterer Geheimnisse. Die Vergangenheit holt sowohl Madeline als auch Jonathan wieder ein und sie müssen sich ihr stellen. Letzten Endes ist Madelines Geheimnis der Grund, weswegen eine mexikanische Drogenmaffia und das FBI hinter den beiden her ist. Hochspannung pur!


    - - - - - - - - - - - - Spoiler Ende


    Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir das Buch wohl nicht gekauft hätte, wenn ich gewusst hätte, dass es zu einem Krimi wird. Aber nicht, weil es nicht spannend war. Im Gegenteil. Ich persönlich mag diese Hochspannung einfach nicht und lese im Grunde nie Krimis oder Thriller. Wer dieses Genre hingegen mag, wird von dem Buch begeistert sein, denn es bietet jede Menge Action, unvorhersehbarer Ereignisse und unfassbare Entwicklungen, mit denen man als Leser (zumindest als unerfahrener Leser in diesem Genre) niemals gerechnet hat.

  • Jonathan und Madeline treffen in einem Restaurant im New Yorker Flughafen J.F.K aufeinander. Um genau zu sein, sie stoßen zusammen. Dabei werden nicht nur die Nahrungsmittel in Mitleidenschaft gezogen, auch werden die Smartphones der beiden miteinander vertauscht.


    Zu Hause angekommen, fällt der Tausch den beiden erst auf. Sie beschließen, die Smartphones per Post wieder zurückzutauschen. Immerhin lebt er in San Francisco und sie in Paris.


    Doch dann kommt es anders und beide fangen an in dem Smartphone des anderen rumzuschnüffeln. Beide stoßen auf ungeheure Geschichten aus dem Leben des jeweils anderen und ehe sie es sich versehen schweben sie beide in Lebensgefahr ...


    Dies war mein erstes Buch von Guillaume Musso. Zuerst hatte mich das Cover und die Verwechslungsgeschichte angesprochen. In Erwartung einer Liebesgeschichte, machte ich mich ans Lesen und wurde positiv überrascht, als ich nebst einer Romanze auch noch einen spannenden und mitreisenden Krimi vorfand.


    Guillaume Musso versteht es, den Leser mit sprachlich ausgefeilten Sätzen zu fesseln. Dabei regt er das Kopfkino durch seine Beschreibungen an, ohne dabei ermüdend oder langweilig zu werden.


    Das Tempo nimmt in dem Buch mit jedem Kapitel zu. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert, diese Abschnitte wiederum in mehrere Kapitel. Sehr schön fand ich, dass jedes Kapitel mit einem Zitat beginnt, das thematisch zu dem folgenden Kapitel passt. Hier hat sich der Autor viel Mühe gemacht und es lohnt sich.


    Die Geschichte selbst wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Leser weiß daher mehr als die beiden Protagonisten und dennoch nicht ausreichend, um sich zu langweilen, weil er etwas schon weiß, was die beiden erst noch herausfinden müssen.


    Auch das Ende ist gut durchdacht. So wird die Geschichte nicht einfach so aufgelöst, sondern die Spannung noch einem durch einen Wendepunkt in die Höhe getrieben.


    Die einzelnen Rezepte oder Essenskreationen von Jonathan machten neugierig auf den Koch. Schade, dass man die Gerichte nicht versuchen kann.


    Fazit: Der Leser findet hier eine lockende Liebesgeschichte, die sich als spannender Krimi entpuppt. Für mich bisher die Autoren - Neuentdeckung des Jahres!

  • Inhalt:


    Madeline, eine Blumenhändlerin aus Paris, und Jonathan, ein geschiedener Vater eines Sohnes aus San Fransisco, prallen im Restaurant auf dem JFK-Flughafen in NY aufeinander und vertauschen dabei ihre Handys. Beide sind wütend aufeinander und empfinden eine Antipathie füreinander. Der Verlust des eigenen Handys wird erst zu Hause bemerkt, so dass ein Rücktausch so schnell nicht möglich ist.
    Beide nehmen Kontakt zueinander auf und schnell siegt die Neugier, was der andere eigentlich für ein Mensch ist und so wird schnell das Handy des Anderen durchsucht. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf …


    Meine Meinung:


    Was als für den Leser lustiges Verwechslungsspiel beginnt, führt schnell zu den ernsthaften Problemen der Protagonisten und das Buch wird sehr vielschichtig. Es ist überraschend anders und beinhaltet Krimi und Liebesgeschichte in perfekter Kombination.
    Die Protagonisten werden durch Musso sehr gut beschrieben, man kann sich gut in ihre Lage versetzen.
    Der Schreibstil gefällt mir durch die abwechselnde Erzählweise von Madeline und Jonathan sehr gut und das Buch lässt sich sehr gut lesen.
    Ebenfalls sehr gut haben mir die Anfänge der einzelnen Kapitel gefallen. Musso verwendet Sätze und Zitate von bekannten Leuten bzw. Zitate aus Büchern, die für ihn sehr wichtig sind. Es ist schön dabei bereits bekannte Bücher zu erkennen oder sie machen neugierig auf Bücher, welche man noch nicht gelesen hat.
    Einziger Kritikpunkt wäre für mich, dass die Story manchmal doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Es sind für mich einfach manchmal zuviel „Zufälle“ im Spiel.


    Aber da das Buch so überraschend und anders ist, kann ich das Buch nur weiterempfehlen.
    Es ist wirklich ein tolles Buch.


    9 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Es tut mir wirklich sehr leid, aber gerade eben habe ich "Nachricht von Dir" abgebrochen und kann die vielen positiven Rezensionen nicht ganz nachvollziehen.
    Den ersten Teil habe ich komplett gelesen und bin weder mit der Geschichte noch mit den Protagonisten warm geworden. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass der Autor unbedingt eine Geschichte konstruieren wollte.
    Auch der Schreibstil von Monsieur Musso konnte mich nur mäßig begeistern.



    Die Handlung eines Romans sollte mich spätetestens nach 100 Seiten gepackt haben. Dies war bei "Nachricht von Dir" nicht der Fall, wenn auch viele Rezensenten schreiben, dass das Buch erst ab dem Mittelteil richtig spannend wird.


    Fazit: Gut, dass ich das Buch nur ausgeliehen hatte.

  • Inhalt - in eigenen Worten
    Ein Missgeschick ändert das weitere Leben von Madeline und Jonathan. Bei einem Zusammenstoß in der Cafeteria des New Yorker Flughafen vertauschen die beiden unabsichtlich ihr Handy. Und so fliegt Madelines Handy mit Jonathan nach San Francisco, während Jonathans Handy sich auf die Reise nach Paris macht. Von Neugier getrieben, versuchen die zwei unterschiedlichen Menschen mehr über den anderen Handybesitzer zu erfahren und tauchen dabei tief in die intimsten Geheimnisse des anderen ein...


    Meine Meinung
    Nachdem es so viele begeisterte Meinungen zu diesem Roman gibt und die Bücher von Guillaume Musso zauberhaft finde, musste ich natürlich auch "Nachricht von dir" lesen. Nach dem Prolog startet die Geschichte 1 Woche vor Weihnachten im Jahre 2010, jedes Kapitel beginnt mit einem passenden (Roman-)Zitat. Neben dem Ausgangspunkt New York dienen als Schauplätze San Francisco und Paris, die Wohnorte der Hauptpersonen.


    Madeline Greene ist 33, verlobt, lebt und arbeitet in Paris als Floristin. Am JFK Flughafen hat sie eine schicksalshafte Begegnung mit Jonathan Lempereur. Der 36-jährige ist geschieden, sieht seinen Sohn Charly leider nicht so oft wie er gern möchte und führt mit seinem Freund Marcus in San Francisco eine französische Brasserie. Die Protagonisten Jonathan und Madeline verfügen über eine bewegte Vergangenheit bzw. einige dunkle Geheimnisse und wurden sehr authentisch und interessant gestaltet. Ebenso reizvoll wurden die Nebencharaktere ausgearbeitet, die sich harmonisch in die Handlung einfügen.


    Wer in "Nachricht von dir" eine seichte Liebesgeschichte vermutet, liegt falsch, denn dieser Roman ist so viel mehr. Das neueste Werk von Bestsellerautor Guillaume Musso enthält jede Menge ungeahnter Wendungen, Überraschungen am laufenden Band und beinhaltet sogar eine Kriminalgeschichte, die neben dem Seelen-Striptease von Madeline & Jonathan für zusätzlich Spannung sorgt.


    Vorwiegend werden die Geschehnisse abwechselnd (in der 3. Person) aus der Sicht von Madeline und Jonathan erzählt, wobei wir in Rückblenden mehr über ihr bisheriges Leben erfahren und an den Gedanken & Gefühlen der beiden Hauptpersonen teilhaben dürfen. Zwischendurch berichten mehrere Nebenfiguren über die Ereignisse aus ihrer Warte, was die Story noch abwechslungsreicher macht. Toll finde ich auch, dass mit Jonathan und Madeline zwei grundverschiedene Welten und Menschen aufeinanderprallen - und statt das Handy des jeweils anderen zurückzuschicken, können sie es nicht lassen, mehr über den Besitzer des fremden Handys zu erfahren und bringen so den Stein ins Rollen... Jedenfalls hat mich "Nachricht von dir" vollkommen begeistert, wobei ich hoffe, dass der Autor noch weitere Bücher in dieser Art schreibt. Durch den fesselnden, mitreißenden Schreibstil, der mit einer schönen Sprache und zauberhaften Schauplatzbeschreibungen punktet, fliegt man fast durch die 464 Seiten, die sich rasant und flüssig lesen lassen.


    Fazit
    "Nachricht von dir" hat mich dank der ansprechenden Idee, der brillanten Umsetzung samt vieler überraschender Wendungen, der sympathischen Protagonisten sowie der ausdrucksstarken, emotionsgeladenen Schreibweise so wunderbar unterhalten, dass ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe und völlig von der Geschichte rund um Madeline & Jonathan gefangen genommen wurde. Da ich keinerlei Kritikpunkte finden kann, vergebe ich liebend gern bezaubernde 10 Punkte.

  • Meine Meinung


    Eigentlich hatte ich eine Liebesgeschichte erwartet, wie es auch meiner Meinung nach die Kurzbeschreibung verspricht. Bekommen habe ich jedoch einen Thriller. Zu Beginn steht das Vertauschen der Handys im Mittelpunkt, ohne das die Geschichte, so wie sie sich entwickelt, nicht möglich gewesen wäre. Leider gibt es dadurch sehr viele Zufälle, und besonders am Ende fand ich sie schon fast haarsträubend. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen und ich habe es nicht bereut.

  • MEINE MEINUNG


    Das Handy eines Fremden in der Hand zu haben, ohne die Barriere eines Passwortes. Was würdest du tun? Darin schnüffeln und versuchen das Leben des anderen zu ergründen, oder brav die Finger davon lassen?
    Doch was, wenn sich in diesem kleinen Gerät der Schlüssel zu deinem eigenen Leben befindet?


    Madeline und Jonathan sind sich zuvor noch nie begegnet. Am New Yorker Flughafen stoßen die beiden zusammen und vertauschen ihre Handys. Erst zuhause fällt ihnen das Missgeschick auf. Doch was tun?
    Sie schreiben sich gegenseitig SMS' und wollen die Verwechslung so schnell wie möglich rückgängig machen. Aber je mehr Stunden und Tage vergehen, desto verlockender scheint der Blick in die Tiefen der abgespeicherten, persönlichen Daten.
    Madeline ist Floristin in Paris und ist in einer Beziehung mit Rafael. Doch Jonathan findet mysteriöse Nachrichten auf ihrem Handy und glaubt eine Lüge hinter Madelines feinem Auftreten entdeckt zu haben.
    Jonathan selbst hingegen, ist ein gefallener Sternekoch, der von seiner Frau betrogen worden ist und seine Kochmütze abgelegt hat. Auch sein Leben scheint nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.
    Tiefer und tiefer dringen die beiden in das Leben des anderen ein und decken Geheimnisse auf, die niemand sonst wohl je herausgefunden hätte.
    Ihr Leben ist auf eigenartige Weise miteinander verknüpft und sie müssen sich eingestehen, dass sie ohne die Hilfe des anderen nicht mehr ruhig schlafen können.


    Was genau die beiden verbindet kann ich hier leider nicht verraten. Aber auch ich hätte niemals mit solch einer Wende der Geschichte gerechnet.
    Als ich das Buch in die Hand genommen habe, habe ich mich innerlich auf eine nette schöne Liebesgeschichte eingestellt. Doch was mich dann erwartete war etwas vollkommen anderes.
    Gegen Ende glich dieses Buch schon fast einem Krimi. Spannend, voller Wendepunkte und einem packenden Ende.
    Madeline und Jonathan sind zwei sehr interessante Figuren, die über die gesamte Geschichte hinweg immer klarer werden. Am Anfang wusste ich nicht so recht, was ich mit den beiden anfangen soll. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, umso mehr konnte ich mich in die Meinungen und Handlungen der Figuren hineinfinden.
    Eine ganz tolle Stimmung und ein Ende, dass man lesen muss.


    10 von 10 Punkten :winkt

  • Mich hat dieser Roman leider nur mit einem Kopfschütteln zurückgelassen.
    Ich war sehr gespannt und neugierig auf die Verbindung "Liebesgeschichte & Thriller", für mich hat leider keines der Elemente nur ansatzweise funktioniert.


    Der Thrillerkomponente muss man zugute halten, dass sie sehr komplex und verschachtelt ist, was leider dazu führt, dass sie vo den Figuren nur durch Kommissar Zufall gelöst werden kann, der seine Hände an jeder entscheidenden Stelle im Spiel hat.
    Die Figuren mutieren zu Superhelden, die nicht mal darauf reagieren, angeschossen zu werden oder sich den Knöchel zu verstauchen - 5 Minuten später sind sie wieder unversehrt und haben keinerlei Beeinträchtigungen. Schon klar. Natürlich gelingt es den beiden auch, ein Handy mit Hilfe eines anderen Handys zu orten - eine Idee, auf die weder die Polizei noch ein großer Drogenboss, der sein Kind sucht, kommen.


    Parallel dazu wird eine Art Liebesgeschichte erzählt, die mich allerdings komplett kalt ließ und bei der ich mich die ganze Zeit über fragte: Was finden die aneinander? Emotionen, die über "neugier auf die Vergangenheit des anderen" hinausgingen, waren zu keinem Moment spürbar.


    Ich weiß nicht, ob hier die Liebesgeschichte einen schlechten Thriller retten oder der Thriller eine zu flache Lovestory aufwerten sollte. Und obwohl ich Genremischungen mag, nein, liebe, war das hier ein reiner Schuss in den Ofen.
    Auch der Schreibstil konnte nichts rausreißen, der war von einfachem Schulaufsatz-Niveau und die Übersetzung hat es leider nicht besser gemacht.

  • Was für ein schönes Buch! Ich habe es gestern morgen begonnen, am Nachmittag im Sonnenschein weiter gelesen und musste es noch am gleichen Abend beenden, Internet & Fernseher interessierten mich nicht. Es hat mir sehr gut gefallen.


    Das Buch hat Romantik, etwas Thriller ist dabei - es überrascht in der Handlung!- und etliche Rückblenden lassen einen die Protagonisten näher kennenlernen. Ich bin zwar mit einigen Fragen zurückgeblieben und hätte gern noch nach der Krankenhausszene einige Seiten gelesen, auf denen man mehr von der Zukunft erfährt, trotzdem hat mich der Autor neugierig gemacht, ein weiteres Buch aus seiner Feder zu lesen. Habe nach diesem Buch erst einmal im SUB nach weiteren in Paris/ Frankreich spielenden Büchern geguckt und auch einen anderen Mussoband kurz in Betracht gezogen. Jetzt habe ich aber etwas ganz anderes gewählt.


    Kurios, gestern fand ich das Buch dann auch im Öffentlichen Bücherschrank; da hätte ich es gern früher für mich gefunden.



    Ich verlinke mal das neue günstigere Taschenbuch, in diesem ist auch eine Leseprobe vom neuen Musso "Sieben Jahre später", Kapitel 1-3, enthalten.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich bin etwas unschlüssig, was ich von dem Buch halten soll. Die erste Hälfte hat mir gut gefallen, doch dann wurde es mir nach und nach zu unglaubwürdig und abgedreht.
    Das waren mir zu viele Zufälle und unrealistische Entwicklungen. Daher habe ich die letzten Seiten nur noch lustlos überflogen. Spannung empfand ich beim Lesen leider keine.


    Was ich schade finde, da ich vor kurzer Zeit ein anderes Buch des Autors ("Wirst du da sein?") mit großer Begeisterung gelesen habe.


    Der Schreibstil war wieder angenehm zu lesen, doch ich konnte mit den inhaltlichen Veränderungen leider nicht wirklich etwas anfangen.
    Trotzdem möchte ich noch weitere Bücher des Autors lesen, und hoffe das mir diese wieder besser gefallen werden.


    Von mir gibt es 6 Punkte. :wave

  • Mir geht es wie Mulle und Leseratte87.


    Leider, wie ich sagen muss...


    Ich hatte ja schon erwartet, dass da auch eine Thrillerkomponente hereinkommen wird, aber für mich wurde es eigentlich schon ab

    zu abgedreht. Kommissar Zufall habe ich leider auch wahrgenommen und als zu viel des Guten empfunden. Für wurde ja über Leichen gegangen, auch da weiß ich nicht, was ich davon halten sollte...


    Die Anfangsteile, wo die Verbindung von Madeline und Jonathan noch nicht bekannt war, war für mich mit Abstand am stärksten. Da konnte ich beide Charaktere kennenlernen und hatte irgendwo einen Zugang zu ihnen, wobei ich mit Jonathan etwas besser zurecht kam als mit Madeline, aber sie war mir auch nicht unsympathisch. Später störten mich auch die Zeitebenen, klar sind sie bereit alles um Weihnachten herum zu tun, aber auf der einen Seite Marcus und auf der anderen Seite Raphael verhielten sich für meinen Geschmack viel zu gleichgültig bei allen Entwicklungen und spielten später ja gar keine Rolle mehr. Auch Charly war wohl nur so ein Mittel zum Zweck des Sympathieaufbaus, weil auch er ja später nicht mehr viel Erwähnung fand, das fand ich etwas schade. Interessant fand ich Danny als Nebenrolle, aber er blieb mir leider zu blass, dabei hätte ich da auch am Ende noch viel mehr Potenzial gesehen.


    Den Schreibstil finde ich auch angenehm und die kurzen Kapitel bzw. die Kapitelabsätze mit Wechseln der Perspektive machen das lesen auch leicht und man ist schnell mit dem Buch durch. Wissen, wie es weitergeht und auf was es hinausläuft, wollte ich auch die ganze Zeit über, auch wenn ich mir relativ früh zusammengeraten und fast gewünscht habe, dass

    .


    Die Erklärungen in dem Buch gefielen mir teilweise auch nicht so sehr, insbesondere bei der Auflösung natürlich.


    Am Anfang störten mich noch die vielen Details zu Blumen und zu Essen, später dann teilweise die ausufernden Straßenbeschreibungen mit Namen und allem, ich kenne mich aber auch an den Orten nicht aus - und ganz am Ende hätte ich mir schon fast wieder die Blumen- und Essensbeschreibungen zurückgewünscht...


    6 Punkte.

  • Das erste Lese - Highlight im Jahr 2016


    Die letzten 1 1/2 Tage bin ich durch dieses Buch geflogen, habe Madeline und Jonathan auf ihrer Suche nach Alice und sich selbst begleitet und wurde wunderbar unterhalten. Ich fand es spannend von der ersten bis zur letzten Seite und gebe dem Buch 9 Punkte.


    Liebe Grüße


    Finnia

  • Ich fand das Buchcover mal wieder wunderschön!
    Die Idee und der Beginn der Geschichte haben mir auch gut gefallen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, das gleich zwei Smartphones zufällig kein Passwort brauchen um benutzt zu werden.....oder haben die Protagonisten sie immer angelassen um die Passworteingabe zu umgehen?
    Die Wendung der Geschichte in Richtung Thriller fand ich ein wenig unnötig, hätte mir eher eine andere Richtung gewünscht.
    Trotzdem ließ sich das Buch flüssig und gut lesen.
    Von mir gibt es 8 Punkte