Ich-Perspektive

  • Ich habe in letzter Zeit fast nur Bücher aus der Ich-Perpestive gelesen und stelle immer mehr fest, dass mir Bücher aus der Ich-Perpektive gut gefallen. Egal, ob sie von einem Mann, der aus Sicht einer Frau schreibt, oder eine Frau, die aus Sicht von einem Mann schreibt geschrieben wurden.


    Wobei ich letzteres glaube ich noch nicht hatte. Da ich alle David Safier Bücher gelesen habe, bis auf sein aktuelles, kann ich nur sagen, dass es mich hier auch nicht gestört hat, dass er aus Sicht einer Frau erzählt.


    Ganz im Gegenteil, ich finde es spannend, wie sich ein Mann in eine Frau versetzen kann und umgekehrt. :-) ... Natürlich muss es gut gemacht sein. Bisher jedenfalls hatte ich noch nie Probleme in ein Buch mit Ich-Perspektive gut reinzukommen.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

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  • Ich überlege gerade - ob ich nicht einmal eine Geschichte aus der Sicht einer Frau schreiben sollte. :gruebel


    Dann würden endlich mal die Ungleichgewichte wieder gerade gerückt werden und jede/jeder weiß dann wo ihr/sein Platz ist.


    Da Frauen überall und immer klare Anweisungen und Anleitungen benötigen, wäre eine solche Geschichte unter Garantie ein sehr wichtiges Orientierungshilfsmittel. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • ich habe keine probleme mit der ich-perspektive.
    allerdings dachte ich bei den büchern von cody mcfadyen an manchen stellen, dass eine autorin niemals so schreiben würde.

  • Die Ich- Perspektive ist die, die mich am Meisten anspricht. Sie nimmt mich besonders ein, wenn der Erzähler auch noch namenlos bleibt. Großartig, wenn jemand in dieser Perspektive schreiben kann. Dann fühle ich mich irgendwie vom Buch "verschluckt", als wären es meine Empfindungen. Ob männliche oder weibliche Perspektive ist für mich nicht von Belang. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Die Ich-Perspektive ist die, die ich am wenigsten lesen kann. Das sind absolute Ausnahmenfälle, in denen mir Bücher gefallen, die in dieser Perspektive geschrieben sind - da ist das Geschlecht des Autors völlig egal und ob es mit dem Geschlecht des Erzählers übereinstimmt, ich kann das einfach nicht lesen ...


    Positiv aufgefallen trotz dieser Perspektive ist mir zuletzt eigentlich nur Linda Gillard, die allerdings inzwischen zur Selbstveröffentlichung per Kindle übergegangen ist und von der man daher in nächster Zukunft keine deutschen Lizenzausgaben mehr erwarten darf (abgesehen vom bereits erschienenen "Zeig mir die Sterne").


    Für gewöhnlich landen Bücher mit Ich-Perspektive bei mir bereits nach der Leseprobe (Kindle sei Dank) wieder im Papierkorb. Ich komme in solche Bücher einfach nicht rein.

  • An der Ich-Perspektive stört mich meistens, dass die Wahrnehmung eine beschränktere ist, auch wenn sie manchmal das Gefühl vermittelt, näher dran zu sein.


    Ich höre gerne, wenn mir jemand etwas erzählt, aber ich lese es nicht so gerne, fühle mich dann irgendwie immer mit und in dieser Person gefangen.


    Natürlich gibt es Ausnahmen und Bücher, in denen diese Perspektive ein unverzichtbares Stilelement ist, aber wenn ich die Wahl habe, dann lieber kein Ich. Außer als Hörbuch. :-)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Das ist ja auch nicht Gegenstand der Frage hier. Sieht man ja doch sehr haeufig und hat mich auch noch nicht gestoert. Schliesslich brauchen doch die allermeisten Buecher beide Geschlechter ;-) Es ging mir hier wirklich nur um das Schreiben in der Ich-Perspektive.


    Das meinte ich ja auch aus der Ich-perspektive. Hab es nur nicht noch mal extra geschrieben, weil es eh das Thema ist. War wohl ne unglückliche Formulierung

  • Zitat

    Original von LeseBär


    Geht mir genauso... Ich kann noch nicht mal sagen, wann ich das letzte Mal ein Buch mit einem Ich-Erzähler gelesen habe. Vielleicht bin ich nicht aufmerksam genug... :yikes


    Vielleicht stört es uns auch einfach nicht, oder wir haben nur die Autoren erwischt, die sich WIRKLICH gut ins andere Geschlecht hineinversetzen können :chen

  • Mir ist das bisher auch nicht negativ aufgefallen, dass ein Mann nicht wie ein Mann "klingt" oder eine Frau eben wie eine Frau. Allerdings habe ich bisher auch nicht viele Bücher gelesen, in der der Autor oder die Autorin über das anderen Geschlecht schreibt.


    Beatrix : Vielleicht hast Du zu sehr darauf geachtet, weil Dir der Prolog schon nicht gefallen hat? Ich wüsste gern, was sich so deutlich abhebt, was nicht dem Geschlecht in diesem Krimi entspricht? Kannst Du ein Beispiel nennen? ;-)

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ich überlege gerade - ob ich nicht einmal eine Geschichte aus der Sicht einer Frau schreiben sollte.


    *hüstel* Eulenschreibwettbewerb *hüstel* :grin :schuechtern


    Texte in Ich-Perspektive lese ich sehr gerne, auch geschlechterüberschneidend. Aber ich glaube zu schreiben ist Ich-Perspektive recht schwierig, da man sich da in besonderem Maße in die Person hineinversetzen muss...

  • Mich stört weder die Ich-Perspektive an sich noch der Tausch "Mann schreibt aus Frauenperspektive" und umgekehrt.


    Die Ich-Perspektive habe ich sogar sehr gern, weil ich hier das Gefühl habe, wirklich in der Geschichte dabei zu sein, mit dem Ich-Erzähler mitzulaufen und mir sein Leben aus erster Hand ansehen zu dürfen. Die andere Perspektive lässt mich etwas außen vor ... Ich denke, dass ich mich mit dem Ich-Erzähler auch nicht unbedingt identifizieren muss, um seine Geschichte gut zu finden.


    Zum anderen Punkt: Beim Lesen selbst entfällt mir, wer das Buch geschrieben hat. Da bin ich so sehr mit dem Erzähler beschäftigt, dass es im Grunde völlig egal ist, ob sein Geschlecht mit dem Autoren übereinstimmt oder nicht.

  • Zitat

    Original von CorinnaV
    Die Ich-Perspektive ist die, die ich am wenigsten lesen kann. Das sind absolute Ausnahmenfälle, in denen mir Bücher gefallen, die in dieser Perspektive geschrieben sind - da ist das Geschlecht des Autors völlig egal und ob es mit dem Geschlecht des Erzählers übereinstimmt, ich kann das einfach nicht lesen ...


    :write
    Für mich wirkt Ich-Perspektive auch immer so "angestrengt Nähe-suchend".
    Aber ich fände glaube ich auch einen männlichen Autor, der eine weibliche Protagonistin hat (und umgekehrt) komisch, auch ich setze "ich" mit dem Autor / der Autorin gleich, auch wenns da um eine Geschichte geht, egal. Da hört das Hirn auf zu denken, ich hab ein Gesicht vor den Augen und das Kopfkino geht los. Und bei "ich" eben die Person, die vorne draufsteht, auf dem Buchdeckel....

  • Zitat

    Original von hef
    Dann hast du noch keins von mir gelesen...sind alle Ich-Erzähler, gell Beatrix? :wave


    Es ist aber auch passend bei deinen Titeln, da zumindest einige dieser Erzaehler durchaus autobiographische Zuege haben. Wobei mir einfaellt, dass ich vergessen hab zu fragen wieviel autobiographisches eigentlich bei "Lebenslaenglich Tot" mit drin war???

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Es ist aber auch passend bei deinen Titeln, da zumindest einige dieser Erzaehler durchaus autobiographische Zuege haben. Wobei mir einfaellt, dass ich vergessen hab zu fragen wieviel autobiographisches eigentlich bei "Lebenslaenglich Tot" mit drin war???


    Wundert mich, das du das jetzt erst fragst :gruebel Du wolltest mir für mein teuerstes Buch aller Zeiten an dich schon längst nen statement abgegeben haben.
    Der Roman hat gewaltige autobiographische Hintergründe....aber darüber woanders mehr

  • Zitat

    Original von hef
    Wundert mich, das du das jetzt erst fragst :gruebel Du wolltest mir für mein teuerstes Buch aller Zeiten an dich schon längst nen statement abgegeben haben.
    Der Roman hat gewaltige autobiographische Hintergründe....aber darüber woanders mehr


    Spielst du aufs Porto an? Eine Rezi (verlinkt im obigen Beitrag) hab ich hier aber doch schon eingestellt, hast du die noch nicht gesehen?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Aha, danke. Habe ich jetzt erst gesehen. Aber soviel, die story hat einen verdammt wahren Hintergrund und wurde von mir auch in einer Art Reportage geschrieben.
    Aber, das müssten meine Leser langsam wissen


    edit: wo wir es gerade mal wieder im Autorenforum um das WIE haben.
    Du wirst es, wie viele andere gemerkt haben, dass ich nicht der mainstream bin, und gerade deshalb in der ICH-Form schreibe, da die Basis jeder meiner stories nicht erfunden ist.
    Ich schreibe an meinem verrückten Leben entlang und peppe die Geschichten mit ein paar Zusatzinfos auf. Mehr ist nicht. Schmusekurs ist nicht. Fakten und Beobachtung ist für mich wichtig. Soz. der immernoch rasende Reporter, der anprangert und alles auf ein paar hundert Seiten komprimiert. Und zwar so, dass sie den Lesern nicht nur als Unterhaltung dienen. Ich will aufzeigen und beschreiben, was niemand jemals selbst erfahren wird und kann. Meine Romane sollen zum Nachdenken anregen...

  • hef,


    wie deine Romane zeigen, funktioniert die Ich-Perspektive wohl mit am besten, wenn tatsaechlich deutliche autobiographische Zuege mit drin stecken. Auch wenn ich dem Schreibstil deiner Buecher eher kritisch gegenueber stehe, die gewaehlte Perspektive ist da durchaus passend und gelungen!!!


    Und wie gesagt, sind auch in dem Krimi, den ich derzeit lese, ein paar autobiographische Details mit verarbeitet worden (wenn auch wohl nicht in dem Umfang wie in hefs Buechern) ... und das war wohl auch mit ein Grund weshalb ich dann ueber das "falsche" Geschlecht gestolpert bin.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Zitat

    Original von Minusch
    Beatrix : Vielleicht hast Du zu sehr darauf geachtet, weil Dir der Prolog schon nicht gefallen hat? Ich wüsste gern, was sich so deutlich abhebt, was nicht dem Geschlecht in diesem Krimi entspricht? Kannst Du ein Beispiel nennen? ;-)


    Wenn ich ehrlich bin, spielt das sicherlich eine Rolle. Allerdings verhaelt sich dieser maennliche Krimiheld doch stellenweise eher "weiblich" bzw. wird wie eine Frau behandelt. Beispiel ist eine Szene, wo es brenzlig wird und unser Ich-Erzaehler wird auf einem Boot unter Deck in Sicherheit geschickt, damit er nicht aus Angst ohnmaechtig wird oder womoeglich noch das Deck voll kotzt :rolleyes


    Natuerlich gibt es auch Maenner, die eher Feiglinge sind, aber gerade das ohnmaechtig werden ist doch auch ein beliebtes weibliches Klischee ...

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Zitat

    Original von CorinnaV
    Die Ich-Perspektive ist die, die ich am wenigsten lesen kann. Das sind absolute Ausnahmenfälle, in denen mir Bücher gefallen, die in dieser Perspektive geschrieben sind - da ist das Geschlecht des Autors völlig egal und ob es mit dem Geschlecht des Erzählers übereinstimmt, ich kann das einfach nicht lesen ...



    Das kann ich nur voll und ganz :write

  • Eins ist mir noch eingefallen, eine Erzaehlweise aus der Ich-Perspektive, die ich furchtbar gern mag:
    Die, wo der Ich-Erzaehler nicht der Protagonist/zentrale Akteur ist, wohl aber diesem nahe steht. Dshamilja wird so erzaehlt. Und natuerlich alle Sherlock-Holmes-Romane und Erzaehlungen.


    Alles Liebe von Charlie