Ende der "Encyclopaedia Britannica"

  • Nach all den Diskussionen zur Frage ob das gedruckte Buch aussterben wird und dem eBook/Internet weichen wird, steht mindest ein Opfer schon fest: nach 244 Jahren wird es keine Druckausgabe der "Encyclopaedia Britannica" mehr geben.


    http://www.n-tv.de/panorama/We…xikon-article5761761.html


    Interessanterweise spielte sie ja eine enorme Rolle im englischsprachigen Raum zur Demokratisierung des Wissens im 19. und 20. Jhd. - und genau das kann sie nun auch in der online Fassung sehr gut, wenn nicht noch besser, weiter machen. Ich arbeite sehr gerne mit der online Fassung, wobei ich die kostenpflichtige Version auch umsonst ueber unsere Stadtbuecherei abrufen kann - von jedem Computer mit Internetanschluss ueberall in der Welt. Die ist einfacher zugaenglich fuer jedermann als es jemals die Druckausgabe war! Und der Verlag lebt somit weiter, wenn auch in stark veraenderter Form. Und bietet eine sehr wertvolle Alternative zu wikipedia!!!!


    Und wie ich gerade gesehen hab, ist die online Fassung fuer die kommende Woche in der Gesamtheit umsonst zugaenglich!!! Und hier noch mehr zur digitalen Entwicklung der Britannica:
    http://www.britannica.com/blogs/2012/03/change/

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Ach ja, wie sieht das eigentlich mit dem Brockhaus aus? Ich hab da unterschiedliche Meldungen gesehen, die einerseits von der letzten Druckausgabe 2006 sprechen, andererseits steht sie aber auf der Brockhaus Webseite immer noch zum Verkauf. Nutzt hier jemand den Software bzw. online Service?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Die Lexika von Brockhaus kann man unverändert als gebundene Bücher kaufen sowohl die Gesamtausgabe von inzwischen 30 Bänden, als auch die Einzellexika zu Spezialgebieten, die Jugendausgaben und die TB-Ausgaben. Zu den Bänden gibt es inzwischen auch DVDs mit Zusatzinformationen, Kurzfilmen, Tondokumenten. Ebenfalls erwirbt man beim Kauf einen Online-Zugang, über den man Aktualisierungen abrufen kann. Insegsamt keine schlechte Mischung aus Gedrucktem und Digitalem.


    Ich besitze keinen aktuellen Brockhaus, nur eine recht alte 12bändige Ausgabe, die mir für den Hausgebrauch aber meist reicht. Ansonsten führt mein erster Weg zu Wikipedia, häufiger zur englischsprachigen, weil die die ausführlichste ist, aber auch zu den in anderen Sparchen.


    Grundsätzlich jedoch gehe ich, wenn ich mich wirklich gründlich informieren will, nach wie vor in die Bibliothek und dort ans entsprechende Regal. Ich möchte nicht ausschließlich von Geräten und der Stromversorgung abhängig sein, wenn es um Informationsbeschaffung geht. :-)


    Selbstverständlich sehe ich die Probleme, die gedruckte Nachschlagewerke haben. Sie sind schwergewichtig und dickleibig, also etwas umständlich in der Handhabung, teuer, nehmen viel Platz weg und - das muß immer berücksichtigt werden - sind zum Zeitpunkt ihres Erscheinens bereits überholt.
    Das ist die Crux bei Lexika, seit es sie gibt.


    Die EB werde ich vermissen, ich mochte die Bände. Immerhin stehen die älteren Auflagen alle noch da. Als Bibliotheksnutzerin kann man sie kostenfrei nutzen, das ist richtig. Jedesmal zahlen zu müssen, wenn man Privatnutzerin ist, also auch nicht zu einer Universität, einer Zeitungsredaktion u.ä. gehört, hält aber schon von der Benutzung ab. Da weicht man auf Wikipedia aus. Daß das Internet auch Kosten verursacht, will nur schwer in die Köpfe.


    Ich bin auf den weiteren Weg gespannt.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von wirbelwind
    Ich lese vieles im Internet nach, aber im Zweifel greife ich doch lieber auf die "richtigen" Bücher zurück.


    Hast du noch Nachschlagewerke zu Hause stehen? Das letzte Lexikon bekam ich in den 1980er Jahren geschenkt und das wurde vor ca. 2 Jahren im Altpapier entsorgt, weil es einfach total veraltet war.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Ach ja, wie sieht das eigentlich mit dem Brockhaus aus? Ich hab da unterschiedliche Meldungen gesehen, die einerseits von der letzten Druckausgabe 2006 sprechen, andererseits steht sie aber auf der Brockhaus Webseite immer noch zum Verkauf. Nutzt hier jemand den Software bzw. online Service?


    Ich nutze die Brockhaus-Datenbank gern als Einstieg in ein neues Thema, weil die Information komprimierter ist als in der Wikipedia. Unsere Bibliothek bietet einen Online-Zugang u.a. zum Brockhaus für ihre Kunden an.

  • Der Unterschied zwischen Brockhaus/EB und Wikipedia ist nicht nur das Format. Wikipedia wird nicht von Redakteuren, Fachjournalisten, Wissenschaftlern usw. gemacht, die sind zwar zuweilen auch unter den Autoren, aber das Gros sind - ganz wertfrei - "Laien". Ob sich beispielsweise bio- oder bibliographische Daten von Künstlern aktualisieren, hängt ganz wesentlich davon ab, ob es ein Mitglied in der Wiki-Community gibt, der zufällig Fan ist. Hier wie in vielen anderen Bereichen sind die Angaben häufig schlicht falsch, nicht aktuell, vereinfachend oder durch persönliche Beziehungen eingefärbt. Andererseits gibt es nicht selten Einträge, die von den Betroffenen selbst verfasst wurden, was im Hinblick auf etwas wie "Objektivität" (die es natürlich sowieso nicht gibt) ziemlich haarsträubend ist. Wikipedia ist nicht verlässlich. Der Erfolg des Online-Nachschlagewerks hat deshalb viel mit seiner Alleinstellung zu tun - wenn alle mit den selben falschen Informationen arbeiten, werden sie irgendwann zu richtigen. Gänzlich die Finger von Wikipedia lassen sollte man, wenn es um juristische Themen geht. Es ist eine "Datenbank des Allgemeinwissens", hinter deren Kulissen es teilweise kräftig rumort.


    Deshalb ist schade, wenn in diesem Bereich ernsthafte Konkurrenten verschwinden. Allerdings braucht man mehrere hundert Bände mit statischen Informationen, die eigentlich dynamische sind, auch nicht wirklich.

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Hast du noch Nachschlagewerke zu Hause stehen? Das letzte Lexikon bekam ich in den 1980er Jahren geschenkt und das wurde vor ca. 2 Jahren im Altpapier entsorgt, weil es einfach total veraltet war.


    Richtige Nachschlagewerke nicht, aber ich les lieber ein Sachbuch zu einem Thema, als im Internet. Ein altes Lexikon hab ich tatsächlich noch, sonst eher Lexika der Bücher und Autoren.