Lest Ihr Lyrik und Essays?

  • Würde mich mal interessieren: In einem anderen Thread ging es gerade um eine Lyrikerin (habe den unaussprechlichen Namen vergessen :grin), daher meine Frage:
    Lest Ihr gern Lyrik?
    Und was ist mit Essays?
    Oder kauft Ihr fast immer nur Romane?

  • Öhm, ich hab grad mal bei Wikipedia nachgeschaut, was alles zu Lyrik gehört, aber es kann durchaus sein, dass ich jetzt hier ein paar Dinge aufzähle, die gar keine Lyrik sind.


    Lyrik


    Ich hab Gedichtsbände von Hermann Hesse und Erich Fried, ausserdem liebäugel ich mit den Gedichten von Catull und will auch irgendwann mal etwas von Ovid lesen. Fragmente von Sappho hab ich mir grad ausgeliehen. Und dann hab ich noch einen Gedichtband von Woodsworth. Ach ja, und die gesammelten Werke von Lord Byron hab ich auch.


    Dann liebe ich "The Ballade of Reading Goal" von Oscar Wilde :cry und auch "The Raven" von Edgar Allan Poe.


    Ilias und Odyssee ist wohl keine Lyrik, oder, sondern eher Epen? *nichtsicherbin* Steht bei mir aber auch im Schrank.


    Essays


    Naja, ich hab mal ein bitterböses Essay von Jonathan Swift gelesen :wow :lache und von Oscar Wilde lese ich eh alles, der hat ja auch Essays geschrieben. Aristoteles "Kleine naturwissenschaftliche Schriften" sind wohl keine Essays, sondern Vorlesungsskripte, oder?


    Insgesamt lese ich aber lieber Romane.


    lg Iris

  • Ich lese viel Lyrik, Essays selten.
    Und Romane und Erzählungen, wenig Kurzgeschichten, fast nie Dramen oder Epen. Du planst nicht etwa eine Essay-Sammlung??
    magali (stets neugierig)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • na, ich will's mal glauben. ;-)
    Was liest du denn? Oder schreibst du bloß? :grin
    Und bist du hinter die unaussprechliche Lyrikerin gekommen? Für DichterInnen bin ich nämlich immer zu haben. Vor allem, wenn sie gut sind. Was heutzutage leider eher nicht der Fall ist
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • ich mag/habe manches von...


    fried, marvell, villon, shakespeare, homer, allert-wybranietz, hesse, longfellow (beschämt rilke ergänze *g*)


    und ich liebe den bereits hier vorgestellten "ewigen brunnen" von reiners
    (ich such gleich mal die isbn und ergänze sie)
    komisch. klappt nicht.
    dann eben den link:


    https://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?
    threadid=6544&sid=&hilight=reiners


    na toll. und der geht nicht auf.
    also: reiners: der ewige brunnen.
    vielleicht findet ihr es ja über die suchfunktion



    aber da muss ich in der rechten stimmung zu sein. und das ist eher selten.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • rilke....schwärm.. da gibt es ganz tolle Hörspiele zu (für Kinder...höre sie trotzdem gerne) Leider hab ich keine Ahnun mehr wie sie hießen.... und finde auch bei Amazon nichts...


    Ich glaub :


    Lyrik für Kinder oder so... fand ich total Klasse damals

  • Lyrik und Essays? Auf jeden Fall, vorausgesetzt, sie sind gut. Was heutzutage eher selten der Fall ist, weil da eine banale subjektive Beliebigkeit um sich gegriffen hat: "So, das denke/fühle ICH, und ob jemand das versteht, ist mir schietegal, hauptsache, ich hab meine Meinung gesagt!" (mit anderen Worten: sich mal so richtig auskotzen ... <blörk> Nee, das mag ich nicht.


    Lyrische Vorlieben: Sappho, Alkaios, Tyrtaios, Catull, Ovid, Vergil (Eklogen), Walther v.d. Vogelweide, Goethe, Hesse, Rilke, Lasker-Schüler ... oje, jetzt gehen mir die Namen aus! :cry Dabei habe ich die Briten noch gar nicht, auch nicht Petrarca, Friedrich II, Oswald von Wolkenstein, Celan ... Kann gar nicht mehr aufhören ... :wow

  • Ja! Cees Nooteboom, Judith Herzberg.


    Und Durs Grünbein:


    Après l'amour


    Gleich nach dem Vögeln ist Liebe der bessere Stil.
    Die Tierhaut entspannt sich, das Herz fängt sich ein.
    Flacher Atem bläst Schweiß aus den Schlüsselbeinmulden.
    Auf der Zunge zergangen, löschen Spermien den Durst
    Auf den Nachwuchs. Die Achselhöhlen, den müden Bauch,
    Alles holt sich der Schlaf. Wie nach zuviel Theologie
    Kehren die Laken sich um. Altes Dunkel am Rand,
    Neue Ränder im Dunkel. Die Kniekehlen zwitschern
    Zweistimmig stimmlos ihr Post-Coital, ein Rondeau.
    Eben noch naß, richten die Härchen wie Fühler sich auf.
    Betäubt, summa summarum gestillt, hört dieser Schmerz
    Des Lebendigseins bis zur Erschöpfung auf wehzutun.
    Zurück in der Zeit, sind die Körper an keinem Ziel.
    Gleich nach der Liebe ist Vögeln der bessere Stil.

    :-)

  • Hmm.. eher wenig. Ich hab Howl von Allen Ginsberg und einen Edgar Allen Poe Sammelband, wo Gedichte und Kurzgeschichten drinnen sind. Von Robert Louis Stevenson, Robert Frost und Walt Whitman würde ich aber auch gerne mal Gedichte lesen, also da kaufe ich mir sicher noch Gedichtbände, aber so richtig oft lese ich sowas nicht.


    Bei Lyrik hab ich irgendwie immer das Gefühl, der Autor soll schon endlich damit rausrücken, was er zu sagen hat. Da muss ich eben in Stimmung sein, damit ich sowas voll zu schätzen weiß. :-)

  • Hi,
    Essays sind eine Art gelehrte Abhandlung zu einem beliebigen Thema.
    Also: ein gebildeter und gelehrter Typ, meist ein Mann, setzt sich hin und schreibt z.B. zum Thema: Lesen. Oder : Bildung. oder : Frauen. Oder: Krieg
    Oder auch zur Raumfahrt.
    Das Merkmal von Essays sind, daß sie die eigene Meinung des Autors wiedergeben, auf der Grundlage des allgemeinen Wissens. Er schreibt seine Überlegungen nieder.
    Es können sehr gehaltvolle Überlegungen sein, zwischen fünf bis zwanzig Seiten. Stilistisch sehr gut formuliert.
    Heutzutage sind es meist gehobene Plaudereien.
    magali


    PS.: Kein Grund wegen 'Lyrik' gleich das Flattern zu kriegen. In normaleren Zeiten sagte man schlicht: Gedichte.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von leseratte007
    Hi Wiebke,


    also mit dem Ausdruck Lyrik kann ich ja grad noch was anfangen (Shakespeare etc.) aber was genau sind eigentlich Essays?


    LG :wave


    Also, ein Essay ist eine kurze Abhandlung, ähnlich wie eine Kolumne. Laut Gero von Wilperts "Sachwörterbuch der Literatur":


    Kürzere Abhandlung über einen wissenschaftlichen Gegenstand, eine aktuelle Frage des geistigen, kulturellen oder sozialen LEbens, u. ä. in leicht zugänglicher, doch künstlerisch wie bildungsmäßig anspruchsvoller, geistreicher und ästhetisch befriedigender Form, gekennzeichnet durch bewußte Subjektivität der Auffassung ...


    Ich sach mal als Beispiel: Max Goldt