Ich habe mich in den letzten zwei Monaten intensiv mit Indie-eBooks auseinandergesetzt. Oft wird ja gesagt: "nicht lektoriert, Schund, schlechte Bücher".
In meinem Blog präsentiere ich täglich einige eBooks, die über Amazon Select kurzfristig kostenlos angeboten werden- das mache ich aus zwei Gründen: erstens könnte ich mein Versprechen, jedes Buch zu laden, durchzublättern und den tatsächlichen Umfang festzustellen, aus Kostengründen gar nicht umsetzen; zweitens möchte ich gute Indie Autoren unterstützen.
Ich habe in diesen zwei Monaten genau 420 eBooks angesehen. Ja, ich schaue nur kurz rein, lese aber jedesmal einige Seiten und mache mir ein Bild von Sprache und Grammatik. Manchmal (in der Minderzahl!) sind diese Bücher tatsächlich ziemlich schlimm.
Oft aber (in der Mehrzahl!) sind diese Bücher gekonnt geschrieben und brauchen sich vor "Verlagsprodukten" nicht zu verstecken.
Ein Beispiel: Cathy McAllister. Sie hat sich entschieden, ihre Bücher als Indie Autor herauszubringen. Bisher hat sie mehrere Bücher bei Ullstein und C. Bertelsmann herausgebracht.
Aber - und hier liegt meines Erachtens der Knackpunkt - diese Verlage waren nicht bereit, Cathy unter ihrem echten Namen veröffentlichen zu lassen. Die Verlage haben Cathy ein Pseudonym vorgegeben!
Die Verlage bauen eigene Autoren-Marken auf. Und kaufen sich Autoren ein, die dann unter diesen Pseudonymen schreiben.
McAllister hat mehrere Manuskripte bei "ihren" Verlagen angeboten. Sie bekam die Antwort, dass man neue Autoren "lieber in USA einkauft" und ansonsten in die Verlags-Pseudonyme investiert.
Also hat die Autorin das Wagnis unternommen, und ihre Bücher unter eigenem Namen selbst veröffentlicht. Aus meiner Sicht das beste, was sie tun kann: denn so wird ihr Name selbst eine Autoren-Marke und gewinnt an Wert.
Solche Perlen aus der Vielzahl von Indie-eBooks herauszufinden, habe ich mir vorgenommen. Ich kann jedem Bücherfreund nur anraten, in diesem Segment die Augen offen zu halten! Denn hier bahnt sich eine echte Revolution an!