ZitatOriginal von Salonlöwin
... und ich könnte wetten, dass die Rezension zu diesem Buch leichter als die für "Der gelbe Bleistift" zu schreiben war ;-).
Es grüßt eine ergraute Nicht-(Super-)Mutti
Absolut!
ZitatOriginal von Salonlöwin
... und ich könnte wetten, dass die Rezension zu diesem Buch leichter als die für "Der gelbe Bleistift" zu schreiben war ;-).
Es grüßt eine ergraute Nicht-(Super-)Mutti
Absolut!
Hm, den Vorwurf, ohne Kinder nicht mitreden zu können, musst du hier wohl eher nicht befürchten.
Trotzdem wundere ich mich, woher diese Verunsicherung herkommt. Es ist wie mit der Henne und dem Ei: Gab es die Ratgeberschwemme wegen der Verunsicherung oder war es doch andersrum?
Und warum lässt man sich von wem verunsichern? Bei deiner Bekannten scheint ja ein Extremfall vorzuliegen, aber mir hat noch kein Mensch vorgeworfen, dass ich dem Kind schade, wenn es nicht zur musikalischen Frühförderung geht. Mir hat noch niemand gesagt, ich müsse für die Kinder Markenklamotten, Playstation und iPhone kaufen, weil sie sonst Außenseiter werden. Wer sind eigentlich diese ominösen „die“, die mich veranlassen, seltsame Dinge mit meinen Kindern zu veranstalten? Kinder lernen den aufrechten Gang, ganz ohne Förderung, irgendwann können sie tatsächlich sprechen, ganz von alleine, sie lernen einfach in der Schule, was sie lernen müssen. Sperr ein Kind mit einem Fahrrad in einen Hof, und es wird innerhalb kürzester Zeit Fahrrad fahren lernen. Einfach so.
Bin ich denn wirklich so ein Alien, wenn ich der Meinung bin, dass man Kindern lediglich beibringen muss, selbständig zu denken, und sie mit dem nötigen Selbstvertrauen ausstatten,alles andere kriegen sie ganz alleine hin.
Den Trend mit den Castings erwähnt Mayer übrigens auch, der scheint aber in Leipzig noch nicht angekommen zu sein (hüstel, wenn ich Berits Casting vor 15 Jahren mal außen vor lasse).
harimau : da bin ich gespannt, ich nehme mal an, dass du dich nicht insgeheim nach einer Stadtvilla im Prenzlauer Berg verzehrst. Frohes Schaffen!
ZitatOriginal von DraperDoyle
Bin ich denn wirklich so ein Alien, wenn ich der Meinung bin, dass man Kindern lediglich beibringen muss, selbständig zu denken, und sie mit dem nötigen Selbstvertrauen ausstatten,alles andere kriegen sie ganz alleine hin.
Die Welt ist doch soooooo schlecht heutzutage, da kann man doch die lieben Kleinen nicht allein ihre Erfahrungen machen lassen, die machen ja aua!
Übrigens hat mich einmal eine Lehrerin meines Sohnes darauf angesprochen, dass er in der Klasse gemobt würde. Er hat darauf nur geantwortet: So ein Unsinn! Wir ärgern uns natürlich gegenseitig, mal ist der eine dran und mal der andere.
Ich glaub bei der Leserunde wäre ich auch mit dabei
Da ich das Buch auch gerade gelesen habe, wage ich mich auch in den Fred ...
ZitatOriginal von made
Die Welt ist doch soooooo schlecht heutzutage, da kann man doch die lieben Kleinen nicht allein ihre Erfahrungen machen lassen, die machen ja aua!
Übrigens hat mich einmal eine Lehrerin meines Sohnes darauf angesprochen, dass er in der Klasse gemobt würde. Er hat darauf nur geantwortet: So ein Unsinn! Wir ärgern uns natürlich gegenseitig, mal ist der eine dran und mal der andere.
Ich möchte diesen Satz gerne als Aufhänger nutzen und eine Frage in die Runde werfen: Habt ihr auch das Gefühl, dass es kaum noch Kinder mit aufgeschlagenen Knien gibt? Dass die Muttis schon beim geringsten Verdacht, das Kind könnte sich weh tun, es vom Klettergerüst pflücken, ihm den Hammer aus der Hand reißen etc.? Ich habe den Eindruck, Kinder sind keine Sekunde mehr unbeaufsichtigt.
Gott sei Dank war das bei uns anders:
Ich hatte als Göre eigentlich ständig Schürfwunden, mein Bruder sah noch ramponierter aus, weil er sich mehr traute. Eine Pinzette (zum Entfernen von Rollsplit, Rosendornen, Holzsplittern u. ä. aus der geliebten Brut) sowie Flint-Sprühpflaster gehörten zu den am häufigsten benutzten Utensilien im Haushalt. Hinzu kamen Verletzungen durch Laubsägen, Hammer, Scheren, Nadeln etc. Im Vorschulalter, wohlbemerkt. Danach wurde es schlimmer, mein Bruder und ich durften nämlich im mit allerlei nicht kindgerechtem Werkzeug ausgestatteten Werkelkeller unseres Vaters ohne Aufsicht schalten und walten, was das Zeug hielt. Natürlich haben wir immer wieder Rotz und Wasser geheult, aber das war damals normal. Alle haben sich ständig wehgetan, und die Narben von den Platzwunden am Kopp galten auf dem Schulhof als Ehrenabzeichen.
ZitatOriginal von streifi
Ich glaub bei der Leserunde wäre ich auch mit dabei
Klingt gut - ich hab Lust auf Leserunde
Vorweg:
Auf die Pn's, die ich jetzt schon wieder erhalten habe, werde ich nicht antworten. Ich teile meine Beobachten gerne öffentlich mit und lasse mich auch gerne öffentlich dafür anfeinden, traut Euch doch einfach mal, das halte ich schon aus. Und bevor man die Lektüre als "Lästerbuch" beschreibt wäre es sinnig, es erstmal zu lesen, das ist es nämlich ganz und gar nicht.
Zitataber mir hat noch kein Mensch vorgeworfen, dass ich dem Kind schade, wenn es nicht zur musikalischen Frühförderung geht. Mir hat noch niemand gesagt, ich müsse für die Kinder Markenklamotten, Playstation und iPhone kaufen, weil sie sonst Außenseiter werden. Wer sind eigentlich diese ominösen „die“, die mich veranlassen, seltsame Dinge mit meinen Kindern zu veranstalten?
( Das sind meine subjektiven Beobachtungen in meinem unmittelbaren Umfeld)
"Die" das sind die, die mit ihren Kindern in ihren mit Trampolins, Baumhäusern, Schaukeln und Segelschiffen (!) vollgestellten Gärten zuhause hocken, weil es ihren Kindern auf dem Kinderspielplatz zu "langweilig" ist. Oder die,die schon wissen, dass ihr Dreijähriger das bilinguale Gymnasium in Mitte besuchen wird, er ist ja schon in der Kita total unterfordert.(Überhaupt "macht" ja die Kita viel zu wenig mit den Kindern!) Die, die den Kindergeburtstag zu einer Eventveranstaltung mit Alleinunterhalter werden lassen. Oder die,die mir eine Mamicard in die Hand drücken.
Ich glaube, das sind die, die früher in der Schule ( meiner Schule) immer pottenschrohe Pullover mit der Aufschrift "Bennetton" anhatten, weil alle die anhatten! Oder die,die am 18.Geburtstag mit einem fabrikneuen Golf in der Schule vorfuhren ( Ich übrigens nicht, mir war das schon immer scheißegal. Ich bin auch sonntags nicht mit den anderen dämlichen Hippchen in die Tanzschule gedackelt) Die haben jetzt Kinder und wettbewerben weiter.
Neidisch bin ich übrigens nicht, falls das jemand unterstellt. Im Grunde genommen wäre ich die prädestinierte Supermami, ich passe ins Klischee voll rein. Und ich mische mich in die Erziehung meiner Freundinnen nicht ein, sie sich auch selten in meine. das ist wie früher in der Schule, einfach sein Ding machen und gut. ( Und vielleicht ist das auch genau das Falsche, wer weiß? Ich weiß nur eins:ich werde nie die beste Freundin meiner Kinder sein,ich bin ihre Mutter! Mit allem Mist, der da mitdranhängt.)
Es ist auch mal sehr erfrischend, eine Meinung von jemandem ohne Kinder zu hören, die haben nämlich oft einen unverschleierten Blick.
Steffi
:
Aber hallo! Ich werde schief angeguckt, weil meine Kinder OHNE Fahrradhelm 50 Meter zur Kita fahren, mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h. Was da alles passieren könnte! Als mein Sohn mal vom Klettergerüst gefallen ist und sich den Arm gebrochen hat, hätte ihm der Helm allerdings auch nichts genützt. Meine Kinder haben Schrammen und beulen gehabt und das muss auch so sein, wie sollen die Gefahren sonst einschätzen? Mittlerweile sind sie allerdings fast ducrh- kaum Verletzungen mehr.
Ich erinnere mich an ein Frühstück, als ich mit meinem zweiten Kind schwanger war. Ich aß Salami und ein weichgekochtes Eiund habe mir einen bitterbösen Vortrag von einer ebenfalls schwangeren Mutter über Listirien und Verantwortungslosigkeit für das Ungeborene etc pp anhören müssen. Ich habe mir die Salami trotzdem schmecken lassen.
Oder auch mal über schädliches, krebserregendes Acrylamid im Knäckebrot, das mein Kind mit Wonne verspeist hat. Wie kann ich das nur machen, wenn ich über die Gefahr weiß? Ja,meine Güte,die Welt ist voller Gefahren und ich habe ganz supermutig auch Möhrchen statt Pastinaken als erste Breinahrung gegeben, obwohl doch jeder Nido/Eltern- mama bekannt ist, dass Möhrchen irgendwelche Allergien auslösen! (Bei meinen komischer Weise nicht) Sand haben sie auch gegessen und auch mal stinkige Ölsardinen, obwohl das ganze Salz dadrin die Nieren kaputt macht.
Willkommen in meinem Alltag.
Ich warte auf den tag, an dem man seinem Kind ein Ganzkörperkondom überstülpt, weil alles so gefährlich ist!
Oha!
rienchen : Mit Helm aufs Klettergerüst geht gar nicht, da könnte er ich ja erhängen
Bei uns im Hort dürfen die kinder drinnen keine Schals oder Ketten tragen, wegen der Unfallgefahr, Crocs als Hausschuhe sind auch verdammt, die rutschen wenn es nass ist (Birkenstocks gehen auch nicht, wenn sie hinten nicht zu sind). Und Mitteilungen müssen mit Tesafilm festgemacht werden, Reiszwecken sind zu gefährlich...
Wir haben übrigens auch einen Kletterturm mit Rutsche und Schaukel im Garten, allerdings mehr, weil ich zu faul war zum Spielplatz zu gehen und da blöd rumzusitzen.
Aufgeschrammt und voller blauer Flecken sind meine Mädels desöfteren, allerdings mehr im Sommer. Im Winter sitzen die beiden mehr in ihrem Zimmer und basteln wie die Weltmeister. Das gibt höchsten Kleberflecken und Scherenlöcher in den Klamotten und gaaaanz bunte Finger
Ich versuche sie möglichst viel selber machen zu lassen, bis jetzt hat es sich auch immer gelohnt. Bei zweien kann ich sowieso nicht immer beiden gleich helfen, das war von Anfang an so. Von daher waren wir in vielen Dingen entspannter, weil man mit Zwillingen viele Dinge auch nicht macht, der Bequemlichkeit halber ....
Ich denke beim ersten Kind versucht man halt alles richtig zu machen, aber vielen fehlt einfach die Erfahrung mit kleinen Kindern. Ich bin Einzelkind, sprich ich hab auch in der Familie keine Erfahrung mit kleineren Kindern machen können (ich war auch noch die jüngste bei uns, bis meine Kinder kamen)
Ich denke das geht heute vielen so, Großfamilie ist ja nicht mehr so.
Da greift man halt zur Ratgeber Literatur und verlässt sich auf sogenannte Spezialisten.
Und die Medien suggestieren ja auch gerne, das alles gaanz schlimm ist und man sich hüten muss. Jeder Fall von Kindesentführung und -missbrauch dominiert tagelang die Schlagzeilen, da muss man ja Heidenangst um seine Kinder kriegen
Edit sagt: übrigens dürfen die Kinder bei uns im Hort im Winter nicht raus, wenn sie keinen Schal haben....
In unserer Kita gibts eigentlich keine Verbote, im Gegenteil. Die Kleinsten bekommen (unter Aufsicht) scharfe Messer in die Hand gedrückt und schneiden sich Obst selbst. Im Garten schnitzen sie Stöcke. In der Schule machen sie Feuer und bauen sich Gebäude aus Brettern, auf denen sie dann rumklettern etc. Passiert ist noch NIE was. Und ich sag Dir, manch eine Freundin von mir bekommt große Panikaugen vom bloßen Zuhören.
ZitatIch denke beim ersten Kind versucht man halt alles richtig zu machen, aber vielen fehlt einfach die Erfahrung mit kleinen Kindern.
Na klar, bei mir war das auch nicht anders. Ich kenne auch die ganzen Zeitungen, weil ich mir die SELBST gekauft habe und alle möglichen Strohhalm- Ratgeber, nach denen man verzweifelt greift. Ich weiß noch, wie ich nachts um zwölf meine Hebamme angerufen habe,ob ich meinem vier Tage alten, seit drei Stunden brüllenden Sohn einen Schnuller geben darf, oder ob da was kaputt geht. Ich kann das schon verstehen.
Der Witz beim Hort (und auch beim Kindergarten ist, daß die sich das nicht mal selber ausdenken, das wird in Bayern zentral geregelt, im Ministerium in München die kriegen jedes Jahr neue Vorschriften....
Wenn Ihr 'ne Leserunde macht, bin ich dabei, immerhin nenne ich auch drei Kinder im Alter von 11, 10 und 6 Jahren mein eigen (und bin aus diversen Gründen nicht berufstätig...). Von den Supermamis am Prenzlauer Berg habe ich schon diverse Male gelesen, das würde ich ja schon gern mal live erleben...
Wir wohnen hier sehr kleinstädtisch mitten in Hessen, aber auch hier gibt's Supermamis und Superglucken... zu denen ich allerdings nicht gehöre, was mir schon diverse schräge Blicke und vermutlich auch einiges an Getuschel hinter meinem Rücken eingebracht hat. Dafür habe ich aber mittlerweile sehr selbstständige Kinder, die sich auch mal selbst zu helfen wissen, wenn Mama nicht gleich angesprungen kommen kann (was sich sehr bewährt hat, als ich vor 2 Jahren infolge eines Unfall 6 Wochen gar nicht und danach nochmal 6 Wochen nur mühsam laufen konnte!).
LG, Bella
Vor längerer Zeit habe ich für meinen Verein Sportspielstunden für 3-5 Jährige abgehalten und hatte aufgrund des Alters die ganze Mamameute auf der Bank an der Hallenwand sitzen. Die Mütter, die mit ihren Kindern in diese Spielstunde kamen, waren eher der Gruppe zuzuordnen, die ihren Kindern etwas zutrauten. Trotzdem war immer wieder die ein oder andere überfürsorgliche dabei, die gleich angerannt kam, wenn der/die Kleine mal stolperte und auf die Knie fiel. Logischerweise waren diese Kinder immer die ungeschicksten in der Gruppe.
Ich kann mich an eine Szene erinnern, als die Kinder auf allen vieren eine Langbank entlang krabbeln sollten. Kein Problem für die Kleinen, nur für das überbehütete. Das war von seiner Motorik her so "zurückgeblieben", dass es von der 40 cm hohen Bank purzelte und dabei mit dem Ohr an die Kante stieß. Großes Geheule, das bei weitem nicht so lautstark ausgefallen wäre, wenn Mutter nicht angerannt gekommen wäre, das Kind an ihren wogenden Busen gedrückt und mich lauthals beschimpft hätte, wie unverantwortlich es doch von mir wäre, neben eine 40 cm hohe Langbank keine 10 cm hohe Matte zu legen, damit sich die Kinder nicht ernsthaft verletzen können DAs Ende vom Lied: Das Kind blieb der Turnstunde weg, obwohl es die bitter nötig gehabt hätte.
Solche Reaktionen sind mir nur schwer verständlich. Ich tue dem Kind doch keinen Gefallen, wenn ich es in Watte packe. Wenn der erste schwere Gegenwind kommt und keine Mama zum retten kommen kann, dann können sich solche Kinder wirklich ernsthaft verletzen, weil sie viel zu wenig Bewegungserfahrungen haben. Klar fällt einem manchmal das Herz in die Hose, wenn die Stunts zu wagemutig werden, aber nichts baut das kindliche Selbstbewußtsein so auf, wie bestandene Abenteuer. Das nehmen Kontrolleltern ihren Kindern.
Edit und ich waren jetzt einfach so frei einen Mini-LR-Fred einzurichten, damit Rienchens Rezifred nicht weiter zerschossen wird: KLICK!
Supermuttis gabs schon immer und wird es auch immer geben. Ok, vielleicht nicht in einer solchen Egomanenschmiede geballt auf einem Haufen, aber die Auswirkungen kenne ich auch aus der Zeit, als die Mini-Idgies tatsächlich noch mini waren. Gut, Mami-Cards gab's da noch nicht, die waren noch nicht erfunden.
Wohl aber Muttis, die auch damals schon ihre (erzwungene?) Entscheidung, für die Kinderaufzucht ihren Akademikerberuf zumindest kurzzeitig auf Eis zu legen, dadurch zu kompensieren versucht haben, dass sie ihre Brut zu täglich wechselnden Frühförderkursen geschleift haben. Natürlich ohne auf die Belange und Interessen der kids Rücksicht zu nehmen.
Die konnten dafür auch höchst filmreif die Nase rümpfen und über mich herziehen. Da stand der Vorwurf nicht nur im Raum, sondern wurde auch laut ausgesprochen, ich sei selbst schuld, dass die Mädchen auf einer Hauptschule gelandet sind, nur weil ich nach 7 Jahren Pause wieder arbeiten gegangen bin. Außerdem hätte ich ihnen ja auch nicht früh genug Anreize für ihre geistige Entwicklung geboten, die schon dafür gesorgt hätten, dass sie es aufs Gymnasium schaffen.
Hmmm, ich bilde mir immer noch hartnäckig ein, dass sie dafür eine höchst glückliche Kindheit ohne den schon erwähnten Förderwahnsinn (geiler Ausdruck DD) verbracht haben und immer noch glücklich sind und zur Zeit einen Beruf erlernen, der ihren Fähigkeiten und Neigungen tatsächlich gerecht wird.
Als ich diesen göttlichen thread hier entdeckt habe, war ich sicher, so ein Buch nicht wirklich durchhalten zu können, ohne mich darüber zu ärgern. So langsam werde ich aber neugierig und überlege ernsthaft, ob ich es nicht doch lesen soll.
Ich habe das Buch jetzt gelesen und war etwas enttäuscht. Für meinen Geschmack hat die Autorin hier zu viel vermischt: ihren Frust darüber, dass ihr alter Kiez sich in eine Richtung entwickelt, die ihr nicht passt, Ossi-Wessi-Konflikte, die immer wieder durchkommen, und ihr Befremden über die "Latte-Macchiato-Mütter", die ihre Selbstverwirklichung in der Brutpflege suchen und dabei nicht merken, dass sie ihre Kinder durch Markenwahn und Über-Förderung in einem golden Käfig und in einer Scheinwelt aufwachsen lassen, statt ihnen die Möglichkeit zu geben, einfach nur Kind zu sein und das Leben in all seinen Facetten kennen zu lernen.
Einige der geschilderten Phänomene kannte ich schon aus diversen Zeitschriften-Artikeln (in denen es aber nicht nur um den Prenzlauer Berg, sondern auch um andere Großstädte ging) und wirklich lachen konnte ich bei der Lektüre auch nicht - dazu hat mir der Schreibstil der Autorin zu wenig zugesagt.
Wenn es keine Leserunde gewesen wäre, hätte ich das Buch vermutlich spätestens nach der Hälfte zur Seite gelegt, und so gibt es von mir leider nur 4 von 10 Punkten.
LG, Bella